Aurelius Mutares- Carve-out Spezialisten Gegenüberstellung: Halbjahres-Zahlen liegen vor, Prognosen, Newslage, Erwartungen…

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Aurelius und Mutares sind beide engagiert im „Carve-out“-Geschäft. Frei übersetzt: Ungewünschte, oft unrentable Beteiligungen von Konzernen übernehmen, optimieren und dann zu einem hohen Multiple auf das Ursprungsinvestment verkaufen. Oft gibt es sogar zum symbolischen Kaufpreis eine „Morgengabe“.Und die Ergebnisse von beiden können sich sehen lassen. Die AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A0JK2A8) und die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) veröffentlichten ihre Quartalsberichte. Gelegenheit für eine Ggenüberstellung der beiden Münchener Unternehmen. Vorweggenommen: Es gibt keinen klaren „Gewinner“ oder „Favoriten“ – die Gegenüberstellung soll einfach Unterschiede und „Gleichlaufendes“ aufzeigen.

Aurelius und Mutares Aktie – Kursentwicklung, Dividende, KGV, Market-Cap,…

Aktienkursentwicklung (XETRA) seit dem 01.01.2021: Aurelius notierte am 04.01.2021 zur  Markteröffnung bei 17,69 EUR, zum Handelsschluss Gestern, dem 11.08.2022 bei 23,80 EUR – Kurshöchststand in den letzten 52 Wochen: 30,90 EUR (06.04.2021), Tiefstkurs bei 19,16 EUR (14.07.2022). Dazu kommt die Dividende von 1,00 EUR, ausgeschüttet am 19.05.2021 und 1,50 EUR im juni 2022. Stützend für die Kursentwicklung wirkt das wieder neu aufgelegte, aktuell laufende Aktienrückkaufprogramm der Aurelius in Höhe von bis zu 30 Mio EUR.

Unternehmensmeldung Aurelius 23.06.2022:  „Das Aktienrückkaufprogramm 2022 umfasst 1.000.000 Aktien, in einem Gesamtvolumen von bis zu 30 Mio. EUR. Diese Kapitalmarktmaßnahme folgt auf das abgeschlossene Aktienrückkaufprogramm 2021, welches von November 2021 bis Mai 2022 ausgeführt wurde sowie auf einen beschlossenen Aktieneinzug, der im Juni 2022 angekündigt wurde. Das neue Aktienrückkaufprogramm soll in der Zeit vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023 durchgeführt werden..“

Mutares notierte am 04.01.2021 zur Markteröffnung bei 10,90 EUR, zum Handelsschluss Gestern, dem 11.08.2022bei 18,74 EUR – Kurshöchststand in den letzten 52 Wochen: 28,22 EUR (09.09.2021-korrigiert um Verwässerunsgeffekt). Tiefstkurs bei 14,16 EUR (14.07.2022). Zu beachten bei der Kursentwicklung von Mutares: Am 13.10.2021 wurde eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht durchgeführt: 3 alte Aktien berechtigten zum Bezug einer neuen Aktie zu 19,50 EUR. Dazu die Dividende in Höhe von 1,50 EUR, die in 2021 ausgeschüttet worden ist und die Dividende von 1,50 EUR im Mai 2022. Weiterhin sollte das in 2021 erfolgte Uplisting der Mutares-Aktie in den Prime Standard dauerhaft positive Effekte auf die Kursentwicklung haben.

Dividende ist für die Aktionäre beider Gesellschaften eine wichtige und verlässliche Größe in der Vergangenheit gewesen: Hohe Dividendenrendite aufgrund einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik- die für das Geschäftsjahr 2021 Dividende der Aurelius betrug 1,50 EUR, mehr als die im Vorjahr prognostizierten 1,25 EUR für 2021. Seinerzeit hatte man eine Dividende von 1,50 EUR erst für das Geschäftsjahr 2022 in Aussicht gestellt. Wie gesagt für 2020 gab es noch 1,00 EUR. Und bezüglich der Dividenden für das Geschäftsjahr 2020 und 2021 setzte Mutares auf Kontinuität: Dividende von 1,50 EUR. Aufgeteilt in eine sogenannte Basisdividende von 1,00 EUR zzgl. 0,50 EUR aus Beteiligungsverkäufen.

