In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 erwirtschaftete die Biotest Gruppe (ISIN: DE0005227235) Umsatzerlöse in Höhe von 294,9 Mio. EUR nach 289,6 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum.
Der Anstieg um 1,8 % resultiert in erster Linie aus der positiven Umsatzentwicklung im Segment Therapie. Ursachen hierfür waren der verstärkte Verkauf ausgewählter Plasmaprodukte in attraktiven Absatzmärkten sowie gestiegene Verkaufs-mengen.
Das EBIT belief sich für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2019 auf -8,2 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 5,1 Mio. EUR). Darin enthalten sind Aufwendungen für das Biotest Next Level Projekt in Höhe von 49,7 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 37,8 Mio. EUR) sowie Erträge aus Versicherungs-entschädigung in Höhe von 9,5 Mio. EUR. Das gegenüber dem Vorjahr gesunkene EBIT ist in erster Linie auf gestiegene Herstellungskosten zurückzuführen, die durch den Anstieg der Kosten für die Anlaufphase der neuen Biotest Next Level Produktionsanlage verursacht wurden. Zusätzlich wirken sich um 8,7 % gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten negativ auf das EBIT aus. Der Anstieg ist begründet durch die Herstellung von Klinikmaterial für die Entwicklungsprojekte IgG Next Generation und Trimodulin.
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Das Finanzergebnis zeigte sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 mit 6,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr um 23,2 Mio. EUR verbessert (Vorjahreszeitraum: -16,9 Mio. EUR). Wesentliche Ursachen waren geringere Finanzaufwendungen und eine um 14,3 Mio. EUR höhere Stichtagsbewertung der ADMA Biologics Inc. Anteile, die noch Biotest zuzurechnen sind. Im Vorjahr waren die Finanzaufwendungen durch Vorfälligkeits-entschädigungen und Verzichtsgebühren in Höhe von 9,3 Mio. EUR belastet. Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche verbesserte sich daher in den ersten neun Monaten 2019 auf -2,9 Mio. EUR nach -6,6 Mio. EUR im Vergleichszeitraum des Jahres 2018. Das gesamte Ergebnis nach Steuern der Biotest Gruppe lag für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres bei -2,9 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: 190,9 Mio. EUR).
Bezüglich der laufenden klinischen Studien konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden. So ist die IgG Next Generation Phase III Studie in ITP (Immunthrombocytopenie) abgeschlossen. In der Studie wurden 34 Patienten behandelt. Die Auswertung der Daten findet derzeit statt. Erste Ergebnisse bestätigen die Erwartungen hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnten am Standort Dreieich gute Fortschritte im Expansionsprojekt Biotest Next Level erzielt werden. Die Qualifizierungen der Reinräume und Mediensysteme laufen, sodass diese durch das Regierungspräsidium Darmstadt im November 2019 abgenommen werden konnten. Parallel wurde die Inbetriebnahme der eigentlichen Prozessanlagen begonnen, deren Abnahme durch das Regierungspräsidium Darmstadt für das Jahr 2020 geplant ist.
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Ausblick
Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2019 einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das Ergebnis wird im Jahr 2019 von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Neben den erwarteten Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level könnte sich die angespannte Lage in den Krisenregionen insbesondere im Nahen Osten bemerkbar machen. Des Weiteren wird für vorangeschrittene Entwicklungsprojekte ein Partner gesucht.
Die Partnering-Bemühungen gestalten sich komplexer und zeitaufwändiger als vermutet, sodass die Möglichkeit des Prognoseeintritts ohne Partnering nicht ausgeschlossen werden kann. Damit wäre ein EBIT in Höhe von -15 bis -35 Mio. EUR zu erwarten, während bei erfolgreichem Abschluss von Partneringverträgen ein EBIT in Höhe von -5 bis +5 Mio. EUR prognostiziert wird.
Aktuell (14.11.2019 / 10:42 Uhr) notieren die Aktien der Biotest AG Vorzüge im Xetra-Handel mit einem Plus von +0,10 EUR (+0,47 %) bei 21,50 EUR.