Vorab: Alle DREI lieferten, was von ihnen erwartet wurde.
Und wenn nicht die schlechten Ergebnisse einer Global Fashion Group S.A. (ISIN: LU2010095458) oder einer Westwing Group AG (ISIN: DE0007472060) oder am Vortaghome 24 SE (ISIN: DE000A2N4H07) die Stimmung getrübt hätten, wären vielleicht noch überzeugende neue DAX-Rekorde möglich gewesen. Sei es drum: Neben vielen Werten aus der zweiten Reihe leiferten die drei „Anlegerlieblinge“ erwartungsgemäss ab. Vielleicht sogar ein wenig mehr als erwartet.
Corestate’s Weg zur Prognoseerfüllung „ist noch ein Stück“. Q3-Zahlen passen, aber erst im Q4 zeigt es sich, ob das „neue“ Konzept greift.
Sixt – Rekordquartal – ever. Vor allem die Marge ist nahezu …
Und Der Autovermieter aus München hat den Corona-Lockdown nich nur überlebt. Er hatte die Liquidität nicht nur zu überleben, sondern auch die Kapazitäten relativ schnell wieder hochzufahren. Während Hertz in den USA beispielsweise Schutz im Chapter11 Verfahren suchen musste und von 100.000 „gewünschten Teslas in Zukunft“ seinen Optimismus holt, agiert Sixt: Mit einem Konzerngewinn vor Steuern (EBT) von 253,2 Mio Euro hat man im dritten Quartal 2021 operativ das mit Abstand beste Quartalsergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt.
Gegenüber dem Vorjahresquartal (66,0 Mio Euro) ergibt sich nahezu eine Vervierfachung, gegenüber dem dritten Quartal im Vor-Corona-Jahr 2019 errechnet sich ein Anstieg um 72,8 %. Der operative Konzernumsatz lag im dritten Quartal mit 795,2 Mio Euro um 73,0 % über dem Niveau im gleichen Vorjahreszeitraum (459,7 Mio Euro) und sogar um 2,2 % über dem Wert im dritten Quartal 2019 (778,2 Mio Euro). KRÄFTIG GESTEIGERTE MARGE UND STARKER UMSATZZUWACHS. Passte. HIER ALLES ÜBER DIE ZAHLEN.
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Und Aurelius? Nach der grössten Übernahme ever Anfang November waren die Erwartungen hoch – aber auch hier: Abgeliefert. NAV 40,43 EUR je Aktie
Am 1.11.2921 meldet Aurelius die grösste Übernahme der Firmengeschichte: McKesson GB Tochter mit 18.000 Mitarbeitern, Milliardenumsätzen und für 477 Mio. GBP mit einem Co-Investor gekauft. Grosser Schluck aus der Flasche. Und Gestern dann die aktuellen Zahlen: Aurelius steigerte den Konzerngesamtumsatz auf 2.485,1 Mio. EUR (Q1-Q3 2020: 2.405,2 Mio. EUR). Der annualisierte Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte 2.782,0 Mio. EUR (Q1-Q3 2020: 2.154,4 Mio. EUR). Dazu ein operatives EBITDA von 181,4 Mio.EUR (Q1-Q3 2020: 100,2). So konnte bereits in den ersten neun Monaten 2021 das operative EBITDA des Gesamtjahres 2020 von 167,6 Mio EUR übertroffen werden. Dazu ein aktueller NAV, der gegenüber dem Geschäftsjahresende 2020 um 20 % auf 1.203,7 Mio. EUR gesteigert werden konnte(31. Dezember 2020: 1.002,5 Mio. EUR), was einem NAV je Aktie von 40,43 EUR (31. Dezember 2020: 33,67 EUR) entspricht. HIER DIE QUARTALSERGEBNISSE VOLLSTÄNDIG.
SPANNEND: Vergleich der beiden Münchener Carve-Out Spezialisten Mutares und Aurelius nach den ersten neun Monaten des Jahres – Wer liegt Vorne?
Und Evotec? Hoch aus Hamburg.
Und Mittwoch – einen Tag vor den Quartalszahlen – sagt Brsitol Myers Squipp weitere 40 Mio USD Milestoneszahlungen zu!
