Die Daldrup & Söhne AG, Bohrtechnik- und Geothermiespezialist, hat vom Bäderbetrieb der Stadt Oldenburg (BBO), Niedersachsen, einen Auftrag zur Erstellung einer Erkundungs- und einer Dublettenbohrung mit einer Bohrlänge von jeweils circa 1.400 Metern erhalten. Das Projekt erreicht mit zwei Teilschritten ein Auftragsvolumen von insgesamt rund fünf Millionen Euro. Die Bohrungen sollen ab dem 4. Quartal 2024 niedergebracht werden. Im westlichen Niedersachsen ist Oldenburg mit dem mitteltiefen Geothermieprojekt Vorreiter für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
Der Bäderbetrieb der Stadt Oldenburg verfolgt das Ziel, das neu errichtete Ganzjahresbad unabhängig von fossilen Energieträgern und unter größtmöglicher Vermeidung von CO2-Emissionen zu betreiben. Das über die Bohrungen gewonnene Thermalwasser mit einer erwarteten Temperatur von circa 50°C soll in Kombination mit Großwärmepumpen das neue Sport- und Gesundheitsbad am Oldenburger Flötenteich möglichst klimaneutral beheizen.
Laut des Berichts „Geofakten 41“ des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Niedersachen aus April 2024 nimmt die Anzahl und Gesamtfläche der Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdwärme in Niedersachsen seit 2022 dynamisch zu. Das unterstreicht laut LBEG das große Interesse an der Umsetzung von Tiefengeothermie-Projekten. Das Niedersächsisches Klimagesetz (NKlimaG) sowie das Wärmeplanungsgesetz (WPG) des Bundes fordern entsprechende Wärmeplanungen der Städte und Kommunen bis zum 30. Juni 2026 ein. Die Tiefengeothermie bietet als grundlastfähige, sichere und wirtschaftliche Energieversorgung vielen Städten und Gemeinden dazu einen passenden, volumenträchtigen Lösungsbaustein bundesweit für viele Kreise und Städte.