Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) hat entweder eine Verteidigungstaktik entwickelt oder lässt jetzt jede Veröffentlichung vorab juristisch prüfen – wäre nachvollziehbar nach den Insiderkaufermittlungen und Ad-hoc-Ermittlungen.
Die Fiancial Times machte am Mittwoch mit einem Report „auf“, der unter anderem Hackerangriffe über indische „Hackerfirmen“ auf „Gegner“ von Wirecard dokumentiere, gemeint FT-Journalisten, andere Journalisten und Nahestehnde oder Mitarbeiter von Hedgefonds, die sich in Shortpositionen bei Wirecard positioniert haben oder hatten. und was machte man in Aschheim? Zeitnah nahezu gleichzeitig mit dem FT-Artikel gab es unter „Transparenz“ eine kurze Stellungnahme: „Der Wirecard AG sind verschiedene Medienanfragen mit Bezug zu einer Untersuchung der „Citizen Labs“, Kanada, zugegangen. Dazu gibt Wirecard folgende Erklärung ab: Die Wirecard AG stand zu keinem Zeitpunkt in direktem oder indirektem Kontakt zu einer Hackergruppe aus Indien.“ DANN GESTERN VORMITTAGS eine – wie wir jetzt wissen – erste Ergänzung: „Die von Citizen Labs durchgeführte Studie legt nicht offen, von wem sie in Auftrag gegeben wurde.“ Ein klarer Hinweis auf mögliche, jedenfalls nicht offengelegte Interessenskonflikte, sofern der Auftrag von der Financial Times oder Nahestehenden oder möglicherweise sogar Hedgefonds kommen sollte – hierfür liegen derzeit keine Informationen vor – aber die Frage ist natürlich legitim. Genauso legitim wie die von der FT unterschwellig argumentierte Verwicklung Wirecards in Hackerangriffe. Jetz vorerst genug über ein Kapitel, dass eigentlich nur aus Fragezeichen und unklärbaren Fragen, Mutmaßungen und offenen und versteckten Angriffen besteht. UND HEUTE FINDEN WIR EINE WEITERE HINZUFÜGUNG, die den gestern gemachten Vorwurf untermauern soll und zumindest beim Leser einen gewissen Geschmack entwickeln läßt:
„Unter anderem wird Herrn Matthew Earl, einem der Autoren des Zatarra Reports, für seine „unglaublichen Anstrengungen“ bei der Unterstützung der Studie gedankt (Seite 15). Der Zatarra Report hatte 2016 mit zahlreichen Falschaussagen Aufsehen erregt.“
Klar dass diejenigen, die angeblich „beobachtet“ worden sind, auch die Reportautoren unterstützen, aber es bleibt natürlich, von Wirecard gewollt, immer mehr die Frage im Raum, „Wem nützt es?“, „Wer hat die Musik bezahlt?“ So kommt auf jeden Fall wieder der Link in den Kopf mit dem Zatarra Report der mit – bezeichnet von der Staatsanwaltschaft München als erwiesenermaßen unbelegten – Betrugsvorwürfen den Kurs der Wirecard manipuliert hätte(Strafbefehle wurden erlassen). Und auch seinerzeit wurde dieser Report zur kursentscheidenden „Falsch- Nachricht“, weil er zuerst in einem Blog der britischen Fiancial Times der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Die Vorwürfe seinerzeit – durch die zeitliche Entwicklung als falsch belegt: Korruption, Betrug, Geldwäsche bis hin zur Beteiligung an illegalem Glücksspiel. Seinerzeit kam man bei Zatarra zu dem Schluss „Wegen des signifikanten Risikos einer Strafverfolgung durch US-Behörden, von Strafzahlungen sowie der Beendigung der Geschäftsbeziehungen durch Visa und MasterCard, sehen wir Wirecards Firmenkapital als wertlos an“(Zatarra-Report).
