TecDAX | Wirecard: Normalisierung geht voran, oder?

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tecdax news nebenwerte magazin04.01.2020 – Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) scheint auf dem Erholungspfad. Kurstechnisch eine gute Woche, sogar gestern als der Gesamtmarkt Tiefs austestete und 1,25% im Minus schließlich schloss, zeigte Wirecard Stärke und schloss bei 112,90 EUR mit immerhin 0,44% im Plus.

Unterstützend wirken zumindest – teilweise – im Hintergrund die Meldungen des Bundesanzeigers, die zeitverzögert die – zumindest ab 0,50% meldepflichtigen – Shortpositionen an der Aktie meldet; gestern gab es einiges an Bewegung für den 02.01.2020:

Coatue Management reduzierte ihre Shortposition auf 0,73 %, die sie vorher noch, zuletzt am 16.12.2019, aufgebaut hatte; negativ für die Bullen ist die neu gemeldete Shortposition von Coltrane Asset Management über 0,57% vom selben Tag. 4,49% sin dso insgesamt mit Stichtag 02.01.2020 beim Bundesanzeiger gemeldet. Die gesamte Shortposition sollte um einiges höher sein. Insbesondere die hohen Beteiligungsquoten der amerikanischen Banken an Wirecard und zwar nicht die in Form von pysischen Aktien, sondern die in Form von „Forderungen“, Instrumenten gehaltenen Aktien sind oft ein Hinweis auf Ausleihungen für beispielsweise „Leerverkäufe“.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Und auch der Aktienrückkauf wirkt stabilisierend, jedoch natürlich aufgrund des überschaubaren Volumens natürlich nur homöopathisch: „Im Zeitraum vom 19. Dezember 2019 bis einschließlich 02. Januar 2020 wurden insgesamt 56.759 Stück Aktien im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2019/I erworben.“ Insgesamt sind hier bis zu 2.500.000 Aktien möglich mit bis zu 200 Mio EUR Gesamtkaufpreis: „Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2019/I können im Zeitraum vom 5. November 2019 bis 5. November 2020 insgesamt bis zu 2.500.000 eigene Aktien der Gesellschaft zurückgekauft werden. Als größtmöglichen Gesamtkaufpreis für den Erwerb der Aktien der Gesellschaft (ohne Erwerbsnebenkosten) hat der Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, den Betrag von 200 Mio. EUR zugewiesen.“

Leerverkäufe – Mechanik

Jemand leiht sich Aktien von einem Dritten (oft Versicherungen, Banken) mit der Verpflichtung diese Aktien wieder zurückzugeben. Hierfür ist natürlich eine Entschädigung („Miete“) zu leisten. Wenn der Ausleiher sich eine Aktie leiht, erwartet er sie jetzt zu verkaufen, um sie dann später – günstiger – zurückzukaufen, und wieder an den Ausleiher zurückzugeben. Der Ausleiher muss natürlich in der Lage sein, seine Verpflichtung der Rückgabe zu erfüllen. Dafür muss er eine Sicherheit (Margin) leisten, die natürlich von der Kursentwicklung der geliehenen Aktie abhängig ist: Je höher deren Kurs, desto mehr Sicherheit.

DIE aktuelle Analyse zu Wirecard. Wie geht es weiter? Wird Wirecard je zur Ruhe kommen, warum ist gerade Wirecard gezielt „Opfer“ der Leerverkäufer – natürlich auch der rasanten Firmenentwicklung und Geschichte geschuldet.

So kann es zu einem „Short Squeeze“ kommen: Der Ausleiher muss um – fast – jeden Preis zurückkaufen, weil er an die Grenzen seiner Marginmöglichkeiten kommt, wenn der Kurs „seiner“ geliehenen Aktie zu stark steigt. Es würde also der Anstieg einer Aktie beschleunigt durch die zusätzliche Nachfrage. Das erklärt auch die Charmeoffensive des CEO Markus Braun, der seine Kommunikation über Twitter in den letzten Wochen intensiviert und – so ist der Eindruck – zielgerichteter einsetzt.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}

