Biotest baut aus, während Grifols weiter mit Gotham-Schatten kämpft. Ist die Mutter die spannendere Aktie?

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Biotest hat in Wuppertal das 12. Plasmasammel-zentrum in Deutschland offiziell eröffnet. Klares Wachstumsprogramm ganz nach den Wünschen der Hauptaktionärin Grifols, die zuletzt von Shortsellern unter Druck gesetzt wurde.

Bilanzfälschungen standen im Raum. Gotham City Research brachte Anfang Januar die Aktie der Spanier unter extremen Druck. Es ging um angeblich zu gering ausgewiesene Verschuldungskennziffern und um angeblich falsche EBITDA-Berechnungen durch Konsolidierung nichtzugehöriger Gesellschaften. Seitdem hat sich die Aktie von Grifols von diesen Vorwürfen nicht erholen können – vor Veröffentlichung des Shortsellerreports handelte die Aktie deutlich über 14,00 EUR – aktuell handelt die Aktie bei 8,33 EUR (13:19 Uhr, 19.04.2024). Seit den Vorwürfen hat sich einiges getan bei Grifols: Umbau im Management, um die Mitglieder der Eigentümerfamilie vom operativen Geschäft zu separieren (Presseerklärung 5.02.2024 Grifols SA: „…Raimon Grifols and Víctor Grifols Deu have chosen to step down from their executive functions – Chief Corporate Officer and Chief Operating Officer, respectively – while continuing on the Grifols Board, now in the category of proprietary directors.“

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Grifols korrigierte Verschuldungskennziffern – wenn auch nicht im Ausmass, wie von Gotham bemängelt. Dazu Schritte zum Deleveraging eingeleitet.

Gegenüber der spanischen Wertpapier-Aufsicht (Comisión Nacional del Mercado de Valores) musste Grifols die Bilanzen 2022 und 2023 korrigieren – wenn auch bei weitem nicht in dem Umfang, den Gotham aufgeführt hatte. Letztendlich Verschuldungsgrad nach der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2022 und im Jahr 2023 das 8,4-fache betrug, verglichen mit dem 7,1- bzw. 6,3-fachen, den das Unternehmen zuvor angegeben hatte. Hierbei ging es um „alternative Leistungskennzahlen“, die Grifols zuvor angewandt hatte. Letztendlich haben die Gotham-Vorwürfe zu Änderungen in den angesprochenen Bilanzen und der Corporate Governance (Trennung Hauptaktionäre/operative Führung) geführt. Weiterhin haben sie das Bewustsein für die Verschuldungslage geschärft, welche in Form von Desinvestments (20%-Beteiligung an Shanghai RAAS) zurückgeführt werden soll.

Zum Gewinnausweis gab es aufgrund der erfolgten Umbuchungen und Neubewertungen ebenfalls eine Korrektur: Zuvor hatte das Unternehmen für 2023 ein EBITDA von 1,48 Mrd EUR ausgewiesen. Die neue Berechnung ergab ein EBITDA von 1,25 Mrd EUR im gleichen Zeitraum. Ob hiermit die Unruhe und Unsicherheiten des Grifols-Konzern letztendlich geklärt und das Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser übergehen kann oder ob es weitergeht mit Unsicherheiten, kann keiner letztendlich mit 100% Sicherheit bewerten. Auf jeden Fall wäre die aktuelle Bewertung der Aktie ein günstiger Einstieg, falls keine weiteren Überraschungen kämen. Die Mehrheitsbeteiligung Biotest macht jedenfalls weiter Freude:

Plasmazentrum Nummer 12 in Deutschland, 38. in Europa – neu von Biotest.

In dem Wuppertaler Zentrum am Karlsplatz in der Friedrichstraße 33 können die Plasmaspenderinnen und -spender künftig an fünf Tagen in der Woche, montags bis freitags, Plasma spenden. Betrieben wird das neue Zentrum von der Plasma Service Europe GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Biotest AG, die vor mehr als 20 Jahren gegründet wurde, um die Plasmaspende in Deutschland zu stärken. „In unserem Zentrum schaffen wir 27 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Besonders freuen wir uns, dass wir nun auch den Spenderinnen und Spendern in Wuppertal die Möglichkeit bieten können, wohnortnah Plasma zu spenden“, sagt Zentrumsleiterin Anja Hirner.

