Clearvise – starkes Halbjahr und durch Pacifico-Deal wäre man hinter Encavis direkt Nummer 2

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Clearvise – Aktie die mit „Wind“ Geld verdient. Und die zukünfitig „mehr“ Solarstrom im Mix produzieren will, um unabhängiger von „Flauten“ zu werden. Im ersten Halbjahr erzielte man starke Ergebnisse und erreichte ein Bestandsportfolio von 303 MW. Und dazu kämen noch, falls „alles wie geplant läuft“ – 166 MW.

Denn 166 MW plant die Pacifico Renewables Yield AG (ISIN: DE000A2YN371 ) – demnächst TION – an die Clearvise zu übertragen. Wenn es wie geplant laufen sollte, wäre nach diesem „Deal“ die Pacifico mit rund 40% Hauptaktionär der clearvise (bisher 21,9%) und diese wäre mit einem Bestandsportfolio von 469 MW hinter der Encavis AG  (rund 2 GW) die Nummer 2 der börsennotierten Bestandshalter in Deutschland. Vor 7 Solarparken mit 352 MW und Energiekontor mit aktuell 360 MW. Aber dieses Ranking ändert sich aufgrund der regen Bautätigkeit in diesem Sektor und den kräftigen Wachstumsraten wahrscheinlich fast monatlich.

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Halbjahr stark bei clearvise – endgültige Zahlen liegen jetzt vor

Rekordmässige Windverhältnisse, viel Sonne und dazu wieder ansteigende Strompreise am Spotmarkt, von einem sowieso schon historisch hohem Niveau. Mit einer Umsatzsteigerung von rund 66% gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 hat sich der Konzernumsatz auf rund 26,5 Mio EUR (1H2021: 16,0 Mio EUR)erhöht. Das bereinigte EBITDA in Höhe von rund 20,6 Mio EUR (1H2021: 11,5 Mio) hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 nahezu verdoppelt. Die EBITDA-Marge erreichte gute 78% (1H2021: 72%). Die Gesamtproduktion lag mit 248,1 GWh (1H2021: 187,0 GWh) rund 33% über dem Vorjahresniveau

Manuel Sieth, Finanzvorstand der clearvise AG, kommentiert: „Wir haben ein starkes erstes Halbjahr 2022 hinter uns und konnten unseren Umsatz sowie das Ergebnis signifikant steigern. In dem aktuell volatilen Marktumfeld, das uns vor große gesamtwirtschaftliche Herausforderungen stellt und von Unsicherheit geprägt ist, hat sich unser robustes Geschäftsmodell als unabhängiger Stromanbieter mit langjähriger Erfahrung bewährt.“

Die Vorstandsvorsitzende, Petra Leue-Bahns, ergänzt: „Wir arbeiten kontinuierlich daran, mit unserem kaufmännisch und technisch optimierten Erzeugungsportfolio nachhaltig Mehrwert für unsere Aktionäre zu schaffen. Das ist uns im Rahmen unserer clearSCALE Wachstumsinitiative im ersten Halbjahr sehr gut gelungen, wie auch die Erhöhung der Umsatz- und Ergebnisprognose zeigt.“

So steht die clearvise Aktie wohl vor einer Neubewertung.

Clearvise und Pacific Renewables – zwei börsennotierte Unternehmen, die – vorerst in Form eines MoU – sich gemeinsam neu sortieren wollen. clearvise würde mit einem Sprung ihr Wind- und Solarportfolio um 55% auf dann 469 MW erhöhen.

Sollte das Ziel clearvise’s von 1GW bis 2025 wohl ohne nachfolgende Kapitalerhöhungen sichern. Und Pacifico Renewables Yield AG (ISIN: DE000A2YN371) würde zukünftig „nur“ noch Beteiligungen managen und Investitionen über erneuerbare Energien hinaus „in andere skalierbare grüne Technologien zu tätigen„. Und zu den Beteiligungen soll am Ende ein Anteil von 40% an der clearvise AG (ISIN: DE000A1EWXA4) gehören. Neben einem Erwerb von 21, 9% der clearvise Aktien vom Pacifico Ankeraktionär Pelion plant man bei Pacifico durch die Sacheinlage ihrer gesamten europäischen Solar- und Windparks gegen zusätzliche Aktien und Barmittel in die clearvise AG die Beteiligung von Pacifico Renewables an der clearvise AG auf dann 40 % zu erhöhen,

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Und in diese spannende Phase der „Umgruppierung“ konnte clearvise am 31.08.2022 die Prognose erhöhen – mit dem Kern einer weiteren Erhöhung inclusive

Wieso? Aufgrund der sehr guten Halbjahreszahlen inclusive sehr hoher Spotmarktpreise und günstigen meteorologischen Bedingungen hat man die Gesamtjahresprognose erhöht. ABER für die zweite Jahreshälfte werden nicht die – wahrscheinlich dauerhaft erhöhten – Spotmarktpreise für die Berechnung  herangezogen, sondern „nur“ die sicheren Einspeisevergütungen respektive PPA’s. So ist natürlich eine negative Wirkung einer eventuellen „Übergewinnabschöpfung“ ohne Wirkung auf die Unternehemensprognose. Macht es berechnbarer.

