clearvise AG (ISIN: DE000A1EWXA4) reagiertè prompt und klar auf die Mehrheitsübernahme der TION Renewables AG durch eine EQT-Unit und der in diesem Zusammenhang verlautbarten vorläufige Stop für die im „ Memorandum of Understanding zwischen der Gesellschaft und der clearvise AG beschriebenen Maßnahmen“, die laut EQT nicht wie ursprünglich beabsichtigt umgesetzt werden sollen:
Clearvise kündigte zeitnah das sowieso schon infrage gestellte MoU über den Erwerb des TION-Eigenbestands. Und danach gab es die Verlautbarung der Clearvise Verantwortlichen auch ohne das TION-Portfolio, das „sowieso kleinteilig gewesen wäre“ den geplanten Eigenbestand aufbauen zu können. Ob hier selber Mut machen oder begründeter Optimismus Leitgedanke waren, wird sich nicht feststellen lassen. Auf jeden Fall zeigen die heute veröffentlichten Zahlen für 2022, dass Clearvise kräftig und profitabel im letzten Jahr gewachsen ist und so der TION-Deal möglicherweise wirklich nur eine von mehreren Alternativen gewesen ist:
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clearvise liegt mit den Ergebnissen für 2022 deutlich über den Erwartungen. Quasi alles verdoppelt!
Die zuletzt ausgegebenen Prognosebandbreiten für den Konzernumsatz und das bereinigte Konzern-EBITDA wurden durch die Realität überholt. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 beträgt 64,0 Mio EUR (Vorjahr: 32,9 Mio EUR). Die bereits angepasste Umsatzprognose aus Okt. 2022 von 55 Mio EUR bis 59 Mio EUR wurde damit übertroffen. Über den planmäßigen Zubau neuer Produktionskapazitäten hinaus, trugen die hohen Strompreise in Verbindung mit den guten Wetterbedingungen im vergangenen Jahr zu dieser Umsatzsteigerung bei.
Ebenso erzielte clearvise ein bereinigtes Konzern-EBITDA von 50,0 Mio EUR (Vorjahr: 22,6 Mio EUR). Damit wurde das zuletzt prognostizierte bereinigte Konzern-EBITDA im Korridor von 41 Mio EUR bis 45 Mio EUR ebenfalls klar übertroffen. Die bereinigte Konzern-EBITDA-Marge verbesserte sich im Jahr 2022 entsprechend auf 78,1 % (Vorjahr: 68,7 %). Daneben belief sich das unbereinigte Konzern-EBITDA im Jahr 2022 auf 47,9 Mio EUR (Vorjahr: 21,8 Mio EUR). Vor dem Hintergrund der besseren Wetterbedingungen und hinzugewonnenen Erzeugungskapazitäten erhöhte sich die Gesamtproduktion im Jahr 2022 auf 493,3 GWh nach 366,5 GWh im Vorjahr.
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Manuel Sieth, CFO der clearvise AG, kommentiert: „Die clearvise konnte im Jahr 2022 Umsatz und Ergebnis weiter steigern und ist damit klar auf Wachstumskurs. Zum einen spiegelt sich der erfolgreich vorangetriebene Portfolioausbau in den Ergebnissen wider, zum anderen wirkten sich die hohen Strompreise positiv aus. Angesichts der volatilen Marktbedingungen haben wir damit unter Beweis gestellt, dass wir mit unserem robusten Geschäftsmodell gepaart mit unserer 3-C-Akquisitionsstrategie auf dem richtigen Weg sind. Angesichts unserer aktiven Projektpipeline von derzeit knapp 450 MW ist clearvise in einer guten Ausgangsposition, das Ziel von 1 GW bis 2025, davon 750 MW operative Erzeugungskapazität und 250 MW gesicherte Pipeline, zu erreichen.“
Auch ohne TION Portfolio fühlt clearvise sich stark aufgestellt.
Repowering, eigene Projektentwicklungen und Partnerschaften sollen den TION-Ausfall ersetzen. Kurzfristig wird das nicht möglich sein, da beispielsweise Repowering-Projekte lange Genehmigungsvorlaufzeiten erfordern. Mittel- und langfristig wird clearvise beweisen müssen, dass der fehlende grosse Portfoliozuwachs durch TION’s Anlagen kompensiert werden kann. Und das in Zeiten, in denen sich der Wettbewerb um „gute“ Projekte und Standorte verschärft. Dazu drängen die grossen Player wie RWE, Orstedt und diverse Infrastrukturfonds mit ihren vollen Kassen ebenfalls auf den Markt.
Lösungsansatz: Erwerb von schlüsselfertig entwickelten Wind- und Solarparks (clearVALUE) oder Bestandsparks (clearSWITCH) und das Wachstum aus eigener Kraft.
Hierzu zählen laut clearvise das Co-Entwicklungs- und Co-IPP-Modell mit kleineren regionalen Entwicklern (clearPARTNERS), die Site Optimisation Initiative als auch Kooperationen für das Repowering von Windparks. Auf diese drei Kategorien sollen aktuell bereits bis zu 319 MW der gesamten Pipeline von ~448 MW entfallen. Im Zuge des Site-Optimisation Programms habe die Gesellschaft im Januar 2023 bereits den ersten Solarpark in der Altmark in Betrieb genommen. Ein weiterer Solarpark und zwei Windparks mit insgesamt rund 73 MW befänden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.
In ihren Windparks habe clearvise nach heutigem Stand insgesamt bis zu 123 MW an Repowering-Potential identifiziert, das unter Berücksichtigung des Rückbaus der Altanlagen nach aktuellem Stand in bis zu circa 70 MW an zusätzlicher Erzeugungskapazität resultieren könnte. Erste Genehmigungsanträge seien bereits durch die Kooperationspartner eingereicht. Für clearvise sei dies unter anderem attraktiv, da Teile der Infrastruktur der Bestandsparks mitgenutzt werden können.
Es bleiben wichtige Fragen, die nach Antworten erfordern…
Was wird aus der Beteiligung von TION an der Clearvise? Ausbau auf 40% scheint erstmal „erledigt“ – und was ist mit den bereits erworbenen knapp 20% – nach Kapitalerhöhung? Werden die auf den Kurs der Clearvise drücken? Oder will EQT direkt auch hier alles? Unsicherheit, die nach Antworten durch die Beteiligten fragt… Sollte noch spannend werden…
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