Adler Group – das trifft. LEG verzichtet auf Option. Adler bleibt auf „Brack Capital“ sitzen.

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Adler group Aktie ein Scherbenhaufen?

Adler Group Aktie liegt auf einem desaströsen Kursniveau und zumindest scheint es so. als ob das Restmanagement erkannt hat, dass nur ein radikaler Umbruch, professionell von AUSSEN begleitet möglicherweise die Adler Group in ihrer derzeitigen, bereits geschrumpften, Grösse retten kann.

Und die Aufarbeitung der Vergangenheit, Aufdeckung der vermuteten „Fehlverhalten“ sind im Fluss. Wobei auch die BAFin Prüfungsanordnung ein klares Signal war. Und bis dahin gikt es für die Adler Group die Liquidität aufrecht zu erhalten, notwendige Refinanzierungen zu sichern, das Restportfolio zu „pflegen“ und die Baustelle Consus zu „lösen“. Und auf diesem Weg gibt es heute einen Rückschlag, nicht bei der Consus Aufarbeitung, sondern bei Liquidität und Refinanzierungskraft. Im Rahmen der umfangreichen Desinvestments der Adler Group seit Bekanntwerden der ersten Vorwürfe gegen „Geschäftsgebahren“ eines „bestimmenden Aktionärs“ gab es neben bereits abgewickelten Paketverkäufen, u.a. an die LEG, auch einen optionierten Verkauf. Der Reihe nach:

Im Dezember konnte Adler Vollzug melden – Brack Capital, Immobilienportfolio, wurde in zwei Schritten „verkauft“ – seienrzeit für die Adler group ein Teilbefreiungsschlag

Am 01.12.2021 hörte es sich noch gut an: Neben einem Portfolioverkauf vollständig und an LEG Tochtergesellschaften von 15.362 Wohn- und 185 Gewerbeeinheiten zu netto 800 Mio EUR der „aufgeschient werden konnte“, ein schrittweiser Verkauf der Adler Group Beteiligung an der börsennotierten Brack Capital Properties mit …“. Konkret: 82,5 Mio EUR sofort am 1.12.2021, davon NETTO 75 Mio EUR plus 7,5 Mio EUR Optionsprämie SOFORT für den Verkauf aller von ADLER Real Estate gehaltenen Anteile an der börsennotierten Brack Capital Properties N.V.  (ca. 70% der ausstehenden Aktien).

Diese Vereinbarung hatte zwei Teile. Rund 6,8% an BCP (das entspricht knapp 10 % des gesamten Anteils der Adler Gruppe an BCP) wurden unmittelbar nach Abschluss der Vereinbarung an die LEG zu einem Kaufpreis von 75 Mio EUR veräußert. Zusammen mit einer gezahlten Prämie in Höhe von 7,5 Mio. EUR für eine Andienungszusage ergab sich Anfangb Dezember ein sofortiger Mittelzufluss von insgesamt 82,5 Mio. EUR.

… später 767,5 Mio EUR

Im zweiten Teil der Vereinbarung hatte sich ADLER Real Estate gegenüber der LEG unwiderruflich verpflichtet, ihre verbleibenden Aktien im Rahmen eines öffentlichen Angebots oder Übernahmeangebots gegen Barzahlung seitens der LEG für Aktien der BCP anzudienen, sofern der angebotene Preis je Aktie nicht weniger als 157,00 EUR (Q3 2021 EPRA NRV), also insgesamt rund 850 Mio. EUR für die Gesamttransaktion, beträgt und die erste Annahmefrist spätestens am 30. September 2022 endet.

