Ballard Power Aktie verpasste bisher Erholungsphase der H2-Aktien. Canadian Pacific Kansas City Railways – Order schafft Phantasie. Und was ist eigentlich mit Stadler?

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Ballard Power Aktie handelt heute im Vorhandel mit 4,49% im Plus. Bei einem Kurs von 4,65 USD kein Grund zum Jubeln, dafür ist der Kurs der Kanadier in den letzten Wochen gegenüber den anderen nordamerikanischen Wasserstoffwerten einfach zu sehr zurückgeblieben. Aber zumidnest ein „Statement“.Ob das heutige Vorhandelsplus eine „Aufholjagd“ einläutet, könnte in Anbetracht der Unsicherheit vor den Zahlen zum zweiten Quartal, die am 2. August erwartet werden, möglicherweise ein Trugschloss sein. Auch wenn das heutige Kursplus eine operative Begründung zu haben scheint- Canadian Pacific Kansas City Railways erweitert seine Flotte brennstoffzellenbetriebener Lokomotiven. Natürlich mit dem bewährten Systemleiferanten Ballard Power. Neben den Bussen ist seit längerem der Eisenbahnmarkt ein erklärter Zielmarkt für Ballard Power, die beispielsweise auch Siemens mit Brennstoffzellen für Lokomotiven versorgen.

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Ballard Power’s Auftragseingang kurz vor den Quartalszahlen sollte zumindest eine postive Grunderwartungshaltung fördern…

Während Plug Power im letzten Monat 23,41% Kursgewinn und bei Nikola sogar 81,3% gesehen wurden, blieben  die Kanadier  mit Plus 2,77 % erkennbar zurück.So scheint Ballard Power derzeit von diversen Folgeaufträgen und kleineren Orders „zu leben“ – jetzt kommt „ein grösserer Auftrag“. Und was macht der Kapitalmarkt? Im Vorhandel plus 4,49%. Immerhin.

Gerechtfertigter Kurs-Rückstand? Die vorletzte Meldung am 12.06 brachte einen Tagesgewinn von über 10% auf 4,30 USD (aktuell 4,62 USD) – durch Effektivitätssteigerungen in Produktion und Rohstoffeinsatz kann man ab 2026 für 18 Mio USD die Produktion für wichtige Brennstoffzellenkomponenten um 70% verbilligen und verzehnfachen. Anders sah es in den letzten Wochen bei Plug Power oder Nikola aus – beide lieferten allein im Juli diverse Aufträge, Kooperationen oder Lösungen von gesellschaftsrechtlichen Problemen (Beispiele: 100 MW Order Plug Power, 50 Tre FCEV Order Nikola, Fortescue-FinanzierungH2-Hub/Schaffung genehmigten Kapitals bei Nikola, …)

18 Brennstoffzellen von Ballard Power gehen auf den Heimatmarkt.

Folgeaufträge sind nicht unbedingt „meldewürdig“ oder spektakulär – aber nachdem der Ballard Power Brennstoffzellen Kunde Solaris sich vor kurzem über eine Order der Stadtwerke Duisburg über 25 Wasserstoffbusse freuen konnte, gibt es nun Bewegung im zweiten grossen Zielmarkt: Ballard Power konnte gestern einen Auftrag für zusätzliche Brennstoffzellenmotoren von Canadian Pacific Kansas City („CPKC“) melden. Und die Auslieferung dieser 18 200-kW-Brennstoffzellenmotoren ist bereits für dieses Jahr geplant.

In den letzten zwei Jahren hat Ballard CPKC mit 20 Brennstoffzellenmotoren für den Einsatz in drei verschiedenen Lokomotivtypen mit einer Brennstoffzellenleistung von insgesamt 4 MW beliefert. Diese Lokomotiven wurden 2022 und Anfang 2023 erfolgreichen Praxistests unterzogen, die die Leistungsfähigkeit der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie von Ballard in Lokomotivanwendungen unter Beweis stellten. Der Erfolg dieser Testreihen hat in Verbindung mit den Decarbonisierungszielen von CPKC beriets jetzt zu einer erheblichen Erweiterung des ursprünglichen Wasserstofflokomotivenprogramms geführt.

Zufriedenheit – Potential weltweit im Eisenbahnsektor riesig für Ballard Power.

