SDAX | Südzucker: Trotz starkem Quartal bleibt die Lage schwierig

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Die Südzucker AG (ISIN: DE0007297004) weist in den ersten drei Quartalen (1. März 2019 bis 30. November 2019) des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 einen Konzernumsatz von 5.028 (Vorjahr: 5.192) Millionen Euro aus.

Während der Umsatz im Segment Zucker deutlich zurückging, lag er im Segment Frucht auf Vorjahresniveau und stieg in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies an.

Das Konzern-EBITDA erhöhte sich auf 373 (Vorjahr: 345) Millionen Euro infolge der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 zum 1. März 2019 und der damit verbundenen bilanziellen Aktivierung und Abschreibung bisher im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesener Leasingverhältnisse.

Das operative Konzernergebnis lag nach neun Monaten mit 113 (Vorjahr: 116) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das Segment Zucker weist zwar wie erwartet einen Verlust aus, war aber im dritten Quartal deutlich besser als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Während sich der Ergebnisrückgang im Segment Frucht fortsetzte, konnte der Ergebniszuwachs in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies im dritten Quartal nochmals verstärkt werden.

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Segment Zucker weiter mit Verlust

Der Umsatzrückgang im Segment Zucker hat sich im dritten Quartal abgeschwächt. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei 1.739 (Vorjahr: 2.060) Millionen Euro. Der Rückgang ist auf niedrigere Erlöse und eine deutlich geringere Absatzmenge infolge der trockenheitsbedingt unterdurch- schnittlichen Ernten 2018 und 2019 zurückzuführen.

Im Berichtszeitraum ergab sich im Segment Zucker wie erwartet ein operativer Verlust in Höhe von -146 (Vorjahr: -83) Millionen Euro. Die wesentlichen Ursachen waren einerseits ein nicht kosten- deckendes Preisniveau im EU-Zuckermarkt und andererseits eine nach den trockenheitsbedingt geringeren Ernten 2018 und 2019 deutlich geringere Absatzmenge, insbesondere im Export. Entlastend wirkte im ersten Halbjahr 2019/20, dass bereits im Jahresabschluss 2018/19 die Vorräte auf die erwarteten Nettoverkaufserlöse abgewertet und damit Verluste vorweggenommen wurden. Während im dritten Quartal des Vorjahres die Preise nochmals sanken, zeigte sich im laufenden Geschäftsjahr seit Oktober 2019 eine Erholung der Preise. Der Preiserholung standen allerdings bedingt durch höhere Rübenpreise gestiegene Produktionskosten gegenüber. Der operative Verlust im dritten Quartal lag mit -54 (Vorjahr: -85) Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahres. Da- bei sind kaum Kosteneinsparungen aus dem Strukturprogramm enthalten; diese werden überwiegend erst in der zweiten Hälfte des nächsten Geschäftsjahres wirksam.

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Rübenanbau und Verarbeitungskampagne 2019

Die erneute teilweise extreme Trockenheit in den meisten Anbaugebieten spiegelt sich in insgesamt unterdurchschnittlichen Rübenerträgen wider. Anders als im Vorjahr ließen flächendeckende, ergiebige Niederschläge ab Ende September 2019 die Rübenerträge zwar steigen, jedoch sanken infolgedessen die Zuckergehalte stark ab. Die Dauer der Verarbeitungskampagne wird mit durch- schnittlich 112 (Vorjahr: 115) Tagen leicht unter dem Vorjahr liegen. Die letzten Fabriken werden ihre Verarbeitung Mitte Februar beenden. Insgesamt werden in der Südzucker-Gruppe voraussichtlich aus 28,4 (Vorjahr: 29,3) Millionen Tonnen Zuckerrüben 4,3 (Vorjahr 4,6) Millionen Tonnen Zucker gewonnen.

Weltmarkt und EU-Zuckermarkt

Das Consulting-Unternehmen F.O. Licht passte am 6. Januar 2020 die Prognose für das Zuckerwirtschaftsjahr 2019/20 an und erwartet nun ein nochmals deutlich höheres Defizit auf dem Weltzuckermarkt. Dieses soll sich nunmehr auf 10,9 (Schätzung Oktober 2019: 6,5) Millionen Tonnen Zucker belaufen. Vor diesem Hintergrund haben sich jüngst die Weltmarktpreisnotierungen erhöht, was auch zu entsprechenden Reaktionen auf dem EU-Zuckermarkt führen kann.

