Die All for One Group SE (ISIN: DE0005110001), führende Consulting- und IT-Gruppe, veröffentlicht heute ihre vorläufigen und noch ungeprüften Ergebnisse für den Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis 30. September 2022 sowie die Prognose für 2022/23.
Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2021/22 um 21% auf 452,7 Mio. EUR deutlich angestiegen, während das EBIT um 15% auf 17,6 Mio. EUR zurückging. Demgegenüber konnte das EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS) um 8% auf 27,3 Mio. EUR erhöht werden.
Das Umsatzwachstum profitierte einerseits von der Integration der im Geschäftsjahr 2021/22 erworbenen Unternehmen – All for One Poland, ASC-Gruppe, blue-zone GmbH und POET-Gruppe und andererseits konnte ein organisches Wachstum von 7% erreicht werden.
Nach einem robusten 1. Halbjahr 2021/22 und einem schwierigen 3. Quartal 2021/22, das durch Umsatzeinbußen aus einem pandemiebedingt erhöhten Krankenstand, Projektverschiebungen, inflationsbedingten Preisanstiegen sowie Ergebnisbelastungen durch Integrationskosten geprägt war, sehen wir, dass die eingeleiteten Maßnahmen erste Wirkung im 4. Quartal 2021/22 zeigen und sich das EBIT stabilisiert hat.
Vorläufige (ungeprüfte) Kennzahlen von Oktober 2021 bis September 2022 und 4. Quartal 2021/22 | ||||||
in Mio. EUR | 10/2021 – 09/2022 |
10/2020 – 09/2021 ¹ |
+/- | 07/2022 – 09/2022 |
07/2021 – 09/2021 ¹ |
+/- |
Umsatz | 452,7 | 372,9 | 21% | 113,8 | 92,5 | 23% |
Cloud Services und Support | 112,0 | 85,1 | 32% | 28,1 | 21,9 | 28% |
Software Lizenzen und Support | 146,6 | 134,5 | 9% | 35,5 | 32,8 | 8% |
Consulting und Services | 182,0 | 148,2 | 23% | 46,3 | 35,5 | 30% |
CONVERSION/4 | 12,1 | 5,1 | >100% | 3,9 | 2,3 | 70% |
EBITDA | 47,1 | 42,1 | 12% | 12,1 | 10,2 | 19% |
EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS) | 27,3 | 25,2 | 8% | 6,9 | 6,1 | 13% |
EBIT-Marge vor M&A-Effekten (non-IFRS) in % | 6,0 | 6,7 | 6,2 | 6,6 | ||
EBIT | 17,6 | 20,6 | -15% | 4,3 | 4,8 | -10% |
EBIT-Marge in % | 3,9 | 5,5 | 3,8 | 5,2 | ||
Periodenergebnis | 11,0 | 13,5 | -18% | 2,4 | 3,0 | -20% |
Ergebnis je Aktie in EUR | 2,20 | 2,68 | -18% | 0,48 | 0,60 | -20% |
in Mio. EUR | 30.09.2022 | 30.09.2021 | +/- | |||
Flüssige Mittel | 77,5 | 75,0 | 3% | |||
Eigenkapitalquote in % | 29% | 35% | ||||
1) Vorjahresangaben angepasst |
Die anhaltende Nachfrage nach Digitalisierungsleistungen, der Trend Richtung Cloud Transformation sowie das breite Leistungsspektrum der All for One Group werden zukünftig das Wachstum der Gruppe treiben. Dennoch sind kurzfristig Projektverschiebungen und -unterbrechungen aufgrund von Pandemie, Lieferkettenengpässen oder konjunkturgetriebenen Unsicherheiten bei unseren Kunden an der Tagesordnung.
Der Umsatz im CORE (ERP und Kollaborationslösungen) Segment ist um 23% auf 388,0 Mio. EUR angestiegen, während das EBIT durch erhöhte Kosten im 2. Halbjahr 2021/22 um 16% zurückgegangen ist. Mit 12,1 Mio. EUR konnte der Umsatz beim maßgeschneiderten technologiebasierten Serviceangebot (»CONVERSION/4«) mehr als verdoppelt werden. Die Fachbereichslösungen im Segment LOB verzeichneten einen Umsatzanstieg von 14% auf 81,9 Mio. EUR und bedingt durch eine leicht geringere Auslastung und höhere Kosten ein EBIT von 4,2 Mio. (minus 9%).
Die wiederkehrenden Umsätze sowohl mit Cloud Services und Support (plus 32% auf 112,0 Mio. EUR) als auch mit Software Support (plus 4% auf 116,4 Mio. EUR) konnten weiter gesteigert werden. Damit macht diese strategische Steuerungsgröße der wiederkehrenden Umsätze – als wichtiger Indikator künftigen Umsatz- und Cashflow-Wachstumspotenzials – mit 240,5 Mio. EUR (plus 19%) aktuell 53% vom Gesamtumsatz aus.