Marketcap Aurelius liegt bei 699,59 Mio EUR und einer Dividendenrendite von 6,38 %, Bei Mutares steht eine Marketcap von 373,86 Mio EUR und eine Dividendenrendite von 8,0 %.

Vorab der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte 2022 – Aurelius eher vage, Mutares sieht operativ schwierigere Zeiten für Beteiligungen, konkrete Zielvorgaben

AURELIUS: „„Die AURELIUS-Akquisitionspipeline ist gefüllt, im Portfolio befinden sich derzeit mehrere Kandidaten für Exits. Zudem wurden klare Ziele für die kommenden Monaten definiert: Erstens, den Midmarket-Investitionsfokus ausbauen. Zweitens, unser Fundament des Operating Models optimieren und drittens Aktivitäten im Bereich ESG intensivieren. Wie die Marktentwicklung im kommenden Halbjahr aussieht, ist unklar. Daher bleibt Wachsamkeit weiter eines unserer Leitprinzipien“,  sieht Matthias Täubl, CEO der AURELIUS Equity Opportunities für die zweite Jahreshälfte. Und im Geschäftsbericht 2021 findet sich folgender „Ausblick“:

Die geschäftsführenden Direktoren der AURELIUS Management SE, welche persönlich haftende Gesellschafterin der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA ist, erwarten für das Geschäftsjahr 2022 einen gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 moderat ansteigenden Konzernumsatz sowie einen wesentlichen Anstieg des EBITDA . Das Portfolio der AURELIUS Equity Opportunities soll nach Einschätzung der geschäftsführenden Direktoren durch weitere Unternehmenserwerbe ausgebaut und hierdurch der Konzernumsatz weiter gesteigert werden. (…)Da aus heutiger Sicht noch nicht absehbar ist, ab wann und welche Konzernunternehmen in 2022 erworben und veräußert werden, ist eine genaue Angabe hier nicht möglich. Käufe und Verkäufe von Unternehmen innerhalb eines Geschäftsjahres führen zu einer Änderung des Konsolidierungskreises des AURELIUS Equity Opportunities Konzerns zwischen den Bilanzstichtagen“ (Geschäftsbericht Aurelius, Seite 101)

MUTARES: „Der Vorstand sieht die künftige Entwicklung der Portfoliounternehmen und des Konzerns insgesamt in Bezug auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage aber maßgeblich beeinflusst vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den als indirekte Auswirkungen einhergehenden Störungen der Lieferketten, signifikanten Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte und Energie, sowie eine sich insgesamt ergebende Abschwächung der Konjunktur. Es besteht somit das Risiko für einzelne Portfoliounternehmen im Mutares-Konzern, dass sich der deutliche Anstieg der Beschaffungspreise sowie das Wegbrechen von Umsätzen negativ auf das Ergebnis sowie die Finanzlage der Gesellschaften auswirkt sowie die Restrukturierungsprozesse verlangsamt.

Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse des Mutares-Konzerns liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für den Mutares-Konzern von mindestens EUR 4,0 Mrd. erwartet der Vorstand daher einen Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72 Mio. bis EUR 88 Mio. im Geschäftsjahr 2022. (…) Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 ein ausreichend hoher Jahresüberschuss erzielt werden kann, um die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sicherzustellen.“

Und jetzt DIE Zahlen

Konzernumsatz:

AURELIUS erzielte im ersten Halbjahr einen Konzerngesamtumsatz von 1.591,9 Mio EUR (H1 2021: 1.659,1 Mio). Der annualisierte Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte den Wert 3.169,7 Mio EUR. Dies entspricht einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum (H1 2021: 2.652,9 Mio EUR). Die positive Entwicklung resultiert aus den zahlreichen Übernahmen in den letzten zwölf Monaten sowie einer guten operativen Performance der Portfoliounternehmen.. wobei die Kennziffer der „fortgeführten Geschäftsbereiche“ die aktuelle Dynamik und den Aufbau zukünftiger Exit-Chancen besser widergibt als die „absolute“ Umsatzentwicklung, die eher auf eine Stagnation hindeuten könnte.