Und heute stoppt LEG den Deal – Verzicht auf die Kaufoption. Und Adler group muss wieder auf die Suche…

Heute dann von LEG Immobilien der Rückzieher. In kurzen. knappen Worten heisst es in einer Unternehmensmeldung der LEG Immobilien:

LEG Immobilien SE: LEG nimmt Abstand vom Erwerb weiterer Aktien der Brack Capital Properties N.V. (BCP) von der Adler Real Estate AG
Auf Grundlage eines entsprechenden Beschlusses des Vorstandes der LEG Immobilien SE hat die LEG Grundstücksverwaltung GmbH heute beschlossen, ein öffentliches Erwerbsangebot für die Aktien der der Brack Capital Properties N.V. (BCP) nicht abzugeben. Sie wird damit das mit der Adler Real Estate AG abgeschlossene Tender Commitment vom 1. Dezember 2021 mit der Verpflichtung zur Einlieferung von 63,0% der Anteile an der BCP für den Fall eines öffentlichen Erwerbsangebots der LEG für BCP endgültig nicht in Anspruch nehmen.

Natürlich werden jetzt die Spekulationen beginnen, warum der Rückzieher von LEG Immobilien erfolgte. Alles denkbar: Allgemein verschlechterte und verteuerte Refinanzierungsmöglichkeiten für Immobiliengesellschaften machen den Deal für die LEG einfach „uninteressanter“. Oder es liegt an den möglicherweise für die Zukunft prognostizierten Preisrückgänge am Immobilienmarkt, die die Strategen der LEG das „Projekt“ weniger attraktiv erscheinen lassen. Bis zu: Das Portfolio entsprach nicht den Erwartungen der LEG. Oder: Die Situation bei ADLER ist zunehmend unsicherer, so dass LEG nicht „verwickelt werden will“ . Die Kursentwicklung der Brack Capital lässt den Bezugspreis wenig attraktiv erscheinen. Oder. Oder. ALLES SPEKULATION.

Jetzt muss Adler Group auf jeden Fall – mit verschlechterten Rahmenbedingungen – auf die rund 770 Mio EUR Verkaufspreis erstmal verzichten. Und was mit dem 6,8 % Paket der LEG an der Brack Capital passiert, wird die Problematik noch erhöhen. Es wird nicht leicht für ADLER einen Deal ähnlicher Grössenordnung auch nur annähernd zu bekommen, wenn überhaupt. Schwierig.
Zuviel Ungewissheit, zuviele Fragezeichen für eine Einschätzung der Aktie. Kurz nach Veröffentlichung des Forensik-Reports befragten wir einen Fachanwalt über die Adler Group Aktie und Anleihen. Wohl immer noch aktuell.
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Was sollte, was kann ein Aktionär oder Anleiheinhaber jetzt tun? Fachanwalt stellte sich kurzfristig für Fragen zur Verfügung.

Wir versuchten direkt „in das Thema einzusteigen“ mit unserer Frage: Herr Dr. Meier, sind im Komplex Adler Group S. A. Ansprüche der Gläubiger und der Aktionäre gegeben?

Dr. Meier: Es dürften Ansprüche der Inhaber von Adler-Schuldverschreibungen gegeben sein. Auch Aktionäre und Inhaber von Zertifikaten werden Ansprüche haben.

nwm: Ist es daher sinnvoll, gegen Adler Group S. A. vorzugehen?

Dr. Meier: Ja, sowohl gegen die Adler Group S. A. als auch gegen Tochtergesellschaften. Gerade wenn nahestehende Personen von Geschäften profitiert haben sollten, wird man ebenso eine Inanspruchnahme von Verwaltungsräten, Vorständen und Aufsichtsräten persönlich in Betracht ziehen.

nwm: Wer könnte den sonst noch in Anspruch genommen werden?

Dr. Meier: Freilich wird man auch das Handeln der Prüfungsgesellschaften der letzten Jahre genau prüfen müssen.

nwm: Vertritt Ihre Kanzlei auch Adler-Fälle? Wie hoch schätzen Sie die Erfolgsaussichten ein?

