Biofrontera Aktie – Unsicherheit tut nicht gut. Jetzt auch noch der Finanzvorstand „aus wichtigem Grund abberufen und gekündigt“

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Biofrontera vor Break Even.
Biofrontera Aktie –  in letzter Zeit ein kurstechnisches Trauerspiel. Auch die Aussichten mindestens auf eine kräftige Reduktion des EBIT-Verlustes „auf negativen einstelligen Mio-Bereich“  2022 brachten die Biofrontera AG (ISIN: DE0006046113)-Aktie nicht wirklich „Schwung“. Und die Erwartung in 2023 erstmals „schwarze Zahlen“ zu schreiben, wie der bisherige CFO Ludwig Lutter im Gespräch mit dem nwm  noch im Mai in Aussicht stellen konnte, führte vielleicht zu dem bis zum 12.08.2022 befristeten Übernahmeangebot einer Gruppe „um die Deutsche Balaton“ zu einem Übernahmepreis-Angebot von 1,18 EUR je Aktie, aber nicht zu steigenden Kursen. Und jetzt gab es Freitag Nacht den nächsten „Knall“:

Biofrontera Aktie kommt nicht zur Ruhe – seit CFO Ludwig Lutter „vorübergehend“ nach dem überraschenden Ausscheiden CEO Lübbert vor einigen Monaten als Alleinvorstand  übernahm …

… gab es operativ durchaus positive Entwicklungen, aber offensichtlich gab es trotz zwischenzeitlich gemeldeten „Versöhnungen“ oder Einigungen innerhalb der Stakeholder fortgesetzt – freundlich gesagt – unterschiedliche Ansichten. So kann auch die harsche Ablehnung des als „finanziell unangemessenen“ – laut Aufsichtsrat und Vorstand in der gesetzlichen Stellungnahme – Übernahmeangebots einer Gruppe um die Deutsche Balaton als „Fortsetzung“ dieser unnötig Kräfte bindenden Auseinandersetzungen gesehen werden.

Und der am 03.08.2022 veröffentlichte „Appell der Mitarbeitenden“ zeigt die Verhärtung der Fronten: „(…)Darin appellieren 88 Arbeitnehmer (das sind 100% der aktiven Mitarbeiter in Deutschland) an die Aktionärinnen und Aktionären der Biofrontera AG, das am 15. Juli 2022 veröffentlichte Übernahmeangebot der Deutsche Balaton AG NICHT anzunehmen und…“ (Unternehmensmeldung Biofrontera, 03.08.2022)

Biofrontera scheint operativ auf gutem Weg – was sie wohl auch für die Deutsche Balaton interessant macht

Ob zum Stichtag 12.08.2022, 24:00 Uhr das Übernahmeangebot erfolgreich war, wird man kurzfristig erfahren. Was man aber auf jeden Fall sich ändert: CFO Ludwig Lutter, der bisher für die Biofrontera „in der Verantwortung“ stand ist WEG. Freitag um 21:40 Uhr in kurzen Worten mitgeteilt, mehr Fragen als Antworten liefernd, heisst es:

„Leverkusen (pta003/13.08.2022/21:40) – Die Biofrontera AG gibt bekannt, dass der Aufsichtsrat mit Beschluss vom heutigen Tag den Finanzvorstand, Herrn Ludwig Lutter, aus wichtigem Grund abberufen und gekündigt hat.“ (ad-hoc, Biofrontera AG, 13.08.)

„Gekündigt“ – das hört sich nach weitreichenden Gründen an – nähere Angaben sind dringend nötig, damit der Kapitlamarkt „damit umgehen kann“

Normalerweise erwartet man „ein Ausscheiden im beidseitigen Einvernehmen“ oder „widmet sich neuen Aufgaben“ – eine Abberufung mit Kündigung muss – allein aus arbeitsrechtlichen/haftungsrechtlichen – sehr gute Gründe haben. Und jetzt ist die Unsicherheit hoch, welche Gründe für die Kündigung vorliegen. Ob diese Gründe auch die operative Entwicklung der Biofrontera beeinflussen oder betreffen, ist die grosse Frage.

Wenigstens gibt es seit dem 09.06.2022 einen zweiten Vorstand – mit klarer Aufgabenstellung

Zu dem Übernahmeangebot, dessen Ausgang noch offen ist, kommt das Bestreben des Aufsichtsrats eine r“Kombination“ zwischen Biofrontera Inc. und AG.  Der Aufsichtsrat hält „... Gespräche zwischen der Biofrontera AG und der Biofrontera Inc. über einen möglichen weiteren Schritt der Umstrukturierung mit dem Ziel der optimalen Zusammenführung der operativen Geschäfte für sinnvoll.“

Was wird aus der geplanten „Kombination“ mit der Biofrontera Inc.? Biofrontera Aktie demnächst „verschmolzen“?

Dafür bestellte man Herrn Paul Böckmann als zweiten Vorstand neben Lutter. Dieser sei als unabhängiger Unternehmensberater und Coach insbesondere spezialisiert auf globale Kommerzialisierungsstrategien, internationale Geschäftsexpansion sowie komplexe internationale Reorganisationen. Er war bei diversen Pharmaunternehmen tätig, u. a. bei CSL Behring AG und Sanochemia, und hat sich seit 2016 auf die internationale Kommerzialisierung von Plasmaderivaten spezialisiert. Seit 2021 berät er mit seiner eigenen Unternehmensberatung international agierende Plasma-Firmen bei der Produktvermarktung und Reorganisation ihrer Geschäftstätigkeiten. Und er soll insbesondere in die vorgenannten Gespräche zwischen der Biofrontera AG und der Biofrontera Inc. eingebunden werden und hierfür entsprechende Lösungsansätze entwickeln. AUCH  HIER MEHR FRAGEN ALS ANTWORTEN

Biofrontera Aktie mit einem Berg an Unsicherheit. Trotzdem oder gerade deswegen ein KAUF? Die aktuelle Marktkapitalisierung der Biofrontera AG entspricht weniger als dem Zweifachen des für 2022 erwarteten Umsatzes. Gegenüber Peers aus der biopharmazeutischen Industrie entspricht das einem deutlichen Bewertungsabschlag. Unsicherheitsfaktoren wie unter den Erwartungen liegende Quartalsumsätze scheinen in dieser Bewertung eingepreist. Und nach einer Klärung der Mehrheitsverhältnisse, der Unsicherheiten über die Ausrichtung, bleibt ein Unternehmen mit „geistigem Eigentum“, das in 2023 erstmals den Konzern in die „schwarzen Zahlen“ bringen soll, was dann ganz andere Bewertungen ermöglichen sollte. Natürlich muss bis dahin die Liquidität gesichert werden – ob mit Kapitalerhöhung oder anders. Chancen für Mutige? Vielleicht ….
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Chart: Biiofrontera AG | Powered by GOYAX.de
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