Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) versucht mit dem KPMG-Bericht und dessen offenen Fragen zu leben, da kamen Gestern zu allem Ärger zwei Analysten, die den Daumen senkten plus ein einbrechender Gesamtmarkt – Ergebnis am Ende 88,31 EUR.Sah zwischenzeitlich schlechter aus. Sind dass jetzt Kaufkurse für die Wirecard-Optimisten?
Oder wird es noch weiter runtergehen? Die Bundesanzeigermeldungen von Gestern machten da wenig Hoffnung: Die Hedgefonds setzen auf noch weiter fallende Kurse: Für den Meldetag (30.04.) standen drei Positionserhöhungen im Raum – Shortpositionserhöhungen: Coatue Management erhöhte seine Wette auf 0,86 % von 0,78%, Darsana Capital überschritt erstmals seit dem 23.01. wieder die 0,50 % Meldegrenze mit 0,60% und Samlyn Capital erhöhte ebenfalls den dritten Tag in Folge seine Position auf nun 0,71%. Mal gespannt wie die Meldungen Heute für Gestern aussehen. Zur schlechten Stimmungslage kommen derzeit täglich Leerverkäufe – so wird wohl die Spirale nach unten immer mehr mit Futter versehen, Schwer verständlich für einige für andere „normales Spekulationsgeschäft“.
Dazu kam noch eine operative Meldung Wirecards – wie üblich ohne Größenordnung – die jedoch kaum Aufmerksamkeit erregte. Wenig verwunderlich – ein neuer Kunde, der kurzfristig wahrscheinlich wenig zum Umsatz beitragen kann. Ein Anbieter mit einem interessanten Konzept und möglicherweise zukünftig größeren Kundenkreisen wählt Wirecard. „Wirecard, der weltweit führende Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, unterstützt in Zusammenarbeit mit der Lieferservice-Management-Plattform Everesto Systemgastronomen und Händler dabei, ihr Kerngeschäft um Lieferdienste zu erweitern. Das System von Everesto wickelt bereits tausende Transaktionen für Restaurants aller Größenordnungen ab, um Bestellungen entgegenzunehmen und die Zahlungen dafür zu erhalten, noch bevor die Lieferung erfolgt ist. Kunden können ihre Bestellung auch später im Restaurant abholen, was den Außer-Haus-Verkauf stärkt und für die Gastronomen eine weitere Ertragsquelle in Zeiten von COVID-19 darstellt. Wirecard übernimmt die Abwicklung der Bezahlvorgänge und treibt damit die Digitalisierung des Handels und der Gastronomie weiter voran.„. Schön, aber nicht kursbewegend, aber ein weiteres Beispiel für die Konkurrenzfähigkeit und operative Stärke Wirecards.
Verpufft jedenfalls und teilweise missinterpretiert
zumindest kurzfristig, aber vielleicht mit Wirkung nachdem sich der Pulverdampf verzogen hat: Am Sonntag gab es einen weiteren Versuch zur Fokussierung auf das Hier und Jetzt – zurück zum aktuellen Zustand des Paymentdienstleisters: Wirecard – Stellungnahme am Sonntag die „Kernaspekte der KPMG-Berichts über die unabhängige Sonderuntersuchung der Wirecard AG„. Wozu? Ist der KPMG-Bericht nicht ausreichend? Nein. Nicht für den „normalen Anleger“ – für den ist das Wording und der Unterschied zwischen Jahresabschlussprüfung und forensischer Untersuchung nicht klar. Warum sind die Bilanzen nicht zu ändern, obwohl KPMG keine Positivbeweise für das Drittpartnergeschäft gefunden hat in 2016-2018 – zumindest nicht mit Endkundenbelegen…
Analystenbild eingetrübt
SSeit Vorlage des KPMG-Berichts hat sich generell die Einschätzung Wirecards durch „die“ Analysten insgesamt eingetrübt: Im Gegnesatz zu „vor dem Bericht“ wird Wirecard jetzt neutraler gesehen: 7 Analysten sind bei HOLD, sieben bei BUY. Auch das durchschnittliche Kursziel ist reduziert auf immer noch beeindruckende 171,75 EUR zurückgegnagen. Allen gemeinsam ist der Zwiespalt zwischen operativer Stärke und Zweifeln aufgrund der nicht vollständig ausgeräumten FT-Vorwürfen.
