DEUTZ verdient Geld

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DEUTZ AG: DEUTZ setzt Wachstumskurs im 1. Quartal 2022 fort
DEUTZ bleibt in einem weiterhin konjunkturell herausfordernden Marktumfeld deutlich profitabel. Das zeigen die heute vorgelegten Halbjahreszahlen. Mit einem EBIT vor Sondereffekten von 50,1 Mio. € erzielte das Unternehmen eine starke Ergebnisrendite von 5,7%. Damit lag diese trotz deutlich rückläufiger Umsatzentwicklung auf Gesamtkonzernebene betrachtet nahezu auf dem Vorjahresniveau von 6,1% und mit Blick auf die fortgeführten Aktivitäten nur leicht darunter (Q1-Q2/2023: 7,1%). Diese Entwicklung belegt nicht nur, dass DEUTZ zunehmend resilienter wird, sondern auch den Erfolg der fortlaufenden Portfoliooptimierung.

Während die anhaltende konjunkturelle Schwäche nahezu aller Endkundenmärkte bei Auftragseingang und Absatz zu deutlichen Einbußen von -18,1% bzw. -18,9% führte, fiel der Rückgang beim Umsatz mit -12,6% auf 875,5 Mio. € wesentlich geringer aus. Dazu trägt neben erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Performancesteigerung auch der fortlaufende Ausbau des weniger zyklischen und margenstarken Servicegeschäfts bei, dessen Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 6,5% auf 252,9 Mio. € stieg. Damit war der im Vergleich betrachtet profitabelste Geschäftsbereich des Unternehmens gleichzeitig auch der umsatzstärkste Bereich.

„Unsere Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir uns dem Markt nicht entziehen können. Wir sehen aber auch, dass wir, anders als früher, in diesen Zeiten profitabel arbeiten und Geld verdienen“, so DEUTZ-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Das verdanken wir neben unseren operativen Maßnahmen auch den erzielten strategischen Meilensteinen. Durch sie stellen wir DEUTZ breiter und damit zukunftssicher auf.“ Der Ausbau des Servicegeschäfts und der Erwerb von Blue Star Power Systems seien dafür gute Beispiele.

DEUTZ hatte Ende Juni mit dem Erwerb von Blue Star Power Systems den Einstieg in den Markt für dezentrale Energieversorgung angekündigt. Das Closing der Transaktion erfolgte Anfang August. Der Erwerb des US-Herstellers von Stromgeneratoren ist in mehrerer Hinsicht ein strategisch wichtiger Meilenstein. Er ermöglicht es DEUTZ, einen weiteren Schritt auf dem Weg vom Komponentenhersteller hin zum Systemanbieter zu gehen, Zugang zu neuen, komplementären Geschäftsmodellen zu erhalten und einen wachstumsstarken und weniger zyklischen Markt zu erschließen, in dem Technologie und Service beherrscht werden.

DEUTZ erwartet durch den Erwerb von Blue Star Power Systems einen zusätzlichen profitablen Umsatz von jährlich mehr als 100 Mio. USD bis mittelfristig mehr als 150 Mio. USD. Aufbauend auf dem Geschäft von Blue Star Power Systems soll der Umsatz im Energiebereich bis 2030 durch organisches und anorganisches Wachstum auf rund 500 Mio. € anwachsen.

Gleichzeitig baut DEUTZ auch sein Classic-Geschäft weiter aus. Ende Juli hat das Unternehmen die im Dezember 2023 angekündigte Übernahme der Vertriebs- und Serviceaktivitäten von Rolls-Royce Power Systems für schwere und mittelschwere Daimler-Truck-Motoren abgeschlossen. Hierdurch rechnet das Unternehmen mit einem zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund 300 Mio. €.

Bei beiden vorgenannten Transaktionen erwartet DEUTZ eine EBIT-Rendite oberhalb der aktuellen Konzernrendite.

Darüber hinaus hat DEUTZ Anfang Juli eine Kooperation mit TAFE, einem der führenden Landtechnikkonzerne in Indien, angekündigt. Mit dieser Kooperation, die insbesondere den Ausbau des Verbrennungsmotorengeschäfts vorsieht, erschließt sich das Unternehmen einen der weltweit wachstumsstärksten Märkte und schafft die Voraussetzungen dafür, auch in Zukunft zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren.

