ams OSRAM leicht besser als erwartet

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ams-OSRAM AG: ams OSRAM verzeichnet solides 4. Quartal mit Umsatz und bereinigter Gewinnspanne leicht besser als erwartet; Fortsetzung des Konzernumbaus, um von strukturellem Wachstum zu profitieren
ams OSRAM berichtet solide Ergebnisse im 4. Quartal 2023 mit einem Umsatz von EUR 908 Mio. und einem bereinigten EBIT von 6,9%, über der Mitte der Prognosespanne. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2023 erreicht EUR 3,59 Mrd. und die bereinigte EBIT-Marge 6,5%. ams OSRAM setzt sein strategisches Effizienzprogramm „Re-establish-the-Base“ fort, um von strukturellem Wachstum und seiner starken Design-Win Basis zu profitieren.

„Im Jahr 2023 haben wir unsere Versprechen gehalten und viel erreicht: eine neue Strategie festgelegt, eine neue Organisationsstruktur umgesetzt, die Refinanzierung gesichert und die Bilanz des Unternehmens gestärkt. Wir sind nun bereit von strukturellem Wachstum in unseren Kernmärkten in Automobil, Industrie, Medizintechnik und Consumer Elektronik zu profitieren und die Trendwende zu schaffen. Vor dem Hintergrund eines soliden vierten Quartals 2023 sind wir zuversichtlich, unsere Pläne für 2024 zu erreichen und ams OSRAM zu einem fokussierten und effizienteren Unternehmen zu machen, das von kontinuierlichen Innovationen und nachhaltigen Partnerschaften mit unseren Kunden profitiert“, sagt Aldo Kamper, CEO von ams OSRAM.

Q4/2023 Finanz- und Geschäftsentwicklung

ams OSRAM hat im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von EUR 908 Mio. erreicht, der leicht über dem Mittelpunkt der prognostizierten Erwartungsspanne von EUR 850-950 Mio. liegt und eine Steigerung um EUR 4 Mio. im Vergleich zum Vorquartal bedeutet. Die bereinigte EBIT-Marge (um Sondereffekte bereinigte operative Marge) lag im 4. Quartal bei 6,9% und somit über der prognostizierten Erwartungsspanne von 5-8%. Das bereinigte EBIT belief sich auf EUR 62 Mio. Das Unternehmen gewinnt weiterhin umfangreiches, zukünftiges Neugeschäft mit bestehenden und neuen Kunden hinzu, wodurch die Pläne für strukturelles Wachstum, insbesondere im Automobilgeschäft, untermauert werden. Der Ausstieg aus dem nicht zum Kerngeschäft gehörenden Halbleiter-Portfolio (mit einem Umsatz von etwa EUR 300-400 Mio. im Jahr 2023) schreitet voran, wobei vorrangig eine Veräußerung des Geschäfts mit passiven, optischen Komponenten vorangetrieben wird.

ams OSRAM: Segment Halbleiter

Im 4. Quartal erwirtschaftete ams OSRAM durch das Halbleitergeschäft einen Umsatz von EUR 629 Mio. Das Geschäft macht somit 69% der Umsätze im 4. Quartal aus. Das Wachstum der Endmärkte war weiterhin sehr unterschiedlich.

Automotive:

Die Nachfrage nach Produkten aus dem Automotive Segment war besonders stark aus China, während andere Regionen eine normale, saisonale Nachfrage zeigten. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen den in seiner Geschichte höchsten Umsatz mit Halbleiterprodukten für die Automobilindustrie, nämlich EUR 278 Mio. – eine Steigerung von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Dies bestätigt die starke Marktposition des Unternehmens im Automobilbereich. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Umsätze um 7%.

Industrie und Medizin:

Das Industrie- und Medizintechnikgeschäft war weiterhin konjunkturschwach und wies deutlich niedrigere Umsätze auf als vor einem Jahr. Der Umsatz ging sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück. Die Nachfrage nach professionellen und industriellen Beleuchtungsanwendungen war besonders schwach. Die Projektaktivität und somit die Nachfrage nach Hyper Red-LED-Produkten für die Pflanzenzucht blieb unter dem Normalniveau. Die Umsätze im Massenmarkt, die eine sehr breite Palette von Anwendungen repräsentieren, zeigten eine deutlich geringere Dynamik als vor einem Jahr. Folglich blieben die Lagerbestände der Vertriebskanäle auf einem hohen Niveau.