Wenn das nicht eine gute Ouvertüre vor den Zahlen war, was dann: Weitere Fortschritte in der Neurologie-Kooperation mit Bristol Myers Squibb wurden erreicht. Die Auswahl zusätzlicher Programme durch Bristol Myers Squibb löst Zahlungen von insgesamt 40 Mio. USD an Evotec aus.
Die Auswahl der Programme basiere auf bestimmten Zielstrukturen und trage zum weiteren Ausbau der Pipeline bei. Und Evotec erwartet, dass die Programme dem Entwicklungsverlauf von EVT8683 folgen, für das Bristol Myers Squibb nach der erfolgreichen Einreichung eines IND-Antrags bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA ihre Option zum Abschluss einer exklusiven globalen Lizenzvereinbarung genutzt hat.
Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, sagte: „Unsere Zusammenarbeit mit BMS ist weiterhin äußerst produktiv. Diese Erfolge belegen den großartigen Teamgeist zwischen den Kollegen von Bristol Myers Squibb und Evotec, der es uns ermöglicht hat, äußerst anspruchsvolle Programme bis zu wichtigen Wertschöpfungspunkten voranzutreiben.“
Nel vor Minus? Ballard enttäuschte mit Zahlen- Aktie Minus 13 %. Plug Power beim Umsatz wenig, beim Verlust gewaltig unter Erwartungen.
Nicht die erste Zahlung aus dieser Kooperation in den letzten Monaten
Die BMS (ursprünglich Celgene)-Evotec- Kooperation wurde im Dezember 2016 mit dem Ziel initiiert, krankheitsmodifizierende Behandlungen für ein breites Spektrum neurodegenerativer Erkrankungen zu identifizieren. Derzeit zugelassene Medikamente lindern die Symptome der Patienten nur kurzfristig, und es besteht ein enormer ungedeckter medizinischer Bedarf an therapeutischen Modalitäten, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder umkehren. Die Kooperation nutzt Evotecs industrialisierte iPSC-Plattform, mit von Patienten abgeleiteten Krankheitsmodellen, die zu den größten und ausgereiftesten Plattformen der Branche gehört. Bereits am 02.09.2021 gab es eine Milestonezahlung von 20 Mio EUR von BMS und zuvor wurde aus derselben Kooperation eine „Zahlung ungenannter Höhe“ am 26.04.2021 ausgelöst. Und zuletzt am 08.10. meldete Evotec: „…, dass das Unternehmen eine Zahlung von Bristol Myers Squibb (NYSE:BMY) in Höhe von 9 Mio. $ erhält. Grund hierfür ist die Erweiterung der Neurologie-Kooperation beider Unternehmen um einen neuen Zelltyp.“.
Und die NASDAQ-Rechnung könnte aufgehen
Insbesondere durch solche Meldungen wie heute, die jetzt eine ganz andere Aufmerksamkeit am US-Markt finden: BioNTech konnte durch die NASDAQ-Notiz Aufmerksamkeit, notwendiges Kapital und wahrscheinlich steht der Börsenplatz für einiges an „Marktkapitalisierung“. Moderna, die operativ ähnliches Volumen erreichen und ähnliche Forschungsreihen laufen haben, sind – wohl aufgrund der grösseren Nähe zum „amerikanischen Anleger“ wesentlich höher bewertet als die Mainzer. Weiter gedacht:
Könnte für Evotec bedeuten, dass die steigende Aufmerksamkeit und Wahrnehmung durch amerikanische Fonds, Biotechanleger und Pensionsfonds möglicherweise auch auf dem bereits hohen Kursniveau zusätzliche Nachfrage generiert. Weiterhin ist die Notiz an der NASDAQ für viele Vermögensverwalter und Investitionsvehikel zwingende Voraussetzung, um überhaupt in eine Aktie investieren zu dürfen.
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Und die Zahlen der ersten Neun Monate passen zur Jahresplanung
Im Vorfeld des beantragten NASDAQ-Listings von Evotec-ADS waren natürlich die aktuellen Entwicklungen DAS HAUPTAUGENMERK für amerikanische Anleger, Fondsverwalter und Analysten. Auch wenn die grossen Gewinne – wenn man das Geschäftskonzept Evotecs beleuchtet – erst in einigen Jahren kommen sollten. Dann, wenn die Wirkstoffe und Entwicklungen in die Zulassung und dann in die Vermarktung kommen sollten – die grössten Milestonezahlungen kommen bei Zulassung und danach zählen die Umsatzbeteiligungen, die sich oft im zweistelligen Prozentbereich bewegen.
Bereinigtes Umsatzplus 26 % in den ersten neun Monaten
Vor den endgültigen Zahlen am 11.11.2021 gab es Bandbreiten: Konzernerlöse aus Verträgen mit Kunden im Bereich von 425 – 435 Mio EUR erwartet. Und das liegt deutlich über den 360,4 Mio EUR der Vorjahresperiode.
Geliefert hat Evotec: Konzernerlöse steigen um 20 % auf 431,0 Mio. € (9M 2020: 360,4 Mio. €); auf vergleichbarer Basis (exklusive Portfolio- und Wechselkurseffekte) liegt das Wachstum bei 26 %.
Und dafür, dass das bereinigte Konzern-EBITDA „nur“ in Höhe von 68 – 72 Mio EUR erwartet, wird (Vorjahr: 76,9 Mio), findet man einen guten Grund. Das Zurückbleiben des EBITDA sei in erster Linie beeinflusst von geplantem Ausbau der Kapazitäten in Vorbereitung auf den unmittelbar bevorstehenden Produktionsstart von J.POD(R) 1 US in Redmond.
Geliefert hat Evotec: Bereinigtes Konzern-EBITDA von 70,1 Mio. € (9M 2020: 76,9 Mio. €) ist in erster Linie auf höhere Umsatzkosten vor dem Produktionsstart des J.POD(R) Redmond (USA), einen ausgesteuerten Anstieg der unverpartnerten F&E-Kosten (+28 %), das allgemeine Wachstum des Evotec-Konzerns sowie durch den Börsengang in den USA bedingte Effekte zurückzuführen; auf vergleichbarer Basis (exklusive Portfolio- und Wechselkurseffekte) entspricht dies einem Wachstum um 16 %
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Und sonst? Kräftiger Anstieg beim „nichtbetrieblichen Gewinn“ von 228,8 Mio EUR (Vorjahr: Minus 15,9 Mio EUR) – vor allem aufgrund der Fair-Value-Anpassungen der Kapitalbeteiligung an Exscientia Ltd., die ein Lisitng an der NASDAQ durchführte, was zu entsprechender „Werthebung“ führte.
Deutlicher Anstieg der Umsätze aus Meilensteinzahlungen gegenüber dem Vorjahr auf 27,9 Mio. € (9M 2020: 8,4 Mio. €)
Konzernabschluss: Eckdaten im Überblick & Segmentkennzahlen
Evotec SE & Tochtergesellschaften – Erste neun Monate 2021
in T€ | EVT Execute4) |
EVT Innovate5) |
Eliminierungen aus konzerninternen Geschäften | Evotec-Konzern 9M 2021 |
Evotec-Konzern 9M 2020 |
Externe Umsatzerlöse | 329.023 | 101.940 | – | 430.963 | 360.414 |
Umsatzerlöse aus konzerninternen Geschäften | 100.751 | – | -100.751 | – | – |
Umsatzkosten | -343.418 | -79.781 | 91.705 | -331.494 | -271,225 |
Rohertrag | 86.356 | 22.159 | -9.046 | 99.469 | 89.189 |
Bruttomarge in % | 20,1 | 21,7 | – | 23,1 | 24,7 |
F&E-Aufwendungen2) | -2.120 | -60.398 | 9.046 | -53.472 | -46.077 |
Vertriebs- und Verwaltungskosten | -56.714 | -14.323 | – | -71.037 | -58.132 |
Wertberichtigung auf immaterielle Vermögenswerte | – | -683 | – | -683 | – |
Sonstiges operatives Ergebnis, saldiert |
17.539 | 34.237 | – | 51.776 | 50.306 |
Betriebsergebnis | 45.061 | -19.008 | – | 26.053 | 35.286 |
Bereinigtes EBITDA3) | 85.985 | -15.899 | – | 70.086 | 76.942 |
1) Bereinigt um negative Währungseinflüsse i. H. v. 11,2 Mio. € ergibt sich ein Konzernumsatz i. H. v. 442,1 Mio. €
2) Davon unverpartnerte F&E-Aufwendungen i. H. v. 42,6 Mio. € in 9M 2021 (9M 2020: 33,4 Mio. €)
3) Bereinigt um Änderungen der bedingten Gegenleistung, Erträge aus negativem Unterschiedsbetrag und exkl.
