Die DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft (ISIN: DE000A0Z23G6) hat die Börse verlassen.so der Wille des Vorstands und einer Aktionärsgruppe, die gepoolt 47 % der Aktien hielt. Das damit verbundende Übernahmeangebot traf wohl auf – wie sich jetzt zeigt – zu Recht wenig Resonanz. Glück für die „Kleinen“,
Pech für die Grossaktionäre – Apeiron, bekannt durch Engagements bei Northern Data, NAGA-Group u.a., und Galaxy Group Investments. Denn die coronabedingt schlechten Unternehmenszahlen sollten genutzt werden für eine „günstige Gelegenheit“. Der damalige ermittelte Übernahmekurs von 3,09 EUR je Aktie liegt auf jeden Fall deutlichst unter dem aktuellen Kurs von 6,00 EUR, wie er aktuell(17:01 Uhr, 5.12.) in Hamburg gehandelt wird. Wieder auf einem Kursniveau „wie kurz vor dem Corona-Schock“.
Wochenrückblick – Aktien KW 48 – schöne Serie zu Ende. BioNTech. paragon. Nel. Adler. SFC Energy. 3U. ThyssenKrupp. Mutares. Verbi. Berentzen. Encavis,…
Deutsche Konsum REIT. FCR Immobilien .DEFAMA – auf dem EKF22 wurde deutlich: Ähnliche Nische, unterschiedliche Herangehensweise.
In der Zeit des wiederaufkommenden Geschäfts „mehr vom Kuchen“ abbekommen zu wollen, insbesondere wenn die Blockchainbeteiligungen, auch aufgrund wiederholter Bilanzkorrekturen, „nicht so toll performen“. Ist ein legitimer Wunsch. Aber wie gesagt, selbst mit Delisting bleibt eine Aktie trotzdem immer noch handelbar.
DEAG läuft wieder – nach megastarkem Q3 heute ein Zukauf in Grossbritannien – passt ins Bild.
Über ihre britische Tochtergesellschaft Kilimanjaro Group („Kilimanjaro“) erwirbt die DEAG eine Mehrheitsbeteiligung am schottischen Event-Veranstalter Regular Music („Regular“). Für die DEAG sollen sich aus der Akquisition Synergieeffekte für das Ticketing- und Live-Entertainment-Geschäft ergeben. Mark Mackie, CEO von Regular, bleibt Anteilseigner des Unternehmens und wird die Gesellschaft langfristig weiterführen.
Prof. Peter L.H. Schwenkow, CEO von DEAG: „Mark hat Regular Music in den vergangenen Jahren als einen der führenden Veranstalter von Live-Events in Schottland etabliert. Wir freuen uns über die Möglichkeit, das Unternehmen in Zukunft gemeinsam weiterzuentwickeln und gleichzeitig Synergien zwischen all unseren britischen Unternehmen einschließlich Belladrum zu schaffen. Der Erfolg der DEAG basiert auf gelebtem Unternehmertum, und Mark wird eine wertvolle Ergänzung für unsere Gruppe von Unternehmern sein. Die Präsenz der DEAG in Großbritannien und Irland wird durch diese neue Partnerschaft erheblich gestärkt und sie passt hervorragend zu unserer Strategie, unser Geschäft in unseren Kernmärkten weiter auszubauen.“
Und der CEO von Regular, Mark Mackie, freut sich: „Mit der DEAG haben wir den richtigen Partner an unserer Seite, um unsere Präsenz noch internationaler zu gestalten. Gleichwohl liegt der DEAG die lokale Identität und Autonomie sehr am Herzen, und mit Stuart Galbraith und seinem Team bei Kilimanjaro hat sich gezeigt, dass es funktioniert. Ich kenne Stuart persönlich seit mehr als 35 Jahren, seit wir beide in der Branche angefangen haben, und ich freue mich sehr auf die enge Zusammenarbeit mit ihm und dem Kilimanjaro-Team.“
Zukauf im Einzelnen
Regular ist der älteste unabhängige Musikveranstalter Schottlands und hat bereits Konzerte internationaler Künstler in Schottland veranstaltet, darunter REM, Oasis, Tom Waits, Red Hot Chili Peppers, Neil Young, Bob Dylan, Willie Nelson, Bon Iver, Stereophonics, Lana Del Rey und The Proclaimers. Neben der Veranstaltung von Konzerten in ganz Schottland produziert das Unternehmen auch die preisgekrönte jährliche Konzertreihe Summer Nights at the Bandstand in Glasgow im Juli/August eines jeden Jahres. Brian Wilson, The National, Pixies, Patti Smith, Van Morrison und Texas sind nur einige der Künstler, die seit der Gründung im Jahr 2014 aufgetreten sind.
Und die DEAG-Tochter Kilimanjaro besitzt und betreibt bereits das Belladrum Tartan Heart Festival, Schottlands größtes Open-Air-Festival, und die Übernahme von Regular wird die Präsenz der Gruppe in Schottland erheblich erweitern.
BioNTech engagiert sich bei der börsennotierten Ryvu – Kooperation bei Onkologie-Ansatz. Lockerer Umgang mit Geld oder strategisch sinnvoll?
Nikola Aktie mittlerweile dauerhaft unter 3,00 USD – tiefer Fall seit dem Hype. Erste Stufe für Bundes-Darlehen für H2-Hub genommen.
Q3 Zahlen der DEAG zeigen Stärke
Die DEAG steigerte den Umsatz und den operativen Gewinn sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 massiv. Der Umsatz stieg in Q3 auf 101,7 Mio EUR. Dies bedeutet einen Anstieg um 72 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 und eine Versechsfachung gegenüber dem Umsatz in Höhe von 16,7 Mio EUR im Vorjahreszeitraum. Das EBITDA erhöhte sich im 3. Quartal 2022 deutlich auf 10,2 Mio EUR. Dies entspricht einem Anstieg um 110 % gegenüber dem 2019er-Wert bzw. einem Anstieg um 134 % gegenüber dem EBITDA im Vorjahreszeitraum mit 4,3 Mio EUR.
Neun-Monats-Sicht; Umsatzanstieg auf 235,1 Mio EUR – Steigerung von 91 % gegenüber der Vergleichsperiode im Jahr 2019 (!),…
… bzw. einer Vervielfachung gegenüber dem Umsatz in der Neun-Monatsperiode im Vorjahr in Höhe von 24,1 Mio EUR. Das EBITDA erhöhte sich auf 20,3 Mio EUR und ist somit deutlich um 155 % gegenüber dem Vergleichswert im Jahr 2019 bzw. gegenüber dem EBITDA in der entsprechenden Vorjahresperiode mit 13,3 Mio EUR gestiegen.
Prof. Peter L.H. Schwenkow, CEO der DEAG: „Wir sind mit der Entwicklung im 3. Quartal überaus zufrieden. Trotz eines insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds hat sich die hervorragende Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2022 auch im 3. Quartal mit hoher Dynamik fortgesetzt. Wir haben unzählige Konzerte und Events erfolgreich veranstaltet und verzeichneten im Ticketing mit 3 Mio. verkauften Tickets allein zwischen Juni und August einen Rekordsommer. Wir verzeichnen eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Tickets für Veranstaltungen und Konzerte. 2022 wird ein Rekordjahr für die DEAG. Das 1. Quartal 2023 ist bereits von einer hohen Visibilität gekennzeichnet. Wir erwarten eine Fortsetzung unserer dynamischen Entwicklung auch über 2022 hinaus.“
„Während“ der Lockdownphasen und Veranstaltungsflaute stärkte die DEAG sich durch günstige Übernahmen
Genau wie CTS Eevntim, die eine der DEAG vergleichbare Tal und nun wieder Bergfahrt coronabedingt hinlegte, konnte die DEAG die schwachen Monate/Jahre für passende Zukäufe nutzen: Zum Anstieg der Finanzkennzahlen sollen zudem die in den vergangenen Jahren im Rahmen der Akquisitions- und Integrationsstrategie der DEAG übernommenen Unternehmen, darunter Fane Productions, Gigantic.com und C² CONCERTS, sowie Nachholeffekte in der Live-Entertainment-Branche nach Abklingen der COVID-19-Pandemie beigetragen haben.
