Corestate Aktie handelt unte reinem Euro. Und ein Kursgewinn um 47,73 % zeigt eher die extreme Unsiocherheit über den Fortbestand der Corestate, als einen wirklichne „Gewinn“. Bei einem aktuellen Kurs von 0,65 EUR werden nur die wenigsten wirklich nenenswerte Positionsverbesserungen feststellen können. Grund für die „Kursexplosion“? Gestern gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Aktionäre der Corestate. Nachdem am 18.11.2022 alles bereits vorbei schien, denn der Vorstand musste konstatieren, dass „der Vorstand der Corestate Capital Holding S.A. („CCHSA“) heute Abend zu dem Ergebnis gekommen, dass die zwischenzeitlich geführten Sanierungsverhandlungen mit maßgeblichen Anleihegläubigern aus Sicht des Vorstands nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen sind.“ (Unternehemnsmeldung, 18.11.2022).
Und ein kleiner Hoffnungsschimmer bei Corestate – aber wie hoch ist der Preis für die Aktionäre?
Wohl alles ist besser als eine Insolvenz für die Aktionäre. Egal wie stark die Verwässerung – sofern kein Kapitalaschnitt zu Null erfolgen sollte – mehr als Null, wie im Falle einer Insolvenz wäre es allemal…. Was konkret ist passiert? Die eigentlich für gestern angesetzte ao Hauptversammlung, auf der eigentlich Kapitalmassnahmen beschlossen werden sollten, als Teil einer „Lösung“ für die fälligen Anleihen, wurde auf den 20.12.2022 verschoben. Man hofft bis dahin den Aktionären doch noch eine Lösung zwischen Anleihegegläubigern und potentiellen Investoren vorlegen zu können.
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Oder wie es konkret heisst: „Der Vorstand der CORESTATE Capital Holding S.A. (CORESTATE) hat heute (heisst: 22.11.2022)einstimmig beschlossen, den Restrukturierungsvorschlag des Ad-hoc Committee (AHC), einer Gruppe großer Anleihegläubiger zu unterstützen. Wesentlicher Hintergrund der Entscheidung ist die Absicherung des Unternehmensfortbestands angesichts der verbleibenden Zeit bis zur Gläubigerversammlung am 28. November 2022 sowie in Anbetracht der bislang ergebnislos verlaufenen Gespräche zwischen der Investorengruppe und dem AHC. Gemeinsam mit den Vertretern der Anleihegläubiger soll nun kurzfristig der Vorschlag des AHC unter Einbeziehung einer notwendigen Brückenfinanzierung weiter ausgearbeitet und in eine umsetzbare, rechtsverbindliche Form gebracht werden, auf deren Basis der Going Concern der Gruppe gewährleistet ist.“
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Vorschlag der „grossen Anleihegläubiger“ liegt vor und Vorstand scheint zustimmungsbereit.
Und da der aktuelle CEO Stavros Efremidis auch massgeblich an der Corestate SE beteiligt ist, sollte die Hauptversammlung der Lösung ebenfalls zustimmen können. Konkret ist wohl geplant rund 80% der Anleiheforderungen in Aktien zu wandeln, so dass am Ende die Anleihegläubiger rund 80% der gesamten Corestate-Aktien halten sollen. Dazu soll wohl eine 25 Mio EUR Fremdkapitaltranche seitens der Anleihegläubiger der Corestate für die notwendige Restrukturierung zur Verfügung gestellt werden. Wäre geeignet dann ohne Druck die Immobilien der Corestate Gruppe „marktschonend“ zu verkaufen, um die Verbindlichkeiten weiter zu reduzieren. Was am Ende von der Corestate übrig bleibt, ist offen. Auf jeden Fall mehr, als nach einem Insolvenzverfahren. Also: Morgenröte für die Aktionäre.
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Für den Neunanfang wird wohl mehr gebraucht als die im Raume stehenden 25 Mio EUR Darlehen der Anleihegläubiger.