Consumer:

Der Umsatz des Halbleitergeschäfts aus dem Markt für Consumer-Elektronik zeigte ein gemischtes Bild. Die Auslieferungen für Android-basierte Geräte verbesserten sich im Quartalsvergleich aufgrund stärkerer Auslieferungen von Mittelklasse- bis Premium-Android-Smartphones im 4. Quartal, in denen ams OSRAM führende Positionen in seinen Produktkategorien innehat. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen sowohl im Quartalsvergleich als auch im Jahresvergleich niedrigere Verkäufe im Bereich Consumer-Anwendungen. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass Produkte nach Verlust der Kundenplattform („socket loss“) auslaufen, die in früheren Jahren große Umsatzbeiträge geleistet haben.

Das bereinigte EBIT im Halbleitergeschäft belief sich auf EUR 29 Mio. und entspricht der angepassten EBIT-Marge von 4,6%, verglichen mit EUR 36 Mio. EUR bzw. einer angepassten EBIT-Marge von 5,6% im Vorquartal. Auf vergleichbarer Basis verbesserte sich das bereinigte EBIT allerdings im Quartalsvergleich unter Berücksichtigung des berichteten einmaligen Effekts im 3. Quartal (Aufholeffekt nach der Zuteilung von Fördermitteln).

Segment Lampen & Systeme

Das Segment Lampen & Systeme trug im 4. Quartal 31% bzw. EUR 279 Mio. zum Gruppenumsatz bei. In den beiden Segmenten Automotive und Industrie & Entertainment entwickelte sich das Geschäft wie erwartet.

Automotive:

Der Aftermarket-Absatz verlief so stark wie saisonal erwartet. Das Unternehmen verzeichnet in der Regel die stärkste Nachfrage im 4. und 1. Quartal eines Jahres, wenn in Europa und Nordamerika hohe Austauschraten für Halogenlampen zu verzeichnen sind.

Speziallampen:

Aufgrund hoher Lagerbestände bei Kunden blieb die Nachfrage nach Hochleistungslampen für Halbleiterproduktionsmaschinen schwach. Auch andere Märkte zeigten schwache Ergebnisse.

Das bereinigte EBIT im Segment Lampen & Systeme betrug im 4. Quartal EUR 33 Mio. und die bereinigte EBIT-Marge 11,9%. Der quartalsweise Rückgang ist auf einen nachteiligen einmaligen Effekt bei den Rohstoffkosten zurückzuführen, der die Rentabilität im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich negativ beeinflusste. Ohne diesen Effekt wäre die bereinigte EBIT-Marge stärker ausgefallen als im Vorquartal.

Zusammenfassung der Quartalsergebnisse

Die bereinigten Brutto- und operativen Margen blieben im Quartalsvergleich im Wesentlichen unverändert vor dem Hintergrund der positiven Einmaleffekte im Vorquartal. Der durchschnittliche Wechselkurs EUR/USD lag bei 1,09.

Das bereinigte Gruppen-Nettoergebnis belief sich auf EUR -16 Mio. Hier schlug sich das Nettofinanzergebnis nieder, das durch die Kosten der im 4. Quartal erfolgten, EUR 2,25 Mrd. umfassenden, Refinanzierungsmaßnahmen belastet wurde.

Am 7. Dezember schloss das Unternehmen erfolgreich seine Kapitalerhöhung über EUR 808 Mio. ab. Die Anzahl der Aktien stieg von 274.289.280 auf 998.443.942. Entsprechend betrug im 4. Quartal die durchschnittliche Anzahl der Aktien 456.490.225, was die relevante Bezugsgröße für die Berechnung des Gewinns pro Aktie im 4. Quartal ist.

Der verwässerte, bereinigte Gewinn pro Aktie im 4. Quartal betrug EUR -0,03 im Vergleich zu EUR 0,11 im Vorquartal.

Der operative Cashflow betrug im 4. Quartal 2023 EUR 80 Mio. im Vergleich zu EUR 199 Mio. im 3. Quartal. Eine Reduzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten von Fertigungsanlagen trug neben anderen Faktoren zu dieser Entwicklung bei.

Die Bilanz wurde gestärkt durch die Kapitalerhöhung und die damit verbundene Rückzahlung ausstehender langfristiger Schulden, die 2025 fällig waren. Entsprechend verbesserte sich die Nettoverschuldung von EUR 2,269 Mrd. im 3. Quartal auf EUR 1,696 Mrd. unter Hinzunahme der Sale-und-Lease-Back Transaktion in Malaysia in Höhe von umgerechnet ca. EUR 384 Mio. im 4. Quartal deutlich.

Gesamtjahr 2023 Finanz- und Geschäftsentwicklung bei ams OSRAM

Im Geschäftsjahr 2023 hat das neue Führungsteam um Aldo Kamper (CEO) und Rainer Irle (CFO) dem Unternehmen eine neue strategische Ausrichtung gegeben und das Turnaround Programm „Re-establish the Base” eingeleitet. Das Programm zielt darauf ab, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren und die Effizienz bei der Markteinführung von Innovationen zu steigern. Darüber hinaus wurde das mittelfristig angestrebte Geschäftsmodell aktualisiert, und die Bilanz gestärkt. All diese Entwicklungen legen den Grundstein für strukturelles Wachstum aus dem Kernportfolio intelligenter Emitter- und Sensorkomponenten in den Märkten Automotive, Industrie und Medizintechnik. Das Unternehmen wird weiterhin ausgewählte Halbleitergeschäfte im Consumer-Bereich verfolgen und sich dabei auf Technologien konzentrieren, in denen es sich nachhaltig differenzieren kann. Das Segment Lampen & Systeme wird weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Gewinnerzielung und zur Cashflow-Generierung leisten.

EUR Mio.
(außer Ergebnis je Aktie)
Q4 2023 Q3 2023 QoQ Q4 2022 YoY
Umsatzerlöse 908 904 0,4% 1.177 -23%
Bruttogewinnmarge ber.1) 28,7% 29,0% -30 bps 28,5% +20 bps
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ber.1) 62 71 -12,3% 86 -28%
Operative Marge ber.1) 6,9% 7,9% -100bps 7,3% -40 bps
Ergebnis nach Steuern ber.1) -16 29 -154% 29 -154%
Verwässerte EPS ber.1) -0,03 0,11 -131% 0,11 -131%
Verwässerte EPS ber. (in CHF)1)2) -0,03 0,10 -133% 0,11 -130%
Nettoeinkommen (IFRS) -82 -55 -49% -147 +44%
Verwässertes EPS (IFRS) -0,18 -0,21 -14% -0,56 +68%
Operativer Cash Flow 80 199 -60% 201 -60%
Cash Flow aus CAPEX -222 -262 -15% -233 -5%
Nettoverschuldung 1.312 2.269 -42% 1.717 -24%
Nettoverschuldung (inkl. SLB) 4) 1,696 2,269 -25% 1,717 -1%

1)  Bereinigt um M&A-bedingte Aufwendungen, Transformationskosten und Aufwendungen für aktienbasierte Vergütung sowie Ergebnis aus Beteiligungen in assoziierten Unternehmen und aus dem Verkauf eines Geschäfts       
2) Das Ergebnis je Aktie in CHF wurde mit dem durchschnittlichen Wechselkurs der jeweiligen Periode umgerechnet
3) Cash Flow aus Investitionstätigkeit in materielle und immaterielle Güter (z.B. kapitalisierte Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen)
4) Sale-und-Lease-Back Transaktion in Höhe von umgerechnet ca. EUR 384 Mio. in der Verschuldung berücksichtigt.

Der Gruppenumsatz im Gesamtjahr 2023 betrug EUR 3,59 Mrd. gegenüber EUR 4,82 Mrd. im Vorjahr. Der Rückgang um 25% wurde durch Portfolioveräußerungen im Segment Lamps & Systems (ca. EUR 500 Mio.) und einem Rückgang im Halbleitersegment getrieben. Bei Letzterem war der Hauptfaktor das Auslaufen bedeutender Geschäfte mit Komponenten für Mobiltelefone, nach dem Verlust der dazugehörigen Kundenplattform („socket loss“), zusätzlich zur Bestandskorrektur im Automotive- und im Industriesegment im 1. Halbjahr 2023, sowie einer deutlichen Marktschwäche in bestimmten Industriesegmenten wie Pflanzenzucht oder professionelle LED-Beleuchtungen.

Das bereinigte EBIT für das Gesamtjahr 2023 betrug EUR 233 Mio. gegenüber EUR 407 Mio. im Vorjahr. Die Hauptfaktoren für diese Entwicklung waren Leerstandskosten in den Halbleitergeschäften für Anwendungen in Consumer-Geräten, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, sowie Leerstandskosten für Produkte in Industrie- und Automobilanwendungen aufgrund des Abbaus von Beständen.

Das angepasste verwässerte Ergebnis je Aktie für das gesamte Geschäftsjahr betrug EUR 0,16 oder CHF 0,15, während das unverwässerte Ergebnis nach IFRS bei EUR -5,20 oder CHF -5,06 lag.

