„Biotest AG Vorzüge (ISIN: DE0005227235) setzt unter dem neuen Hauptaktionär Grifols S.A. weiterhin auf Expansion und auf den Erfolg des Expansionsprojekts „Biotest Next Level“. Zulassungen des Covid-Medikaments und anderer laufender Wirkstoff-„Studien“ sollen den Erfolg bringen.“ – so hiess es vor einigen Wochen im nwm. Und konsequent, befreit vom kurzfristigen „Erfolgsdruck“ des Aktienmarktes, setzt der neue Mehrheitseigentümer auf den weiteren Ausbau der Infra- und „Produktions-„struktur. Seit dem Übernahmeangebot von 43,00 EUR je Stammaktie und 37,00 EUR je Vorzugsaktie im Oktober 2021 hielt der Branchenführer Grifols anfänglich insgesamt 96,20% der Stammaktien und 43,2% der Vorzugsaktien der Biotest AG und hielt damit 69,72% des Aktienkapitals der Biotest AG. Am 2. Mai 2022 hat Grifols, S.A. gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 WpÜG veröffentlicht, dass Grifols, S.A. weitere 0,94 % der Stimmrechte der Biotest AG erworben hat. Damit hält Grifols, S.A. nun insgesamt 97,14 % der Stimmrechte der Biotest AG.
Und der aktuelle Kurs der Vorzüge bei 33,75 EUR scheint alle die Lügen zu strafen, die dem Angebot von Grifols nicht gefolgt sind. Der bei einem Freefloat von unter 3,8 % liquidittäsarme Handel der Biotest AG Stammaktien (ISIN: DE0005227201) sieht aktuelle Kurse von 42,65 EUR – knapp unter dem seinerzeitigem Übernahmeangebot.
Natürlich könnte man sich Gedanken machen, ob hier nicht irgendwann ein Squeeze Out „in der Luft liegen könnte“? Insbesondere da aktuell die grossen Umsatz- und Gewinnhoffnungsträger noch nicht zugelassen sind und ehrgeizige Investitionsprogramme die Biotest erstmal bilanziell in die roten Zahlen drücken. Auf jeden Fall gibt es bei Biotest interessante Wirkstoffe in der Zulassungspipeline, die im Erfolgsfalle das Unternehmen auf ein neues Level heben könnten …
Ob Grifols S.A. bis dahin erstmal weiter seinen Anteil aufstockt, um sich der entsprechenden Squeeze Out Schwelle zu nähern, ist natürlich eine rein spekulative, nicht belegbare „Gedankenspielerei“.
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Covid-19 Medikament Trimodulin startet Phase III Studien. Staatliche Förderung von 29 Mio EUR gesichert.
Biotest würde wohl im Falle einer Zulassung von Trimodulin für die Indikation Covid-19 nicht mal annähernd an die Pfizer Umsätze mit deren bereits zugelassenem Covid-19 Präparat Paxlovid (Umsätze über 8 Mrd USD allein in Q2/2022) herankommen. Dafür ist Paxlovid zu marktbeherrschend, die Covid-19 Pandemie „zu sehr im Griff“, aber allein ein Bruchteil würde bei den aktuellen Jahresumsätzen der Biotest AG in Höhe von zuletzt 515 Mio EUR in 2021, bzw. 361 Mio EUR in den ersten neun Monaten 2022, einen kräftigen Schub bringen.
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In einer gestarteten multinationalen Phase-III-Studie sollen etwa 330 erwachsene Krankenhauspatienten mit mittelschwerer oder schwerer COVID-19-Erkrankung aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um Patienten mit Anzeichen einer frühen systemischen Entzündung, die stationär im Krankenhaus behandelt werden und aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Die Studie wird in Deutschland und bis zu 20 Ländern weltweit durchgeführt. Nach Bestätigung einer SARS-CoV-2-Infektion werden die Patienten entweder mit Trimodulin oder mit Placebo als Zusatztherapie zur Standardbehandlung behandelt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Entwicklung von Trimodulin für einen beträchtlichen Teil der Krankenhauspatienten, die an COVID-19 leiden, fortsetzen können. Wir gehen davon aus, dass sich die Behandlung mit Trimodulin für diese Patienten als vorteilhaft erweist und ihren Gesundheitszustand derart verbessert, dass die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung vermieden und ein tödlicher Ausgang verhindert werden kann“, sagte Daniela Zipp, verantwortliche Leiterin des Bereichs Clinical Operations bei Biotest.
Bund gibt 29 Mio EUR für Studien
Das klinische Konzept dieser prospektiven, doppelblinden, placebo-kontrollierten Phase-III-Studie wurde auf der Grundlage der positiven Ergebnisse der Phase-II-Studie (ESsCOVID) bei einer Untergruppe von Patienten mit früher systemischer Entzündung entwickelt, nachdem die deutsche Behörde (Paul-Ehrlich-Institut) bestätigt hatte, dass eine weitere Entwicklung gerechtfertigt sei.