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Segment Spezialitäten mit Umsatz- und Ergebnisanstieg

Im Segment Spezialitäten hielt das Wachstum auch im dritten Quartal an, sodass der Umsatz auf 1.796 (Vorjahr: 1.710) Millionen Euro weiter zulegen konnte. Hierzu trugen steigende Absätze ins- besondere im Bereich Stärke- und Verzuckerungsprodukte bei. Zudem lagen die Ethanolerlöse – trotz eines bereits starken Anstiegs gegen Ende 2018 – weiterhin deutlich über Vorjahresniveau.

Das operative Ergebnis stieg im dritten Quartal überproportional an und erhöhte sich damit nach neun Monaten deutlich auf 143 (Vorjahr: 118) Millionen Euro. Gestiegene Rohstoff- und Fixkosten konnten durch die anhaltend positive Umsatzentwicklung mehr als kompensiert werden.

Segment CropEnergies mit deutlichem Umsatz- und Ergebnisanstieg

Das Segment CropEnergies verzeichnete in den ersten neun Monaten einen deutlichen Umsatzanstieg auf 604 (Vorjahr: 532) Millionen Euro. Aufgrund deutlich höherer Ethanolerlöse setzte sich das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum auch im dritten Quartal fort.

Der Ergebniszuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte im dritten Quartal weiter vergrößert werden. In den ersten neun Monaten wurde das operative Ergebnis auf 70 (Vorjahr: 19) Millionen Euro mehr als verdreifacht. Dabei konnte die deutliche Verbesserung der Ethanolerlöse gestiegene Nettorohstoffkosten mehr als ausgleichen.

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Segment Frucht mit deutlichem Ergebnisrückgang

Der Umsatz im Segment Frucht lag im Berichtszeitraum mit 889 (Vorjahr: 890) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Im Bereich Fruchtzubereitungen konnte der Umsatz bei geringfügig gestiegenen Absatzmengen leicht gesteigert werden, während im Bereich Fruchtsaftkonzentrate rückläufige Er- löse nicht vollständig durch deutlich gestiegene Absätze kompensiert werden konnten.

Das operative Ergebnis verringerte sich deutlich auf 46 (Vorjahr: 62) Millionen Euro. Höhere Kosten im Bereich Fruchtzubereitungen konnten nicht durch die leicht gestiegenen Absatzmengen kompensiert werden. Im Bereich Fruchtsaftkonzentrate konnten rückläufige Erlöse nicht vollständig durch gestiegene Absätze und niedrigere Rohstoffkosten ausgeglichen werden.

Jahresprognose 2019/20 konkretisiert

Mit Meldung vom 18. Dezember 2019 wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 konkretisiert. Für das Geschäftsjahr 2019/20 wird ein Konzernumsatz von 6,7 bis 7,0 (Vorjahr: 6,8) Milliarden Euro erwartet. Dabei wird nun im Segment Zucker von einem deutlichen Umsatzrückgang (bisherige Prognose: moderater Rückgang; Vorjahr: 2,6 Milliarden Euro) ausgegangen. Im Segment CropEnergies wird nun ein Umsatz von circa 810 (bisherige Prognose: 740 bis 780; Vorjahr: 693) Millionen Euro vorhergesehen. Im Segment Spezialitäten wird nun mit einem moderaten Umsatz- anstieg (bisherige Prognose: leichter Umsatzanstieg; Vorjahr: 2,3 Milliarden Euro) und im Segment Frucht mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro) gerechnet.

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Beim operativen Konzernergebnis wird nunmehr von einer Bandbreite von 70 bis 130 (bisherige Prognose: 50 bis 130; Vorjahr: 27) Millionen Euro ausgegangen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem nochmaligen operativen Verlust in Höhe von -200 bis -260 (Vorjahr: -239) Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten wird nun von einer deutlichen Ergebnissteigerung ausgegangen (bisherige Prognose: moderater Anstieg; Vorjahr: 156 Millionen Euro). Im Segment CropEnergies wird nun ein operatives Ergebnis in der Größenordnung von 100 (bisherige Prognose: 70 bis 90; Vorjahr: 33) Millionen Euro erwartet. Im Segment Frucht wird mit einem deutlichen Ergebnisrück- gang (Vorjahr: 77 Millionen Euro) gerechnet.

Es wird von einem Anstieg des Capital Employed ausgegangen, der maßgeblich aus der Anwendung des neuen IFRS-Standards zur Leasingbilanzierung resultiert. Auf Basis der genannten operativen Ergebnisbandbreite wird mit einem ROCE von bis zu 2 Prozent (Vorjahr: 0,4 Prozent) gerechnet.

Aktuell (14.01.2020 / 12:48 Uhr) notieren die Aktien der Südzucker AG im Xetra-Handel mit einem Minus von -0,11 EUR (-0,69 %) bei 15,90 EUR.


Chart: Südzucker AG | Powered by GOYAX.de
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