»Das abgelaufene Geschäftsjahr war für uns ein wichtiges Jahr auf dem Weg zum Digitalisierungsprovider. Mit der Umsetzung der »Strategie Offensive 2022« wurde zum einen eine starke und breite Basis an IT- und Consultingdienstleistungen aufgebaut und zum anderen unsere Kundenbasis gezielt erweitert. Abgerundet wird das Leistungsspektrum durch die vier Zukäufe im Berichtsjahr. Durch die zunehmend internationale Geschäftstätigkeit und die unterschiedlichen Geschäftsfelder eröffnen sich für die Gruppe zahlreiche Chancen in stark wachsenden IT-Märkten. Im kommenden Geschäftsjahr gilt es die im Geschäftsjahr 2018/19 begonnene und pandemiebedingt verzögerte Strategieoffensive abzuschließen. So steht die Erweiterung und stärkere Einbindung der Regional Delivery Center im operativen Betrieb, der Ausbau des Microsoft-Bereichs sowie die Verbesserung der Margen nach Abschluss der Integration der neu erworbenen Gesellschaften im Fokus«, resümiert der neue Co-CEO Michael Zitz.
Das EBITDA beläuft sich auf 47,1 Mio. EUR (2020/21: 42,1 Mio. EUR), und das EBIT auf 17,6 Mio. EUR (minus 15%). Die EBIT-Marge beträgt 3,9% (2020/21: 5,5%). Das EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS) zeigt die »echte« operative Entwicklung, bereinigt um akquisitionsbedingte externe Aufwendungen und Erträge und akquisitionsbedingte Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte. Dieses ist trotz der ungeplanten Belastungen im Vorjahresvergleich um 8% auf 27,3 Mio. EUR angestiegen. Das EBT liegt bei 15,9 Mio. EUR (minus 18%), das Periodenergebnis bei 11,0 Mio. EUR (minus 18%) und das Ergebnis je Aktie bei 2,20 EUR (minus 18%).
Die Eigenkapitalquote zum 30. September 2022 beträgt 29% (30. Sep 2021: 35%). Die flüssigen Mittel sind von 75,0 Mio. EUR auf 77,5 Mio. EUR gestiegen. Neben einer weiterhin soliden Bilanzstruktur hat sich die Gruppe im Mai 2022 durch die erfolgreiche Platzierung von Schuldscheindarlehen in Höhe von 40 Mio. EUR langfristige Finanzierungszusagen zu attraktiven Konditionen gesichert.
Die Anzahl der Mitarbeiter liegt mit 2.758 zum 30. September 2022 deutlich über dem Vorjahresniveau (30. Sep 2021: 1.991). Der Gesundheitsindex liegt bei 96,6% (2020/21: 97,4%).
All for One Group: Prognose
Zuverlässige Prognosen zur Geschäftsentwicklung sind in Anbetracht von unwägbaren, exogenen Einflussfaktoren nach Einschätzung des Vorstands aktuell nur sehr eingeschränkt möglich. Weitere konjunkturelle Rückschläge aufgrund von steigender Inflation, der unsicheren Energieversorgung, der Pandemie, der Lieferkettenprobleme bei unseren Kunden sowie durch den Krieg in der Ukraine können jedoch keinesfalls ausgeschlossen werden. Dies könnte zu einer geringeren Nachfrage, weiteren Projektverschiebungen sowie zu erhöhten Forderungsausfällen und vermehrten Insolvenzen im Kundenstamm führen und die Erreichung der Prognose gefährden.
Trotz dieser Unwägbarkeiten hat sich der Vorstand dazu entschieden, auf Basis der aktuellen Kenntnisse eine Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 zu veröffentlichen. Basierend auf einer weiterhin robusten und guten Auftragslage, einer stabilen und breiten Kundenbasis und den prognostizieren Wachstumsraten für den IT-Services Markt erwartet die All for One Group für das Geschäftsjahr 2022/23 ein Umsatzvolumen zwischen 470 Mio. EUR und 500 Mio. EUR (2021/22: 452,7 Mio. EUR). Das EBIT vor M&A-Effekten (non-IFRS) soll sich in einer Spanne von 27,5 Mio. EUR und 30,5 Mio. EUR bewegen.
All for One Group CFO Stefan Land: »Wir sind im vergangenen Geschäftsjahr mit unserer Geschäfts- und Organisationsentwicklung sehr gut vorangekommen. Unsere vier Akquisitionen waren genau richtig. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir nicht nur weiterwachsen, sondern auch erste Performancegewinne zeigen. Die Pipeline ist sehr voll, Investitionen in Digitalisierung und Transformation werden trotz herausfordernder Zeiten konsequent getätigt.«
Mit Blick auf die globale Unsicherheit der Märkte ist ein konkreter Mittelfristausblick derzeit erneut schwierig. Die All for One Group plant bei den Umsatzerlösen für die nächsten Jahre ein robustes, organisches Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (u.a. abhängig vom zukünftigen Inflationsniveau), das durch anorganisches Wachstum in zukunftsträchtigen Portfoliobereichen ergänzt wird. Die EBIT-Marge vor M&A-Effekten (non-IFRS) soll bis zum Geschäftsjahr 2025/26 in einer Spanne von 7% bis 8% liegen.