Psychologie bestimmt die Aktienkurse deutlich stärker als die Faktenlage. Und die menschliche Natur neigt dazu, Negatives deutlich stärker zu gewichten, als Positives.
Das liegt in unseren Genen, die auf Überleben getrimmt sind – bei Gefahr schüttet unser Körper Adrenalin aus und aktiviert unseren Fluchtreflex. Diese Reflexe sicherten unserer Spezies das Überleben, doch in unserer modernen Welt benötigen wir diese Überlebenstechniken immer seltener. Und beim Investieren stehen sie unserem Erfolg sogar im Weg.
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Wenn die Aktienkurse steigen, will jeder dabei sein und die Kursgewinne mitnehmen. Und wenn die Börse abwärts rauscht, will jeder aussteigen, möglichst schnell und zu jedem Preis. Was psychologisch nachvollziehbar ist („Behavioral Finance“), ist dann allerdings auch der Grund, weshalb Anleger nicht besser, sondern überwiegend schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt. Sie folgen der Herde und können daher nicht besser sein. In der Wahrnehmung konzentrieren sich immer mehr Anleger auf die gleichen Risiken und Themen und überhöhen somit ihre Bedeutung (sog. „Attention Bias“) – mit entsprechend starken Auswirkungen auf die Aktienkurse. Dabei neigen wir Menschen dazu, Negatives deutlich intensiver wahrzunehmen, als positive Erlebnisse. Auch negative Nachrichten geben wird wesentlich häufiger weiter als positive. Dass wir also Verluste viel stärker empfinden als Gewinne, nennt man „Dispositionseffekt“. Und diese Erkenntnis führt uns zurück zu den Bullen und Bären…
Die Meldung „XYZ AG erfüllt die Prognosen“ nehmen wir schnell als normal hin und daher zuckt der Aktienkurs eher wenig bis gar nicht, während die Schlagzeile „123 AG verfehlt die Prognosen“ regelmäßig zu Kursabstürzen führt. „Gefahr“ schreit unser Gehirn und unsere genetisch vorprogrammierte Handlungsweise ist Flucht. An der Börse wird der Fluchtinstinkt umgesetzt in sofortigen Verkaufsorders. Und natürlich wird nicht erst einmal die Nachricht analysiert und die daraus zu ziehenden Schlüsse gegeneinander abgewogen. Nein, es wird sofort gehandelt, sofort verkauft. Sofortige Flucht sichert das Überleben, nur der erste Verkäufer erzielt den beten Kurs, die anderen sollen/müssen dann mit dem Kursabsturz leben.
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Und wenn man so zurückdenkt, scheint diese Handlungsweise sogar vernünftig, denn jeder von uns wird sich an spektakuläre Kurseinbrüche erinnern, bei denen es sinnvoll(er) war, sofort zu verkaufen. Die bleiben im Gehirn haften, während die vielen male, wo sich der Kurseinbruch schon nach kurzer Zeit relativiert hat und der Kurs im Anschluss wieder auf dem vorherigen Niveau oder sogar darüber notierte, gar nicht mehr in unserer Erinnerung verhaftet sind. Auch dieses Erinnerungsschema fußt auf Attention Bias und Dispositionseffekt
Lesen Sie den ganzen Artikel von Gastautor Michael C. Kissig zu „Ken Fisher mahnt: Kurssteigerungen zu verpassen kostet Anleger mehr als ein Crash!“ jetzt auf www.intelligent-investieren.net weiter.
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