„Unser Programm für Wasserstofflokomotiven hat das Potenzial, die Treibhausgasemissionen des Lokomotivbetriebs erheblich zu reduzieren und den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Zukunft im Güterbahnsektor zu unterstützen“, sagte Dr. Kyle Mulligan, AVP Operations Technology. „Wir freuen uns, die Entwicklung dieser bahnbrechenden emissionsfreien Lokomotiven mit Kooperationspartnern wie Ballard auszubauen.“

„Wir freuen uns, unseren Partner CPKC dabei zu unterstützen, seine Entwicklung brennstoffzellenbetriebener Lokomotiven zur Dekarbonisierung kritischer Transportwege auszuweiten“, sagte Seungsoo Jung, Ballards Vice President of Rail & Emerging Markets. „Unsere Teams haben Hand in Hand gearbeitet, um den Erfolg dieses Programms sicherzustellen, und wir freuen uns auf die Zukunft mit CPKC, um bei der Skalierung ihrer wachsenden Wasserstoffflotte zu helfen.“

Erinnert an die Schweizer Stadler Rail – der erste Wasserstoffzug der USA für San Bernhadino fährt mit Ballard Power Brennstoffzellen. Bereits ausgeliefert.

So wurde es zumindest am 26. September 2022 gemeldet. Stadler Rail AG bestellte sechs 100 kW FCmoveTM-HD+ Brennstoffzellen um den „ersten wasserstoffzug der USA“ anzutreiben. Im Auftrag der San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA),soll der Stadler-Zug in 2024 seinen Betrieb aufnehmen – mit 100 Sitzplätzen. Ausgeliefert wurde er schon, wie man einer aktuellen Veröffentlichung von Stadler entnehmen kann. Ausdrücklich sind weitere Züge bei erfolgreicher Testphase avisiert. Seinerzeit meinte Randy MacEwen, Ballard Power CEO: “We continue to see the critical role hydrogen will play in decarbonizing our economy. We are excited to work with Stadler, a global industry leader in rail manufacturing, to reduce emissions in the transportation sector and bring the first hydrogen powered, zero emission passenger train to the United States” .

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Und im September erwiderte Martin Ritter, CEO von Stadler US: “Stadler is committed to designing and building green technology for the transportation industry. We are delighted to work alongside innovative organizations, like SBCTA and Ballard, that share our enthusiasm to reduce emissions in the sector. It is a great honor to be a part of bringing the first hydrogen-powered train to the United States.”

Frage ist nun, wer stattet die neuen Wasserstoffzüge von Stadler aus? Gab gerade einen Rahmenvertrag über insgesamt 25 Wasserstoffzüge aus Italien….

Die italienischen Bahnbetreiber Azienda Regionale Sarda Trasporti (ARST) und Ferrovie della Calabria (FdC) haben Stadler am 20.07.2023 den Zuschlag über zwei Rahmenvereinbarungen erteilt. Und diese umfassen die Lieferung und Wartung von 10 Wasserstoffzügen für ARST in Sardinien und 15 ähnlichen Fahrzeugen für FdC in Kalabrien. Damit ist Stadler der erste Zughersteller der Welt, der Schmalspur-Wasserstoffzüge liefert. Zudem liefert Stadler nach dem FLIRT H2 für den amerikanischen Personenverkehr nun erstmals auch Wasserstoffzüge nach Europa. Als ersten Abruf der Rahmenvereinbarung unterzeichneten ARST und FdC heute in Rom zwei Verträge mit Stadler über die Lieferung der ersten zwölf Wasserstoffzüge. Je sechs sollen an die beiden italienischen Unternehmen gehen.

Mit den beiden Rahmenvereinbarungen und den ersten Abrufen über insgesamt 12 Züge baut Stadler seine führende Rolle bei der Dekarbonisierung des Schienenverkehrs weiter aus. Denn Stadler sei der weltweit erste Bahnhersteller, der Schmalspurtriebzüge mit Wasserstoffantrieb entwickelt, baut und ausliefert. Für Stadler ist es zudem der erste Auftrag für Wasserstoffzüge in Europa. Dieser folgt auf die Auslieferung des FLIRT H2 durch Stadler, des ersten Wasserstoffzugs für den amerikanischen Personenverkehr. Bei den beiden Aufträgen für ARST und FdC handelt es sich auch um die ersten Schmalspurtriebzüge mit Wasserstoffantrieb in Italien.

Aber was bei Ballard Power und für die Kursentwicklung wohl wichtiger als der Frankfurter Auftrag ist, sind die Erwartungen der Anleger für die „nächsten Jahre“ …

Bei Vorlage der 2022er Zahlen legte CEO Andy MacEwen sich fest, “In 2023, we believe we are well positioned to compete and grow in an increasingly exciting market. We continue to prudently manage our balance sheet as we execute on our planned investments in technology and products, advanced manufacturing, product cost reduction, our local-for-local manufacturing strategy, and providing an outstanding customer experience.”

Selbstbewust sieht sich Ballard Power als Technologieführer. Oder in anderen Worten.