MUTARES: Auf Konzernebene erzielte Mutares im ersten Halbjahr 2022 Umsatzerlöse von 1.754,6 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: 1.093,9 Mio). Der Anstieg ist insbesondere auf die hohe Akquisitionsaktivität im zweiten Halbjahr 2021 sowie im Berichtszeitraum selbst zurückzuführen. Bis Ende des Jahres will man auf MINDESTENS 4 Mrd Umsatz kommen. Und damit würde die Mutares zumindest bezüglich Konzernumsatz wohl erstmals die AURELIUS „überholen“. Zur Erinnerung: Aurelius erwartet nur einen „moderat steigenden Konzernumsatz“, so dass bei einer Ausgangsbasis von gut 3,2 Mrd EUR wohl eher keine „mindestens 4 Mrd EUR“ erreichbar sein sollten. Aber wichtiger als UMSATZ sind natürlich, die erzielten Gewinne, weniger die operativen Gewinne, eher die Veräusserungsgewinne und Consultingerträge der Holdinggesellschaft.

Einzelheiten zur Gewinnsituation in den Einzeliunternehmen (Holding)

AURELIUS: Stabiles Ergebnis aus Unternehmensverkäufen in Höhe von 38,2 Mio EUR, was sich im Ergbenis der Holding niederschlagen wird.

MUTARES: Die Umsatzerlöse aus Beratungsdienstleistungen und Management Fees der Mutares-Holding klettern im ersten Halbjahr 2022 um über 25 % auf 28,7 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: 22,8 Mio). Und die Umsatzerlöse und Dividenden aus dem Portfolio ergeben das sog. „Portfolio Income“, welches sich für das erste Halbjahr 2022 auf 32,6 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: 23,0 Mio) beläuft. Wobei der Jahresüberschuss gegenüber 2021 zurückbleibt: 14,2 Mio EUR in 2022 (1. Halbjahr 2021: 19,9 Mio). Liegt am Wegfall der Beteiligung an der STS Group, die in 2021 noch in der Konzernbilanz verbucht werden konnte.

NAV bei Aurelius – Bargain Purchase Erträge als „Krücke“ zum NAV bei Mutares

NAV je Aurelius Aktie – Masstab für „Luft nach oben“, mit „Risikoabschlag für Ukraineauswirkungen“ berechnet! Bei Mutares findet sich keine Angabe zu einem NAV. Hinweis auf „Werte“ über den Bilanzansatz hinaus bieten die Bargain-Purchase-Erträge (Erträge aus „Minderzahlungen beim Erwerb von Beteiligungen für deren Assets“, die dem EBITDA des Konzerns zugerechnet werden. Also die Differenz zwischen Kaufpreis und Fair-Value von Assets, Forderungen oder sonstigen Vermögensgegenständen:

Um die Transparenz zu steigern nahm Aurelius eine Änderung beim Ausweis des NAV vor: Der bisher ausgewiesene Brutto-NAV wurde um zu erwartende Transaktionskosten bei der Veräußerung der Portfoliounternehmen sowie sämtliche mit den einzelnen Portfoliounternehmen im Zusammenhang stehenden Managementvergütungen bereinigt.

Auch zukünftig soll der Netto-NAV quartalsweise veröffentlicht werden. Der NAV lag zum 30.06.2022 bei 1.004,2 Mio. EUR und somit auf dem Niveau des Geschäftsjahresendes 2021 (31.12.2021: 1.004,7 Mio) – was bei 27,5 Mio ausstehenden Aktien ein NAV von 36,28 EUR je Aktie ergeben sollte. Gegenüber dem ersten Quartal konnte der NAV der Portfoliounternehmen sogar um sieben Prozent auf 799,4 Mio. EUR gesteigert werden.

Dazu die entsprechende Berechnung des Net Asset Value des AURELIUS Portfolios (in Mio. EUR)
NAV zum 30.06.2022
Industrial Production 391,9
Retail & Consumer Products 324,1
Services & Solutions 83,4
NAV der Portfoliounternehmen * 799,4
Andere 163,4
Co-Investments 41,4
Summe (netto) 1.004,2
NAV (netto) je Aktie EUR
36,28

MUTARES: Kann eine förmliche Explosion bei den sog. Bargain-Purchase-Erträgen melden. In 2021 erreichten diese 692,7 Mio EUR, während sie in 2020 noch bei 207,8 Mio EUR lagen. Und im ersten Halbjahr waren aussagegemäss die Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) erneut ein wesentlicher Treiber für das EBITDA des Konzerns, das sich im ersten Halbjahr 2022 auf 66,0 Mio EUR belief. Das Also finden sich zumindest teilweise „erhöhte Werte“ von Beteiligungen gegenüber dem Anschaffungswert auf der Aktivseite der Konzernbilanz wieder. Aber operative Verbesserungen, die zu einer Wertsteigerung von noch nicht veräusserten Beteiligungen führen sollten, wären zwar bei einem NAV zu berücksichtigen, finden aber in der Mutares Bilanz keinen Niederschlag.