Die erzielten strategischen Meilensteine belegen, dass DEUTZ auch in herausfordernden Zeiten die im Rahmen seiner „Dual+“-Strategie definierten Ziele nicht aus den Augen verliert. Um seine Flexibilität u. a. im Hinblick auf die Finanzierung weiterer Wachstumsprojekte aufrechtzuerhalten, hat DEUTZ Anfang Juli 12,6 Mio. neue Aktien an institutionelle Investoren platziert und dadurch einen Bruttoemissionserlös von rund 72 Mio. € erzielt.

„Die hohe Nachfrage der Investoren hat gezeigt, dass der Kapitalmarkt hinter unserer Strategie steht. Das ist ein wichtiges Signal für uns”, betont DEUTZ-CFO Timo Krutoff. „Angesichts der erfolgreichen Kapitalerhöhung und unserer komfortablen Finanzlage mit einer Eigenkapitalquote von knapp 50% sind wir finanziell gut gerüstet, um unser operatives Geschäft zu finanzieren und gleichzeitig unsere Buy-&-Build-Strategie fortzuführen.”

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 geht DEUTZ angesichts des konjunkturell bedingten Nachfragerückgangs nunmehr davon aus, bestenfalls das untere Ende seiner bisherigen Absatzprognose von 160.000 bis 180.000 Motoren zu erreichen. Aufgrund seiner zunehmend resilienteren Aufstellung rechnet das Unternehmen trotz dem unverändert damit, einen Umsatz von 1,9 Mrd. € bis 2,1 Mrd. € zu erzielen. Die bereinigte EBIT-Rendite soll dabei ebenfalls unverändert zwischen 5,0% und 6,5% liegen und der Free Cashflow (vor potenziellen M&A-Aktivitäten) sich auf einen mittleren zweistelligen Mio.-€-Betrag belaufen. Eine Konkretisierung der prognostizierten Bandbreiten für den Umsatz und die bereinigte EBIT-Rendite soll im Rahmen des Kapitalmarkttags im Oktober bekanntgegeben werden.

Konzernkennzahlen des ersten Halbjahrs 2024 im Detail

Wie erwartet lag der Auftragseingang des DEUTZ-Konzerns im ersten Halbjahr 2024 aufgrund des konjunkturell bedingten Nachfragerückgangs mit 791,0 Mio. € um -18,1% deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche verzeichnete lediglich das Servicegeschäft eine positive Auftragsentwicklung: Der Auftragseingang im Servicebereich erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 6,5% auf 257,2 Mio. €. Neben einer gestiegenen Nachfrage beim Teilehandel ist dieser Anstieg insbesondere auf das Geschäft der im zweiten Halbjahr 2023 akquirierten Servicegesellschaft Diesel Motor Nordic zurückzuführen, die seit Januar 2024 unter dem Namen DEUTZ Nordic firmiert. Die positive Entwicklung des margenstarken Servicegeschäfts bestätigt den strategischen Fokus des Unternehmens auf diese Aktivitäten und belegt gleichzeitig den Erfolg der den Service betreffenden Wachstumsinitiativen, die DEUTZ im Rahmen seiner „Dual+“-Strategie konsequent umsetzt. Regional betrachtet zeigten alle Regionen eine deutliche Unterschreitung des Vergleichsniveaus.

Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. Juni 2024 auf 365,9 Mio. € nach 450,4 Mio. € zum Jahresende 2023. Der anteilige Auftragsbestand des Servicegeschäfts lag dabei mit 44,5 Mio. € spürbar über dem Jahresendwert 2023 von 40,3 Mio. €.

Infolge der rückläufigen Entwicklung des Auftragseingangs in den Vorquartalen verbuchte DEUTZ im ersten Halbjahr 2024 wie erwartet einen deutlichen Rückgang des Absatzes. So lag die Anzahl abgesetzter Motoren mit 74.162 Stück um -18,9% unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 91.451 Motoren. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche zeigte sich durchgängig eine deutlich rückläufige Absatzentwicklung, ausgenommen Material Handling. In diesem Bereich verbuchte DEUTZ einen deutlichen Mehrabsatz um 14,1%. Dieser führte auch zu einer positiven Entwicklung in der Region Amerika, die ein leichtes Absatzplus von 0,9% aufwies. Im EMEA-Raum und der Region Asien/Pazifik waren hingegen prozentual zweistellige Absatzeinbußen zu verzeichnen.

