ElringKlinger Aktie war voriges Jahr lange Zeit als „Wasserstoffwert“ gehandelt worden und erreichte ungeahnte Hochs bis zu 18,18 EUR. Gestützt schienen diese Kurse nicht nur durch wichtige Fortschritte in der „Brennstoffzellentochter“, die mit Plastic Omnium einen kapitalkräftigen Coinvestor fand, sondern auch durch ein starkes operatives Geschäft der „anderen Geschäftsfelder“. Mit dem schwindenden Interesse der Anleger am Thema „Wasserstoff“ nahm die Aktie den Weg nach Süden. Ob es sich hierbei um eine Übertreibung handelt? Generell übertreiben die Börsen – in beide Richtungen – und so könnte der Automotive Wert mit hohen Ambitionen im Bereich Brennstoffzelle und e-Mobility durchaus Potential bieten. Die Q2-Ergebnisse der ElringKlinger zeigten jedoch zuletzt ein gemischtes Bild – kräftige Umsatzsteigerungen, aber rote Zahlen wegen Kostensteigerungen bei Logistik, Rohstoffen und Eenrgie – verbunden mit „Wertminderungen“. Dafür zeigte ein rekordmässiger Auftragsbestand Perspektiven. Und diese Woche ein wichtiger Schritt für die „Wasserstofftochter“:
EKPO Fuel Cell Technologies GmbH erhält von „führendem europäischen Automobilhersteller“ einen Auftrag für die Neuentwicklung einer Bipolarplatte – ElringKlingers Zukunftsfeld gestärkt
Im Zuge dessen soll EKPO Prototypen entwickeln und liefern an den Fahrzeughersteller für den geplanten Einsatz in einem Brennstoffzellen-Fahrzeug. EKPO hatte sich bei der Vergabe aufgrund der hohen Leistungsdichte und dem kompakten Design seiner marktführenden Bipolarplatten gegen andere Wettbewerber durchgesetzt.
„Dieser Auftrag eines namhaften europäischen Automobilherstellers bestätigt die Kompetenz von EKPO in der Brennstoffzellentechnologie als Anbieter sowohl von Stacks als auch von einzelnen Komponenten“, sagt Julien Etienne, Chief Commercial Officer bei EKPO. „Die Kombination aus hoher Leistung und kompaktem Design macht unser Produktportfolio zu einem wirklich überzeugenden Angebot. Darüber hinaus vertrauen die Kunden auf die nachgewiesene Industrialisierungskompetenz von EKPO und unsere Fähigkeit, Stacks und Komponenten in Automotive-Qualität in Serienstückzahlen zu liefern.“
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Ausschlaggebend für den Erhalt des Entwicklungsauftrags war auch die mehrjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kunden. EKPO kann auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Erforschung der Brennstoffzellentechnologie aufbauen und profitiert dabei von der Metallverarbeitungskompetenz der Muttergesellschaft ElringKlinger. Die Entwicklung und Produktion der Prototypen, die an den Automobilhersteller geliefert werden sollen, erfolgt vor Ort in Deutschland.
Mit hochpräzisen, großserientauglichen Folgeverbund-Werkzeugen produziert EKPO die metallischen Bipolarplatten in einem vollautomatisierten, verketteten Fertigungsprozess – und wenn das in die Serienfertigung eines Automobilbauers Einzug nehmen würde, dann
Umsatzwachstum, rekordmässige Auftragsbestände machen Hoffnung für die ElringKlinger Aktie
ElringKlinger erzielte im Q2 Umsätze in Höhe von 430,6 Mio EUR (Q2 2021: 393,6 MioR) und konnte seinen Umsatz somit trotz einer weiterhin angespannten Lieferkettensituation, der Folgen des Krieges in der Ukraine und der Coronavirus-Pandemie um 9,4% steigern. Die Wechselkursentwicklungen – insbesondere des chinesischen Yuan, des US-Dollars und des mexikanischen Peso – unterstützten die Umsatzentwicklung. Organisch, d.h. um Wechselkurs- und M&A-Effekte bereinigt, nahmen die Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2022 um 21,9 Mio EUR oder 5,6% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu.
Dr. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG, am 4.08.2022 zu den Quartalszahlen: „Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgen für ein herausforderndes Marktumfeld. Dennoch konnten wir im zweiten Quartal 2022 erneut den Umsatz steigern und die Marktentwicklung übertreffen. Auch in Verbindung mit unserer überzeugenden Auftragslage zeigt sich, dass ElringKlinger sehr gut positioniert ist und wir mit unseren Produkten die richtigen Lösungen anbieten.“
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Aufträge hui, EBIT pfui…
Beim Auftragseingang konnte sich ElringKlinger im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern. Von April bis Juni 2022 konnte der Konzern neue Aufträge in Höhe von 453,2 Mio EUR (Q2 2021: 429,5 Mio.EUR) verbuchen, was einem Plus von 23,7 Mio EUR oder 5,5% entspricht. Aberdie ergebnisse wurden – wie so oft heutzutage zu hören – durch anhaltend hohe Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten beeinflusst, dazu noch notwendig gewordene Wertberichtigungen.
