DEUTZ: Neuausrichtung ebnet den Weg für 2025

Post Views : 237

DEUTZ AG:
Die DEUTZ AG hat das Geschäftsjahr 2024 trotz anhaltender, konjunkturell bedingter Nachfragerückgänge erfolgreich abgeschlossen. Die veröffentlichten Zahlen bestätigen, dass das Unternehmen seine im Oktober 2024 angepasste Prognose erreicht hat. So sank der Umsatz um 12,1 % auf 1.813,7 Mio. €, während das bereinigte Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) 76,7 Mio. € erreichte – was einer EBIT-Rendite von 4,2 % entspricht. Diese Margen wurden bisher nur bei deutlich höherer Produktionseffizienz erzielt.

DEUTZ: Erfolgreiche Portfolioentwicklung und Auftragsstärke

Trotz des Umsatzrückgangs gelang es DEUTZ, den Auftragseingang um 4,4 % auf 1.827,1 Mio. € zu steigern. Diese positive Entwicklung ist vor allem der erfolgreichen Portfolioentwicklung zu verdanken: Die Übernahme des US-GenSet-Herstellers Blue Star Power Systems und des Off-Highway-Geschäfts von Rolls-Royce Power Systems für ausgewählte Daimler-Truck-Motoren haben wesentlich zum Auftragswachstum beigetragen. Zusätzlich trug der Verkauf des Verlustbringers Torqeedo dazu bei, die Finanzzahlen spürbar zu entlasten.

CEO Dr. Sebastian C. Schulte fasst die Situation prägnant zusammen: „Das wirtschaftliche Umfeld hat uns im zurückliegenden Geschäftsjahr viel abverlangt – in praktisch allen Absatzmärkten. Die gute Nachricht ist, dass wir selbst in diesen angespannten Zeiten profitabel geblieben sind. Unsere Strategie, DEUTZ schrittweise breiter und resilienter aufzustellen, zahlt sich bereits aus. Wir werden uns noch stärker als Lösungsanbieter entlang der Wertschöpfungsketten positionieren und sowohl unser klassisches Verbrennungsmotorengeschäft als auch unseren Servicebereich weiter ausbauen.“

Strategische Neuausrichtung und Kosteneffizienzmaßnahmen

Kern der weiterentwickelten „Dual+“-Strategie ist eine gezielte Diversifizierung des Produktportfolios. DEUTZ setzt auf den Einstieg in den Markt der dezentralen Energieversorgung, eine bedarfsgerechte Aufstellung im Bereich alternativer Antriebe sowie den Ausbau des weltweiten Servicegeschäfts. Ziel ist es, den Umsatz bis 2030 auf rund 4 Mrd. € zu steigern. Gleichzeitig hat das Unternehmen ein umfassendes Effizienzprogramm – das Future-Fit-Programm – gestartet, das neben einem sozialverträglichen Abbau von bis zu 300 Stellen auch signifikante Sachkostenreduktionen vorsieht.

CFO Oliver Neu erklärt: „Durch unsere kurzfristig umgesetzten Kostensparmaßnahmen konnten wir im vergangenen Jahr bereits rund 15 Mio. € einsparen. Nun zielt unser Future-Fit-Programm darauf ab, unsere Kostenbasis nachhaltig um jährlich 50 Mio. € zu reduzieren.“

Operative Performance und Cashflow

Die schwächere Nachfrage im Segment Classic führte zu einem deutlichen Absatzrückgang (–23,9 % auf 142.084 verkaufte Motoren), was jedoch durch höhere Preise im Rahmen der Akquisitionen abgefedert wurde. So trugen Blue Star Power Systems und Rolls-Royce Power Systems mit Umsatzbeiträgen von ca. 60 Mio. € bzw. 80 Mio. € zum Gesamtwachstum bei. Trotz des Umsatzrückgangs blieb die Preispolitik stabil, was zu einer moderaten EBIT-Rendite von 4,2 % führte.

Der operative Cashflow sank auf 110,4 Mio. € (Vorjahr: 151,5 Mio. €), was vor allem dem geringeren Ergebnis geschuldet ist. Investitionstätigkeiten belasteten den Cashflow zusätzlich mit –247,0 Mio. € (gegenüber –96,0 Mio. € im Vorjahr), insbesondere aufgrund erhöhter Auszahlungen für strategische Wachstumsprojekte und Akquisitionen. Der Free Cashflow fiel auf –153,1 Mio. € (Vorjahr: 41,8 Mio. €), während der Free Cashflow vor M&A-Aktivitäten nahezu unverändert bei –63,9 Mio. € lag. Positiv wirkte sich zudem eine Kapitalerhöhung aus, die die Eigenkapitalquote von 46,7 % auf 50,4 % anhob.

DEUTZ: Ausblick 2025

Unter der Annahme einer spürbaren Markterholung im zweiten Halbjahr 2025 – jedoch vor der endgültigen Bewertung der angekündigten erhöhten amerikanischen Zollsätze – prognostiziert DEUTZ für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz zwischen 2,1 und 2,3 Mrd. € und eine bereinigte EBIT-Rendite zwischen 5,0 % und 6,0 %. Der Free Cashflow vor möglichen M&A-Ausgaben wird voraussichtlich einen mittleren zweistelligen Mio.-€-Betrag erreichen.

Share : 

Interviews

Wochenrückblick

Trendthemen

Anzeige

Nachrichten SDAX

Anzeige

Related Post

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner