Die DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft (ISIN: DE000A0Z23G6) hat die Börse in 2021 verlassen, so der Wille des damaligen Vorstands und einer Aktionärsgruppe, die gepoolt 47 % der Aktien hielt. Das damit verbundende Übernahmeangebot traf wohl auf – wie sich jetzt zeigt – zu Recht wenig Resonanz.
In der damaligen Angebots-Annahmefrist vom 22. Februar 2021 bis 22. März 2021, 24:00 Uhr, konnte man keine grosse Begeisterung wecken. Glück für die „Kleinen“,Pech für die Grossaktionäre. Seienrzeit waren das Apeiron, bekannt durch Engagements bei Northern Data, NAGA-Group u.a., und die Galaxy Group Investments. Denn die coronabedingt schlechten Unternehmenszahlen sollten genutzt werden für eine „günstige Gelegenheit“. Der damals ermittelte und gebotene Übernahmepreis von 3,09 EUR je Aktie liegt auf jeden Fall deutlichst unter dem aktuellen Kurs der in Hamburg für „gedelistete Aktien wie die DEAG“ gestellt wird: 7,60 EUR, aktuell(8:49 Uhr, 18.01.2024) in Hamburg. Damit seit längerem wieder auf einem Kursniveau „wie kurz vor dem Corona-Schock“.
IBU-tec: Allein Ankündigung einer Präsentation neuer Batteriematerialien am 29.1. führte am Mittwoch zu einem Kursplus von 29%. Wirklich das?
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SFC Energy’s operative Entwicklung bleibt on-track. Heute kommt ein Folgeauftrag aus Singapur in die Bücher. Aktienkurs bleibt schwach.
Und jetzt will DEAG zurück – Kasse machen für die Hauptaktionäre, Geld für Wachstum.
So könnte man die Quintessenz der heutigen Meldung zusammenfassen: Bei einem angestrebten Prime Standard Listing soll einerseits eine Kapitalerhöhung von 40 bis 50 Mio EUR platziert werden und gleichzeitig will man mit einem „zusätzlichen Angebot von bestehenden Aktien aus dem Bestand der bisherigen Aktionäre“ die Notiz starten. Zwar konnten die freien Aktionäre nicht ihre Treue mit einem Squeeze-Out „veredeln“, aber die Rückkehr an die Börse wird die Visibilität der Aktie und wahrscheinlich auch das Interesse für die Aktie steigern. Operativ läuft es bei DEAG auf jeden Fall rund – Rekordjahre nach dem Delisting reihen sich aneinander – Wachstum, teilweise durch eine Anleihe (50 Mio Emissionsvolumen, davon 25 Mio EUR „zur Ablöse einer fällig gewordenen Anleihe) in 2023 finanziert, welches nun durch weiteres Geld befeuert werden soll.
Daimler Truck Aktie konnte 2023 den DAX schlagen. Und 2024? Der Platow Brief widerspricht den Unkenrufen des Kaputtsparens deutlich: Aktie bleibe ein klarer KAUF.
Und Gewinne der Hauptaktionärin kommen auch dazu – Apeiron zeichnete – ohne Bezugsrecht für die anderen Aktionäre – eine Kapitalerhöhung von gut 6 Mio EUR in 2021 und „verbilligte“ so seinen Einstieg. Wie viele Aktien die Hauptaktionäre platzieren wollen, offenbart spätestens das Emissionsprospekt. Auf jeden Fall ein „Hingucker-Börsengang“. Natürlich abhängig vom geforderten Emissionspreis. Also: Abwarten und hinschauen.
Konkret heisst es
„Die DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft (die „Gesellschaft“ und zusammen mit ihren Tochtergesellschaften „DEAG„), einer der umsatzstärksten Live-Entertainment-Dienstleister Europas, gibt ihre Absicht bekannt, ihre Aktien im ersten Quartal 2024 im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zu notieren, vorbehaltlich der Marktbedingungen.
Die Transaktion („Re-IPO„) wird voraussichtlich aus einer Zulassung zum Prime Standard im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse zusammen mit einem Angebot neuer Aktien und einer zusätzlichen Anzahl bestehender Aktien aus dem Bestand der derzeitigen Aktionäre (das „Angebot„) bestehen. Das Angebot wird aus einer Privatplatzierung und einem anschließenden öffentlichen Zeichnungsangebot bestehen und voraussichtlich im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein.(…)“
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“Wir glauben, dass unser Geschäft ein enormes Wachstumspotenzial hat.
Von der Steigerung der Ticketverkäufe über unsere eigenen Ticketing-Plattformen bis hin zur Übernahme von Unternehmen, die Synergien innerhalb unserer Gruppe erhöhen und unsere Strategie des erweiterten Wachstums sowohl in unserem Live-Entertainment- als auch in unserem Ticketing und Services-Geschäft stärken – der Weg, der vor uns liegt, ist mit Möglichkeiten gepflastert. Die Grundlage unseres Geschäfts ist unser starkes historisches Wachstum, wie die stetig wachsende Anzahl von Veranstaltungen, die wir seit 2019 anbieten, zeigt – wiederkehrende Umsätze aus über 30 Festivals, geistiges Eigentum, das von Kindermusicals bis hin zu Lichtspielen und unserem Markenzeichen, dem Silvester-Event am Brandenburger Tor, reicht. Wir bauen unsere bestehenden und neuen Geschäftsmöglichkeiten weiter aus und entwickeln Strategien, um dieses Geschäftswachstum in unseren bestehenden und neuen Märkten zu ergänzen. Wie wir in der Vergangenheit bewiesen haben, blicken wir mit voller Zuversicht in die Zukunft, was die Aussichten für unser Geschäft betrifft.” erklärt Detlef Kornett, Co-CEO.
Zahlen sind gut – Aktie ist interessant, wenn der Preis stimmt.
„Die DEAG verzeichnete ein starkes Geschäftsjahr 2022 mit deutlichen Steigerungen bei Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr und zu den 2019 erreichten Zahlen. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 258,2% auf 324,8 Mio. EUR und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen „EBITDA„) auf 30,9 Mio. EUR (+ 39,8% im Vergleich zum Vorjahr). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 9,5%. Umsatz und EBITDA liegen auch deutlich über dem Niveau vor COVID-19 im Jahr 2019, als die DEAG einen Umsatz von 185,2 Mio EUR und ein EBITDA von 14,1 Mio EUR erzielte.“
Delisting kostete Fungibilität, war aber nicht das Ende aller Dinge – wie bereits gesagt.
Jedenfalls heisst ein Delisting nicht, das die Aktionäre aussteigen müssen. Jedoch ist die Handelbarkeit der Anteile nach einem Delisting stark eingeschränkt. Als Heimat der gedelisteten Aktien dient seit längerem der Freiverkehr der Hamburger Börse. Hier stellte man weiter Kurse – neben einigen anderen Handelsplätzen.
Im Dezember 2022 hiess es im nebenwerte-magazin:
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