„Wir danken unserem engagierten Team, den beteiligten Baufirmen und den Architekten für die Realisierung des Projektes in diesen herausfordernden Zeiten. Natürlich hoffen wir auch auf viele neue Spenderinnen und Spender, die gemeinsam mit uns die Versorgung von Patienten weltweit mit lebensrettenden Medikamenten sicherstellen“, betont Henrik Oehme, Geschäftsführer der Plasma Service Europe GmbH.

Biotest in 2023 hochprofitabel wegen Einmaleffekt – zukünftig sollten Zulassungen Schwung geben.

Die Biotest Gruppe erwirtschaftete im Berichtsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 684,6 Mio EUR nach 516,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Das entspricht einem deutlichen Umsatzanstieg von 32,7%. Der Umsatzanstieg ist massgeblich durch Umsätze aus Technologieoffenlegung und Entwicklungsleistungen für Grifols, S.A. in Höhe von 190,1 Mio EUR im Rahmen einer Technologietransfer- und Lizenzvereinbarung begründet. Ohne Berücksichtigung der Umsätze aus Technologieoffenlegung und Entwicklungsleistungen für Grifols, S.A. wurden „nur“ Umsätze in Höhe von 494,5 Mio EUR erreicht. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,2 %.

KATEK SE zeigt, dass man mit Ladelösungen, smarten Lösungen für Solar/Energie-Speicherung und Anlagen und einer strikten Kostenkontrolle, Umsatz und Gewinn auf neue Level heben kann. KATEK SE wird jetzt wohl Teil des Kontron-Konzerns – für 15,00 EUR je Katek-Aktie? Heute 23er Katek Zahlen plus verhaltenem Beginn 2024.

Clearvise – andere spekulieren über Übernahmen, Clearvise setzt auf den italienischen Markt. Erstes Photovoltaikprojekt gekauft.
Nordex braucht profitable Aufträge mit langen Wartungsverträgen. Und hier kann man in den letzten Wochen auf einige Erfolge verweisen.
Zukunft liegt für Biotest in Zulassungen – Mehrwert auf Dauer.

Und dafür konnten in 2023 wichtige Weichen gestellt werden: Im September 2023 erreichte Biotest einen wichtigen Meilenstein im Zulassungsprozess von Yimmugo® für die USA. So teilte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Biotest mit, dass sie die Biologics License Application (BLA) für Yimmugo® für die Begutachtung akzeptiert. Der Zulassungsantrag umfasst die Indikation Primäre Immundefekte (PID).

Im Dezember 2023 erfolgte die sogenannte Pre License Inspection (PLI) der Biotest Next Level-Anlage durch die FDA. Hierbei wurden unter anderem die Qualitätssysteme, die neue Anlage zur Herstellung von Yimmugo® im Biotest Next Level-Gebäude und generell die Übereinstimmung der Produktionsprozesse mit dem eingereichten Dossier inspiziert und überprüft. Ein Dokument mit den Feststellungen aus dieser Inspektion wurde als Teil des Genehmigungsverfahrens erstellt. Weitere Schritte zur Erlangung (BLA) werden im Laufe des Jahres 2024 durchgeführt. Dazu entwickelt Biotest Fibrinogen für den Einsatz bei angeborenem und erworbenem Fibrinogenmangel. Mitte Februar 2024 gab Biotest bekannt, dass die Fibrinogen-„AdFIrst-Studie“ ihren primären Endpunkt erreicht hat.

Generell läuft es gut bei Biotest – wenn nicht die Probleme und Unsicherheiten bei der Mutter wären. Bereits die ersten neun Monate in 2023 waren stark – Dank einer hohen Lizenzzahlung von Grifols – früher Gewinn, als geplant. Dazu die Squeeze-Out Phantasie!

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