Aurelius ist seit 10 Jahren an der HanseYachts AG (ISIN: DE000A0KF6M8) beteiligt. Vor 8 Jahren schloss man die Restrukturierungsphase bei Hanseyachts ab und unterstützte weiteres Wachstum bei der Beteiligung. Ohne Corona wäre wahrscheinlich schon längst das Kapitel Hanseyachts für Aurelius beendet: Von 2011/12 stieg der Umsatz mehr oder weniger kontinuierlich bis zum Geschäftsjahr 2018/19 von 73,3 Mio EUR auf 152 Mio EUR. Dann, im „erntefähigen Stadium“ im Aurelius-Portfolio angesiedelt, kam Corona mit extremen Produktionseinschränkungen für den „Bootsbauer“. Aufgrund von Lieferkettenproblemen und Personalausfällen wegen Quarantäne oder Coronaerkrankungen fiel der Umsatz in2019/20 auf 128,4 Mio EUR respektive in 2020/21 auf 120,7 Mio EUR – TROTZ ÜBERVOLLER AUFTRAGSBÜCHER.
Und genau diese vollen Auftragsbücher sollten auch für die Aurelius Exitperspektiven positiv wirken
Auf dem HIT (Hamburger Investoren Tag) der Montega AG erläuterte der CEO der Hanseyachts AG, Dr. Jens Gerhardt, die Perspektiven des Unternehmens nach Beendigung der Corona-Einschränkungen und Lösung der Lieferkettenprobleme. Denn seit Beginn der Pandemie konnte die Hanseyachts eine förmliche Explosion im Auftragsbuch verzeichnen. Aktuell ist die Produktion von 2 Jahren „ausverkauft“ – das Orderbuch beträgt annähernd 250 Mio EUR zum 31.12.2021. Dazu beigetragen hat ein rekordmässiger Auftragseingang im Q1 des Geschäftsjahres 2021/22 von fast 102 Mio EUR – plus 64% gegenüber Vorjahresquartal. Und das zu Preisen, die in der Pandemie um 25-30 % erhöht werden konnten. Preiserhöhungen einerseits wegen Kostensteigerungen, aber insbesondere auch, um die Auftragsflut zu begrenzen.
Sollte entsprechende Margensteigerungen zur Folge haben. Dazu die „Innovationskraft“ des Anbieters in einem sehr zersplitterten Markt – selbst Hanseyachts erreicht als einer der grössten Anbieter „nur“ rund 5 % im adressierten Markt von Booten zwischen 30 und 70 erreicht.
Preise pro „Boot“ steigen seit Jahren kontinuierlich
Derzeit erzielt Hanseyachts durchschnittlich netto 258 TEURO je verkauftem Boot, was im Endpreis für den Kunden nach Umsatzsteuer, Zöllen und Aufpreisen rund 500 TEURO ergibt.
Und damit diese Preissetzungsmacht erhalten bleibt, setzt Hanseyachts auf Innovationen, hohe F&E Ausgaben. So startet man mit einer neuen, zweiten Entwicklungsabteilung am polnischen Standort Stettin, da in Greifswald keine Ingenieure zum Ausbau der F&E-Abteilung in ausreichender Menge gefunden werden konnten. Derzeit verfügt Hanseyachts über Standorte in Frankreich (insbesondere Katamaranfertigung), Polen und in Mecklenburg Vorpommern (Greifswald).
7 Marken, Plattformstrategie und Cloudbasierte Lösung für smarte Boote – hört sich nach Exit für Aurelius an. Zuletzt am 22.11.2021 Prognose gewagt – deutete bereits auf bessere Zeiten hin
Traditionell würden die wesentlichen Ergebnisbeiträge erst in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres realisiert. In der ersten Geschäftsjahreshälfte stünden hingegen den hohen Marketing- und Vertriebsaufwendungen und sonstigen Fixkosten wie Abschreibungen und Finanzierungsaufwendungen keine Erträge in gleicher Höhe aus Bootsverkäufen gegenüber.
Der hohe Auftragsbestand gebe hier eine positive Indikation für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2021/2022. Dennoch sei die Prognose aufgrund der Corona-Pandemie und deren Nachwehen weiterhin mit Risiken behaftet. Insbesondere die weltweiten Probleme in den Versorgungsketten führten zu kostenintensiven Beeinträchtigungen im Produktionsablauf der HanseYachts AG, in deren Folge die Produktion laufend an die Verfügbarkeit von Zukaufteilen angepasst werden müsse und gegebenenfalls die Fertigstellung einer bereits in der Produktion befindlichen Yacht hinausgezögert würde, bis die fehlenden Teile vom Zulieferbetrieb angeliefert und von HanseYachts eingebaut werden könnten.
Nel muss zusehen wie ITM und Linde in Sichtweite ihrer Produktionsanlage in Heroya einen 24 MW Elektrolyseur verkaufen – Aua
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Alle Augen auf „nach Corona“ – wichtig auch für Aurelius Exitstrategie
Positive Ausblicke ermöglichen der Fortschritt in der Impfquote in den wesentlichen Märkten sowie der Wegfall der Reise- und Kontaktbeschränkungen. Beides wird es grundsätzlich wieder erlauben, im Geschäftsjahr 2021/2022 die Segelyachten, Motorbooten und Katamarane der HanseYachts AG auf Bootsmessen den Kunden unmittelbar zu präsentieren, sofern es die jeweilige, regionale Covid-Lage zulässt. Parallel werden digitale Medien zur Präsentation der Produkte und zur Unterstützung der traditionellen Vertriebskanäle, weiter ausgebaut.
Unter Berücksichtigung der überwiegend positiven Ausblicke, aber auch unter Beachtung der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft der HanseYachts rechnete im November 2021 der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem Umsatz, EBITDA und Jahresergebnis stark über den Vorjahreswerten des Geschäftsjahres 2020/2021. Die Anzahl der im Geschäftsjahr 2021/2022 fakturierten und produzierten Yachten soll ebenfalls stark über Vorjahr liegen.
KENNZAHLENTABELLE
In Mio. Euro |
1. Quartal 2021/2022 | 1. Quartal 2020/2021 | 1. Quartal 2019/2020 | 1. Quartal 2018/2019 |
Umsatz | 34,0 | 28,4 | 26,3 | 25,0 |
Gesamtleistung | 36,1 | 15,1 | 27,2 | 29,7 |
EBITDA | +0,2 | -2,0 | -2,6 | -1,3 |
Konzernergebnis | -1,8 | -3,8 | -4,4 | -3,5 |
Auftragsbestand | 245,6 | 106,7 | 71,5 | 71,3 |
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