DEMIRE Helma Eigenheimbau – zwei Immobiliengesellschaften, deren Kursentwicklung die Misere für Immobilienaktien „perfekt“ widerspiegeln. Während es bei DEMIRE weniger um operative Probleme, sondern um ein Fälligkeitsklumpenrisiko in Kombination mit abgabewilligen Hauptaktionären geht, ist Helma Eigenheimbau neben der sinkenden Nachfrage am Immobilienmarkt auch noch durch die „Pleite“ eines Subunternehmers schwer betroffen. Und muss die Prognose – beim Gewinn – kräftig zusammenstreichen. Helma Eigenheimbau musste gestern Klartext reden und das was fehlt ist die Perpsektive auf eine Besserung
Und bei DEMIRE wurden letzte Woche zwar starke operative Ergebnisse präsentiert, die aber vor den allgemein bekannten Problematik exitwilliger Hauptaktionäre und einem Klumperisiko in Form einer im Oktober 2024 fälligen Anleihe überschattet werden. Denn die Anleihe mit einem Nominalvolumen von bisher 600 Mio EUR steht für einen Grossteil der gesamten Finanzschulden von 890,5 Mio EUR (Stand 31.12.2021). Und der Anleihekurs war/ist weit vom Nominalwert entfernt – selbst nach dem einem Kurssprung um rund 10% (Bid/Ask: 68 ,00 auf 73,00 EUR)auf die Ankündigung der DEMIRE hin, bis zu 50 Mio EUR nominal der ausstehenden Anleihe zurückzukaufen. Und da gab es jetzt bereits eine Vollzugsmeldung:
Uniper – realistischer Kurs auf Dauer wesentlich niedriger als die derzeitigen 5,00EUR oder 6,00 EUR oder sogar 7,00 EUR
DIC Asset erhöht ohne Liquiditätseinsatz den Anteil an der VIB Vermögen in Richtung 70% – und sollte dabei noch Synergien schöpfen.
Steinhoff Aktie auf dem Weg zur Normalität? Dazwischen stehen 10 Mrd Schulden plus zu hohe Zinssätze. Update zu Pepkor Bilanz, stark.
DEMIRE Helma Eigenheimbau – Doppelerfolg bringt Gewinn und reduziert Klumpenrisiko. Ob’s der letzte Rückkauf war?
DEMIRE schließt den Rückkauf von 50 Mio EUR des Nominalwertes seiner 1,875 % Senior Note, die im Oktober 2024 ausläuft und am Euro MTF Markt in Luxemburg gehandelt wird, als „Teil ihrer fortlaufenden Liquiditätssteuerung“ erfolgreich ab. Der Rückkauf erfolgte zu einem durchschnittlichen Kurswert von 72 %, Was für DEMIRE bedeutet, dass für netto 36 Mio EUR die Verbindlichkeiten in der Bilanz um 50 Mio EUR reduziert werden konnten und folglich ein zusätzlicher bilanzwirksamer Gewinn von knapp 14 Mio EUR erzielt werden konnte. Und die Anleihe beläuft sich „nur noch“ auf 550 Mio EUR.
Bleibt die Frage, ob das der letzte Rückkauf war. Eine höhere Rendite als jetzt knapp 39% auf 36 Mio EUR ist schwer…
… eine Schuldentilgung von 50 Mio EUR, Zinsersparnisse von 1,875 % für die Restlaufzeit der Anleihen (knapp 2 Mio EUR) und einen bilanzwirksame Gewinnerhöhung von knapp 14 Mio EUR. Kein so schlechtes Ergebnis – mit einem Immobilienerwerb wäre ein derartiges Verhältnis von Kapitaleinsatz zu Gewinn schwerlich möglich. Verlierer? Sofern der Anleiheverkäufer diese zu nominal oder vor Mai zu Kursen weit über 90% erworben hat, ein herber Verlust für ein Anleiheinvestment. Aber niemand muss verkaufen. Nur derjenige, der einen Ausfall der Anleihe bei Fälligkeit fürchtet.
Und wenn DEMIRE demnächst Desinvestments oder Refinanzierungen mit Liquiditätszufluss durchführen würde, ist die Frage, ob nicht aus mehreren Gründen weitere Rückkäufe Sinn machen würden – Reduzierung des Klumpenrisikos, Senkung des LTV und Verbesserung der Perspektive für die „Aktie“ und so möglicherweise „eine Verkaufshilfe“ zur Klärung der derzeit unbefriedigenden Hauptaktionärs-Situation.