EBITDA  Aurelius und Mutares beim operativen EBITDA wenig Veränderungen zum Vorjahr

AURELIUS: Das operatives EBITDA erreichte 127,6 Mio EUR, 4% über Vorjahr. Zum Anstieg des operativen Ergebnisses sollen maßgeblich die Entwicklungen in den Segmenten Industrial Production sowie Retail & Consumer Products beigetragen haben. Außerdem seien die operativen Ergebnisse der Portfoliounternehmen moveero, Silvan, Conaxess Trade-Gruppe, Distrelec und European Imaging Group hervorzuheben. Für Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen im Rahmen der Neuausrichtung von Konzernunternehmen fielen mit 32,1 Mio EUR weniger Kosten als im Vorjahr an (H1 2021: 36,6 Mio).

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MUTARES: Die Gewinne aus günstigem Erwerb („Bargain Purchase“) waren erneut ein wesentlicher Treiber für das EBITDA des Konzerns, das sich im ersten Halbjahr 2022 auf 66,0 Mio EUR belief. Das Konzern-EBITDA des ersten Halbjahres 2021 von 411,5 Mio EUR war im Wesentlichen durch den Gewinn aus dem Erwerb von Lapeyre getrieben. Das insbesondere um die Einflüsse aus den geschäftsmodellimmanent regelmäßigen Veränderungen in der Zusammensetzung des Portfolios bereinigte Adjusted EBITDA beläuft sich für das erste Halbjahr 2022 auf -32,9 Mio EUR (1. Halbjahr 2021: -4,6 Mio),

Die Bargain Purchase Erträge, die bei Mutares diesmal rückläufig waren (Vorjahr Lapeyre als „Riesenbrocken“ beeinflusst die Statistik), während bei Aurelius eine leicht positve Tendenz erkennbar ist, deuten darauf hin, dass Mutares umsatztechnisch bei den Zukäufen eher „kleinere Brötchen“ bevorzugte, während Aurelius eher „gutlaufende Unternehmen“ im Portfolio hatte oder aufkaufte – deshalb auch das deutlich positivere EBITDA auf Konzernebene. Bestimmt auch positiver Effekt durch die gestiegene „Kaufkraft“ über Co-Investments mit dem neuaufgelegten Aurelius Fonds! So werden auch profitablere Übernahmeziele mit Sodnersituation greifbar.
WICHTIGSTES KRITERIUM: TRANSAKTIONEN, Verkäufe. Aurelius und Mutares sehr aktiv im ersten Halbjahr und nach dem 30.06.

AURELIUS: Im ersten Halbjahr wurden fünf Add-on-Akquisitionen für bestehende Portfoliounternehmen, drei Transaktionen im Rahmen der Co-Investmentstruktur sowie zwei Exits vollzogen. BEEINDRUCKENDE FREQUENZ.

Im Januar hat die Building Partners Group das Container Handelsbüro Peter Bonitz e. K. sowie im Februar die Konzerntochter European Imaging Group eine Mehrheitsbeteiligung an Cameranu.nl erworben. Und im März hat BMC Benelux die Akquisition des Baumaterial-Bereichs von De Rycke sowie VAG die Übernahme von RTS durchgeführt. Im Mai vollzog die European Imaging Group die Akquisition einer Mehrheit an Cyfrowe.pl.

Die Co-Investmentstruktur, gemeinsam mit dem AURELIUS European Opportunities Fund IV, verzeichnete im ersten Halbjahr drei Neuzugänge. Im Februar wurde Minova im Rahmen einer globalen Carve-out-Transaktion von der australischen Orica Limited übernommen. Im April erfolgte die Übernahme von Ceramic Tile Distributors im Rahmen einer Carve-Out-Transaktion von Saint-Gobain. Ebenfalls im April wurde die Übernahme des britischen Geschäftsbereichs der McKesson Corporation, darunter die Marken LloydsPharmacy, John Bell & Croyden und AAH Pharmaceuticals erfolgreich abgeschlossen.