Und gestern Morgen dann zuerst HSBC: Der Analyst von HSBC lieferte eine kräftige „Klatsche“ für Wirecard – Abstufung von Buy auf HOLD und Halbierung des Kursziels von 210,00 EUR auf 105,00 EUR. Begründet mit den offenen Fragen auch anch dem KPMG-Bericht. Den FAIREN WERT sieht man weiterhin bei 210,00 EUR. Also den Wert, den die operativen Ergebnisse rechtfertigen würden in Verbindung mit Wachstumszahlen und Konkurrenzbewertung. abe rdie Abstufung ist nicht ohne hoffnungszeichen für die Wirecard-Aktionäre. Und zeigt gleichzeitig, dass Wirecard mit seiner Transparenzinitiative – Stichworte: Neue Aufsichtsrätin, weitere neue Aufsichtsräte in naher Zukunft, Stärkung der Complianceabteilung und Ausbau, Erweiterung des Vorstands zukünftig, neues Drittpartnergeschäftshandling seit 2019 usw.- auf dem richtigen, aber langen Weg ist. Wieso? Es gibt die Betonung, dass es dauern werde bis die Bedenken zerstreut seien und Vertrauen wieder aufgebaut sei. Aber dann wäre ja wohl der faire Wert von 210,00 EUR erreichbar.
DIC Asset, Deutsche Wohnen und Corestate – Immobilienwerte mit unterschiedlichem Risikoprofil
Stabilus – belastetes Ergebnis
Und dann noch Morgan Stanley mit der zweiten Abstufung
auch gestern Morgen – plus mieser Gesamtmarkt, also runter. Folgerichtig. Morgan Stanley ging von Overweight auf EQUAL WEIGHT runter. Der Analyst strich sein Kursziel und begründete es mit den „nicht eindeutigen Aussagen“ des KPMG-Berichts. Und durch die Verschiebung der Bilanzen auf den 04.06.2020 sah er sich derzeit nicht in der Lage zu einer Kurszielnennung. Heisst natürlich auch – falls E&Y die 2019er Bilanz mit den erwarteten Zahlen testiert ohne Einschränkungen, dann sollten zumindest die alten Kursziele wieder genannt werden können – zumindest sind seit dem KPMG-Bericht einige Fragen geklärt worden, für andere zumindest zukünftige Entwicklungen bewertbarer geworden (Stichwort Drittpartnergeschäft ab 2019). Und zur Erinnerung: Das alte Kursziel lag noch im März bei 205,00 EUR. {loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}
Die ersten Schritte wurden ja bereits getan
„Dazu nur so viel: Wo wir es nicht schon sind, werden wir State of the Art werden und alles dazu Nötige unternehmen.“so sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Eichelmann zum Thema Compliance als er dieses Amt übernahm am 22.01.2020. Erwartungsgemäß wurden die Compliance und GWG-Strukturen Wireacrds kritisiert – hat ja Wirecard durch die Änderungen und den Ausbau der Compliance ab dem zweiten Halbjahr 2019 ja quasi zugegeben, dass hier mit wachsender Unternehmensgröße selbstverständlich Änderungen vorgenommen werden mussten und wurden. Hier hat sich sehr viel bei Wirecard in Bezug auf Unabhängigkeit, klarer Trennung von anderen Abteilungen und personeller Ausstattung getan.
So gab es am 16.11.2020 bereits folegnden Hinweis: „Stolz twittert der CEO Braun vor einigen Stunden, das Wirecard allein bis Ende Q3 über 500 neue Stellen geschaffen habe:“Only this year in the first nine months, Wirecard has taken 500 new people on board“ Einen überproportionalen Anteil hat dabei der Compliance-Ausbau: von 150 Mitarbeitern Ende 2018 sollen es bis Ende Jahr 230 werden laut Finanzvorstand Alexander von Knoop. „
Und die neue Aufsichtsrätin am Donnerstag, die Aussagen in diesem Zusammenhang.