Der operative Cash Flow betrug im Geschäftsjahr 2023 EUR 674 Mio. verglichen mit EUR 599 Mio. im Geschäftsjahr 2022. Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit in Anlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (CAPEX) war deutlich höher als im Vorjahr, aufgrund der außergewöhnlich hohen Investitionen in die bahnbrechende 8-Zoll-basierte microLED-Technologie für eine neue Generation von helleren, effizienteren und selbstleuchtenden Displays getrieben.

EUR Mio.
(außer Ergebnis je Aktie)
2023 2022 YoY
Umsatzerlöse 3.590 4.819 -25%
Bruttogewinnmarge ber.1) 28,7% 30,5% -180 bps
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ber.1) 233 407 -43%
Operative Marge ber.1) 6,5% 8,4% -190 bps
Ergebnis nach Steuern ber.1) 50 124 -59%
Verwässerte EPS ber.1) 0,16 0,47 -66%
Verwässerte EPS ber. (in CHF)1)2) 0,15 0,47 -66%
Ergebnis nach Steuern (IFRS) -1.613 -444 -263%
Unverwässertes EPS (IFRS) -5,20 -1,70 -206% 
Operativer Cash Flow 674 599 +13%
Cash Flow aus CAPEX 3) -1.049 -537 -95%
Nettoverschuldung 1.312 1.717 -24%
Nettoverschuldung (inkl. SLB) 4) 1.696 1.717 -1%

1)  Bereinigt um M&A-bedingte Aufwendungen, Transformationskosten und Aufwendungen für aktienbasierte Vergütung sowie Ergebnis aus Beteiligungen in assoziierten Unternehmen und aus dem Verkauf eines Geschäfts       2) Das Ergebnis je Aktie in CHF wurde mit dem durchschnittlichen Wechselkurs der jeweiligen Periode umgerechnet
3) Cash Flow aus Investitionstätigkeit in materielle und immaterielle Güter (z.B. kapitalisierte Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen)
4) Sale-und-Lease-Back Transaktion in Höhe von umgerechnet ca. EUR 384 Mio. in der Verschuldung berücksichtigt.

GJ23: Refinanzierung schneller abgeschlossen als ursprünglich erwartet

Am 27. September 2023 verkündete das Unternehmen seinen umfassenden Finanzierungsplan, um die damals ausstehenden Fälligkeiten im Jahr 2025 anzugehen und die Bilanz des Unternehmens langfristig zu stärken. Insgesamt sammelte ams OSRAM etwa EUR 2,25 Mrd. ein, wobei EUR 808 Mio. aus Bezugsrechtemissionen stammen, die Ausgabe neuer Unternehmensanleihen aufgrund hoher Marktnachfrage rund EUR 1 Mrd. betrug und mit Sale & Lease Back Transaktionen sowie dem Verkauf einer stillgelegten Produktionsanlage rund EUR 450 Mio. eingenommen wurden. Eine weitere Tranche im Jahr 2024 ist somit nicht mehr erforderlich. Das Unternehmen hat seine Refinanzierung vorzeitig abgeschlossen.

GJ23: Finanzmodell der Mittelfristziele

Im Geschäftsjahr 2023 aktualisierte das Unternehmen auch seine Mittelfristziele. Auf vergleichbarer Basis (ohne das nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Portfolio im Halbleitersegment von EUR 300-400 Mio. Umsatz im Jahr 2023) strebt das Unternehmen ein durchschnittliches jährliches Wachstum (CAGR) von 6-10% an, unterstützt durch starke Design-Wins, und visiert eine bereinigte EBIT-Marge von etwa 15% bis 2026 an.

Das Modell stützt sich auch auf die Erwartung des Unternehmens an eine Normalisierung des Verhältnisses von Investitionen zu Umsätzen auf etwa 10% bis 2025, was nach Abschluss des überdurchschnittlichen Investitionszyklus der letzten Jahre im Zusammenhang mit den Investitionen in die neue 8-Zoll-Technologie erfolgt. Dadurch wird der Free Cashflow weiter verbessert. Die vollständige Umsetzung des Programms „Re-establish the Base“, das voraussichtlich bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 rund EUR 150 Mio. Verbesserung des bereinigten EBIT pro Jahr liefern wird, wird nachhaltig dazu beitragen, Cashflow zu generieren.

ams OSRAM GJ23: Fortschritte im Programm „Re-establish the Base“

Am 27. Juli 2023 verkündete ams OSRAM sein Programm „Re-establish the Base“, mit dem sich das Unternehmen auf seinen profitablen Kern als neue Basis für nachhaltiges, rentables Wachstum fokussieren möchte.