We are recognized as a world leader in proton exchange membrane (“PEM”) fuel cell power system development and commercialization.“  („Management’s Discussion and analysis first quarter 2023″. Ballard Power. Seite 4.)

Auf 37 Seiten in einem ausführlichen und umfassenden „Ballard Power – Management’s Discussion and analysis first quarter 2023“  stellen CEO und der CFO vor, was Ballard erreicht hat, was man erreichen will und welche Risiken bestehen. LESENSWERT. Nach den enttäuschenden Umsätzen im Q4 – mit dem Lichtblick eines wachsenden Orderbacklogs –nun die Erwartungen des Marktes an Ballard Powers Ergebnisse des Q2/2023, die Anfang August anstehen:

Quartals-Umsatz erwartet 16,8 Mio USD.  –

Our Fuel Cell Products and Services segment consists of the sale of PEM fuel cell products and services for a variety of applications including Heavy-Duty Mobility (consisting of bus, truck, rail, and marine applications), Stationary Power, and Emerging and Other Markets (consisting of material handling, off-road, and other applications). Revenues from the delivery of Services, including technology solutions, after sales services and training, are included in each of the respective markets.

Durchschnittlich erwartetes EBIT Minus 39,1 Mio USD. –
Erwartung Konzern-Verluste 38,4 Mio USD .  –
Daraus folgt ein erwartetes EPS von Minus 0,13 USD. –
ORDERBACKLOG: STAND 31.03.2023: Orderbacklog erreicht 137,7 Mio USD zum 31.03.2023, Ordereingänge im Q1/23 erreichten 17,6 Mio USD. Wesentlcih weniger als in dem Ausnahmequartal Q4/22.

Our first quarter revenue of $13.3 million and new order intake of $17.6 million are consistent with our full-year 2023 plan,“ sagte Randy MacEwen, President and CEO.With an increasingly positive policy landscape, we see growing customer interest in our core mobility markets of bus, truck, rail, and marine in Europe and North America. We believe our $137.7 million Order Backlog reflects continued customer platform wins, including a record Power Products Order Backlog that has doubled from one year ago and now exceeds $100 million. This positions us for a busy second half of 2023, where we expect second half revenue to be approximately 70% of our annual total, and an exciting set-up for 2024.

Ballard Powers Planungen für 2023 gemäss „Q1-analysis and discussion“.

Im Einklang mit der bisherigen Praxis des Unternehmens und im Hinblick auf das frühe Stadium der  Wasserstoffindustrie gebe man keine konkreten Umsatz- oder Nettogewinnangaben bzw. (Verlust-)Prognose für 2023. Im Jahr 2023 setze Ballard Power seinen Plan fort, mit Investitionen für die erwarteten höheren Umsätze gemäss einer antizipierten hohen Wasserstoff-Wachstumskurve in Vorlage zu gehen. Dazu gehöre die Erweiterung des Produktangebots und der  Kapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette und entsprechenden Investitionen in die Fertigung.  Unter diesen Prämissen stellt Ballard Power seinen Ausblick für 2023 vor:

  •  Gesamtbetriebskosten.  Man rechne weiterhin mit Betriebskosten für das Geschäftsjahr 2023 zwischen 135 und Mio USD liegen (einschließlich) der 37,5 Mio USD im ersten Quartal 2023; im Vergleich zu 145,8 Mio USD im Geschäftsjahr2022. Gründe: Im Vorgriff auf zukünftige Nachfrage werde man weiterhin in Forschung und Produktentwicklung investieren. Und das für doe identifizierten Zielmärkte: Bus, LKW, Schiene, Schifffahrt und stationäre Energieversorgung.
  • Kapitalausgaben/Investitionen. Ballard erwarte weiterhin ein Sachinvestitionen (d. h. Zugänge zu Sachanlagen, Investitionen in Sonstiges und immaterielle Vermögenswerte) für das Geschäftsjahr 2023 zwischen 40 und 60 Mio USD (einschließlich der 11,6 Mio USD im ersten Quartal 2023 angefallen. Im Vergleich zu 34,5 Mio USD im Geschäftsjahr2022). Schwerpunkte in 2023. Dazu zählt Erweiterung der Test- und Prototyping-Kapazitäten, einschließlich neuer moderner Teststationsausrüstung. Und Sanierung vorhandener Test-Ausrüstung in Kanada, fortschrittliche Fertigungsausrüstung in Kanada. Dazu gehört auch die Investition in Schanghai, China. Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen 130 Mio USD in eine neue MEA-Produktionsanlage und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum investiert werden.
Nel, Plug Power, Ballard Power oder SFC Energy - Chartbild Ballard Power.
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