Cherry Aktie – ein Beispiel für ein IPO wie man es sich nicht für einen Kapitalmarkt wünscht. Getragen von den durch Corona-Lockdowns in die Höhe getriebenen Umsätzen, musste man schnell feststellen, dass die Cherry AG (ISIN:DE000A3CRRN9) trotz positiver Geschäftsentwicklung „alles etwas zu rosig“ gesehen hatte.
Dazu kommt natürlich die Branchenrotation an den Märkten, die dem Börsennewcomer ebenfalls nicht gut bekam. Emittiert zu 32,00 EUR je Aktie im Juni 2021, sowieso schon am unteren Rand der Angebotsspanne, ging es erstmal hoch, nur um dann ab Ende September nach einem Hoch bei 39,00 EUR in einen anhaltenden Abwärtstrend einzutreten, der die Aktie nach der Prognoseverfehlung für 2023 auf ein absolutes Tief von 1,57 EUR brachte, dann leichte Kurserholung – heute dann eine kräftige Gegenbewegung auf 1,94 EUR mit einem Tagesplus von 19,75% (XETRA, 11:40 Uhr). Kräftige Erholung – zugegebenermassen in einem engen Markt in überverkaufter Lage.
Renk HENSOLDT Rheinmetall – Wachstum gesichert. Am Montag wieder kräftige Kurssteigerungen, Düsseldorfer sogar mit Allzeithoch – weiter?
Encavis Aktie unbeliebt. Obwohl EE-Wert in einer eigenen Liga – Zubau 2023 ist grösser als Eigenbestand von clearvise, PNE oder Energiekontor
Pyramid: Ergebnisse 2023 zeigen fortgesetzte Umsatzschwäche bei immerhin positiver Gewinnentwicklung. Und 2024 bleibt ungewiss.
Letzte Zuckungen vor weiterem Kursverfall oder gibt es Hoffnung? Cherry sieht 2024 besser als bisher allgemein gemutmasst!
Also durchaus möglich die Cherry Aktie wiederauferstehen zu sehen. Denn die heute im Rahmen einer Ad-hoc-Meldung um 10:21 Uhr genannte Prognose für 2024 und insbesondere für das wahrscheinlich bereits in grossen Teilen sichere Q1 lassen wieder etwas Phantasie aufkommen. Zumindest das Management geht davon aus in 2024 die Trendwende bei Cherry zu erreichen. Was nur dann dauerhaft vom Kapitalmarkt geglaubt werden wird, wenn Cherry, anders als in den Vorjahren, es endlich schaffen sollte, die Prognosen wenigstens einzuhalten.
Nel Plug Power SFC Energy Nikola Bloom Energy – kommt wieder Leben in die Wasserstoffs? Berichtssaison. Erwartungen. Drei von Fünf – zwei top, einer naja und zwei haben noch Erwartungen zu erfüllen.
Wochenrückblick KW 8 – Aktienmärkte in Partystimmung. Nvidia, KI verleihen auch DAX Flügel. News von Rheinmetall. Hensoldt. Renk. Plug Power. Encavis. Nagarro. Vectron. BVB. SFC Energy, Enapter,…
Q1 2024 wird wahrscheinlich grosse Visibilität haben – und der Rest des Jahres? Cherry hat bisher oft mit den Prognosen danebengelegen – und diesmal?
Der Vorstand gehe davon aus, dass die weitere Umsetzung der bereits eingeleiteten Restrukturierungs-, Kostensenkungs- und Transformationsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2024 zu einer Verbesserung der finanziellen Situation der Gesellschaft führe. Vor diesem Hintergrund erwarte der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz auf Konzernebene von ca. 140 bis 150 Mio EUR (Analystenkonsens: 135 Mio EUR), sowie eine bereinigte EBITDA-Marge in der Bandbreite von 7,0 bis 8,0 % (Analystenkonsens: 6,7 %). Und für das 1. Quartal 2024 werde auf Basis eines Umsatzes von ca. 29,0 Mio EUR (2023: 28,7 Mio EUR) erwartet, dass die bereinigte EBITDA-Marge Break-even erreiche (2023: -4,6 %).