Die Entwicklung des Konzernumsatzes folgte der rückläufigen Absatzentwicklung. Aufgrund einer marktorientierten Preisgestaltung, einer aktiven Portfoliosteuerung und einem deutlich gestiegenen Serviceumsatz fiel der Umsatzrückgang jedoch spürbar geringer aus als der Absatzrückgang. So lag der Konzernumsatz mit 875,5 Mio. € um -12,6% unter dem Vergleichswert im Vorjahr von 1.001,2 Mio. €. Analog zur Absatzentwicklung verzeichneten dabei alle Anwendungsbereiche eine rückläufige Umsatzentwicklung, ausgenommen Material Handling und das Servicegeschäft: Einhergehend mit der positiven Absatzentwicklung konnte im Bereich Material Handling ein Umsatzplus gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 9,2% auf 234,9 Mio. € erzielt werden. Der Serviceumsatz erhöhte sich um 6,5% auf 252,9 Mio. €. Diese positive Entwicklung resultiert neben anorganischem Wachstum durch die Konsolidierung der im zweiten Halbjahr 2023 akquirierten Gesellschaften DEUTZ Nordic und Mauricio Hochschild insbesondere aus einer Ausweitung des Teilehandels. Regional betrachtet ist die rückläufige Umsatzentwicklung dem EMEA-Raum und der Region Asien/Pazifik zuzuschreiben, wobei die höchsten Einbußen in Deutschland und dem übrigen Europa zu verbuchen waren. Aufgrund positiver Preis- und Portfolioeffekte lag der Umsatzrückgang jedoch sehr deutlich unter den dortigen Absatzeinbußen. In Amerika erzielte DEUTZ hingegen ein Plus von 2,0%, das im Wesentlichen aus Mehrumsätzen in den Bereichen Baumaschinen und Material Handling resultierte.

Das bereinigte Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) sank im ersten Halbjahr 2024 insbesondere bedingt durch die rückläufige Umsatzentwicklung auf 50,1 Mio. € nach 71,4 Mio. € im Vergleichszeitraum. Im Segment DEUTZ Classic belief sich der entsprechende Wert auf 67,7 Mio. € (Q1-Q2/2023: 86,8 Mio. €), im Segment DEUTZ Green auf -17,8 Mio. € (Q1-Q2/2023: -15,6 Mio. €).

Die bereinigte EBIT-Rendite lag im ersten Halbjahr 2024 trotz der deutlich rückläufigen Umsatzentwicklung mit 5,7% nur leicht unter dem Vergleichswert von 7,1%.

Der Rückgang des operativen Ergebnisses (EBIT) führte im Vergleichszeitraum zu einem Rückgang des Konzernergebnisses aus fortgeführten Aktivitäten von 53,8 Mio. € auf 25,6 Mio. €. Darüber hinaus ergab sich im Wesentlichen aufgrund des positiven Entkonsolidierungsergebnisses ein Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten der Torqeedo-Gruppe von 10,2 Mio. € nach -9,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten betrug somit 35,8 Mio. € nach 44,3 Mio. € im ersten Halbjahr 2023. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich dementsprechend gegenüber dem Vorjahreswert von 0,36 € auf 0,28 € bzw. für die fortgeführten Aktivitäten von 0,44 € auf 0,20 €.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2024 3,3 Mio. € und lag damit um -52,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 56,2 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringeren Ergebnis infolge der rückläufigen Umsatzentwicklung sowie aus der Entwicklung der übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten.

Bedingt durch den Rückgang des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit generierte DEUTZ im ersten Halbjahr 2024 einen Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von -35,1 Mio. € nach 18,1 Mio. € im Vergleichszeitraum. Veränderungen durch M&A-Aktivitäten gab es im Berichtszeitraum nicht.

Die Nettoverschuldung des DEUTZ-Konzerns erhöhte sich zum 30. Juni 2024 gegenüber dem 31. Dezember 2023 geringfügig um -2,8 Mio. € auf -166,2 Mio. €.

Die Eigenkapitalquote auf Basis des Gesamtkonzerns verbesserte sich zum 30. Juni 2024 auf 49,8% nach 46,7% zum Jahresende 2023. Damit ist die Finanzlage des DEUTZ-Konzerns weiterhin komfortabel.

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