Die DEAG hat in der Berichtsperiode ihre M&A-Strategie fortgesetzt und unter anderem das Elektro-Music-Festival „Airbeat One“ sowie das „Classic Open Air am Gendarmenmarkt“, eine der renommiertesten Klassik- und Crossover-Veranstaltungen in Deutschland, übernommen. Mit diesen Akquisitionen baut die DEAG das Angebot in den Geschäftsbereichen Rock/Pop und Classics & Jazz signifikant weiter aus und erwartet ab dem kommenden Jahr Synergieeffekte im Live-Entertainment- und Ticketing-Geschäft.
Einhell. GK Software. niiio finance. Dreimal auf dem EKF. Eher Aktien „für länger“ mit unterschiedlichem Stand der Unternehmensentwicklung.
Verbio Aktie – Platow empfiehlt die Aktie erstmal „nur“ zu beobachten und abzuwarten. Das KGV scheine ambitioniert anhand des Ausblicks 2023.
Mutares – Wachstumsstory scheint ungebrochen, wie CIO Johannes Laumann mit Fallbeispielen auf dem EKF engagiert belegte.
Corona verliert Schrecken – Zukäufe beginnen sich auszuzahlen
Ursächlich für die gute Entwicklung der Finanzkennzahlen sei zuvorderst die deutliche Belebung der operativen Geschäftstätigkeit nach dem weitgehenden Wegfall sämtlicher Corona-Restriktionen in den Ländermärkten der DEAG. Zudem sollen auch die von der DEAG seit 2019 übernommenen Gesellschaften erstmals ganzjährig signifikant zur guten Entwicklung beigetragen haben. Ferner habe sich die von der DEAG in den vergangenen Jahren konsequent fortgeführte strategische Ausrichtung auf eigene margenstarke Veranstaltungsformate, insbesondere im Bereich Family-Entertainment, sowie der Ausbau der konzerneigenen Ticketing-Plattformen myticket und Gigantic Tickets für eigenen und Dritt-Content, über die ein Großteil der Ticket-Verkäufe abgewickelt wird, bezahlt gemacht. „Vor dem Hintergrund des bisherigen positiven Geschäftsverlaufs und der starken operativen Entwicklung im 4. Quartal bestätigt die DEAG ihre Erwartung für ein Umsatzwachstum auf über 300 Mio EUR bei einem weiter verbesserten EBITDA im Gesamtjahr 2022.“
Das laufende 4. Quartal ist geprägt durch das Weihnachtsgeschäft mit Veranstaltungsformaten wie den Weihnachts-Circussen in Hannover und Regensburg und den Weihnachtsmärkten in Wuppertal und Kiel. Zudem hat die DEAG das Erfolgsformat „Christmas Garden“ in der Saison 2022/2023 auf 19 Standorte erweitert, davon zehn in Deutschland und neun im europäischen Ausland – Ernte geht also weiter.
Delisting kostet Fungibilität, ist aber nicht das Ende aller Dinge
Jedenfalls heisst ein Delisting nicht, das die Aktionäre aussteigen müssen. Jedoch ist die Handelbarkeit der Anteile nach einem Delisting stark eingeschränkt. Im Freiverkehr der Hamburger Börse werden weiter Kurse gestellt werden. Dazu kommen noch außerbörsliche Handelsplätze wie beispielsweise Valora Effekten. Jedenfalls Minderheitsaktionärs-freundlich war die Aktion nicht.
Einhell GK Software niiio finance. Dreimal auf dem EKF. Eher Aktien „für länger“ mit unterschiedlichem Stand der Unternehmensentwicklung.
Verbio Aktie – Platow empfiehlt die Aktie erstmal „nur“ zu beobachten und abzuwarten. Das KGV scheine ambitioniert anhand des Ausblicks 2023.
Mutares. Wachstumsstory scheint ungebrochen, wie CIO Johannes Laumann mit Fallbeispielen auf dem EKF engagiert belegte.