Weitere wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag waren einerseits zwei Add-on-Akquisitionen des Portfoliounternehmens NDS. Andererseits konnten in der Investitionssäule der Co-Investments die Übernahmen von dental bauer und Pluradent in einer kombinierten Transaktion im Juli durchgeführt werden. Anfang August vollzog AURELIUS die Übernahme von Footasylum, das bisher JD Sports angehörte. Zudem wurde im Juli mit Hammerl ein weiteres Portfoliounternehmen erfolgreich veräußert.

„Die Nähe zu den Portfoliounternehmen rüstet uns in der jetzigen Marktsituation gut, um auf Verwerfungen zu reagieren – aber auch Möglichkeiten für Zukäufe optimal einzuschätzen. Zwar ist die Transaktionsdynamik anhaltend hoch, wir agieren jedoch nur bei Chancen, die wir als wertvoll erachten. Unsere verfügbare Firepower für M&A-Aktivitäten gibt uns hierzu die notwendige Freiheit“, so Täubl.

MUTARES: Auf der Transaktionsseite zeigt Mutares wie angekündigt eine weiterhin hohe Dynamik: So konnten im ersten Halbjahr 2022 vier Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen und das Portfolio entsprechend erweitert werden. Darüber hinaus hat Mutares im ersten Halbjahr 2022 für vier weitere Plattform-Akquisitionen Vereinbarungen unterzeichnet, deren Vollzug für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen ist. Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2022 konnte ferner bereits die Übernahme von Sealynx International als Add-on-Akquisition für die SFC Solutions Group abgeschlossen sowie mit Sirti Energia eine weitere Add-on-Akquisition unterzeichnet werden, welche EXI aus dem Segment Goods & Services verstärken soll. Und auf der Exit-Seite konnten im ersten Halbjahr 2022 bereits zwei erfolgreiche Verkäufe vermeldet werden.

Masterflex Tubesolar JDC Group – dreimal gute Nachrichten. Gestern kaum wahrgenommen worden.
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Die zunehmende Reife der Beteiligungen im Lebenszyklus des Mutares-Geschäftsmodells stimmt positiv für die nächste Zeit: Im Stadium des Harvesting, das heisst im Status der „Erntefähigkeit“, befinden sich nach dieser Übersicht 7 Beteiligungen mit einem Gesamtumsatz von 494,9 Mio EUR  mit einem positiven  EBITDA von 21,5 Mio EUR. Namen, die man im Idealfalle demnächst im Rahmen einer Unternehmensmeldung wiederfindet:

Operative Phase im Rahmen des Wertschöpfungszyklus Zugeordnete Beteiligungen zum 30. Juni 2022 Umsatz in EUR Mio. Adj. EBITDA1 in EUR Mio.
Realignment Automotive & Mobility

  • LMS
  • PrimoTECS Group
  • iinovis Group

Engineering & Technology

  • Special Melted Products
  • Gemini Rail & ADComms Group
  • VALTI

Goods & Services

  • Lapeyre Group
  • FASANA
  • Asteri Facility Solutions
660,6 -38,0
Optimization Automotive & Mobility

  • ESF Industrial Solutions Group
  • KICO & ISH Group
  • Plati Group

Engineering & Technology

  • Lacroix+Kress
  • Balcke-Dürr Group

Goods & Services

  • Frigoscandia Group
  • keeeper Group
  • Ganter Group
  • Repartim Group
  • EXI
600,0 -19,1
Harvesting Engineering & Technology

  • Donges Group
  • La Rochette Cartonboard
  • Clecim
  • Royal de Boer & Japy Tech Group

Goods & Services

 

 

  • Terranor Group
  • SABO
494,9 +21,2
 

Aurelius und Mutares setzten die Story fort

AURELIUS: Für das zweite Halbjahr 2022 rechnet der AURELIUS Equity Opportunities Konzern mit einem anhaltend soliden Transaktionsumfeld.

Die AURELIUS-Akquisitionspipeline ist gefüllt, im Portfolio befinden sich derzeit mehrere Kandidaten für Exits. Zudem wurden klare Ziele für die kommenden Monaten definiert: Erstens, den Midmarket-Investitionsfokus ausbauen. Zweitens, unser Fundament des Operating Models optimieren und drittens Aktivitäten im Bereich ESG intensivieren. Wie die Marktentwicklung im kommenden Halbjahr aussieht, ist unklar. Daher bleibt Wachsamkeit weiter eines unserer Leitprinzipien“, bewertet Täubl.