Kleiner Hoffnungsschimmer bei Corestate – aber wie hoch ist der Preis für die Aktionäre?
SFC Energy nimmt den 15 Mio USD-Auftrag für Brennstoffzellen als Antrieb zum Aufbau einer starken US-Prösenz. Alternativlos. Wie Nel…
Für Anleihegläubiger eine Exitchance, sofern Angst besteht…
Wie wahrscheinlich wäre ein Ausfall? Angenommen es wäre der DEMIRE nicht möglich eine Refinanzierung der Anleihe darzustellen – wäre bei weiterhin ungeklärter Aktionärssituation zumindest möglich, wenn auch wenig wahrscheinlich – steht immer noch ein Immobilienvermögen,das bei nicht Zwangsverwertung „entspannt“ die Anleihe „bezahlen könnte“. Also möglicherweise haben die Märkte bei den Kursabschlägen, wie üblich, übertrieben.
DEMIRE investiert liquide Mittel zur Steigerung des Vermögens der Aktionäre. Denn die Gewinnwirkung besteht in der Differenz von Erwerbspreis der Anleihen am Markt und deren Nominalwert respektive Bilanzansatz. Und gleichzeitig schafft man Vertrauen in die Lösungskompetenz des Managements. Dazu wird die Problemsensitivität für das Anleihen-Klumpenrisiko, dass sich schon mal um 50 Mio auf 550 Mio reduziert hat, betont. Ein Ansatz, der dem Aktienkurs. Und dem Anleihekurs könnte die Hoffnung auf weitere Rückkäufe helfen.
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DEMIRE Helma Eigenheimbau – Umsatzerwartung bleibt, aber den Gewinn hat’s zerlegt in 2022. Fragt sich wie es weitergehen wird…
Wenn ein Unternehmen um 22:27 Uhr eine Meldung veröffentlicht, entsteht oft der Eindruck, dass man grössere Aufmerksamkeit vermeiden will. Sei es drum, die Helma Eigenheimbau AG (ISIN: DE000A0EQ578) meldete gestern zu nachtschlafender Zeit eine „Prognoseanpassung“. Und Anpassung heisst in diesem Fall Prognosereduktion: „Die HELMA Eigenheimbau AG gibt eine Anpassung ihrer Prognose für das Geschäftsjahr 2022 bekannt. Diese ist im Wesentlichen auf notwendige Gewährleistungen zurückzuführen, die aufgrund der Insolvenz eines großen Subunternehmers als Einmaleffekt bei der Tochtergesellschaft HELMA Ferienimmobilien GmbH zu berücksichtigen sind. Zusätzlich sind die Auftragseingänge in einem sehr schwierigen Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2022 weiter zurück gegangen.
Trotz dieser Entwicklungen erwartet der Vorstand eine Zielerreichung beim Umsatz am unteren Ende der kommunizierten Bandbreite von EUR 300 – 320 Mio. Das EBT wird in Höhe eines mittleren, einstelligen Millionenergebnisses erwartet (bisher EUR 20 Mio.).“
Bereits am 26.09. strich man die Prognose zusammen – und jetzt muss man aus denselben Gründen nochmals weiter zurückrudern …
… offensichtlich musste man erst die „Unterlagen“ sichten und werten, bevor man das wahre Ausmass der „Katastrophe“ einschätzen konnte. Hat ziemlich lange gedauert. Ende September hatte man sich von der Umsatzerwartung von „mehr als 360 Mio EUR“ bereits verabschiedet und die jetzt am unteren Ende bestätigte Prognose von einen Umsatz von 300 – 320 Mio EUR genannt. Beim EBT sah man zwar bereits im September einen Rückgang – von 30 Mio EUR auf 20 Mio EUR. Aber da scheint man zu optimistisch gewesen zu sein – oder fehlte die Übersicht? Während die „Pleite“ des Subunternehmens durchaus als einmaliges Ereignis betrachtet werden kann, stimmt der Rückgang der Aufträge, der sich wohl im zweiten Halbjahr verstärkt zu haben scheint, nachdenklicher.