Wertberichtigungen auf Firmenwerte, sonstige immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und auf Sachanlagen sowie des nicht-operativen Ergebnisses
4) Erlöse aus Materialweiterbelastungen i. H. v. 23,6 Mio. € werden ab 9M 2021 EVT Execute zugeordnet
5) Erlöse aus Materialweiterbelastungen i. H. v. 1,2 Mio. € werden ab 9M 2021 EVT Innovate zugeordnet
Dazu kommen kontinuierlich Erfolgsmeldungen aus den Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit „Big Pharmas“ oder Stiftungen
Beispielsweise: Just – Evotec Biologics eröffnet J.POD(R) Redmond (US); Inbetriebnahme verläuft nach Plan; Projektstart J.POD(R) Toulouse (Frankreich) im Geschäftsjahr 2021. Und positive Phase-IIb-Ergebnisse von Partner Bayer für Eliapixant bei refraktärem chronischem Husten. Oder Beginn der Patientenrekrutierung bei Kazia Therapeutics Limited für eine klinische Phase-I-Studie mit EVT801, ein neuer Therapieansatz in der Krebsforschung (nach Ende des Berichtszeitraums). Und auch: Sehr guter Fortschritt der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb (BMS) im Bereich iPSC sowie Proteinabbau; Optionsvereinbarung für den Eintritt von EVT8683 in die klinische Entwicklung.
Prognose bestätigt
Auch die Neunmonatszahlen passen nun ins Bild und so wiederholt der Evotec Vorstand die „BESTÄTIGUNG DER PROGNOSE FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021 UND DER MITTELFRISTIGEN ZIELE BIS 2025
- Erwarteter Konzernumsatz in Höhe von 550 – 570 Mio. € (565 – 585 Mio. € bei konstanten Wechselkursen) (2020: 500,9 Mio. €)
- Erwartetes Konzern-EBITDA in Höhe von 105 – 120 Mio. € (115 – 130 Mio. € bei konstanten Wechselkursen) (2020: 106,6 Mio. €)
- Erwartete Aufwendungen für unverpartnerte Forschung und Entwicklung in Höhe von 50 – 60 Mio. € (2020: 46,4 Mio. €)
- Mittelfristige Ziele: Steigerung der Umsätze auf mehr als 1.000 Mio. € und des bereinigten EBITDA auf mindestens 300 Mio. €, Aufwendungen für unverpartnerte Forschung und Entwicklung von mehr als 100 Mio. € bis 2025″
Northern Data mit insgesamt über 90 Mio EUR Verlust in 2020. Hätte vielleicht etwas deutlicher in der Unternehmensmeldung stehen können.
Daimler Truck setzt auf H2. Mit BP für H2-Infrastruktur in GB. Noch ist NIKOLA weit voraus. Noch?
Aktienkurs ist bereits kräftig gelaufen – Durchatmen könnte nicht schaden
Seit März 2020 hat sich die Aktie – unter Schwankungen – in immer neue Kursregionen entwickelt. Und nun hilft dieses positive operative Umfeld bestimmt, die Entwicklung zumindest teilweise mit operativen „Futter“ zu unter- oder besser gesagt – zu belegen. Mittel- und langfristig scheint Evotec den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Kurzfristig könnte aber durchaus nochmals eine gewisse Kurskonsolidierung gesund für die weitere Entwicklung sein. So warnte beispielsweise im September der Platow Brief vor der bereits sehr hohen Bewertung der Evotec-Aktie.Wer hätte gedacht, dass Evotec einmal eine Marktkapitalisierung von gut 6,5 Mrd EUR erreichen würde. Möglicherweise ist hier der Kurs etwas vorausgelaufen. Aber wer weiss…
„Defensive Aktien“. TEIL 1: DEFAMA, Deutsche Konsum REIT und Noratis. Drei Immobilienwerte, die auch bei Börsenturbulenzen Kurs halten sollten.
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„Small, but sexy“- TEIL1: B+S Banksysteme AG ist im Kerngeschäft weiterhin auf Wachstum eingestellt. Zahlen am 30.09. sollten das bestätigen. Dazu eine Beteiligung.
„Small, but sexy?“-TEIL2: mVISE AG. Nichts wird bleiben wie es ist. Chance durch Reverse Takeover?