Mutares

Günstige Bedingungen für weitere Akquisitionen gesehen: Mit den sich bietenden Opportunitäten durch die externen Rahmenbedingungen, ins­besondere der sich abschwächenden konjunkturellen Lage, und in Kombination mit einer gut gefüllten Pipeline für Akquisitionen geht der Vorstand weiterhin davon aus, im Gesamtjahr 2022 wie angekündigt ein Transaktionsaufkommen mindestens auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 zu erreichen.

Einige Beteiligungen haben derzeit operative Probleme, die sich noch steigern könnten: Der Vorstand sieht die künftige Entwicklung der Portfoliounternehmen und des Konzerns insgesamt in Bezug auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage aber maßgeblich beeinflusst vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den als indirekte Auswirkungen einhergehenden Störungen der Lieferketten, signifikanten Preissteigerungen für Rohmaterialien, Vorprodukte und Energie, sowie eine sich insgesamt ergebende Abschwächung der Konjunktur. Es besteht somit das Risiko für einzelne Portfoliounternehmen im Mutares-Konzern, dass sich der deutliche Anstieg der Beschaffungspreise sowie das Wegbrechen von Umsätzen negativ auf das Ergebnis sowie die Finanzlage der Gesellschaften auswirkt sowie die Restrukturierungsprozesse verlangsamt.

Strikte Zielvorgaben – Mindestdividende aus Consultingfees plus Beteiligung an Exit’s – macht die Mutares Aktie aus

Der Jahresüberschuss der Mutares-Holding soll regelmäßig in einer Spanne von 1,8 % bis 2,2 % der konsolidierten Umsatzerlöse des Mutares-Konzerns liegen. Ausgehend von erwarteten Umsatzerlösen für den Mutares-Konzern von mindestens 4,0 Mrd EUR erwartet der Vorstand daher einen Jahresüberschuss in Höhe von 72 Mio bis 88 Mio EUR im Geschäftsjahr 2022.

Dazu sollen alle Quellen, aus denen sich der Jahresüberschuss der Mutares SE & Co. KGaA grundsätzlich speist, nämlich einerseits die Umsatzerlöse aus dem Beratungsgeschäft und andererseits die Dividenden von Portfoliounternehmen sowie Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen, beitragen. Eine Vielzahl an Beteiligungen hat die letzte der drei Phasen des Wertschöpfungszyklus von Mutares, die sog. Harvesting-Phase, erreicht. Somit ist davon auszugehen, dass die Beiträge der Exit-Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen in den nächsten Jahren steigen werden.

Exit’s scheinen noch etwas Geduld zu erfordern – Mutares Aktie sieht für die „kommenden Jahre“ Exitchancen bei den grossen Beteiligungen Lapeyre Group und LMS

Naturgemäß stellen Exitgewinne jedoch den volatilsten Teil mit einem in der Regel signifikant positiven Beitrag zum Jahresüberschuss eines Geschäftsjahres dar. Der Vorstand geht somit aufgrund der aktuellen Planungen davon aus, dass auch für das Geschäftsjahr 2022 ein ausreichend hoher Jahresüberschuss erzielt werden kann, um die Dividendenfähigkeit der Mutares SE & Co. KGaA mindestens auf dem Niveau der Markterwartung sicherzustellen.

Auf jeden Fall bleibt es dabei: Beide Carve-out Spezialisten „leben“ von den – bisher regelmässig erfolgten – Exits. Die Aurelius Aktie ist definitv transparenter und damit „greifbarer“ als in den vergangenen Jahren geworden. Und operativ läufts, sofern die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine nicht noch „böse Überraschungen“ bringen. Wobei hier vom Wording Mutares definitiv vorsichtiger ist, als Aurelius – könnte am Schwerpunkt Automotive liegen. Und bei beiden ist derzeit eher Akquisitionsphase angesagt – Exit’s scheinen derzeit schwieriger. Aber die dafür nötige Reife haben bei beiden einige Beteiligungen. Könnte also jederzeit „grössere Exit’s“ geben.

 

Charftbild Aurelius Aktie
Chart: AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de
Mutares Aktie Chartbild.
Chart: Mutares SE & Co. KGaA | Powered by GOYAX.de
W&W-Gruppe: Starkes operatives erstes Halbjahr 2022
Plug Power Bloom Energy Nel Ballard Power – Quartalszahlen teilweise durchwachsen, Analysten retteten die Situation.

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