DocMorris AG ist jetzt konzentriert auf den Deutschen Markt – E-Rezept als Umsatzbringer und letztendlich als Weg zur Profitabilität. Gestern musste der grössere und manche sagen erfolgreichere Wettbewerber Redcare Pharmacy einen herben Kursrücksetzer hinnehmen.Bei den Venloern war Trump’s Pharmazollankündigung plus platzierte Wandelanleihe zuviel – zweistelliges Kursminus.
Können jetzt die guten Zahlen der Schweizer auch dem Wettbewerber helfen? Denn mit übe r50% Wachstumsrate bei den E-Rezept-Umsätzen kann man eine Marke setzen – Wermutstropfen das extrem erhöhte Marketingbudget, was die Break-Even Hoffnungen nach vorne schiebt. Aber das Argument dafür zieht: Jetzt müssen die langfristig treuen und wiederkehrenden Kunden gewonnen werden für die Einreichung der E-Rezepte. Ein neuer, riesiger Markt wird verteilt.
E-Rezept-Marktanteil wird die Spreu vom Weizen trennen.
Schaut man auf die „Redcare Pharmacy“-Retailseite für den deutschen Markt (Titelbild) scheint die Stossrichtung für die beiden Wettbewerber DocMorris und Redcare weiterhin klar für die nächsten Monate: Marktanteile sichern, E-Rezept nutzen für eine Änderung der Konsumentenverhaltensweisen. Weg von der Apotheke vor Ort mit dem leicht angestaubten Image, hin zur „hippen“ und gleichzeitig schnellen, kompetenten Onlineversorgung. Gelingt es einen solchen Wandel im Konsumentenverhalten zu erreichen, gelingt es den Apotheken „mehr vom Kuchen abzuschneiden“, dann wäre es an der Zeit sich die Aktien genauer anzusehen. Oder bleiben „die Deutschen“ „IHRER“ Apotheke treu und nutzen weiterhin die engmaschige Versorgung vor Ort. Spannende Frage. Antwort offen.
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Jetzt die Zahlen von DocMorris – eine Nummer kleiner als Redcare.
In Kürze kann man der Unternehemnsmeldung entnehmen: „DocMorris beschleunigt Rx-Wachstum auf 52 Prozent und sichert CHF 200 Mio. Kapitalerhöhung durch Festübernahme
- DocMorris wächst im ersten Quartal über alle Geschäftsbereiche um 13.4 Prozent
- Rx-Umsatz steigt um 52.3 Prozent
- TeleClinic schreitet mit über 100 Prozent Wachstum in nächste Skalierungsphase
- Mittelfristiger Ausblick: EBITDA-Marge von rund 8 Prozent; Breakeven auf Stufe EBITDA im Laufe 2026 und Free Cashflow im Laufe 2027
- Angekündigte Kapitalerhöhung von rund CHF 200 Mio. durch Bankenkonsortium fest übernommen“
Mit Rx ist übrigens der Markt der verschreibungspflichtigen Medikamente, die jetzt mittels E-Rezept versendet werden können, gemeint. Wachstum von 52% relativiert sich natürlich aufgrund der relativ geringen Basis. Trotzdem – nicht schlecht. Weniger gut die erhöhten Marketingaufwendungen dafür, was den Breakeven auf Stufe EBITDA im Laufe 2026 und Free Cashflow im Laufe 2027 erst erwarten lässt.
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Ein wirklich spannendes Geschäftsfeld ist die TeleClinic. Hiermit könnte man eine spannende Wachstumschance im Portfolio haben. Man erreichte im ersten Quartal 2025 ein Umsatzwachstum von über 100 Prozent gegenüber Vorjahr bei einer weiter gesteigerten EBITDA-Marge – bei geringer Ausgangsbasis. Und DocMorris gehe von einer anhaltenden Skalierung aus, bei der sich der Umsatz bei weiter steigender Profitabilität in diesem Jahr mehr als verdoppeln wird. Mittelfristig erwarte DocMorris ein jährliches Umsatzwachstum im hohen zweistelligen Prozentbereich.
Ausblick DocMorris
Das Ziel von DocMorris sei nachhaltiges und zugleich profitables Wachstum, das aus eigenen Mitteln finanziert werden soll. Ob dem Markt die Geschwindigkeit bis zum Erreichen des EBITDA (!)-Breakeven in 2026 reicht, sei dahingestellt. Neben der Ausschöpfung des Potenzials des Rx-Geschäfts plane DocMorris die Profitabilität im Non-Rx-Bereich weiter voranzutreiben, wobei die Services (TeleClinic, Retail Media, Marketplace) ein überdurchschnittliches Wachstum und unterliegende Profitabilität beitragen sollen. Vor diesem Hintergrund nennt DocMorris folgenden Erwartungen für 2025:
- Erhöhung des Aussenumsatzes um mehr als 10 Prozent;
- Bereinigtes EBITDA von minus CHF 35 Mio. bis minus CHF 55 Mio. (inkl. rund CHF 15 Mio. zusätzliche Rx-Marketingausgaben);
- Investitionsausgaben von CHF 35 Mio. bis CHF 40 Mio.
Mittelfristige Ziele:
- Breakeven auf EBITDA-Stufe im Laufe des Jahres 2026;
- Positiver Free Cashflow im Laufe des Jahres 2027;
- Jährliche Umsatzwachstumsrate von rund 20 Prozent[4];
- Investitionsausgaben von jährlich rund CHF 35 Mio.;
- EBITDA-Marge von rund 8 Prozent (wie bisher).
Und die Kursentwicklung? Naja, gibt definitiv schönere Chartbilder. Den zweiten bestraft das Leben oder gelingt es DocMorris den Wettbewerb von hinten aufzurollen. Auf jeden Fall der E-Rezept Markt in Deutschland ist gross genug und die Konkurrenz findet sich im weitläufigen Apotheken-Netz Monopol aus alten Zeiten, das es aufzubrechen gilt.
Chart DocMorris Aktie, gehandelt bei Lange&Schwarz, powered by Goyax.de.