DEUTZ setzt auf Wasserstoff – mit MAHLE. Gegen Plug Power oder Ballard Power. Wer hat die bessere Lösung?

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DEUTZ AG: DEUTZ setzt Wachstumskurs im 1. Quartal 2022 fort
DEUTZ (ISIN: DE0006305006) hat seinen Wachstumskurs im ersten Quartal 2023 fortgesetzt: Bei einem Absatzplus gegenüber dem Vorjahresquartal von 10,6 % konnte der Antriebshersteller ein Umsatzwachstum von 15,5 % auf 517,2 Mio EUR erzielen. Gleichzeitig hat sich mit einem Anstieg der bereinigten EBIT-Rendite von 3,5 % auf 6,2 % auch die Profitabilität signifikant verbessert. Und die Gewinne braucht man, „…Denn nur durch ein profitables Kerngeschäft und den Ausbau unseres weltweiten Servicegeschäfts können wir unsere grüne Transformation finanzieren. Das ist der Grundgedanke unserer ‚Dual+‘-Strategie, mit der wir uns zukunftsfähig aufstellen“, so DEUTZ-CEO Dr. Sebastian C. Schulte seinerzeit bei Vorlage der Q1-Zahlen.

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Grüne Transformation des Motorenherstellers. DEUTZ verfolgt einen vollständig anderen Ansatz, als die Brennstoffzellenhersteller Plug Power oder Ballard Power…

Während die Brennstoffzelle aus Wasserstoff Elektrizität erzeugt, die wiederum einen Elektromotor im Fahrzeug antreiben soll, setzt man bei Deutz – und übrigens auch Bosch, die eine Dualstrategie verfolgen – auf den klassischen Verbrennungsmotor, der mit Wasserstoff betrieben, als „Abgas“ lediglich Wasser erzeugt. Und hierbei kann natürlich Deutz seine langjährige Erfahrung im Motorenbau – dazu das zuletzt von Daimler Truck übernommene Motoren-Know-How – ausspielen. Natürlich sieht man sich hierbei teilweise physikalischen Problemen gegenüber, oft genannten Effizienzproblemen und einer relativ weitgehenden Festlegung auf Batterielösungen und für den Fall, dass diese „zu schwer“ für die Anforderungen des Schwertransports sind, auf Brennstoffzellen als Energielieferant. Beide „Favoriten“ arbeiten mit Elektromotoren.

DEUTZ will „Dazwischengrätschen“ – zwischen E- und FCEV soll der H2-Verbrennungsmotor seinen Platz bekommen. Und hier geht man in die Vollen:

Serienfertigung von Wasserstoffmotoren nimmt bei DEUTZ Gestalt an. MAHLE Group wird Komponenten liefern.

DEUTZ setzt bei seinen Wasserstoffmotoren künftig auf Komponenten von MAHLE. Der Automobilzulieferer erhält einen Serienauftrag für die Entwicklung und Lieferung von Power Cell Units, die erstmals in die Ende 2024 auf den Markt kommenden Serienmotoren eingebaut werden sollen. Die DEUTZ-Motoren werden zuerst in stationären Anwendungen wie Generatoren verbaut, perspektivisch sollen diese Motoren auch in mobilen Anwendungen eingesetzt werden.

Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender von DEUTZ: „Um die Welt in Bewegung zu halten, brauchen wir verschiedene technologische Optionen. Wie ein klimaneutraler Bagger oder Mähdrescher aussehen wird, ist noch offen. Für Motoren, die ständig im Einsatz sind und große Lasten bewegen, sind mehrere Optionen möglich. Eine davon ist der Wasserstoffmotor. Unsere erfolgreichen Pilotprojekte zeigen das Potenzial im Nutzfahrzeugbereich. Mit MAHLE haben wir nun einen starken Partner, der uns dabei hilft, Ende 2024 in die Serienproduktion unserer Wasserstoffmotoren einzusteigen.“

Zero Emssion – ohne Plug Power oder Ballard Power. DEUTZ geht eigenen Weg. Nutzt seine Kompetenzen.

Das Konzept des Wasserstoffmotors basiert auf der klassischen Verbrennungsmotoren-Technologie. Statt mit fossilen Kraftstoffen, wird dieser Motor mit Wasserstoff betankt. Da bei der Verbrennung von Wasserstoff kein CO2 entsteht, erfüllt der Motor die EU Vorgaben für „Zero Emission“. MAHLE arbeitet bereits seit Jahren an Komponenten für Wasserstoffmotoren und profitiert dabei von seinem umfangreichen Know-how für Verbrennungsmotoren und alternative Kraftstoffe. Bei den Power Cell Units handelt es sich um Einheiten aus Kolben, Ringpaket und Bolzen, die der Stuttgarter Technologiekonzern aus der klassischen Dieseltechnologie adaptiert und weiterentwickelt hat.

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„Wir sehen Wasserstoff als wichtigen Baustein für eine nachhaltige Mobilität besonders im Nutzfahrzeugsektor. Dieses Projekt mit DEUTZ ist ein Meilenstein mit Leuchtturmeffekt, denn es zeigt, dass es neben der Elektrifizierung weitere technologische Hebel gibt, Klimaneutralität zu erreichen“, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung und CEO.

Appell an die Politik? So könnte man den Schlusssatz der Presseerklärung von DEUTZ und MAHLE auslegen.

Beide Konzerne eint die Überzeugung, dass die Umgestaltung der Mobilität nur mit Innovationskraft und Technologieoffenheit gelingt. Mit der klimaneutralen Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren-Technologie durch Einsatz von Wasserstoff werden die Potenziale aller verfügbaren Antriebstechnologien genutzt.“

Wasserstoffmotoren? Würde ins Bild einiger FDP-Politiker gut passen. Und würde natürlich die weltweit führende Motorentechnologie einer DEUTZ oder MAHLE Group „in die neue Zeit“ überführen. Auch die bestehende Infra- und Produktionsstruktur könnte modifiziert, weiter genutzt werden. Für Brennstoffzelle und Elektromotoren wären diese Strukturen wertlos. Und so könnte DEUTZ ein „Problem“ lösen: Denn Elektromotoren bieten eine relativ geringe Wertschöpfung und sind technologisch relativ anspruchslos. Und so könnten „Wasserstoffmotoren“, sofern sie kosteneffektiv betrieben werden können, für DEUTZ einen grossen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Wird spannend.

Deutz Gesamtjahresprognose 2023 aktueller Stand.

Entsprechend seiner Mitte März veröffentlichten Prognose rechnet DEUTZ für das Gesamtjahr 2023 mit einem Absatz zwischen 175.000 und 195.000 DEUTZ-Motoren, einem korrespondierenden Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Mrd EUR sowie einer bereinigte EBIT-Rendite zwischen 4,0 % und 5,0 %. Angesichts der erfolgreichen Geschäftsentwicklung im ersten Quartal geht DEUTZ nun davon aus, das obere Ende dieser Prognosebandbreiten zu erreichen. Der Free Cashflow vor M&A soll sich weiterhin auf einen mittleren zweistelligen Millionen-EUR-Betrag belaufen.

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