creditshelf Aktie: Asstedeal? Für Aktionäre Rien-ne-va-plus? Bedeutet für Deutsche Konsum REIT?

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creditshelf aktie

creditshelf AG (ISIN: DE000A2LQUA5) – vertraute auf Darlehenszusage und Garantien der Obotritia Capital KGaA, einem Vehikel von Rolf Elgeti. Demselben Rolf Elgeti, der bereits durch seine Rolle bei seiner 30%-Beteiligung Deutschen Konsum REIT negative Schlagzeilen produzierte. Insbesondere durch die Nichtrückzhalung eines von der Deutsche Konsum REIT an Obotritia gewährten Darlehens, kam die „langweilige, berechenbar in krisensichere Fachmarktzentren investierende“ Deutsche Konsum REIT in ernste Probleme. Nicht nur dass diese auf einen Grossteil ihrer Liquidität „verzichten musste“, Probleme hat fällige Darlehen und Anleihen in 2024 zu bedienen, sondern auch 70% der Darlehensforderung an Obotritia Wert berichtigen musste – trotz angeblich gestellter Sicherheiten. Und jetzt scheint eine weitere wesentliche Beteiligung der Obotritia, potentiell ein mögliches Asset um die Forderungen der Deutsche Konsum REIT zu bedienen, wertlos zu werden. Zumindest lässt die heutige ad-hoc-Meldung für die Aktionäre der creditshelf wenig Hoffnung:

creditshelf-ad-hoc: „VORLIEGENDE ANGEBOTE VON INVESTOREN ZUR FORTFÜHRUNG BZW. ÜBERNAHME DES GESCHÄFTSBETRIEBS

Frankfurt am Main, 16. April 2024 – Der Vorstand der creditshelf AG (WKN A2LQUA, ISIN DE000A2LQUA5, Börsenkürzel CSQ, „creditshelf“) hat im Rahmen eines strukturierten Prozesses im Zuge des angeordneten Schutzschirmverfahren gem. § 270d InsolvenzOrdnung umfangreiche Gespräche mit potenziellen Investoren hinsichtlich eines Einstiegs und Zuführung neuer Finanzmittel zur Fortführung bzw. Übernahme des Geschäftsbetriebs geführt. Inzwischen liegen dem Vorstand konkrete und bindende Angebote von interessierten Parteien vor, die einen so genannten Asset Deal beinhalten, bei dem wesentliche Vermögensgegenstände aus der creditshelf Aktiengesellschaft auf eine Gesellschaft eines Investors übertragen würden. In diesem wahrscheinlichen Falle verbliebe die bestehende creditshelf Aktiengesellschaft als leere Hülle, deren Börsenzulassungsfolgepflichten möglicherweise nicht mehr vollumfänglich erfüllt werden könnten und die perspektivisch zu Gunsten ihrer Gläubiger liquidiert würde.

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Bedeutet Geschäft der creditshelf, das operativ (zwischenzeitlich) profitabel betrieben werden konnte, aber seit längerem an fehlendem Kapital/Investitionsmittlen für die Darlehensvergabe litt, weckt Interesse bei potentiellen Investoren. Aber keiner scheint Interesse an der creditshelf AG selber zu haben. Sollte also auf einen Verkauf aller Assets herauslaufen, der wahrscheinlich zur zumindest teilweisen Befriedigung der Fremdkapitalgeber reichen sollte, aber – läuft es so, wie in solchen Fällen üblich – für die Aktionäre wahrscheinlich nichts übrig lässt. Analog zu einer Adler Modemärkte, windeln.de oder eine Tubesolar-Aktie, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Und wieder hielt Obotritia ihre Verpflichtungen nicht ein – Creditshelf vor Aus!

