DIC Asset Aktie bleibt hinter anderen Immobilienaktien zurück. Berliner Aha-Meldung wird das wohl nicht ändern, aber…

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Die DIC Asset AG ist der führende deutsche börsennotierte Gewerbeimmobilienspezialist mit über 20 Jahren Erfahrung am Immobilienmarkt und Zugang zu einem breiten Investorennetzwerk.

DIC Asset Aktie – seit man Anfang Juli die FFO-Prognose kräftig zusammenstreichen musste, kommt die Aktie nicht mehr hoch. Sie verharrt im Tal der Tränen, während andere Immobilienaktien in den letzten Wochen zumindest eine Erholungstendenz aufweisen konnten:

Während in den letzten vier Wochen Vonovia immerhin ein Kurs-Plus von 18,12 %, LEG Immobilien Plus 20,93% und sogar die DIC-Mehrheitsbeteiligung VIB Vermögen ein Monatsplus von 13,75% erreichte, musste die DIC Asset AG (ISIN: DE000A1X3XX4) ein Kursminus von aktuell 12,48 % im gleichen Zeitraum verkraften. Heute mal eine positive Nachricht von den Frankfurtern – wohl nicht weltbewegend, aber für die derzeitige Situation am Immobilienmarkt zumindest ein „Geht ja noch“ wert. Davor noch mal die am Markt betonten Gründe für die Minderperformance:

Klar am 7. Juli gab es: FFO-Prognose kräftig zusammengestrichen wegen erhöhter Zinskosten, erwartete Transaktionsvolumina für 2023 pulverisiert und erwartete Immobilien-Management Umsätze rund ein Drittel niedriger. Dass man zeitgleich auch etwas Positives ablieferte, scheint uninteressant: Brückenfinanzierung der VIB Vermögen-Übernahme von ursprünglich 500 Mio EUR auf aktuell 400 Mio EUR zurückgeführt. Liquide Mittel der Beteiligung VIB vermögen (u.a. aus Verkauf/Fondsauflage Fachmarkt-Paket) sollen im Juli die Finanzierung um weitere 200 Mio EUR auf dann noch 200 Mio EUR reduzieren. Und diese Finanzierung wird bis zum 31.07.2024 prolongiert. Natürlich zu höheren Zinskosten, was den Kreis zur reduzierten FFO-Prognose wiederum schloss.

LPKF liefert Halbjahreszahlen „im Rahmen der Prognose“. Ausblick wird „am oberen Ende“ gekappt. Davon zu halten? Bei LPKF auch Glaubensfrage.
Fragt sich, ob die DIC Asset Aktie bei Änderung der EZB-Zinspolitik dann stärker erholt, als der Wettbewerb?

Die hohe Schuldenlast insbesondere durch die – im Nachhinein – zu teure Übernahme der Aktienmehrheit an der VIB Vermögen steht für die Anleger im Fokus. Und eine Reduktion dieser Verschuldung – ob durch weitere Asset-Verkäufe, eine Kapitalerhöhung, falls sich die Kapitalmarktumstände, sprich der Kurs der DIC Asset erholt sich, oder wenigstens günstigere Refinanzierungszinsen gezahlt werden müssen – könnte den Blick des Marktes wieder auf das interessante Logistikportfolio und die „Spezialisierung“ der neuen Tochter VIB Vermögen auf dieses Segment. Oder auf die Ertrags- Chancen durch steigende Transaktionsvolumina am Immobilienmarkt, die in spätestens 2, von einigen bereits ab 2024 erwartet werden, für den Assetmanager. Und als Assetmanager leifert DIC Asset heute wieder einen Beleg, dass „man es noch kann“:

DIC Asset reduziert Leerstand in verwaltetem Objekt in Premiumlage . Vollvermietung rückt näher.

Für Dritte managt DIC Asset ein Gebäudeensemble am Alexanderplatz, bestehend aus dem 17-geschossigen Pressehaus-Hochhaus, dem Pressecafé und dem New Podium. Es hat eine Gesamtfläche von rund 36.000 qm. DIC Asset schließt nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen des zweistöckigen Pressecafés einen langfristigen Mietvertrag über rund 1.450 qm Gastronomiefläche ab. Mieter ist der etablierte Berliner Gastronom Alexander Freund, der mit fünf weiteren gastronomischen Konzepten in Berlin vertreten ist. Damit erreicht man für das Gebäudeensemble eine Vermietungsquote von 86%. Für die drei noch freien Büro- und Einzelhandelsflächen sei das Berliner Vermietungsteam der DIC mit weiteren Mietinteressenten im Gespräch. Schöner Erfolg – und  die Erfüllung der Hausaufgaben bleibt natürlich für die potentielle Erholung der Aktie wesentlich:

RWE H2-Aktie? RWE setzt klare Zeichen. Herstellung von grünem H2, H2-Tankstellennetz und jetzt soll auch im Kraftwerkspark H2 Einzug halten
Wochenrückblick Aktien KW 30 Rekorde in der Luft. Zinsangst schwindet. News bei Uniper. Evotec. Ballard Power. Smartbroker. Varta. DWS. 2G Eenrgy. LPKF. Encavis, Apontis, Hensoldt, Süss Microtec, KION, Befesa,…

Hausaufgaben: DIC Asset muss weiter den LTV reduzieren – und sieht potentielle Verkäufe im Portfolio trotz zusammengebrochenem Transaktionsmarkt.