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Die veröffentlchung bei der Financial Times erfolgte damals ohne Prüfung des Hintergrunds des Reports oder – dass ist ja der Vorwurf Wirecards – im interesse der shortenden Fonds. Jedenfalls damals holte die Wirecard-Aktie den Kurseinbruch innerhalb kurzer Zeit auf und handelte Damals ging es übrigens von ca. 42,00 EUR auf bis zu 32,00 EUR runter (Q1 2016) – seitdem hat Wirecard eine ganz schöne Entwicklung hingelegt, aber die FT bleibt ein beharrlicher Begleiter.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Und heute illiquider Handel
Feiertagsbedingt sollte der handel heute weniger Volumen als sonst aufweisen, ob es also heute wieder zu „Veränderungen“ der Shortpositionen der hedgefonds geben wird? Der Gesamtmarkt schaltet heute einen kräftigen Gang zurück – und bisher fällt Wirecard „mit dem Markt“ – andere Paymentdienstleister halten sich zwar besser (Adyen beispielsweise ist derzeit „nur“ 1,01% im Minus (09.42 Uhr, Tradegate), Wirecard Minus 2,40% – wobei Adyen sich seit Coronatiefs verdoppelt hat und Wriecard, naja…), aber eine Shortattacke sähe anders aus. Ist aber möglicherweise auch ein Hinweis, dass die Shortfront nicht mehr so geschlossen da steht wie noch vor Wochen.
Und gestern gab es auch noch einen neuen Shortstand
Leider oftmals wichtiger als die operative Entwicklung. Also Stand heute Nachmittag: Nahezu unverändert zum 05.06.2020 mit „nur“ 50.000 Stück weniger als letzten Freitag bei 28.520.000 Stück (S3 Partners LLC, Ihor Dusaniwsky, 10.06.2020: „WDI GR short int is $3.07BN;28.52MM shs shorted;24.93% of float;12.00% fee & rising.…„). Aber neben der absoluten Zahl ist spätestens seit letztem Freitag eine Veränderung im Lager der Großen (meldepflichtige Positionen von mindestens 0,50% haltend) feststellbar. Dass früher koordiniert erscheinende Handeln mit Positionssteigerungen bei negativen oder negativ erscheinenden Nachrichten – meißt auch noch während liquiditätsarmer Handelszeiten – hat aufgehört.
Während früher manchmal an einem Tag direkt 8 Hedgefonds (Also alle Hedgefonds,die meldepflichtige Positionen zu diesem Zeitpunkt besaßen) ihre Positonen förmlich im Gleichschritt erhöhten, gab es beispielsweise am Freitag letzter Woche im Zusammenhang mit der Durchsuchungsnachricht ein 3:3 der Erhöher und Abbauer von Shortpositionen. So auch gestern ein 1:1, wie die heutigen Meldungen zeigen: Während Coatue Management auf 0,84% (von 0,78%) erhöhte, senkte Samlyn Capital die Shortposition auf 0,89% (von 0,96%). Unentschieden. Und Samlyn Capital war einer von denen, die noch am 05.06. ihre Position erhöht hatten. Und Vorgestern gab es sogar nur eine Meldung für Wirecard und diese war eine Reduzierung: Viking Global Investors hatte sich verabschiedet aus der Gruppe meldepflichtige Positionen haltender Hedgefonds (runter auf 0,42% von 0,51%)
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Aber irgendwann wird das Operative unter der ewigen Nabelschau und Ablenkung leiden!
Dass ist das eigentliche Problem. Wirecards Paymentdienstleistung ist technologisch ähnlich aufgestellt wie beispielsweise diejenige von Adyen. Wenn es dann um die reine Paymentdienstleistung geht und die Preisangebote ähnlich sein sollten, wäre da nicht Wirecard im Nachteil: Wegen Bedenken über die weitere Entwicklung der FT-Diskussionen und den zeit- und nervenraubenden anstehenden Rechtsstreitigkeiten, Prüfungsmaßnahmen und Verteidigungs-/Rechtfertigungskämpfen.
