Bike24 leidet unter der Kaufzurückhaltung am Markt für Fahrräder und muss mit seinen Erwartungen für 2023 zurückrudern. Zuletzt hatte die Bike24 Holding AG (15,63 Euro; DE000A3CQ7F4) neue Onlineshops in BENELUX gelauncht und so versucht, ihr Geschäftsmodell zu skalieren. Fragt sich, ob man sich auf Dauer neue Marktauftritte leisten kann oder will, denn man hat sich nun das Profitabilitätsziel auf die Fahnen geschrieben: Wenn schon die Umsätze schwächeln, so will man zumindest die Kosten im Griff haben und wenigstens ein positives „bereinigtes“ EBITDA erreichen. Aber so wie zuletzt About You für das Erreichen genau dieses positiven „bereingten“ EBITDA’s an der Börse gefeiert wurde, reagierte der Markt heute bei Bike24 nicht: Aktuell handelt die aktie knapp 10% im Minus. Warum? Weil…
… Bike24 muss zusehen, wie die Konsumenten nichts tun.
Die gesamtwirtschaftliche Lage habe den Markt für Fahrradteile, -zubehör und Kompletträder stark beeinflusst. Gleiches gelte für den E-Commerce-Markt insgesamt, der laut Bundesverband E-Commerce & Versandhandel (bevh) im zweiten Quartal 2023 einen Rückgang von 12,2 Prozent verzeichnete. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten sowie ein verspäteter Saisonbeginn bremsten die Nachfrage und die daraus resultierenden Preiseffekte drückten auf die Margen – auch oder gerade bei Bike24. Mit einem Maßnahmenpaket zur Kostenreduzierung erreichte die Fahrradplattform im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal dennoch eine Steigerung der operativen Profitabilität.
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„In den letzten Jahren haben wir zwar immer wieder Aufs und Abs, aber noch keine vergleichbar herausfordernde Situation erlebt. Innerhalb von weniger als 18 Monaten hat sich der Markt für Fahrräder und Zubehör von einem Angebotsengpass zu Überkapazitäten gewandelt. Gleichzeitig hat sich das Konsumklima aufgrund der hohen Inflation gedreht“, sagt Andrés Martin-Birner, Mitgründer und CEO von BIKE24. „Um diese herausfordernden Zeiten erfolgreich zu meistern, haben wir bereits zu Jahresbeginn unseren Fokus verstärkt auf Profitabilität gerichtet. Erste Effekte dieser Maßnahmen sehen wir in der Margenverbesserung im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal.“
Umsatzvolumen 62,9 Mio EUR im Q2/23 – minus 6,1 % gegenüber Vorjahr. „Bereinigte“ EBITDA-Marge wenigstens wieder über Null.
Die operative Profitabilität stieg nach vorläufigen Berechnungen mit einer positiven bereinigten EBITDA-Marge von 0,9 % im Vergleich zum Vorquartal (Q1 2023: minus 4,7 %), gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres (7,9 %) sank sie jedoch deutlich. Insgesamt waren sowohl Umsatz als auch Ergebnis im zweiten Quartal schwächer als erwartet. Und der Grund für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal sei neben der weiterhin geringen Konsumstimmung, dass die Fahrradsaison im laufenden Jahr aufgrund des kalten und nassen Frühlings ungewöhnlich spät – erst Mitte Mai – startete.
Immerhin besser als die Branche: Dies belegen auch die jüngsten Erhebungen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) für den Zeitraum bis Mai 2023, die einen Rückgang der Verkaufszahlen um 12 Prozent bei E-Bikes und um 20 Prozent bei Fahrrädern gemeldet haben. „In dieser für die Branche insgesamt anspruchsvollen Lage sehen wir uns als Unternehmen mit über 20 Jahren Erfahrung und der Verbreiterung unseres Geschäfts durch die erfolgreiche Internationalisierung robust aufgestellt“, berichtet Andrés Martin-Birner. „Neben den Maßnahmen zur Kostensenkung treiben wir parallel die Verbesserung unserer operativen Prozesse in allen Bereichen voran.”
Prognose runter – Belebung lässt auf sich warten laut Bike24.
Da sich die erwartete Entspannung des Marktes für das zweite Halbjahr aktuell noch nicht abzeichnet, hat das Management von BIKE24 die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 angepasst. Anstelle eines Umsatzwachstums von 0 bis +10 % geht der Vorstand nun von einer Entwicklung von -10 bis -5 % aus. Die bereinigte EBITDA-Marge werde voraussichtlich zwischen -1 und 1 % liegen (ursprüngliche Prognose: 0 bis 3,5 %). Und das Management habe bereits umfangreiche Schritte unternommen, um die Rentabilität weiter zu verbessern. Besonderes Augenmerk liege auf den Bereichen Personalkosten, Marketing und Preisstrategie.
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Bike24 ging in der Hypephase des Onlinehandels in der Corona-Zeit an die Börse. Und ob es gelingen wird, vielleicht irgendwann mal wieder die Emissionskurse zu sehen, steht in den Sternen. Selbst Wachstumsraten von 4-5%, die in 2022 noch erreicht werden konnten, werden dafür auf Dauer nicht reichen, genauso wenig wie eine einstellige EBITDA-Marge. Liegt noch einiges vor dem Management der Bike24. Und die heutige Prognoseanpassung macht es für die Bike24 Aktie am Markt nicht einfacher.
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