Dr. Meier: Bislang hatten den Mandanten noch zur Zurückhaltung geraten, um die Entwicklung zu beobachten. Dies galt insbesondere dem Umstand, ob hinsichtlich der Geschäfte mit nahestehenden Personen Aufklärung im Rahmen der Sonderuntersuchung erfolgt oder nicht. Nunmehr ist die Sachlage klar. Wir raten zum Vorgehen. Die Erfolgsaussichten sind nunmehr intakt, wenngleich man sich auf eine längere juristische Auseinandersetzung einstellen muss.

nwm: Ist es denn wirklich sinnvoll, wie sagt man so schön „gutem Geld schlechtes hinterherzuwerfen“? Sollte man nicht lieber abwarten, ob sich etwas tut an der Klagefront?

Dr. Meier: Wir raten unseren Mandanten, sich einem abgestimmten Vorgehen im Rahmen einer Klagehäufung anzuschließen. Wer nicht über eine Versicherung verfügt, sollte zudem nachdenken, ob er nicht auf einen Prozessfinanzierer zurückgreifen möchte.

nwm: Was heisst in diesem Zusammenhang „Prozessfinanzierung“?

Dr. Meier: Die Finanzierungsgesellschäft trägt das Risiko des Prozesses. Wenn dieser erfolgreich ist, bekommt sie einen Teil des Erlöses. Wenn der Prozess verloren geht, trägt die Finanzierungsgesellschaft die Kosten.

nwm: Treten Finanzierer in diesen Fällen ein?

Dr. Meier: Gerade Finanzierer, die sich auf ein Vorgehen bei Fällen im Kapitalmarktrecht spezialisiert haben, prüfen dies derzeit genau. Wir haben die Ehre, mit einem starken Finanzierer zu arbeiten, der Geschädigten bereits ein Angebot macht, wenn diese dies wünschen.

nwm: Ist Verjährung im Adler-Fall ein Thema?

Dr. Meier: Die Ansprüche aus den letzten drei Jahren sind sicher noch unverjährt; wohl auch noch solche aus früherer Zeit. Hier müssen wir weiter genau prüfen.

nwm:  Wie lange würde ein Vorgehen in dieser Sache wohl dauern?

Dr. Meier: Derzeit halten wir ein Eilverfahren nicht für sinnvoll. Daher wird sich das Verfahren, sobald es initiiert sein wird, einige Jahre hinziehen.

nwm: Sehr geehrter Herr Dr. Meier, wir bedanken uns ganz herzlich für die überaus präzisen und spontanen Ausführungen.

Ich bitte Sie, es war mir ein ausnehmendes Vergnügen und es ist ausschließlich an mir, Ihnen für die überaus freundliche und stets angenehme Zusammenarbeit zu danken.

Rechtsanwalt | Dr. Werner A. Meier – über die Adler Group Aktie und Anleihen

Adler group Aktie Klage ra dr werner a meier

RA Dr. Werner A. Meier ist im Anlegerschutz, Bankrecht und Börsenrecht tätig. Komplexe Verfahren werden von RA Dr. Meier persönlich unter Mitwirkung eines oder mehrerer Kollegen betreut.

Er nimmt sich weiterhin schwerpunktmäßig der Angelegenheiten mit Bezug zu den Vereinigten Staaten von Amerika und von Großbritannien an. Ferner betreut er umfangreiche Verfahren im Kartellrecht mit Mandanten aus gut 20 europäischen Staaten.

 

Kanzleiportrait

Die Kanzlei Marzillier, Dr. Meier und Dr. Guntner RechtsanwaltsGmbH wird von den drei Namensgebern in Zusammenarbeit mit neun Rechtsanwältinnen betrieben. Die Kanzlei ist seit über 20 Jahren führend auf dem Gebiet Anlegerschutz tätig und konnte für ihre Mandanten umfassend Kapitalien in großen deutschen Verfahren, aber auch solchen in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika   zurückführen.

Erst unlängst konnte ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom AG für 1.000 Mandanten sehr erfolgreich abgeschlossen werden.

Kontaktdaten: Tel.089-477022 / email: info@kanzleimmg.de

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