Was Portfoliomaßnahmen betrifft, die auf den Ausstieg aus dem nicht zum Kerngeschäft gehörenden Halbleiter-Portfolio abzielen, strebt das Unternehmen vorrangig die Ausgliederung des Geschäfts mit passiven optischen Komponenten Vorrang an.

In Hinblick auf die Monetarisierung von Innovation hat das Unternehmen die Konsolidierung von drei auf zwei Geschäftsbereichen im Halbleiter-Segment zum 1. Oktober 2023 abgeschlossen. Damit einher geht die Stärkung der Verantwortlichkeit der Geschäftsbereiche für die Geschäftsentwicklung.

Zudem wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2024 der Vorstand auf zwei Mitglieder reduziert (CEO und CFO) im Vergleich zu vier im Vorjahr.

GJ23: Starke Design-Wins im Geschäftsjahr 2023

Das Unternehmen konnte während des Geschäftsjahres 2023 weiterhin Neugeschäft (Design-Wins), das in den nächsten Jahren anlaufen wird, in bedeutender Höhe gewinnen. Der Umfang belief sich auf über EUR 5 Mrd. für das gesamte Kern-Halbleiter-Portfolio in allen Segmenten. Der größte Beitrag stammt aus dem Automotive-Bereich.

Status der ausstehenden OSRAM-Minderheitsanteile

Am 31. Dezember 2023 hielt die Gruppe etwa 86% der OSRAM Licht AG-Aktien, verglichen mit 86% am 30. September 2023. Die Gesamtverbindlichkeit für die Put-Optionen der Minderheitsaktionäre betrug am Ende des 4. Quartals 2023 noch EUR 611 Mio. im Vergleich zu EUR 616 Mio. am Ende des 3. Quartals 2023.

Das Unternehmen hat eine ungenutzte revolvierende Kreditlinie (RCF) von EUR 800 Mio., die im Zusammenhang mit der erfolgreichen Bezugsrechtemission bis September 2026 verlängert wurde. Die RCF besteht hauptsächlich, um etwaige weitere signifikante Ausübungen der Put-Option im Rahmen des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrags (DPLTA) abzudecken.

ams OSRAM: Ausblick 1. Quartal 2024

Das Unternehmen erwartet weiterhin eine schwache Nachfrage aus den Märkten Industrie und Medizintechnik. Die Nachfrage aus den Consumer-Märkten bleibt weiterhin mäßig, trotz der steigenden Nachfrage nach Produkten wie Smartphones. Im Zuge dessen erwartet ams OSRAM, dass die Umsätze im 1. Quartal im Einklang mit der typischen saisonalen Entwicklung zurückgehen, verstärkt durch die Schwäche in den Industrie- und Medizinmärkten, und sich in einem Bereich von EUR 800-900 Mio. bewegen werden. Es wird zudem erwartet, dass sich die zuletzt sehr hohe Nachfrage aus China nach Halbleiterprodukten für den Automobilsektor normalisiert. Das bereinigte EBIT wird entsprechend zwischen 4% bis 7% erwartet. Der angenommene Wechselkurs EUR/USD beträgt dabei 1,08.

Hinweise zum Verlauf des Gesamtjahres 2024

In Anbetracht der voraussichtlichen Geschäftsdynamik erwartet ams OSRAM in der ersten Jahreshälfte weiterhin eine anhaltende Schwäche, teilweise bedingt durch Bestandskorrekturen in den Bereichen Industrie und Medizintechnik. Für die zweite Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2024 wird eine Verbesserung erwartet, getrieben vom Serien-Hochlauf neuer Produkte und einer potenziellen Normalisierung im Industrie und Medizintechnik Segment.

Das Unternehmen plant weiterhin, nicht zum Kerngeschäft gehörende Halbleiteraktivitäten mit einem Umsatz von EUR 300-400 Mio. im Jahr 2023 im Geschäftsjahr 2024 zu veräußern oder zu beenden. Im Jahr 2024 wird der Beitrag dieser nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten niedriger als im Vorjahr sein, da es sich teilweise um auslaufende Geschäfte handelt.

Durch das Programm „Re-establish the Base“ plant ams OSRAM, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024 eine Verbesserung des angepassten EBIT von etwa EUR 75 Mio. pro Jahr zu erreichen. Dagegen erwartet das Unternehmen für 2024 typische Preisverfallsraten und höhere Personalkosten im Zuge der hohen Inflationsraten im Vorjahr sowie erhebliche Anlaufkosten für seine neue 8-Zoll-LED-Fabrik in Kulim, Malaysia.

Zudem erwartet das Unternehmen weiterhin einen positiven Free Cashflow (einschließlich Erlösen aus Veräußerungen) im Jahr 2024.

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