Aktientipps? SNP, Limes Schlosskliniken und SLM – Lukas Spang lässt sich in die Karten sehen

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Lukas Spang: Geschäftsführer der Tigris Capital GmbH in der Funktion des Fondsberaters

Aktientipps? Vielleicht. Auf jeden Fall spannend. Ein Gastbeitrag von Lukas Spang über „seine Favoriten“ hat mittlerweile einen festen Platz auf unserer Seite. Bevor wir zu seinen aktuellen Beitrag kommen noch etwas zum Autor: Im Mai vergangenen Jahres startete der Tigris Small & Micro Cap Growth Fund, der von Lukas Spang und der Tigris Capital GmbH beraten wird. Der Fonds fokussiert sich auf Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 1 Mrd. Euro. Verfolgt wird ein sogenannter Value-Growth-Ansatz, sodass Firmen mit vielversprechenden Wachstumsperspektiven (strukturelles Wachstum, neue Produkte oder Technologien, Gesetzesinitiativen) gesucht werden, die profitabel arbeiten und weiteres Margenpotenzial aufweisen. Zudem wird auf eine hohe Cashflow-Stärke geachtet, insbesondere mit Blick auf den Free Cashflow.Ein geringer Investitionsbedarf in das operative Geschäft sollten daher einhergehen mit positiven Free Cashflows.

Letztlich wird auch auf die Effizienz mit dem eingesetzten Kapital geachtet, ausgedrückt in Form der Kapitalrendite.

Seit Fondsauflage konnte der Kurs der Seed-Tranche von 100,00 Euro zur Ausgabe auf aktuell 118,14 Euro ansteigen. Das Fondsvolumen liegt derzeit bei 17,9 Mio. Euro und damit deutlich höher als zu wikifolio Zeiten. Zurzeit enthält der Fonds 22 Werte und ist damit sehr fokussiert investiert. Auch zukünftig soll dies beibehalten werden. Zwar handelt es sich laut Herrn Spang nicht um einen Technologiefonds, wenngleich diesem Bereich aktuell rund 56% zuzuordnen sind. Herr Spang begründet diese Allokation stattdessen damit, dass die Firmen aus diesem Sektor seine Anforderungen vielfach am besten erfüllen und sich dadurch die Zusammensetzung ergibt. Dies könne sich aber auch wieder ändern. Die drei größten Positionen sind dabei momentan SNP (7,5%), Allgeier (6,9%) sowie EQS (6,4%).

Nach seinem letzten Gastbeitrag im Juli 2021 haben wir ihn nach seinen drei Favoriten für das neue Jahr gefragt. Auch ein bereits bekannter Wert findet sich dabei erneut unter seinen Favoriten.

Limes Schlosskliniken AG: „…Anbieter hochwertiger Privatkliniken..„und „… Steigerung der Auslastung.“

Die Limes Schlosskliniken AG ist ein Anbieter hochwertiger Privatkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychoanalyse für Privatpatienten. Dabei werden Stressfolgeerkrankungen, mentale und seelische Störungen, wie z.B. Depressionen, Trauma und akute Burnout Zustände behandelt. Laut einer Studie der DAK vom Juli 2021 waren psychische Erkrankungen im zweiten Quartal 2021 mit einem Anteil von 20,5% die zweithäufigste Erkrankung in Deutschland. Der Anteil hat sich im Vergleich zum ersten Quartal 2020 von 15,3% spürbar erhöht. Als Grund führt die DAK u.a. die Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen an, die auf psychische Erkrankungen wie ein Verstärker gewirkt habe.

Im März 2016 eröffnete Limes die erste Klinik im der Mecklenburgischen Schweiz, im Juni 2020 folgte in Bad Brückenau die zweite. In der zweiten Jahreshälfte 2022 ist im Bergischen Land die dritte Klinik geplant, ehe im Jahr 2023 die erste Kinder- und Jugendklinik entstehen soll. Beide Kliniken sollen schlüsselfertig übernommen werden, sodass keine Investitionen notwendig sind.