Und unter diesen eingeschränkten Annahmen reichte es immer noch für eine kräftige Porgnoseerhöhung

„Angesichts der starken Performance in den vergangenen Monaten, angetrieben durch anhaltend günstige Marktbedingungen und deutlich gestiegene Strompreise in den Zielmärkten, erwartet clearvise nun für das Geschäftsjahr 2022 einen Konzernumsatz im Korridor von 47 bis 51 Mio. EUR anstatt des ursprünglich im Geschäftsbericht 2021 bekanntgegebenen Korridors von 40 bis 45 Mio EUR. Daneben hebt clearvise auch ihre Prognose für das bereinigte Konzern-EBITDA an und rechnet nunmehr für das Jahr 2022 mit einem bereinigten Konzern-EBITDA im Korridor von 35 bis 38 Mio EUR anstatt zuvor 28 bis 32 Mio EUR. Die bereinigte Konzern-EBITDA-Marge läge damit im Bereich von rund 73% bis rund 74% an Stelle von zuvor rund 69% bis rund 72%. Des Weiteren prognostiziert clearvise für 2022 unverändert eine Stromproduktion in einer Bandbreite von 480 bis 540 GWh.“

WOHLGEMERKT: „Dabei setzt clearvise für das zweite Halbjahr 2022 aus kaufmännischer Vorsicht für die Prognose auch weiterhin nur gesicherte Preise aus Einspeisetarifen und privatwirtschaftlichen Stromverträgen – sogenannte Power Purchase Agreements (PPA) – an.“

Wobei derzeit wenig bis gar nichts darauf hindeutet, dass die Preise sinken sollten. Eine ähnliche Aussage gab es bei der letzten Encavis-Prognoseerhöhung, die ebenfalls schon den Kern der nächsten Prognsoeerhöhung enthält:

Also werden die im Vorjahr angenommenen – wesentlich geringeren – Spotmarktpreise für Strom für die nächsten Monate zugrundegelegt. Vorsichtsmassnahmen. Und jeder Anleger kann für sich selber entscheiden, wie realistisch sinkende Spotmarktpreise am Strommarkt in den nächsten Monaten sein werden. Frankreichs Atommeiler haben neben fehlendem Kühlwasser auch noch in zahlreichen Anlagen „Reparaturbedarf“. Was Frankreich in den letzten Monaten zum grössten Käufer deutschen Solar- und Windstroms machte – und die Preise hochhielt. Wie wahrscheinlcih sind jetzt und ab wann „Wassermassen“,die die Kühlung der AKW’s und damit Vollast wieder herstellen? Neben den extrem erhöhten Energiepreisen für Gas, Kohle und Erdöl, die „den Preis der letzten produzierten KW-Stunde bestimmen“ und damit den Spotpreis. HIER NOCHMAL EIN BLICK AUF DIE AUSWIRKUNGEN DES KÜRZLICH VERKÜNDETEN MOU.

Aktienkurs aktuell. 2,94 EUR (17:35 Uhr, XETRA-Schluss, 9.09.2022)
Markkapitalisierung. 189,14 Mio EUR
52-Wochen Hoch/Tief. 1,82 EUR/ 3,10 EUR
Fazit: Aktuell handelt die Aktie nicht weit entfernt vom 52-Wochen Hoch, 2022 sollte clearvise in neue Dimensionen wachsen können, sofern der „deal“ mit Pacifico klappen sollte. Analysten: 1″BUY“ von SMC, ein sehr eingeschränktes Coverage mit entsprechend wenig Aussagkraft. Kursziel ist auf 3,80 EUR festgesetzt.
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CHART – Clearvise
clearvise Pacifico Renewables Yield Chartvergleich
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Am Aktienmarkt kann die gesamte Kette abgebildet werden: Produzent, Entwickler, Bestandshalter – und Energieversorger, die „grün“ werden wollen

Aber es gibt in diesem Thema für jeden Geschmack etwas: Bei einer ABO Wind AG, die sich ausschliesslich auf das Segment der „Dienstleistungen für die Eigentümer eines Windenergieparks befasst: „Standortbegutachtung, Planung, Genehmigung und Finanzierung bis hin zu Errichtung, Netzanschluss, Betriebsführung und Service“.

Oder eher bei den „Zwittern“ einer PNE AG oder Energiekontor AG, die sowohl für andere die Dienstleistungen einer ABO Wind AG erbringen. Und parallel noch einen eigenen Bestand an Windenergie Parks aufbauen, also Eigentümer ausgewählter Projektentwicklungen werden. Oder wie sieht es bei einem „reinen“ Betreiber von Windenergieanlagen – oft in Kombination mit Solaranlagen und Energiespeichern – aus? Der für den eigenen Bestand Parks aufbaut oder von dritten in verschiedenen Entwicklungsstadien erwirbt. Wie beispielsweise eine Encavis AG? Oder Windanlagenbauern wie Nordex oder Siemens Gamesa. Und dann gibt es natürlich noch die „Grossen“- Energieversorger. Eben jene, die sich auf erneuerbare Energien fokussieren und dabei einen Schwerpunkt auf Windenergie legen: Wie eine RWE oder eine Ørsted.

 

 

 

 

 

 

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