Aufgrund dieser Ergebnisse und des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums von Trimodulin erhielt Biotest vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für dieses Projekt (FKZ: 16LW0112) im Rahmen des Förderprogrammes „Förderung der klinischen Entwicklung von versorgungsnahen COVID-19-Arzneimitteln und deren Herstellungskapazitäten“ umfangreiche Fördermittel, um die rasche Entwicklung zusätzlicher Behandlungs-möglichkeiten für stationäre Krankenhauspatienten mit COVID-19 zu ermöglichen.
… auch bei anderen Indikationen wirksam…
Biotest verfügt mit Trimodulin über eine weltweit einzigartige, innovative polyvalente Antikörperzusammensetzung, die aus gereinigtem menschlichem Plasma gewonnen wird. Neben der klinischen Entwicklung in COVID-19 hat die Behandlung mit Trimodulin bereits vielversprechende Ergebnisse in einer klinischen Studie der Phase II (CIGMA) mit 160 invasiv mechanisch beatmeten Patienten gezeigt, die an schwerer ambulant erworbener Lungenentzündung (sCAP) litten. Eine Phase-III-Studie zur Behandlung von Patienten mit sCAP (ESsCAPE) wird derzeit vorbereitet und wurde bereits bei einigen Ländern eingereicht.
Daneben geht es bei Biotest auch um andere Wirkstoffe in Phase II Studien – chronische Hepatitis mit potentiell 300 Mio Patienten im Blick.
Spannend bei Biotest sind auch die in Phase II Studien befindlichen Wirkstoffe gegen chronische Hepatitis, wo es Anfang Dezember 2022 eine Wasserstandsmeldung gab: „Der erste von 20 Patienten wurde in eine klinische Phase II Pilotstudie zur Behandlung von chronischer Hepatitis B an der Medizinischen Hochschule Hannover eingeschlossen. Die monozentrische, interventionelle, klinische Phase II Studie wird unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Wedemeyer und mit Unterstützung der Biotest AG durchgeführt.
Das Ziel der Studie ist es zu prüfen, ob die Hepatitis B Immunglobulin-Präparate der Biotest AG, Hepatect® CP und Zutectra®, bei Patienten mit chronischer Hepatitis B sicher und wirksam angewendet und als potentielle Kombinationstherapie mit anderen Wirkstoffen verwendet werden können. (…) „Weltweit leben fast 300 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B Virusinfektion und können bis heute nicht geheilt werden. Es gibt also einen enormen medizinischen Bedarf an wirkungsvollen Therapien“, betont Prof. Dr. Wedemeyer.„ (CN Biotest, 8.12.2022)
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Dazu kommt beschleunigter Plasmazentren-Strukturaufbau – bewust zu Lasten der kurzfrisitgen Erträge. Spräche auch dafür eine Squeeze Out eher vor der Ernte auszuführen. Oder?
Die Prognose der Biotest Gruppe für 2022 hatte sich zuletzt sich gegenüber der Darstellung im Geschäftsbericht 2021 (Seiten 27 bis 30) nicht wesentlich verändert. Wie dort beschrieben, strebt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 an, das Umsatzniveau von 2021 zu halten. Er schließt aber auch einen um 5-10% geringeren Umsatz nicht aus. Konkret geht es um folgende Risikofaktoren: „…ein allgemeiner kriegsbedingter Einbruch der Volkswirtschaften mit entsprechenden Ausfällen auch im Gesundheitssektor, Produktionsunterbrechungen aufgrund fehlender oder zu spät zur Verfügung stehender Plasmamengen, insbesondere aus den USA, Unterversorgung mit Gas, nicht rechtzeitig eintreffender Ersatzteile oder Corona-bedingter Personalengpässe im Jahresverlauf 2022„.
Ohne mögliche Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine hätte der Vorstand unter Berücksichtigung beschleunigter F&E-Aktivitäten ein EBIT von -20 bis -25 Mio EUR erwartet. Dieser Betrag kann sich auf -40 bis -60 Mio EUR mehr als verdoppeln, sollte es zu temporären Produktionsausfällen aufgrund der oben genannten Risiken kommen.
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100 Mio EUR für next level.
Das geplante Ergebnis wird darüber hinaus durch erhöhte F&E-Aufwendungen und den erwarteten Belastungen aus dem Expansionsprojekt Biotest Next Level in Höhe von -95 bis -105 Mio. € beeinflusst. Für das um Ergebnisbelastungen aus dem Projekt Biotest Next Level bereinigte EBIT wäre der Vorstand ohne mögliche Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine von einem Wert von 70 bis 85 Mio EUR ausgegangen. Sollte es zu temporären Produktionsausfällen kommen, würde das um Ergebnisbelastungen aus dem Projekt Biotest Next Level in Höhe von -100 bis -110 Mio EUR bereinigte EBIT bei 40 bis 70 Mio EUR erwartet.
Insgesamt scheint die Biotest-Aktie – abgesichert durch einen investitionsbereiten Grossaktionär – einen zweiten Blick wert. Sollten die laufenden Zulassungsverfahren, teilweise mit hohen Fördergeldern des Bundes „unterstützt“, zum Erfolg führen, könnte auch die Biotest Aktie auf den „next Level“ gehoben werden. Und im Hintergrund steht ein Hauptaktionär, der möglicherweise „irgendwann“ die gesamte Biotest schlucken „könnte“…
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