Ob es wirklich die Überschrift „Aktionsplan „Performance 2024“ zeigt erste Erfolge“ in der am 7. Juli veröffentlichten CN braucht, sei dahingestellt. Gerade die kräftig reduzierten Erwartungen für FFO und Mangementerträge sind unter der Überschrift „Erfolge“ schwer zu greifen. Der sogenannte Aktionsplan „Performance 2024“soll die DIC Asset durch die aktuelle Krise der Immobilienbranche, geprägt von Refinanzierungsproblemen, Zinserhöhungen, zusammenbrechenden Transaktionsvolumina und Immobilienpreisminderungen, bringen. Die einzelnen Punkte sind:

Mutares INDUS: Der eine ist Automotive-Profi mit gutem Track-Record, der andere will nur noch raus aus Automotive. So gewinnen beide.
Deutsche Bank Aktie für Platow Brief nur ein Beobachtungswert. Mehr ist derzeit nicht drin. Sewing muss erst beweisen, dass er seine Ziele umsetzen kann.
Kursniveau der Uniper Aktie scheint nicht nachvollziehbar. Trotz starker – durch Sonderfaktoren bedingter – Zahlen passt die MarketCap nicht.
  • „Attraktive Investmentideen“ für den Markt entwickel und vermarkten. Aktuell sollen rund 170 Investoren durch die DIC Asset betreut werden. Aktuell wurde ein neues Investment-Vehikel aufgelegt. Als Einzelinvestment hat DIC Asset die Immobilie „Offenbach Unite“ aus dem Commercial Portfolio eingebracht und bereits Anteilsscheine von rund 10 Mio EUR platziert. Die DIC Asset AG wird mit 10% weiterhin investiert bleiben. Durch die Platzierung plant man in 2023 Verkaufserlöse, einmalige Transaktionsfees und zukünftig laufende Erträge aus dem Management des Investment-Vehikels zu erzielen. Quasi schafft man sich selber den Käufer für Bestandsimmobilien, wenn der Markt „den Käufer“ nicht hergibt. Passt.
  • Drehen an der Kostenschraube – hier befinde man sich noch im Prüfungsstadium. Wird also demnächst ein „Sparprogramm“ geben, das wohl insbesondere auf Doppelstrukturen in der VIB Vermögen und der DIC Asset abzielen sein sollte. Wie radikal man hier vorgeht, wird man sehen.

Prognose der DIC Asset runter – FFO fallen kräftig.

Die erwarteten Transaktionsvolumina für das Segment Institutional Business reduzieren sich aufgrund der Marktlage auf 100 bis 200 Mio EUR (zuvor: 400 bis 1.000 Mio EUR aus Ankäufen und Verkäufen). Und im laufenden Jahr rechne man mit weiter steigenden Zinskosten, vornehmlich aus den kurzfristigen Verbindlichkeiten. In Summe reduziert man die  Erwartung für die Funds from Operations (FFO), vor Steuern, nach Minderheiten* im laufenden Jahr auf eine Höhe von 50 bis 55 Mio EUR(zuvor: 90 bis 97 Mio EUR) – hierbei sind allein 15 Mio EUR zusätzliche Zinskosten durch die Prolongierung und die neuen Konditionen der Brückenfinanzierung zu berücksichtigen. Bedingt durch niedrigere transaktionsabhängige Management-Gebühren senkt DIC Asset  zudem die Prognose für die Erträge aus dem Immobilienmanagement auf 50 bis 55 Mio EUR (zuvor: 70 bis 80 Mio EUR).

Mutares INDUS: Der eine ist Automotive-Profi mit gutem Track-Record, der andere will nur noch raus aus Automotive. So gewinnen beide.
Deutsche Bank Aktie für Platow Brief nur ein Beobachtungswert. Mehr ist derzeit nicht drin. Sewing muss erst beweisen, dass er seine Ziele umsetzen kann.
Kursniveau der Uniper Aktie scheint nicht nachvollziehbar. Trotz starker – durch Sonderfaktoren bedingter – Zahlen passt die MarketCap nicht.
Der Aktienmarkt war mit der DIC Asset nicht zimperlich umgegangen – es gab zuviele Totalausfälle oder annähernde im Immobiliensektor. So wir derstmal der Worst Case angesetzt – bei der Euroboden-Anleihe, Eyemaxx, Corestate, Erwe, Adler Group und einigen anderen mit Recht. Aber auf dem aktuellen Kursniveau der Aktie sollte ein Grossteil dieser „Entwicklung“ mehr als eingepreist sein. Sollte dann in 2024, andere Player im Immobilienmarkt sehen, eher eine zweijährige Durststrecke auf die Branche zukommen, sich der „Markt“ wieder normalisieren, wären die Steigerungsmöglichkeiten im FFO durch günstigere Zinsen, Deleveraging und insbesondere bei den transaktionsabhängigen Fee’s sehr spannend. Ob es auf dem Weg dahin noch günstigere Einstiege geben könnte? Denkbar. Derzeit erinnert die DIC Asset eher an ein einfallendes Messer…

Ob man in zwei, drei Jahren sich die Augen reiben wird über die aktuellen Kursniveaus der Immobilienaktien? Bei denen die überlebt haben sehr wahrscheinlich. Aber welche Immobiliengesellschaften werden das sein? Bei der DIC Asset scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und stemmt sich, wie es derzeit aussieht, erfolgreich gegen das negative Umfeld für Immobiliengesellschaften.


Chart: DIC Asset AG | Powered by GOYAX.de
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