Die forensische Prüfung aller Dezember 2019er Umsätze
…ist ein weiterer wichtiger Schritt in die „bessere Zukunft“ – versteckt unter vielen „nicht unbedingt schönen“ Aussagen findet sich ein klares Signal zum Neuanfang:Erweitert wurde wegen fehlender Kooperationsbereitschaft der Drittpartner bei der Überprüfung deren Endgeschäfts für die von der FT strittig genannten Umsätze in 2016-2018 durch die fehlende Kooperation der Drittpartner und organisatorische Mängel Wirecards keine forensische Asuwertungsmöglichkeit/Prüfmöglichkeit. Da ab 2019 auch dieses Geschäft vollständig bei Wirecard dokumentiert würde, wäre man mit Wirecard übereingekommen, für 2019 den Dezember vollständig anhand der Datensätze zu prüfen – 200 Mio. Datensätze stellte Wirecard hier zur Verfügung. KPMG bemängelt,dass nur der Dezember geprüft werden solle und nicht das gesamte Jahr, weshalb als Ergebnis auch nur für Dezember die Korrektheit „über jeden Zweifel erhaben“ bestätigt werden könne. Diese Auftragserweiterung wird derzeit noch durchgeführt und gesondert wird über die Ergebnisse berichtet werden.
WENN MAN JETZT FÜR 2019 exemplarisch für Dezember das Drittpartnergeschäft vollumfänglich verifizieren kann und die Ergebnisse/Erträge aus dem Drittpartnergeschäft der Vorjahre als Salden in der Bilanz bestätigt sind – im Rahmen der Jahresabschlussprüfung 2019 – dann ist durch Systemumstellung zukünftig ein Zweifel jederzeit mit eigenen Daten widerlegbar respektive positiv belegbar – IN ZUKUNFT MACHT DER SYSTEMWECHSEL DAS DRITTPARTNERGESCHÄFT NACHVOLLZIEHBAR UND BEWEISBAR. Also für die Zukunft kein Glaubwürdigkeitsproblem mehr und die Vergangenheit scheint kaum noch klärbar – und dass ist nicht unbedingt Wirecard zuzurechnen.
SEZIERUNG DES KPMG BERICHTS
Unverständlich die Kommunikation Wirecards – unnötige Diskussionen und Gerüchten wurde so der Nährboden bereitet. Sei es drum, der bericht liegt vor, wurde – bis auf 7 Namensschwärzungen – ungekürzt veröffentlicht udn sollte nun Basis einer unaufgeregten Betrachtung sein. Wir werden im folgenden den bericht Seite für Seite „aufarbeiten“, kommentieren und herausstreichen, was uns wichtig erscheint – für den flüchtigen Leser gibte es am Ende jeden Absatzes eine farbig markierte Zusammenfassung (rot für negativ, grün für positiv und blau für neutral – für die weitere Würdigung/Entwicklung Wirecards).
FORTSETZUNG DER AUSFÜHRLICHEN AUSWERTUNG HIER.
GOLD, GOLD – geht es Richtung 5.000,00 EUR die UNZE -GOLDREPORT – KOSTENLOS
EINE AKTIE DIE BESSER ALS WIRECARD IST – HIER
DIE GANZE REIHE DER Aktien in Crashzeiten – erster Zwischenstand vom 16/17.04.2020:
Teil1: MuM, DataGroup und MBB – Lukas Spang lag bisher richtig mit seinen Empfehlungen
Teil2: Wirecard, Encavis und Evotec – nwm war auch nicht so übel
Aktuell (05.05.2020 / 06:00 Uhr) notierten die Aktien der Wirecard AG im XETRA-Handel zum Schluss gestern mit einem Minus von 4,07 EUR ( 2,29 %) bei 88,33 EUR. Auch diese Aktie können Sie für nur 4,00 EUR auf Smartbroker handeln.