Und gestern Abend legte

der CEO nach, diesmal subtiler: Sein Retweet einer indirekt dem Geschäftsmodell der Wirecard große Möglichkeiten bestätigende PWC-Studie begleitet er mit : „A good outlook of retail realities in 2019 and points to consider for 2020. #PwCRetailOutlook@PwC“ Klar sind die Möglichkeiten in der „neuen“ Retailwelt zu bedenken bei der zukünftigen Firmenpolitik der Wirecard – hat man ja bereits getan, indem man sich auf die Geschäftsfelderweiterung fokussiert hat. Nicht nur Payment, sondern auch Datenmanagement, Loyalityprogramme und „konsumerleichternde“ Zusatzdienstleistungen wie Versicherungs-, Kreditvermittlung, vereinfachte Kontoeröffnung und Abwicklung. Stichwort hierzu boon planet bereits für Deutschland gelauncht, Europa und der Rest der Welt sollen folgen.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Am 02.01. äüßerte sich der CEO Markus Braun so: The decade from 2010 to 2019 was outstanding for Wirecard but I am convinced 2020 to 2029 will strongly outperform that.Dieser Anspruch ist schon sehr ambitioniert. In der letzten Dekade wurde aus einem kleinen Start-up ein DAX-Konzern: Dass zu toppen ist schwierig. Gut. Die Vision 2025 steht im Raum. Diese Vision zu erreichen sei ja, wie Braun bereits bei der Vorstellung dieser Ziele betonte, mehr als wahrscheinlich oder wie er sagte „die Annahmen sind sehr konservativ“, für uns gleichbedeutend mit: „Da ist noch viel Luft nach oben“. Jedenfalls vollführte der Kurs der Wirecard-Aktie geradezu Feudensprünge. Die zuvor getroffene Auussage I am convinced that the market can re-focus on the excellent business performance and innovations of Wirecard faster than anticipated…“ hatte den Markt beflügelt. Natürlich auch von einer generell positiven Marktstimmung beeinflusst – und auch der von uns bereits angesprochene Windowdressing-Effekt hat einiges zur letztendlichen Kurserholung auf 112,90 EUR zum Wochenende beigetragen. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Und jetzt fehlt eigentlich nur noch der KPMG-Bericht, um die Aktie wieder „befreit von Störfaktoren“ aufspielen zu lassen, sofern dieser Bericht so ausfällt, wie die Aussagen des CEO vermuten lassen. Auf jeden Fall ebenfalls unterstützend haben die guten Nachrichten aus/über China gewirkt: Terminfestlegung auf den 15.01. für die Unterzeichnung des ersten Teils des USA-China-Handelsabkommens plus Reduzierung der Mindestreservesätze durch die Bank of China – Stimuli, die der Konjunktur und damit der Konsumstimmung in China förderlich sind. Hierbei sollte man für Wirecard im Auge haben, dass man sich auf dem Chinesischen Markt eingekauft hat – Lizenzen, die auch die Tätigkeit IN China ermöglichen hat man zu einem Preis von rund 100 Mio. EUR „eingekauft“. EIN MEILENSTEIN FÜR WIRECARDS ZUKÜNFTIGES WACHSTUM. Oder um nochmals den CEO zu zitieren, der den China-Kauf als eines der wichtgsten Ereignisse in 2019 für Wirecard klassifiziert: Wirecard had a tremendous 2019 signing more high volume merchants and cooperations than ever and expanding into China; a good indication for a very strong 2020.

HIER: ANALYSE WIRECARD AKTIE – HIER UND AKTUELL – garantiert ohne Detektive, Spione und Beschattung, dafür mit Fundamentalen Daten.

Es wäre schön wenn jetzt zu den aufmunternden und positiven – allgemeinen – Kommentaren des CEO wieder „mal ein paar“ operative Meldungen kämen. Bis der KPMG-Bericht die erhoffte Klarheit schafft, sollte sich der Markt wieder auf die operative Wirklichkeit konzentrieren können und nicht auf die Deutung der Aussagen eines CEO oder auf die Unsicherheit bei jedem Erscheinen der FT, ob es wieder neue oder „neuverpackte“ Vorwürfe gibt oder geben könnte. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Cube)}

09:02 Uhr, 04.01.2020, Frankfurter-Handel- Wirecard Aktie notierte zum XETRA-Schluss gestern bei 112,90 EUR mit 0,50 EUR im Plus (+0,44 %).

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Chart: Wirecard AG | Powered by GOYAX.de
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