Die Restrukturierung bei COMPONENTS, der vertriebliche Wachstumsansatz bei GAMING & OFFICE PERIPHERALS und die positiven Wachstumszeichen bei DIGITAL HEALTH & SOLUTIONS zusammen mit einem strikten Kostenmanagement stützten diese Prognose. Und so blicke der Vorstand auf das Geschäftsjahr 2024 als ein Revitalisierungsjahr mit deutlich wirksamen positiven Effekten aus den Managementmaßnahmen und strebe unverändert mittelfristig eine EBITDA-Marge von über 20 % an.
Hensoldt Aktie ist die letzten Jahren gut gelaufen. Freitag gab es einen Rücksetzer. Für den Platow Brief ein Grund nachzukaufen, denn…
Woran liegt’s? Cherry Aktie bisher ein Flop. Weil…
Die Börsenhistorie der Cherry ist geprägt von hohen Erwartungen, die letztendlich nicht erfüllt werden konnten. Prognosereduktionen, verfehlte Prognosen lassen einfach kein Vertrauen aufkommen. Und passend in die Abfolge enttäuschender Botschaften: Nach vorläufigen und noch ungeprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 erreichen der Cherry-Konzernumsatz sowie die bereinigte Konzern-EBITDA-Marge nicht die bisherige Prognose. Für das Gesamtjahr 2023 werde nun ein Konzernumsatz von rund 126 Mio EUR (Prognose: rund 140 Mio) sowie eine bereinigte Konzern-EBITDA-Marge von rund 2 % (Prognose: rund 10 %) erwartet. Und jetzt wagt man es, eine positive Erwartungshaltung für 2024 zu wecken. Offensichtlich wollen die Kapitalmarktteilnehmer daran glauben – zumindest schaut man auf die heutige Kursbewegung. Aus einer überverkauften Situation heraus Hoffnung für die Cherry Aktie.
Reicht der finanzielle Atem bei Cherry? Gute Frage.
Dass am 30.01. der Kapitalmarkt darüber informiert werden musste, dass der „Der Finanzvorstand (CFO) der Cherry SE [ISIN: DE000A3CRRN9], Dr. Mathias Dähn (56), (…) seine Aufgaben in der finanziellen Steuerung und Kontrolle des Unternehmens derzeit nicht wahrnehmen“ könne, war in der sowieso schon angespannten Lage bestimmt nicht förderlich. Ohne näheres über die Hintergründe seines Ausscheidens zu wissen, wird es definitiv schnell notwendig seine in der „Transformationsphase“ der Cherry eine funktionsfähige Finanzabteilung zu haben – zum 30.09.2023 belief sich die Liquidität nach Abflüssen von 48,5 Mio EUR immer noch auf 44,4 Mio EUR. Scheint erstmal zu reichen, bis man – wie immer gesagt – wieder auf 20% EBITDA Marge zurückkehren kann.
Derzeit ist Cherry in einer selbsterklärten Transformationsphase mit unerwarteten Verlusten in 2023. Und wie es letztendlich in 2024 weitergeht – ohne CFO und anderen Wechseln im Vorstand ist bei Betrachtung der aktuellen Kursentwicklung zumindest nach Ansicht der Anleger zweifelhaft. Ob man aktuell Einstiegskurse sieht? Höchstspekulativ mit vielen Fragezeichen. Vielleicht setzen auf eine technische Gegenbewegung in den nächsten Tagen für eine kurzfristige Spekulation, aber langfristige Anlage? Wer an die Prognose für 2024 glauben kann, der könnte sich durchaus Gedanken machen, die Aktie näher zu betrachten. Vielleicht sogar an eine Turn-around-Spekulation zu denken – hochspekulativ. Insbesondere da das Management in der Vergangenheit oft ihre eigenen Prognosen verfehlte – mit sehr später Erkenntnis. So stellte man erst im Januar 2024 fest, dass die Prognose 2023 klar verfehlt wurde.