Drägerwerk Aktie – SDAX-Wert als noch schlafende „Schöne“? Der Platow Brief beobachtet die Entwicklung der Drägerwerk AG (ISIN: DE0005550636) wohlwollend. Aber noch ist die Drägerwerk Aktie kein Kauf für die Spezialisten von Platow. Dafür müssen erst mal die Gewinne wieder so fliessen, wie früher. Bilanzen am 9.03.2023 könnten hierauf erste Hinweise liefern. Warum man sich die Drägerwerk näher ansehen sollte? Hier die Antwort:
Drägerwerk – Schlafende Qualität
Die Fünf-Jahres-Historie beim Medizintechniker Drägerwerk, bekannt für seine Beatmungsgeräte und die bei Feuerwehr und im Bergbau eingesetzte Sicherheitsausrüstung, liest sich wie eine einzige Erfolgsstory. Der Umsatz wurde in den vergangenen fünf Jahren um knapp 7% p. a. ausgebaut, die EBIT-Marge erreichte dabei im Schnitt rund 6%, der ROCE sogar 14% und die Verschuldung ist bei den Lübeckern kein Thema. Nach Corona-bedingter Sonderkonjunktur erfolgte 2021 aber ein Knick, der im vergangenen Jahr durch Lieferketten- und Kostendruck anhielt (vgl. PB v. 24.10.22). Jetzt hat das Unternehmen Eckdaten für 2022 und einen ersten Blick auf 2023 veröffentlicht. Ist die Trendwende in Sicht?
UND GEFALLEN IHNEN DIE KLAREN AUSSAGEN UNSERES GASTBEITRAGES AUS DEM AKTUELLEN PLATOW BRIEF? Wir werden Ihnen regelmässig jeweils eine Leseprobe aus der aktuellen Ausgabe präsentieren und wenn es ihnen gefällt:
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Nach vorläufigen Zahlen sank der Umsatz 2022 um knapp 9% auf 3,04 Mrd. Euro, übertraf den Analystenkonsens aber um gut 2%. Beim EBIT stand ein Verlust von 87 Mio. (2021: Gewinn von 271,7 Mio.) Euro. Erfreulich gestaltet sich dagegen der Auftragseingang, der um 6,5% auf 3,3 Mrd. Euro zulegte. Dabei zeigte sich insbesondere der Bereich Sicherheits technik, der in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt ein Drittel zum Konzernumsatz und die Hälfte zum Konzern-EBIT beigesteuert hat, mit einem Orderanstieg von 11% besonders stark. Aber auch die Medizintechnik, die unter der nachlassenden Nachfrage nach Beatmungsgeräten in Krankenhäusern litt, konnte mit einem Auftragseingang von 1,98 Mrd. Euro das Niveau des Vj. (1,92 Mrd. Euro) leicht übertreffen.
Erfreulich fällt aus unserer Sicht auch das aus den 2022er-Zahlen abzuleitende Q4-Ergebnis aus:
Der Umsatz fiel dabei mit 1,0 Mrd. Euro höher als in allen Quartalen zuvor aus (Q3: 725 Mio. Euro). Das Bruttoergebnis erreichte 425 Mio. Euro, was einer befriedigenden Bruttomarge von 41% (5J-Schnitt: 44,8%) entspricht. Beim EBIT konnte mit 61,7 Mio. Euro erstmals in diesem Jahr wieder ein Quartalsgewinn verzeichnet werden. Die Marge liegt dabei mit 6,1% exakt auf dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre. Etwas enttäuschend fällt aus unserer Sicht der Ausblick aus: Zwar peilt CEO Stefan Dräger in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von 5,5 bis 9,5% an, was den Analysten-Konsens von 5,5% Erlöswachstum in jedem Fall übertreffen würde. Das EBIT-Margenziel von 0 bis 3% trifft zwar die Erwartungen (Konsens: 2,3%), erscheint uns aber im historischen Vergleich wenig ambitioniert. Dazu kommt, dass die im SDAX notierte Vz.-Aktie (42,00 Euro; DE0005550636) derzeit mit einem 2023er-KGV von 29 deutlich über dem Zehn-Jahres-Schnitt von 18 bewertet ist. kdb