Die Legionen mittlerweile beauftragter Anwälte und Anwaltskanzleien für die einzelnen Vorstandsmitglieder, die Aufsichtsräte, das Unternehmen, die Aktionäre und die Wirtschaftsprüfer für die Zivilklagen, die BAFin-Ermittlungen und Strafrechtsfälle brauchen Aufmerksamkeit, kosten viel Geld und lenken die Unternehmensvertreter auf jeden Fall von ihrer operativen Arbeit ab, von ihren „normalen“ Aufgaben – zeitlich und mental.
Gut ist, dass Wirecard unter der Ägide der Vision 2025 schon seit längerem versucht unabhängiger vom reinen – austauschbareren – Paymentgeschäft zu werden. Man will in 2025 nur noch ein Drittel der Umsätze mit reiner Paymentdienstleistung verdienen. Macht die Kundenbindung an Wirecard fester und nicht so leicht austauschbar!{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Aber die Neukundengewinnung läuft – noch? – aber wie lange noch oder anders: Wie viel mehr Kunden gäbe es ohne diese Diskussion, diese Zweifel? Wird es Wirecard auf Dauer gelingen, möglicherwiese mit einem Befreiungsschlag am 18.06., die „Besten“ für sich zu gewinnen? Personal macht den Erfolg Wirecards aus – kreative Programmierer, erfolgreiche Vertriebler, alle bisher zusammengehalten von den Visionen eines Markus Braun. Und um die herrscht ein scharfer Wettbewerb – weltweit. Deshalb gebetsmühlenhaft: Es wird Zeit für einen Befreiungsschlag, lieber Heute als Morgen – zumindest der 18.06. sollte genutzt werden.
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Aber die einzig richtige Antwort findet sich unter der Rubrik „Newsroom“
ABER GOTTSEIDANK Wirecard ist mehr als der immer verbissener geführte Kampf mit der FT, Wirecard ist ein innovativer, kräftig wachsender Paymentdienstleister, der immer wieder mit neuen Kunden überraschen kann. Es fehlte uns schon fast eine der regelmäßig gemeldeten neuen Kooperationen, jetzt kommt dafür eine perspektivisch interessante. Starten in Großbritannien, geplant bis Ende des Jahres für ganz Europa und danach? DIE STOCARD APP von Stocard 2011 gegründet und gemessen an der Nutzerbasis eines der größten B2C-Startups in Europa.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
Jedenfalls gibt es derzeit rund 50 Mio. Nutzer der Stocard-App weltweit. Und Dank Wirecards Technologie können die „eine neue mobile Zahlungsfunktion nutzen. Ab sofort können Stocard-Nutzer in Großbritannien mit ihrer App über eine virtuelle, von Wirecard ausgegebene Mastercard-Karte bezahlen. Noch in diesem Jahr soll diese Option den Nutzern in ganz Europa zur Verfügung stehen.“ Und Stocard ist nicht „klein“: Im Jahr 2019 tätigten Einkäufer 1,7 Milliarden Einkäufe mit der App und gaben jährlich fast 40 Milliarden EUR aus. Interessantes Volumen – auch für Wirecard. Und Wirecard bietet Stocard weitere Funktionen – getreu der Vision 2025, mehr als reiner Paymentabwickler zu sein – durch die Zusammenarbeit mit Wirecard profitiert Stocard von der maßgeschneiderten Banking-as-a-Service-Lösung von Wirecard, um die neue Funktion mit der virtuellen Kreditkarte einzuführen. Wirecard stellt darüber hinaus auch den Acquiring-Service für die sogenannte mobile Brieftasche (Mobile Wallet) von Stocard zur Verfügung. Diese ermöglicht den Nutzern, ihre Bankkarten in die App einzufügen und Gelder schnell und einfach aufzuladen. Mit der neuen Mobile Wallet-Lösung können Stocard-Nutzer nun kontaktlose Zahlungen im Geschäft und online tätigen.