Oder wie soll man die Erwähnung „bislang ergebnislos verlaufenen Gespräche zwischen der Investorengruppe und dem AHC“ (Gläubigervertreter) deuten. Ob das jetzt vom AHC vorgelegte Lösungspaket ohne diese Investorengruppe auskommt, lässt sich aufgrund der vorliegenden Informationen nicht klar sagen. Wobei die sogenannte Investorengruppe auch nciht näher definiert wurde oder wird. Hat sie etwas mit dem CEO zu tun? Oder kommt sie aus einer ganz anderen Ecke?
Fakt ist, dass es die nächsten Wochen spannend werden wird – mit einem ersten 2Höhepunkt“ am 28.11.2022, dem Fälligkeitstag der 188 Mio EUR Wandelanleihe. Zweistellige prozentuale Ausschläge der Aktie sind jederzeit möglich. Corestate Aktie ist im Moment in Händen von „Zockern“.
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Finanzstatus der Corestate, die kurzfristige Lösung erforderlich macht
Verlust von 521,8 Mio EUR zum Halbjahr, Netto-Verbindlichkeiten von 553 Mio EUR und nur gut 60 Mio EUR in der Kasse. Und was das Ganze möglicherweise zum K.O. Kriterium für die Corestate macht: Ein Grossteil der Finanzverbindlichkeiten ist in zwei kurzfristig fälligen Anleihen verbrieft – eine Wandelanleihe in Höhe von 188 Mio EUR (November 2022) und eine Anleihe in Höhe von 300 Mio EUR (April 2023). Und hier brennt es nun.
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Gibt es „werthaltige“ Segmente bei Corestate? Ja, aber
sie sind derzeit nicht in der Lage als Garanten für den extrem hohen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf herzuhalten. Im Kerngeschäft, Real Estate Equity und Real Estate Debt, beläuft sich das verwaltete Immobilienvermögen zum 30.06.2022 immer noch auf € 15,8 Mrd EUR (2021: € 17,2 Mrd). Auf der Ertragsseite sind die Gesamterlöse aus fortgeführten Aktivitäten im ersten Halbjahr 2022 rückläufig und liegen bei 22,9 Mio EUR (Vorjahr: 98,3 Mio). Die spürbare gesamtwirtschaftliche Unsicherheit in Verbindung mit der Zins- und Inflationsdynamik habe in den vergangenen Monaten zu einem Einbruch der Transaktionsvolumina im Immobiliensektor geführt.
In der Folge verzeichnet die Gruppe im Real Estate Debt Segment einen starken Rückgang der Einnahmen aus der Strukturierungs- und Finanzierungsberatung. Zudem fällt aufgrund der jüngst eingeleiteten Restrukturierung des für das Corestate Tochterunternehmen Helvetic Financial Services (HFS) wirtschaftlich bedeutenden Stratos II Fonds ein erheblicher Teil der Performancegebühren weg. Entsprechend belaufen sich die Segmentumsätze im Debt-Bereich auf 13,1 Mio EUR (Vorjahr: 8,5 Mio). Die Einnahmen im Segment Real Estate Equity erweisen sich hingegen mit 24,1 Mio (Vorjahr: 26,7 Mio) als relativ stabil.
Corestate Aktie nur etwas für Vabanque-Spieler. Oder jemandem dem es egal ist „auch noch die letzten 10%“ seines Fehlinvestments zu verlieren. Die Chancen auf eine massgebliche Kurserholung, selbst wenn die nun wieder möglicherweise lösbar erscheinende Refinanzierungsfrage gelöst werden sollte, scheinen äusserst gering. Beobachten von der Seitenlinie für den, der nicht engagiert ist, wäre wahrscheinlich die beste Lösung.
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Leider reiht sich Corestate in die Reihe der – u.a. durch die scharfe Zinswende – wackelnden Immobilienkonzerne ein. Während bei Adler Group beispielsweise wahrscheinlich auch betrügerische Handlungen zu den Problemen führten, litt Corestate an den häufigen Strategiewechseln, zu hohen „Einkaufspreisen“ von Beteiligungen, häufigem Wechsel der Hauptaktionäre und dem zu hohen Fremdkapitalhebel der Geschäfte. Ob es letztendlich dennoch weitergeht, steht in den Sternen.