Die JOST Werke AG (ISIN: DE000JST4000), einer der weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten Systemen für Nutzfahrzeuge,
hat einen Kaufvertrag zum Erwerb von Ålö Holding AB („Ålö“), einem international führenden Hersteller von landwirtschaftlichen Frontladern, abgeschlossen. Dadurch wird JOST das vorhandene Geschäft mit Nutzfahrzeugen für die Landwirtschaft zu einer weiteren tragenden Säule des Konzerns ausbauen.
Ålö ist ein in Umeå, Schweden, ansässiges Unternehmen mit Produktions-standorten in Schweden, China, den USA und Frankreich sowie Vertriebsniederlassungen in allen wichtigen Märkten. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet seine landwirtschaftlichen Anwendungen unter der international bekannten Marke Quicke. Seit der Gründung im Jahr 1949 hat sich Ålö zu einem führenden Unternehmen im internationalen Markt für landwirtschaftliche Frontlader entwickelt. Mit rund 700 Mitarbeitern und einem weltweiten Marktanteil von rund 30% bereichert Ålö mit seinem attraktiven Produktportfolio und breiten Kundennetzwerk von OEMs und Händlern den JOST Konzern im Agrarbereich.
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Ålö konnte seine führende Marktposition im Wettbewerbsumfeld ausbauen und von der wachsenden Nachfrage nach Frontladern für Traktoren profitieren. Die erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung eines digitalen Kontrollsystems, das den effizienten Einsatz von Frontladern wesentlich erhöht, unterstützte ebenfalls das Wachstum. Darüber hinaus hat das starke Geschäft mit Komponenten und Ersatzteilen zum Umsatzanstieg deutlich beigetragen. Ålö generiert rund 57 % seines Umsatzes in Europa und weitere 33 % in Nordamerika und ist als Marktführer gut positioniert, um neue Märkte zu erschließen, die sich für professionelle Frontlader öffnen.
Zusammen zukunftsträchtige Geschäftsfelder erschließen
Zukünftig wird JOST die eigene Expertise in Asien, Afrika und Lateinamerika nutzen, um den Zugang von Ålö zu diesen Märkten zu beschleunigen und dadurch weitere Wachstumsquellen zu schaffen. Gleichzeitig baut JOST durch die Übernahme seine industrielle Kompetenz als Hersteller und Lieferant von Systemen und Komponenten für die Landwirtschaft wesentlich aus und verstärkt seine Positionierung in diesem zukunftsträchtigen Markt entscheidend. JOST erwartet durch die Integration von Ålö Synergien bei der Produktentwicklung, im Einkauf sowie beim gemeinsamen Vertrieb von Produkten für die Agrarindustrie der JOST-Marke ROCKINGER und Ålö-Produkten der Marke Quicke.
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Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: „Mit Ålö übernehmen wir einen der größten Hersteller von landwirtschaftlichen Frontladern weltweit. Wie auch für JOST, stehen für Ålö Produkt- und Servicequalität, Kundenorientierung und Vertriebskompetenz an erster Stelle. Das Unternehmen operiert unter der starken, international anerkannten Marke Quicke. Damit passt Ålö hervorragend zu JOST. Die Übernahme ist ein wichtiger strategischer Schritt für uns, um eine noch breitere Basis an Kunden aus der Nutzfahrzeugindustrie weltweit mit qualitativ hochwertigen Produkten und intelligenten Systemlösungen beliefern zu können und uns zusätzliche neue Wachstumsfelder zu erschließen.“
Niklas Åström, Geschäftsführer von Ålö, kommentiert: „Mit JOST haben wir einen idealen industriellen Partner gefunden, der wie wir einen engen Kontakt zu den OEMs aber auch zu den Endkunden pflegt und die strategischen Vorteile einer starken Produktmarke klar versteht und wertschätzt. Wir können viel voneinander lernen und durch die Bündelung unseres Know-hows neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder zusammen erfolgreich erschließen.“
Kaufpreis und Finanzierung
JOST erwirbt 100 % der Anteile an Ålö Holding AB. Verkäufer ist Altor Funds III. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einem Unternehmenswert von 250 Mio. EUR. Die Transaktion wird durch eigene liquide Mittel, den Einsatz bestehender Kreditlinien sowie die Aufnahme von neuem, langfristigem Fremdkapital finanziert. Dadurch wird der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu bereinigtem EBITDA) im Jahr 2020 vorübergehend auf rund 2,5x steigen. Bis Ende 2021 plant JOST, den Verschuldungsgrad in einen Korridor von 1,0x bis 2,0x zurückzuführen.
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Für das Jahr 2019 rechnet Ålö mit einem Umsatz von rund 200 Mio. EUR und einem bereinigten EBITDA von 25 bis 26 Mio. EUR. Bei stabilem Umsatz soll das bereinigte EBITDA im Geschäftsjahr 2020 auf 27 bis 31 Mio. EUR steigen. Zukünftige Synergien mit JOST sind in den Erwartungen für das Jahr 2020 noch nicht enthalten. Der erwartete Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge basiert auf bereits laufenden Effizienzprojekten, die sich erstmalig ganzjährig auswirken werden. Wichtig dabei sind Effizienzverbesserungen im Produktionsnetzwerk, Designoptimierungen bei der neuen Produktgeneration und zusätzliche Maßnahmen zur Kosteneinsparung, die bereits im Jahr 2019 vollzogen wurden. Auf Basis des mittleren erwarteten bereinigten EBITDA für das Jahr 2020 entspricht der Kaufpreis etwa dem 8,6x-fachen EBITDA.
Eine weitere mögliche Zahlung von bis zu 25 Mio. EUR im Jahr 2021 ist streng an das Erreichen von klar definierten Ergebnissteigerungen und die erfolgreiche Umsetzung weiterer Effizienzprojekte geknüpft, die zu einem bereinigten EBITDA von mehr als 31 Mio. EUR im Jahr 2020 führen würden.
Dr. Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG, sagt: „Mit dieser Investition werden wir zukünftig neben dem klassischen On-Road-Geschäft auch von den langfristigen Wachstumstrends im Off-Highway-Segment stark profitieren können. Ålö ergänzt JOST nicht nur strategisch, sondern auch finanziell. Bereits im Jahr 2020 erwarten wir einen deutlich positiven Beitrag zum Ergebnis von JOST aufgrund der Übernahme. Die bereinigte EBITDA-Marge soll von Anfang an das Gruppenniveau von JOST erreichen. Mittelfristig soll die Investition das gute Margenprofil von JOST noch weiter verbessern.“
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Die Akquisition bedarf der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden. Der Abschluss der Akquisition wird voraussichtlich im 1. Quartal 2020 erfolgen.
Aktuell (13.12.2019 / 08:02 Uhr) notieren die Aktien der Jost Werke AG im Frankfurter-Handel mit einem Plus von +1,80 EUR (+5,53 %) bei 34,35 EUR.