Die comdirect Gruppe (ISIN: DE0005428007) hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 70,7 Millionen Euro abgeschlossen (Vorjahr: 94,9 Millionen Euro).
Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei 11,3 Prozent (Vorjahr 15,8 Prozent). „Wir haben die Investitionen für Wachstum und Weiterentwicklung deutlich erhöht und trotzdem ein ordentliches Ergebnis erzielt“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG. „Im abgelaufenen Jahr haben wir uns mit dem vereinbarten Verkauf von ebase auf unser Kerngeschäft B2C fokussiert, verstärkt investiert und für eine weiterhin starke Position in der Zukunft aufgestellt. Dies zeigt sich in einem signifikant beschleunigten und nachhaltigen Wachstum hinsichtlich Kundenzahl und Kundenvermögen genauso wie in einer ganzen Reihe neuer innovativer Leistungen für unsere Kunden.“
Neu: Wertpapiere per Chat ordern
Als smarter Finanzbegleiter hat comdirect bei der Entwicklung neuer Produkte und Services insbesondere die Bedürfnisse einer zunehmend mobilen und digitalen Gesellschaft im Fokus. Banking und Brokerage sollen sich in die Lebenswelt der Kunden einfügen und so einfach, schnell und bequem wie möglich sein. Beispiele dafür sind die Angebote von Google Pay und Apple Pay, durch die comdirect Kunden seit dem jeweiligen Marktstart in Deutschland einfach und sicher mit dem Smartphone bezahlen können. Seit Dezember können Neukunden außerdem ein Depot innerhalb weniger Minuten vollständig digital eröffnen. comdirect setzt dafür als erste Bank das E-Ident-Verfahren in der eigenen App ein. E-Ident ist eine innovative Möglichkeit zur sofortigen Identitätsfeststellung mit dem Personalausweis im Scheckkartenformat. Ein weiteres Beispiel ist die innovative comdirect App, die Chat- und Sprachüberweisungen bietet. Für ihre intuitive Bedienbarkeit erhält sie den German Design Award 2019. Walter: „comdirect gehört seit Jahren zu den innovativsten Banken Deutschlands. Genauso soll es 2019 weitergehen.“ Walter verweist auf die neue Chat-Order, die ab sofort in der iOS-Version der comdirect App verfügbar ist: „Der Kauf einer Aktie funktioniert jetzt so einfach wie das Senden einer Nachricht über einen Messenger. comdirect ist damit der erste Anbieter im deutschen Markt.“{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Organisches Kundenwachstum gegenüber Vorjahr mehr als verdoppelt
Die Kundenzahl im Kerngeschäft B2C erhöhte sich im Jahr 2018 um 10 Prozent auf 2,52 Millionen, ein Plus von 236 Tausend. Damit hat sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. 2017 lag die Netto-Neukundenzahl noch bei 103 Tausend (exklusive dem Kundenwachstum durch die Akquisition der onvista bank im Jahr 2017). Die Zahl der Depots stieg um 15 Prozent auf 1,38 Millionen, die Anzahl der Girokonten ebenfalls um 10 Prozent auf 1,57 Millionen. Auch das betreute Kundenvermögen stieg – um 5 Prozent auf 62,1 Milliarden Euro. Während das Einlagenvolumen um 16 Prozent auf 25,4 Milliarden Euro kletterte, sank das Depotvolumen vor dem Hintergrund starker Kursverluste an den Börsen um 1 Prozent auf 36,6 Milliarden Euro. Die negativen Kurswerteffekte (-6,1 Milliarden Euro) wurden durch den hohen Depot-Nettomittelzufluss (5,7 Milliarden Euro) fast kompensiert. Walter sagt: „Insgesamt lag der Nettomittelzufluss, also neues Geld, das uns unsere Kunden anvertraut haben, bei 9,2 Milliarden. Das ist wieder ein neuer Höchstwert.“
Starker Anstieg bei Zinsüberschuss – Provisionsüberschuss auf Rekordlevel
Die Erträge hat comdirect im Kerngeschäft B2C um 4 Prozent auf 334,3 Millionen Euro (Vorjahr: 320,6 Millionen Euro) erhöht. Hauptertragsquelle war der Provisionsüberschuss, der mit 206,3 Millionen Euro den Vorjahreswert (194,2 Millionen Euro) um 6 Prozent übertraf. Der Anstieg beruht vornehmlich auf organischem Wachstum sowie der Einbeziehung von onvista im gesamten Berichtszeitraum 2018. Die Anzahl der B2C-Trades lag im Jahr 2018 mit 21,9 Millionen 27 Prozent über dem Vorjahr (17,2 Millionen). Walter: „Die Anzahl unserer Trades hat ein neues Rekordniveau erreicht. Im vierten Quartal hat die Handelsaktivität unserer Kunden vor dem Hintergrund einer hohen Börsen-Volatilität noch einmal deutlich zugenommen. Außerdem freuen wir uns über einen stetigen Zuwachs bei der Anzahl der Wertpapiersparpläne. Wir sehen, dass sich immer mehr Kunden aktiv um ihren Vermögensaufbau mit Wertpapieren kümmern.“
Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge verzeichnet mit 21 Prozent einen starken Anstieg auf 117,0 Millionen Euro (Vorjahr: 96,3 Millionen Euro) – trotz des anhaltenden Nullzinsumfelds. Hintergrund sind insbesondere die Zuwächse beim Einlagen- und Kreditvolumen. Die sonstigen Erträge lagen mit 11,0 Millionen Euro erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert von 30,1 Millionen Euro, der durch ein hohes Finanzanlageergebnis geprägt war.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
Wachstumsinvestitionen prägen Anstieg im Verwaltungsaufwand
Die Verwaltungsaufwendungen im Kerngeschäft B2C stiegen von 239,3 Millionen Euro im Vorjahr um 17 Prozent auf 279,6 Millionen Euro. Größter Treiber für den Anstieg waren die höheren Sachaufwendungen infolge zusätzlicher Wachstumsinvestitionen in neue Produkte, technologische Weiterentwicklung und Maßnahmen zur Gewinnung von Kunden und Kundenvermögen. Weitere Gründe für den Anstieg sind erhöhte Kosten durch die Einbeziehung von onvista im gesamten Berichtszeitraum 2018 sowie gestiegene Pflichtbeiträge für die Einlagensicherungssysteme aufgrund des gewachsenen Einlagenvolumens und einer veränderten Bemessungsgrundlage.
Das Ergebnis im Kerngeschäft B2C lag 2018 bei 54,7 Millionen Euro vor Steuern (Vorjahr 81,2 Millionen Euro). Die nicht fortgesetzten Aktivitäten (ebase) erzielten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 16,0 Millionen Euro (Vorjahr: 13,6 Millionen Euro). Der Verkauf der Tochtergesellschaft ebase an die FNZ Group wurde im Juli 2018 vereinbart und steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Aufsichtsbehörden sowie der Erfüllung vertraglich vereinbarter Vollzugskonditionen. Ein Vollzug der Transaktion wird im Laufe des ersten Halbjahres 2019 erwartet.
Mit 25 Cent pro Aktie stabile Dividende
Das Ergebnis nach Steuern der comdirect Gruppe beträgt 50,4 Millionen Euro im Vergleich zu 71,5 Millionen Euro im Vorjahr. Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung liegt wie in den vergangenen beiden Jahren bei 25 Cent pro Aktie. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 70 Prozent (Vorjahr 49 Prozent). Der verbleibende Teil soll in die Gewinnrücklagen eingestellt werden, um mit gestärkter Eigenkapitalbasis den Wachstumskurs fortzusetzen.
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt dynamisches Wachstum
Der Wachstumskurs wird künftig durch den vermehrten Einsatz von KI-Technologie unterstützt. Ein hybrider Chatbot beispielsweise unterstützt die Kundenbetreuer dabei, Anfragen deutlich schneller zu beantworten. Ein intelligentes Sprachdialogsystem beantwortet automatisiert häufig gestellte Kundenfragen am Telefon. Auch Standardprozesse im Kundenmanagement können durch Robotic Process Automation (RPA) von der Software selbstständig, ohne menschliche Unterstützung und damit schneller durchgeführt werden. Walter: „Durch den Einsatz von KI werden wir effizienter und skalieren unser Geschäftsmodell. Gleichzeitig steigt die Zufriedenheit unserer Kunden, weil wir das Kundenerlebnis verbessern und unsere Mitarbeiter Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten im Kontakt mit unseren Kunden gewinnen. Eine gute Basis für weiteres dynamisches Wachstum.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel}
comdirect ist Bankingpartner der HSV Fußball AG
Angekurbelt wird das Wachstum durch neue Produkte und Vermarktungsmaßnahmen. Durch die neue Brokerage-Schnittstelle (API) für Trading- und Analyseplattformen externer Partner, den Börsen-Podcast com’on mit einer stetig wachsenden Hörerschaft oder Angeboten wie Motiv-Investing stärkt comdirect die Marktführerschaft im Online-Brokerage. Die Innovationspartnerschaft mit dem Deutschen Volleyballverband (DVV) wird fortgesetzt und die Initiative finanz-heldinnen, die Frauen auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit unterstützt, wird ausgebaut. Neu starten wird im ersten Quartal 2019 eine Kooperation mit der HSV Fußball AG. Dazu gehört neben dem bargeldlosen Bezahlen an allen stationären Verkaufsstellen des Hamburger Volksparkstadions auch ein HSV Fan-Konto mit innovativen Mehrwerten wie einem Armband für kontaktloses Bezahlen im HSV-Design.