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Zufriedene Worte
„Die Einführung unserer mobilen Zahlungsfunktion ist ein großer Schritt für Stocard weltweit“, sagt Björn Goß, Gründer und CEO von Stocard. „Da unsere Brieftaschen auf unsere Mobiltelefone umgestellt werden, wird die digitale Brieftasche zur zentralen Drehscheibe in unserem Leben für alles rund um Geld, Einkaufen und Bankgeschäfte. Die Zukunft des Einzelhandels und des Bankwesens wird eher dem ähneln, was wir bereits in Asien mit Alipay sehen, als dem, was europäische Banken derzeit tun. Diese Konsolidierung von Einkaufen, Zahlungen und Finanzdienstleistungen in der digitalen Brieftasche wird auch in Europa stattfinden. Wir arbeiten eng mit unseren Einzelhandelspartnern zusammen, um diese Zukunft zu gestalten.“
„Die Partnerschaft mit Stocard ist eine spannende Entwicklung auf dem Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft. Mit 50 Millionen Nutzern zeigt der Erfolg von Stocard, wie sehr die Verbraucher zu mobilen Brieftaschen und bargeldlosen Zahlungen übergehen. Wir freuen uns, sowohl auf der Issuing- als auch auf der Acquiring-Seite des Zahlungsflusses zusammenzuarbeiten und damit den Verbrauchern eine nahtlose Benutzererfahrung zu bieten. Langfristig hoffen wir, mit Stocard zusammenzuarbeiten, wenn es darum geht, zusätzliche Dienstleistungen wie Point-of-Sale-Kredite anzubieten und Zahlungen auf globaler Ebene aufzuladen“, ergänzt Kilian Thalhammer, EVP Product Management bei Wirecard.
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DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
und aus gegebenem Anlass Update 26.05.2020 unseres Teil2:
Evotec, Encavis, und Wirecard – nwm’s Favoriten mit insgesamt guter Performance Dank Encavis
Trend passt für Wirecard
Eine Meldung im „The Telegraph“ vom 03.06.2020: „UK Finance said that 51 per cent of all payments were made via debit and credit cards in 2019, with online shopping and contactless spending helping push the growth.“
Und dass war vor Corona-Lock-Down, man kann nur ahnen um wieviel der Anteil dieses Jahr weiter gestiegen ist und dazu kommt die hohe Marketshare von Wirecard, man ist wohl mit Grund in Aschheim so optimistisch 2020 seine Ziele zu erreichen. Paymentdienstleistung, digital, ist auf einem Eroberungszug, der nicht aufzuhalten scheint – und trotz aller Unkenrufe ist Wirecard operativ vorne mit dabei, technologisch und auch bei der Eroberung neuer „Nischen“. Passend dazu lieferte Wirecard auch die Ergebnisse einer Umfrage, die den Trend – wie nicht anders zu erwarten – klar bestätigt; den Trend zum digitalen Zahlen:{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_03)}
„Eine zweite repräsentative Umfrage, die Wirecard in Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien durchgeführt hat, zeigt, wie die aktuelle Situation den bargeldlosen Zahlungsverkehr beschleunigt. Kontaktlose Bezahlmöglichkeiten waren bereits vor der Corona-Pandemie beliebt in den drei Ländern – nun sind sie endgültig im Mainstream angekommen. Mehr als die Hälfte aller Befragten in allen drei Ländern nutzt nun vermehrt kontaktlose Zahlungsmethoden – zum Beispiel über Kredit- bzw. Debitkarte oder das Smartphone. Drei von vier Teilnehmern möchten dies auch nach der Corona-Pandemie beibehalten.“ (Die gesamte Wirecard-Umfrage – hier.)
Also kaufen, weil irgendwann „der Rest“ positiv erledigt ist? Schwierig, aber der 18.06.2020 wird wohl einen ersten Hinweis geben, wie man sich zukünftig aufstellen will und wie ernsthaft man die Vergangenheit „abhaken“ will, kann und wie zukünftig solche Vorwürfe gegenstandslos gemacht werden könnten…Wirecard – Statement als Offensive, Donnerstag veröffentlicht – steigert die Spannung vor dem 18.06.2020 immens.
Aktuell (11.06.2020 / 09.48 Uhr) notieren die Aktien der Wirecard AG im XETRA-Handel mit einem Minus von -2,35 EUR ( -2,52 %) bei 91,05 EUR. Auch diese Aktie können Sie ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.