TecDAX | Evotec: Jetzt reicht’s.

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Evotec SE (ISIN: DE0005664809) lieferte gestern die Neun-Monats-Zahlen, Prognose hoch, Umsatz +16%, EBDTA +36%, Kassen voll. Passt?

Natürlich nicht. Zuerst reagierte der Kurs auf die guten Nachrichten – normal wenn Ergebnisse besser als erwartet sind, wovon man ausgehen sollte, wenn die Prognose angehoben werden „muss“. Nach den Zahlen meldet sich Berenberg Analyst Patrick Trucchio zu Wort: Weiterhin BUY, Kursziel 28,00 EUR, „solide Ergebnisse“. Stimmt also alles. Der Kurs steigt bis auf 20,30 EUR, es wird schon kolportiert in diversen Foren, das der Knoten geplatzt sei – kein Halten mehr. Naja dem war nicht so: Auf einmal Gegenbewegungen, als ob jemand aufgeschreckt durch steigende Kurse wurde und jetzt reagiert.

Voreilig hatten wir gestern getitelt: „Evotec schlägt Shorties mit Zahlen“ Aber dem war offensichtlich nicht so: Nach 20,30 EUR ging es kontinuierlich runter auf 19,60 EUR, wieder hoch auf 20,30 EUR, runter auf 19,70 EUR, hoch auf 20,20 EUR und dann abwärts, bis man sogar im MINUS bei 19,20 EUR auf XETRA schloß, knapp über dem Tagestief von 19,10 EUR.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google)}

Kursbewegungen erinnern an Krieg

Vor, zurückweichen, wieder vor, zurück, nochmal Stellung erobert und zurückgeschlagen, weiter zurück als der Ausgangspunkt. Zermürbend für den „Angreifer“, irgendwann geht die Luft raus und dann sind alle Türen offen oder um im Bild zu bleiben „der ungeordnete Rückzug“ wird angetreten. Also ohne zu unken, würde es nicht überraschen, wenn im Bundesanzeiger demnächst erhöhte Shortpositionen aufgeführt würden. Das Momentum der Aktie ist – warum auch immer – kaputt. Und wie zum Hohn konnte man heute Abend lesen „Ein Händler merkte allerdings an, das der Marktkonsens über dem nun höher gesteckten Ziel liege.“ Tja einfache Lösung: Fällt der Kurs, waren die Erwartungen höher, steigt der Kurs, wurden die Erwartungen erfüllt oder übererfüllt.{loadmodule mod_custom,Sentifi Text Widget}

Stimmt natürlich

In einem perfekten, transparenten Markt spiegelt der Preis/Kurs den Wert einer Aktie wieder, als Summe aller Informationen. Aber die Börse ist nicht perfekt, es gibt Störfaktoren. Und diese zu erklären mit Stereotypen ist relativ einfach. Also: Der Markt hat immer Recht. Einfach, vergessen wir die guten Zahlen, Prognoseanhebung – der Kurs ist gefallen, also war es zu wenig. BASTA. Oder? Vergessen wir den Deal mit Vifor, die Kooperation mit Celmatix, die Takeda Kooperation,  Partnerschaft mit Integra und Yissum, Biocon-Partnerschaft,, Verlängerung der iPSC basierten ZNS-Partnerschaft mit Celgene bis 2023 mit zusätzlicher Zahlung von 30 Mio. $ aus und Forschungserfolge im Bereich Darmkrebsmedikation. Und natürlich die Prognoseanhebung. Und die starke Liquiditätssituation von 282,6 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 149,5 Mio. EUR), wovon 249,6 Mio. EUR auf Barguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten und 33,0 Mio. EUR auf Wertpapiere entfielen.

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Gestern Morgen fragten wir, was die Shorts jetzt machen werden?

Die Antwort gab es dann in klarer Form: Gegenhalten. Oder es gibt irgendeine andere Erklärung für diese mehrfach gegenläufigen Kursbewegungen? Eine weitere gute Nachricht kann Gift für denjenigen sein, der eine Shortposition hält, oder er hat genug Geld für die Margin und Geduld auf schlechtere Nachrichten zu warten. Klarheit bringt der Bundesanzeiger, spannend.

NACHTRAG, 13.11.2019, 13:21 UHR: MELVIN CAPITAL ERHÖHTE AM 12.11. LAUT BUNDESANZEIGER SEINE LEERVERKAUFSPOSITION AUF 5,31 % – 0,35% mehr als am Vortag. Q.E.D.

Vielleicht denkt „man“ ja auch mal darüber nach, das nach dem relativ festen Boden den die Aktie in den letzten Wochen herausgebildet hat und den vielen – gescheiterten – Ausbruchsversuchen, möglicherweise der nächste oder übernächste Versuch – unterlegt mit neuen Nachrichten – einen Short anfangen kann Geld zu kosten.

Shortpositionen müssen generell mit Geld hinterlegt werden, wenn der Markt sich gegenläufig entwickelt. Das kann schnell ins Geld gehen. Und wenn die Volatilität der Aktie steigt, dann steigen auch die prozentualen „Marginerfordernisse“ – also noch teurer bzw. noch mehr Mittel bindend.

DIE aktuelle Analyse zu Evotec. Werden die News, Prognoseanhebung Einfluss auf den Aktienkurs haben? Sieht alles wirklich so gut aus, wie die Nachrichtenlage vermuten lässt? Was passiert gerade mit dem Kurs: Leerverkäufer auf dem Rückzug oder charttechnische Reaktionen?

Aktuell (13.11.2019 / 07:25 Uhr) notierten die Aktien der Evotec AG im XETRA-Handel zum Schluß gestern im MINUS mit -1,21 % (-0,23 EUR) bei 19,20 EUR. Mal schauen, wie es weitergeht. so kann etwas Langweiliges, wie der Bundesanzeiger, spannender als jeder Krimi werden.

 

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