Die Holidaycheck Group AG (ISIN: DE0005495329) hat letztes Jahr durch die Thomas Cook Pleite einiges an Umsatz, Einnahmen und Wachstumspotential verloren, jetzt zeigt man, dass es doch nicht ganz so teuer war. Gesenkte Prognose wurde doch übererfüllt, aber nicht die Ursprungsprognose erreicht..
Natürlich: Holidaycheck ist auf einem umkämpften Markt tätig, aber die Konzentration auf die DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz)- Region und die starke Position in diesem Markt, und auf den BENELUX-Markt ohne Ambitionen auf regionales Wachstum erscheint stimmig. Und da ist Holidaycheck Marktführer – starke Basis für alle denkbaren und bereits implementierten Zusatzgeschäfte – 18,6 Mio. Seitenbesuche pro Monat, 6,5 Mio. „Unique Users“ pro Monat bieten viel Spielraum. Geld verdient wird mit der klassischen Werbung auf einer vielbesuchten Seite (Standard), der Vermittlung von Reisen, die aufgrund der Reviews gewählt“gewünscht werden und mittlerweile auch durch einen eigenen Reiseveranstalter für „passgenaue“ Pauschalreisenpakete. Passgenau? Die riesige Datenbasis sagt natürlich, was Zustimmung in der Community findet, wo die meißten Kritikpunkte entstehen und wo der größte „Verbesserungsbedarf“ zu finden ist – perfekte Anleitung also selber Reisepakete zusammenzustellen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}
„Im Januar 2000 als Freizeitprojekt gestartet, entwickelte sich HolidayCheck schnell und konnte dank medialer Aufmerksamkeit ein rasantes Wachstum verzeichnen. 2003 folgte die Eintragung ins Handelsregister, 2004 die Firmengründung. Aus anfänglich ein paar wenigen Hotelbewertungen pro Tag, wurden schnell mehr als 5000 Bewertungen die pro Tag den Weg zu HolidayCheck finden. Zwischenzeitlich hat sich die HolidayCheck AG zum größten Reise- und Urlaubsportal in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelt mit mehr als 1 Million Hotels, 150.000 Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen und 1.700 Schiffen. Egal ob Erholungsurlaub oder Geschäftsreise – bei HolidayCheck finden Sie schnell und bequem günstige Hotels oder Kreuzfahrten, die perfekt zu Ihren Wünschen und Bedürfnissen passen.“so beschreibt sich Holydaycheck selber.
Erwartungen übererfüllt – war aber auch nicht schwer
Anfang Januar disen Jahres ging man noch von folgendem Szenario aus:„Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet der Vorstand eine Steigerung der Umsatzerlöse der HolidayCheck Group, bereinigt um Beteiligungszu- und -verkäufe sowie Firmenneugründungen, im Jahresvergleich innerhalb einer Bandbreite von 1,0 bis 4,0 Prozent sowie ein operatives EBITDA zwischen 2,0 Millionen Euro und 6,0 Millionen Euro. Darin enthalten sind positive Effekte auf das operative EBITDA aus der erstmaligen Anwendung des International Financial Reporting Standards (IFRS) 16 in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Zu Jahresbeginn war der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019 von einer Umsatzsteigerung zwischen 7,0 bis 9,0 Prozent sowie von einem operativen EBITDA innerhalb einer Bandbreite von 8,5 Millionen Euro bis 13,5 Millionen Euro ausgegangen.“
Jetzt kommt ein epositive Überraschung: „Nach vorläufigen Zahlen erreichte die HolidayCheck Group AG für das Geschäftsjähr 2019 einen Konzernumsatz in Höhe von 143,7 Millionen Euro nach 138,9 Millionen Euro im Vorjahr (+3,5 Prozent) sowie ein operatives Konzern-EBITDA (operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in Höhe von 7,0 Millionen Euro nach 10,7 Millionen Euro (-34,6 Prozent).Das operative EBITDA liegt damit über der im September 2019 aktualisierten Ergebnisprognose, die von einem operativen EBITDA zwischen 2,0 Millionen Euro und 6,0 Millionen Euro ausgegangen war.Wesentlicher Grund sind die niedriger als erwarteten außerordentlichen Ergebnisbelastungen in Folge der Insolvenz der deutschen Gesellschaften der Thomas Cook-Gruppe.“
Visionen sind da, aber es muss natürlich noch einiges passieren, um die Wachstumsstory greifbar zu machen. Der Marketshare sollte steigen, der Touroperator steht noch am Anfang, sollte aber hohe Margen liefern können? Jedenfalls ist die Holidaycheck Group AG eine weitere Beobachtung wert. Irgendwann könnte der Knoten platzen – noch muss und wird viel investiert…{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}
Öffentlichkeitswirksam und in einem wachsenden Markt
„Kämpfer für echte Bewertungen“ – so hat sich Holidaycheck Glaubwürdigkeit und starke öfffentliche Wahrnehmung sichern können, Stichwort: Rechtsstreit gegen Fakebewertungen. so will man sich immer mehr am wachsenden Reisemarktkuchen sichern. Un d wie aus der Werbebroschüre: Man investiere in Personal, Steigerung der Konversionsrate von Nutzern in Kunden für Dienstleistungen, KI und -wohl das wichtigste in einem derart umkämpften Markt – MARKETING.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}
Das Schaubild zeigt ganz gut wo man ist und wohin man will (Quelle: Company Presentation, Holidaycheck Group AG
Natürlich gibt es Probleme, wenn man Pauschalreisen verkauft und…
der zweitgrößte Anbieter in die Pleite rutscht – Thomas Cook. Hat Spuren in der Bilanz hinterlassen, direkte Kosten 3 Mio. EUR, nicht gezahlte Provisionen, und einige extreme Einsatzsituationen im Callcenter mit Zusatzkräften. Betroffen waren insgesamt 20.000 verkaufte Reisen – 25.000 Anrufe und 31.000 E-Mails in einer Woche, hier galt es zu zeigen zumindest erreichbar und hilfreich zu sein. Ob das gelungen ist – die Gesellschaft sagt ja – wedren die nächsten Monate und entsprechendes Buchungsverhalten zeigen.
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Aktuell (31.01.2020 / 7:24 Uhr) notieren die Aktien der Holyday Check Group AG im Xetra-Handel zum Schluss gestern im Minus bei 2,39 EUR.