Die Commerzbank AG (ISIN: DE000CBK1001) stellte am 20.09.2019 eine neue Strategie vor – und jetzt gilt es. Gestern stimmte der Aufsichtsrat zu..
Und jetzt muss geliefert werden. Parallel kam eigentlich nochmals die Bestätigung, dass es höchste Zeit für einen Neuanfang ist. Die Zahlen werden nochmals schlechter, die Aussichten sinken – niedrige Zinsen, Rezessionswehen treffen auch die Commerzbank.
Erster Schritt ist gestartet
Für die geplante Commerzbank 5.0 ist die Comdirect-Rückholung in die Kernbank essentiell. Folgerichtig gab es gestern noch das Übernahmeangebot an die freien Comdirect-Aktionäre je Aktie werde „…gegen Zahlung einer Geldleistung in Höhe von EUR 11,44 je comdirect-Aktie in bar.“ geboten. Diese Übernahme wird wohl klappen – die Schwelle von 90 % ist nicht so weit und danach wohl das Squeeze Out der letzten freien Aktionäre.
„Mit Commerzbank 5.0 machen wir die Bank wetterfest. Wir stellen sie so auf, dass sie auch in einem schwierigen Marktumfeld mit ihren Kunden erfolgreich ist. Das bedeutet: Wir verringern unsere Kostenbasis deutlich. Gleichzeitig investieren wir kräftig in den Vertrieb und eine schnellere Digitalisierung. Vor allem wollen wir noch mehr Kunden mit einem attraktiven Produkt- und Dienstleistungsangebot überzeugen. Die Commerzbank soll für Bankkunden die erste Wahl sein“, sagte Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG.
„Wir werden im Rahmen von Commerzbank 5.0 insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro in die Digitalisierung und in die weitere Verbesserung unserer Kosteneffizienz investieren. Der geplante Verkauf der mBank führt zu einer signifikanten Reduzierung von Risikoaktiva und einer damit verbundenen Freisetzung von Kapital. Damit können wir unsere Strategie schneller umsetzen. In einem Marktumfeld, das sich absehbar weiter verschärfen wird, setzen wir uns realistische Renditeziele“, erklärte Finanzvorstand Stephan Engels.
Und dann soll alles besser sein und werden
Die Commerzbank stellt sich mit ihrem neuen Strategieprogramm endlich mal so auf, dass man den Willen auf eine klare Zukunftsstrategie erkennt.. Im Segment Privat- und Unternehmerkunden liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau des Mobil-Kanals und der Zusammenführung der comdirect bank Aktiengesellschaft („Comdirect“) mit der Commerzbank. Das Filialnetz bleibt eine feste Säule der Strategie. Im Segment Firmenkunden soll der Vertrieb insbesondere auch in der Mittelstandsbank gestärkt werden. ABER REICHT DASS?
Im Zuge der neuen Strategie soll umfangreich in Technologie investiert werden. Vorgesehen ist insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro. Davon sollen voraussichtlich 750 Millionen Euro auf zusätzliche Investitionen in Digitalisierung, IT-Infrastruktur und Wachstum und weitere 850 Millionen Euro auf Restrukturierungskosten für einen notwendigen Stellenabbau sowie geplante Anpassungen im Filialnetz entfallen. Mit rund 800 Filialen, also rund 200 weniger als heute, bleibt das Institut flächendeckend in Deutschland präsent.
Ein weiterer konzernweiter Stellenabbau ist bei eineem solchen Konzept unvermeidbar. Es würden zusätzlich voraussichtlich rund 4.300 Vollzeitstellen im Konzern wegfallen. Durch den geplanten Aufbau von rund 2.000 Vollzeitstellen in strategischen Bereichen würde sich der Stellenabbau im Konzern voraussichtlich netto auf rund 2.300 Vollzeitstellen belaufen.
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Führende Position – wenigstens in der Nische
Die Commerzbank AG mit ihrem Competence Center Energy (Hauptsitz Hamburg) ist einer der führenden Finanzierer von erneuerbaren Energien mit einem Kreditvolumen von rund 4,9 Mrd. Euro in Projektfinanzierungen und rund 0,9 Mrd. Euro an Unternehmensfinanzierungen. Die Commerzbank hat rund 15 % der Windkapazität in Deutschland finanziert. Den Kunden Mehrwert bieten und mal Vorreiter oder bevorzugter Ansprechpartner sein. Die Commerzbank hat viel Zeit mit Nabelschau, Hypothekenbank- und Schiffsfinanzierungs-Träumen und abgehobenen Produkten verschwendet. Das neue Konzept scheint nah am Marktbedürfnis liegen. So sollten Banken aussehen, um Unternehmen und Privatpersonen an eine Bank zu binden und die Bank wieder zum Partner der Kunden zu machen. Genauso wie Blockchaintechnologien zur Vereinfachung und Beschleunigung von wirtschaftlichen Prozessen ihre Wirksamkeit bei hunderten von FinTechs zeigen, und mittlerweile ja auch von der Commerzbank aktiv eingesetzt und unterstützt werden. Und Windenergiefinanzierungen als professioneller Partner, auch nicht schlecht. Man muss sich irgendwie von den anderen abheben, um seine Existenzberechtigung zu behalten. die Commerzbank arbeitet zumindest daran, an verschiedenen Fronten, gut so, genug?
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Aktuell (27.09.2019 / 07:40 Uhr) notieren die Aktien der Commerzbank AG. im Tradegate-Handel zum Handelsschluss gestern um 22:00 Uhr bei 5,31 EUR. Schwierig für die Commerzbank sich neu zu erfinden gegen EZB-Politik un dharte Konkurrenz, die auch verzweifelt nach neuen Ertragsquellen sucht.