Aktientipps? CHART der Limes Schlosskliniken AG (ISIN: DE000A0JDBC7) | Powered by GOYAX.de:

Im November vergangenen Jahres wurde in der Schweiz eine Beteiligung über 51% an der PRC Group AG eingegangen, die unter dem Namen Paracelsus Recovery in Zürich die weltweit exklusivste, individuellste und diskreteste Klinik für Abhängigkeits- und mentale Erkrankungen betreibt. Im aktuellen Geschäftsjahr plant diese einen Umsatz von rund 8 Mio. € sowie ein EBITDA i.H.v. 2,5 Mio. €. Limes selbst plant 2021 mit rund 17,4 Mio. € Umsatz sowie einem EBITDA von 4,9 Mio. €. Mit Blick auf die kommenden Jahre sollten Umsatz und Ergebnis durch eine weitere Steigerung der Auslastung (2021e: 69%) sowie neue Standorte – sowohl organisch als auch anorganisch – deutlich gesteigert werden können. Allerdings sind der Streubesitz und die Marktkapitalisierung noch sehr niedrig, sodass die Liquidität in der Aktie recht gering ist und auch größere Kursschwankungen auftreten können.

SLM Solutions AG: „…Talsohle… überwunden.“ und „…Marge verbessern.“

Die Talsohle dürfte bei SLM Solutions überwunden sein. Nach 9 Monaten stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 11,2%, der EBITDA-Verlust reduzierte sich deutlich von 12,2 Mio. € auf 7,6 Mio. €. Insbesondere aber der Auftragseingang (+67,2%) und der Auftragsbestand (+74,4%) haben sich deutlich verbessert. Im Gesamtjahr 2021 soll der Umsatz um rund 15% auf mindestens 71 Mio. € ansteigen. In diesem Jahr soll dann die 100 Mio. € Grenze überschritten werden, ehe sich der Umsatz bis 2026 gegenüber 2021 verfünffachen soll. Dies ist einerseits auf das deutliche Marktwachstum im Bereich additiver Metallverarbeitung zurückzuführen, das von 2 Mrd. € im Jahr 2020 auf 7 Mrd. € im Jahr 2025 ansteigen soll. Andererseits hat SLM mit der neuen Maschine NXG XII 600 eigenen Angaben zu Folge einen „Gamechanger“ auf den Markt gebracht, die laut Unternehmen bis zu 20x schneller als ein Standard Lasersystem ist. Per Ende September hatte SLM für die neue Maschinengeneration sechs Kaufaufträge in den Büchern und eine Pipeline von >20 für das Jahr 2022. Jüngst hat das Unternehmen eine Bestellung für zwei NXG XII 600 Maschinen von einem führenden Raketenunternehmen aus Kalifornien erhalten. Gerüchten zur Folge handelt es sich dabei um Space X.

Aktientipps? CHART der SLM Solutions Group AG (ISIN: DE000A111338) | Powered by GOYAX.de:
Aktientipps Chart SLM

Neben dem deutlichen Umsatzanstieg soll sich auch die Marge erheblich verbessern. Im zweiten Halbjahr 2022 strebt SLM den Break-Even auf EBITDA-Ebene an, mittelfristig soll die EBITDA-Marge auf >20% ansteigen. Dazu prüft das Unternehmen ein Zweitlisting in den USA und plant die Investor Relations Aktivitäten wieder zu verstärken. Letztlich halten einige Marktteilnehmer das Unternehmen auch weiter für einen Übernahmekandidaten. Hintergrund dessen ist, dass die Übernahme 2016 durch General Electric 2016 scheiterte, nachdem sich Paul Singer mit Elliot einkaufte und auf einen höheren Preis spekulierte. Mit rund 22% ist er nun größter Aktionär und bekannt für strategische Deals. Dennoch muss der Vorstand zeigen, dass die optimistischen Prognosen erreichbar sind, da die Gesellschaft anderenfalls weiterhin defizitär bleiben würde und sich nicht aus dem operativen Geschäft finanzieren könnte.

SNP AG: „…weitere Partnerschaften…“ und  „…am großen Potential… zu profitieren.“

2021 war erneut kein gutes Jahr für SNP AG Aktionäre. Der Kurs sank um rund 36%. Doch der Blick auf die Zahlen fällt weniger schlecht aus. Der Umsatz stieg in den ersten drei Quartalen zwar insbesondere durch die Übernahmen der EXA AG und der Datavard AG um 14,5%. Jedoch erhöhte sich der Umsatz auch organisch um 5,7%. Das EBITDA verbesserte sich u.a. durch Einsparungen und Effizienzsteigerungen um 36,2%. Enttäuschend dagegen entwickelte sich der Auftragseingang, der von Verzögerungen auf der Kundenseite und einer hohen Vorjahresbasis durch einen Upfront-Deal mit einem Partner geprägt war. Im Jahresverlauf konnten aber weitere Partnerschaften mit Systemhäusern wie Accenture, Cognizant, TCS oder Wipro sowie Multicloud-Anbietern wie Rackspace bzw. Hyperscalern wie Microsoft geschlossen werden. Inzwischen arbeitet SNP mit allen relevanten Systemhäusern zumindest auf Projekteben zusammen und hat mit allen großen Cloud-Anbietern Partnerschaften.

Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um in den kommenden Jahren am großen Potenzial durch die SAP-Umstellung von R3 auf S4 bis 2027 zu profitieren.

Mit der eigenen Software Crystal Bridge kann somit die Transformation schneller, sicherer und mit deutlich weniger Personal umgesetzt werden. Vor allem die Personalressourcen dürften in den kommenden Jahren knapp werden, sodass dann ein Software-Tool einen hohen Mehrwert darstellen sollte. Zugleich bietet auch die oftmals damit verbundene Verlagerung von IT-Systemen in die Cloud ein großes Potenzial für SNP, die ebenfalls mit der Software der Heidelberger umgesetzt werden kann.

Aktientipps? CHART der SNP Schneider-Neureither & Partner AG (ISIN: DE0007203705) | Powered by GOYAX.de:
Aktientipps. Chart der SNP Aktie

Durch die erworbenen Gesellschaften EXA und Datavard kann SNP die Wertschöpfung beim Kunden durch den Bereich Datenmanagement und -analyse erweitern und somit den Share of Wallet erhöhen. Geht der Plan des Vorstands auf, sollten sich die Softwareumsätze, insbesondere auch über Partner, deutlich erhöhen, einhergehend mit einer spürbaren Margensteigerung für den Gesamtkonzern. Die Geduldsschnur von Investoren wird jedoch immer kürzer, sodass der Vorstand zeigen muss, dass er diese Potenziale auch realisieren kann. Anderenfalls würden nicht nur Umsatz und Ergebnis deutlich weniger stark steigen wie bislang erwartet, sondern auch der Aktienkurs seine Talfahrt weiter fortsetzen.

Hinweis: Die Aktien von Limes Schlosskliniken, SLM Solutions und SNP befinden sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Tigris Small & Micro Cap Growth Fund. Der vorliegende Beitrag beabsichtigt keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der besprochen Finanzinstrumente; er ist rein akademischer Natur.

Wertentwicklungen aus der Vergangenheit sind keine Garantie und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance. Geschäfte mit Finanzinstrumenten sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet.

GASTBEITRAG  Lukas Spang. Favoriten 2022.

Aktientipps Gastbeitrag Lukas Spang Lukas Spang | Geschäftsführer der Tigris Capital GmbH

Lukas Spang beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Börse und Aktien. Er war er im Aktienresearch bei der GBC AG in Augsburg sowie dem Bankhaus Lampe in Düsseldorf tätig und konnte sich im Rahmen dessen wichtige Kenntnisse zur Unternehmensbewertung aneignen. Seit September 2013 ist er auf der Social Trading Plattform wikifolio unter dem Namen „Junolyst“ aktiv und verwaltete dort bis Ende April 2021 das wikifolio „Chancen suchen und finden“  mit Fokus auf Small & Micro Caps aus dem deutschsprachigen Raum sowie derzeit noch das wikifolio „Top Pics of the Year“ . In den vergangenen Jahren konnte er sich so ein umfangreiches Wissen und breites Netzwerk in diesem Marktsegment aufbauen. Seit Mai 2021 ist er als Geschäftsführer der von ihm gegründeten Tigris Capital GmbH in der Funktion des Fondsberaters für den „Tigris Small & Micro Cap Growth Fund“ tätig, der von der Gesellschaft initiiert wurde.

Kurzinfo Tigris Capital GmbH

Die Tigris Capital GmbH mit Sitz in München ist auf Dienstleistungen als vertraglich gebundener Vermittler für Fonds-Advisory spezialisiert, die sich auf den Nischenmarkt deutschsprachige Nebenwerte fokussiert. Die Gesellschaft wurde 2020 von Lukas Spang gegründet, der zugleich Geschäftsführer ist. Im Mai 2021 wurde mit dem Tigris Small & Micro Cap Growth Fund der erste Fonds initiiert, der eine Strategie ähnlich dem wikifolio „Chancen suchen und finden“ fortführt. Lukas Spang verfügt hierdurch über Erfahrungen im Small & Micro Cap-Kapitalmarktumfeld sowie über ein Netzwerk in diesem Marktsegment.

Die Tigris Capital GmbH ist im Rahmen der Anlageberatung und der Anlagevermittlung gem. § 2 Abs. 2 Nrn. 3 und 4 WpIG ausschließlich auf Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH tätig.

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