Eigentlich ist die Investmentstory der creditshelf beeindruckend – Schwächen traten in den letzten Jahren weder bei der Kostensituation, noch der steigenden Kreditnachfrage auf, es gab immer wieder jedoch Probleme auf der Refinanzierungsseite. Umsätze mussten „verweigert“ werden, weil nicht genug Mittel zur Verfügung standen. Trotz geringer Kostenbasis, geringen Ausfallquoten konnte man keine grösseren Finanzierungen stemmen – Ausnahme waren die 100 Mio EUR von Goldman Sachs im November 2022 – danach viel negative Presse, bedingt durch die BAFin-untersuchten und kritisierten Finanzierungswege, die Rolf Elgeti wählte, um die creditshelf zu refinanzieren. So musste bereits seinerzeit die Deutsche Konsum REIT als „Geldquelle“ für die Geschäfte der creditshelf dienen.
Obotritia zahlt nicht – creditshelf muss sich neu aufstellen. Mit Chancen?

Der Vorstand der creditshelf AG meldete am 1. Februar 2024 in einer ad-hoc um 21:27 und ausführlicher in einer anschliessenden CN, dass man „nach ergebnislosen Verhandlungen mit der Hauptgesellschafterin Obotritia Capital KGaA“ zu der Feststellung gelangt sei, dass diese ihre vertraglichen Verpflichtungen nach Ablauf einer Frist gegenüber creditshelf und deren wesentlichen Finanzierungsvehikeln nicht nachkommen wird. Konkret geht es um die ausgebliebenen Zahlungen a) einer durch die Obotritia rechtsverbindlich zugesagten und seitens creditshelf ordnungsgemäß abgerufenen Darlehenstranche aus dem Gesellschafterdarlehensrahmenvertrag und b) einer durch die Obotritia rechtsverbindlich zugesagten und durch das Finanzierungsvehikel Silver Bullet Funding DAC ordnungsgemäß abgerufenen Junior-Tranche.

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Damit wird die Patronatserklärung der creditshelf Hauptaktionärin „wertlos“.

Durch die beschriebenen Nichterfüllungen seitens der Hauptgesellschafterin sehe der Vorstand die Werthaltigkeit der von der Obotritia gegebenen harten Patronatserklärung als nicht mehr überwiegend wahrscheinlich an und darüber hinaus wesentliche Grundlagen für creditshelfs positive Fortführungsprognose als nicht mehr erfüllt. Durch diese Vorgänge und insbesondere die notwendigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen als direkte Folge des Wegfalls der positiven Fortführungsprognose wird die EBIT-Prognose von -2 bis -1 Mio EUR verfehlt werden. Nach vorläufigen Zahlen liege der Umsatz des Geschäftsjahres 2023 mit ca. 4,3 Mio EUR im Rahmen der Prognosespanne (4-5 Mio EUR), während das EBIT nach einer ersten Einschätzung ca. -6,5 bis -5,5 Mio EUR betragen werde.

Ohne Elgeti soll’s weitergehen. Vielleicht mit Hilfe aus Amerika?

Zur Zukunftssicherung werde creditshelf in Kürze ein Schutzschirmverfahren gem. § 270d InsO beantragen. Nach Prüfung biete das Schutzschirmverfahren die beste Möglichkeit für eine rechtssichere strategische Neuaufstellung und eine Zukunft mit neuer Gesellschafterstruktur. Die Gesellschaft befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Investoren für die Fortführung des intakten und nachweislich profitablen Geschäftsmodells. Derzeit laufe der operative Geschäftsbetrieb unabhängig von diesen Entwicklungen unverändert weiter. Bestehende Kreditverträge sowie das Servicing für Bestandsinvestoren seien nicht betroffen, und creditshelf werde die hohe Neugeschäftsnachfrage seiner mittelständischen Unternehmenskunden in gewohnter Weise bearbeiten – schnell, digital und individuell.

Entwicklung war zu befürchten nach den Deutsche Konsum REIT Querelen und Elgeti’s Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat der creditshelf.