Nachdem sich bereits in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres die angespannte makroökonomische Situation auf den Weltmärkten durch den russisch-ukrainischen Krieg noch einmal verschärft hat, kamen ab März 2022 staatliche Lockdown-Maßnahmen in mehreren chinesischen Regionen hinzu, so dass sich die Störung der globalen Lieferketten fortsetzte und intensivierte. Insgesamt wirkten sich diese genannten Faktoren ebenso wie das anhaltend hohe Niveau der Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten auf die Ergebnissituation von ElringKlinger aus. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) belief sich somit im zweiten Quartal 2022 auf 26,7 Mio EUR, nach 50,4 Mi. EUR in den Monaten April bis Juni 2021.
Weil das Zinsniveau im zweiten Quartal 2022 zügig anzog, nahm der Konzern eine anlassbezogene Überprüfung der Werthaltigkeit vor, die zu ergebniswirksamen Wertminderungen des Geschäfts- und Firmenwerts in Höhe von insgesamt 86,1 Mio EUR führten. Darüber hinaus hat der Konzern eine Wertminderung des Sachanlagevermögens in Höhe von 9,3 Mio. EUR verbucht. In Folge dieser Faktoren errechnet sich ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -97,1 Mio EUR (Q2 2021: 23,0 Mio).
Prognose – es gibt mittlerweile zumindest eine…
Hier kommt Elringklinger zu folgendem Ausblick: „Die positive Auftragslage und die allgemeinen Prognosen für die globale Nachfrage nach Light Vehicles lassen für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum erwarten. Der Branchendienstleister IHS geht nach jüngsten Schätzungen von einer Zunahme der globalen Light-Vehicle Produktion um 4,7% aus. Vor diesem Hintergrund rechnet ElringKlinger damit, diese Veränderung in seinem Umsatzwachstum organisch leicht zu übertreffen.
Die Ergebnissituation wird nach wie vor durch zahlreiche und vielfältige Faktoren beeinflusst, deren Auswirkungen und Ausmaß derzeit nur schwer zu erfassen sind. Die Risiken sind nach wie vor hoch und die Unwägbarkeiten weiterhin groß. Auf Basis dieser Rahmenbedingungen erwartet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr ohne die Sondereffekte von Wertminderungen eine operative EBIT-Marge von rund 2 bis 3% im Verhältnis zum Konzernumsatz. Dies entspricht einer EBIT-Marge des Konzerns von rund minus 2 bis minus 3%“
ElringKlinger Aktie ist – auch – eine Wette auf Brennstoffzellentechnologie und e-Mobilität
In 2021 konnte ElringKlinger wichtige Meilensteine gerade in seinen strategischen Zukunftsfeldern erzielen. Am 1. März 2021 nahm die EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO) ihre Geschäftstätigkeit am Konzernsitz in Dettingen/Erms auf. Und sie soll von dort das große Potenzial auf dem Markt für Brennstoffzellenkomponenten und -stacks erschließen. Darüber hinaus bezog die Batterietechnologie ihr neues Kompetenzzentrum am Standort Neuffen, wo sie ihre Tätigkeiten weiter bündeln wird.
Erste volumenstarke Aufträge,
…die insbesondere für den stark expandierenden Geschäftsbereich E-Mobility von hoher Bedeutung sind. So veröffentlichte die ElringKlinger AG 2021 den Auftrag eines globalen Batteriehersteller über Zellkontaktiersysteme mit einem Gesamtvolumen im mittleren dreistelligen Mio.-EUR-Bereich und die EKPO einen volumenstarken Serienauftrag im hohen zweistelligen Mio.-EUR-Bereich für die Lieferung von Brennstoffzellenstacks an ein deutsches Mobilitätsunternehmen.
Darüber hinaus wird ElringKlinger bis 2026 Fördermittel von insgesamt 33,8 Mio. EUR erhalten. Und zwar für die Neuentwicklung eines Zelldeckeldesigns im Rahmen des europäischen Projekts „IPCEI Batterie 2“. Damit ist ElringKlinger eines von elf deutschen Unternehmen, die im Rahmen dieser Initiative eine europäischen Batteriewertschöpfungskette aufbauen sollen. Und auch für das „IPCEI Wasserstoff“ hat die Bundesregierung ElringKlinger vorausgewählt. aber hier steht eine Bestätigung durch die Europäische Kommission noch aus.
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