Die AIXTRON SE hat in einem herausfordernden Marktumfeld das Geschäftsjahr 2024 mit soliden Umsätzen und strategischen Investitionen abgeschlossen. Während sich das operative Geschäft stabil zeigte, verzeichnete das Unternehmen aufgrund eines veränderten Produktmixes, einer geringeren Auslastung und höherer Betriebsaufwendungen einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 16 % auf 131,2 Mio. Euro. Dennoch konnte sich AIXTRON als Technologieführer für Depositionsanlagen in der Halbleiterindustrie behaupten und sich für das nächste Wachstumszyklus optimal positionieren.
G10-Anlagenfamilie als Wachstumsmotor
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für AIXTRON bleibt die G10-Anlagenreihe, die mittlerweile 50 % der Anlagenumsätze ausmacht. Besonders die G10-SiC konnte neue Kunden gewinnen und den Marktanteil von AIXTRON weiter ausbauen.
Leistungselektronik (SiC & GaN): 55 % der Anlagenumsätze (2023: 74 %)
LEDs & Micro-LEDs: 28 %
Optoelektronik: 12 %
Mit der neuen 300 mm-GaN-Pilotanlage „Hyperion“, die bereits bei mehreren Kunden platziert wurde, stellt sich AIXTRON für den nächsten Technologiesprung auf.
CEO Dr. Felix Grawert betont: „Das Potenzial für SiC- und GaN-basierte Leistungselektronik ist enorm – insbesondere durch KI-Anwendungen und neue Energieanforderungen. Wir nutzen die aktuelle Marktphase, um uns optimal für das nächste Wachstum vorzubereiten.“
Rekordquartal und solider Jahresumsatz trotz Marktabschwächung
Umsatz 2024: 633,2 Mio. Euro (+1 %) – Prognose erfüllt
Rekord-Umsatz im Q4 2024: 226,9 Mio. Euro (+6 %)
EBIT 2024: 131,2 Mio. Euro (-16 %)
EBIT-Marge: 21 % (Vorjahr: 25 %)
Während das vierte Quartal eine starke Umsatzperformance zeigte, spiegelte sich die nachlassende Marktnachfrage im Auftragseingang wider, der um 7 % auf 596,4 Mio. Euro sank. Besonders die Leistungselektronik-Branche kürzte Investitionen, was sich auch im rückläufigen Auftragsbestand (289,3 Mio. Euro, Vorjahr: 353,7 Mio. Euro) bemerkbar machte.
Investitionen in Forschung & Entwicklung als Zukunftsgarantie
AIXTRON investiert massiv in Innovationen und hat mit 100 Mio. Euro in Rekordzeit ein neues Innovationszentrum in Herzogenrath errichtet, um den 300 mm GaN-Technologiesprung zu meistern. Zudem wurde eine neue Produktionsstätte in Italien erworben, um Kapazitäten für zukünftige Nachfragespitzen zu schaffen.
Forschung & Entwicklung 2024: 91,4 Mio. Euro (+4 %)
Mitarbeiterwachstum: +5 % auf 1.207 Beschäftigte
Finanzielle Stabilität & Dividendenkürzung für Liquiditätssicherung
Betrieblicher Cashflow: +26,2 Mio. Euro (Vorjahr: -47,3 Mio. Euro)
Eigenkapitalquote: 83 % (Vorjahr: 75 %)
Geplante Dividende: 0,15 Euro pro Aktie (2023: 0,40 Euro)
Der Free Cashflow blieb mit -72,4 Mio. Euro im negativen Bereich, bedingt durch hohe Investitionen. Zur Sicherung der Liquidität wird die Dividende deutlich gekürzt, um sich finanziell für kommende Marktzyklen zu wappnen.
CFO Dr. Christian Danninger erklärt: 2024 verlief anders als erwartet, aber wir investieren weiter in unsere Zukunft. Unser Fokus für 2025 liegt auf der Stärkung der Profitabilität und dem Wiederaufbau einer starken Cash-Position.“
Ausblick 2025: Marktberuhigung & Profitabilitätsfokus
Erwarteter Umsatz: 530 – 600 Mio. Euro
Erwartete EBIT-Marge: 18 % – 22 %
Erwartete Bruttomarge: 41 % – 42 %
Während die Nachfrage im Bereich Leistungselektronik und LED voraussichtlich schwach bleibt, erwartet AIXTRON Wachstum im Optoelektronik-Segment – insbesondere durch KI-getriebene Datenkommunikation.
Für Q1 2025 wird ein verhaltener Start mit Umsätzen zwischen 90 und 110 Mio. Euro erwartet.
Fazit: AIXTRON bleibt langfristig stark positioniert
✔ Technologieführer in der Halbleiterindustrie bleibt wettbewerbsfähig
✔ Große Zukunftschancen durch 300 mm GaN-Technologie
✔ Robuste Finanzstruktur trotz temporärer Marktschwäche
✔ 2025 Fokus auf Profitabilität & Cash-Position
Mit klaren Zukunftsinvestitionen und strategischer Marktausrichtung stellt sich AIXTRON für die nächste Wachstumsphase stark auf.