Auflösungserscheinungen im „Imperium“ der Obotritia waren nach Verkauf der Francotyp Postalia Beteiligung, dem Scheitern der Staramba/NEXR und Compleos deutlich geworden. Und die 30% Beteiligung an der Deutsche Konsum REIT scheint derzeit eines der wenigen wenigstens nennenswerten Assets der Obotritia zu sein. Und jetzt scheint zumindest das geschäft der creditshelf weiterzugehen – nur ohne Beteiligung der Altaktionäre, was dann wohl auch für Obotritia ein Totalverlust sein sollte. creditshelf erbrachte den Proof of concept, die unternehmerische Umsetzung im Aktionariat und Aufsichtsrat war das Problem – ausgelöst durch die steigenden Zinsen und sinkende Refinanzierungsbereitschaft am Kapitalmarkt. Fragt sich nur, ob Aktien der creditshelf gleichzeitig als Sicherheit für die die 30% Bilanzansatz der Obotrtita Schulden bei der DKR dienten – dann wäre eine weitere Abschreibung bei der DKR zu befürchten.

Creditshelf – Chancen waren vorhanden. Weiter ohne die Altaktionäre!

Denn der Bedarf an einer einfachen und onlinebasierten Mittelstandsfinanzierung ist bestimmt gegeben. Und passt in die Digitaliserungswelle, die derzeit den Finanzmarkt umwälzt. Ob die creditshelf auf dem Markt reüssieren kann, hängt natürlich von diversen Faktoren ab. Den Proof of concept hat man erbracht –  profitabel, trotz eingeschränkter Kreditvergabemöglichkeiten. Das gilt auch, wenn in 2023 weitere Einschränkungen auf der Refinanzierunsgseite neben Sonderabschreibungen zu einem kräftigen Unternehmensverlust führten. Rückkehr in die Gewinnzone, nennenswerte „Gewinne“ hängen natürlich an der Fähigkeit des Unternehmens, nun eine neue Investorenbasis für Kreditvergaben zu finden.  Skalenvorteile kommen bei einem „Produkt“ wie das der creditshelf voll zur Wirkung, je stärker das Volumen steigt: Je höher das Volumen, desto mehr bleibt über. Der variable Kostenanteil ist mehr als überschaubar – halt das Prinzip der online-Anbieter.

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creditshelf beschreibt sich selber

„ist der digitale Unternehmensfinanzierer der nächsten Generation. Das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main arrangiert bankenunabhängige, flexible Finanzierungslösungen über ein stetig wachsendes Netzwerk. creditshelf verbindet dabei komplementäre Bedürfnisse: Während mittelständische Unternehmer unkompliziert an attraktive Finanzierungsalternativen gelangen, können institutionelle Investoren direkt in den deutschen Mittelstand investieren und Kooperationspartner ihre Klienten als innovative Anbieter neuer Kreditlösungen unterstützen.

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Den Kern von creditshelfs Geschäftsmodell bilden eine einzigartige, datengestützte Risikoanalyse sowie unbürokratische, schnelle und digitale Prozesse. Dabei kommt die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand. Über die creditshelf Plattform läuft die Auswahl geeigneter Kreditprojekte, die Analyse der Kreditwürdigkeit potentieller Kreditnehmer, die Bereitstellung eines Kreditscorings sowie das risikoadäquate Pricing. Für diese Dienstleistungen erhält creditshelf sowohl von den Kreditnehmern als auch von den Investoren Gebühren.

creditshelf ist seit 2018 im Prime Standard Segment an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die Experten des creditshelf-Teams verfügen über jahrelange Erfahrung in der Mittelstandsfinanzierung und sind vertrauensvoller Partner und Visionär für das Unternehmertum von morgen.“ UND JETZT GEHT ES WEITER MIT DEM GESCHÄFT DER CREDITSHELF – ABER OHNE DIE ALTEN AKTIONÄRE – DIE WERDEN WOHL LEER AUSGEHEN.

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