Aareal Bank Aktie: Nach dem Scheitern der Übernahmeofferte muss das Management „die Kurve kriegen“. Es muss erklären, warum man auch ohne die fast fest verplanten Finanzmittel der letztlich gescheiterten Übernehmer das Unternehmen auf einen Wachstumskurs bringen kann. Und welche Perspektiven die Aktionäre haben, dass die zuletzt gebotenen 31,00 EUR je Aktie auch ohne Übernahme zumindest mittelfristig als Kursniveau erreichbar sein sollen.
Aareal Bank Aktie kann sich trotz Marktumfeld bis jetzt noch behaupten – Management scheint heute nicht alles falsch gemacht zu haben
Wachgeküsst wurde die Aareal Bank AG (ISIN: DE0005408116) und in den Fokus gekommen durch die Erfolgsstory der Softwaretochter Aareon, an der sich Advent mit 30 % in 2020 beteiligte, gebeutelt durch Corona aufgrund ihrer Kundenstruktur, und in 2021 „auf die Gewinnerspur eingebogen.Trotz weiterhin bestehender Pandemie-Einschränkungen gelang es der Aareal Bank ihre wesentlichen für 2021 gesetzten strategischen Ziele zu übertroffen und einen kräftigen Ergebnis-Swing zu schaffen.
Das Konzernbetriebsergebnis verbesserte sich auf 155 Mio EUR – im oberen Drittel des Anfang des Geschäftsjahrs kommunizierten Zielkorridors von 100 bis 175 Mio EUR. Kräftiges Portfoliowachstums und verbesserte Refinanzierungskosten waren die Ergebnistreiber. Und genau so soll es nach dem Willen des Managements weitergehen, betont im Gleichklang mit der IT-Tochter Aareon, deren Verbleib im Konzern vorausgesetzt wird.
Es heisst visionär:
„Geplant sind eine weitere sukzessive Ausweitung des Portfoliovolumens in der Strukturierten Immobilienfinanzierung, eine ertragsorientierte Weiterentwicklung des übrigen Bankgeschäfts und eine nochmalige Beschleunigung des Wachstums der Software-Tochter Aareon, insbesondere durch weitere, von der Aareal Bank im Rahmen der Hunting-Line mitfinanzierte Akquisitionen. Durch die fortgesetzte Wachstumsstrategie soll das Konzernbetriebsergebnis mittelfristig über die für 2023 prognostizierte Marke von rund 300 Mio. € hinaus gesteigert werden. Konkret strebt das Unternehmen bereits für 2024 ein Konzernbetriebsergebnis von bis zu 350 Mio. € an, zu dem dann auch die Aareon einen signifikanten Teil beisteuert.“ (Unternehmensmeldung Aareal Bank, 24.02.2022)
Der CEO der Aareal Bank,Jochen Klösges, erklärte selbstbewust: „Die Aareal Bank Gruppe ist in allen ihren Märkten sehr gut positioniert. Daraus werden wir in Zukunft noch mehr machen als bisher. Weiteres Wachstum in allen Segmenten und nachhaltige Steigerung unserer Profitabilität: Das ist es, was wir in den nächsten Jahren vorhaben. Dafür haben wir die richtige Strategie, die nötigen Mittel und viele gute Ideen.“
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Wachstum mit gestärkter Basis – Aareal Bank will Aareon zum Wachstumsmotor für ganzen Konzern machen
Alle Segmente trugen zur positiven Entwicklung bei: Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen stieg das Neugeschäft auf 8,5 Mrd EUR(2020: 7,2 Mrd) und übertraf damit die Jahresprognose von 7 bis 8 Mrd. Dank des hohen Neugeschäfts konnte das Portfoliovolumen per 31. Dezember auf 30,0 Mrd.EUR erhöht werden – eine Steigerung um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittlichen Bruttomargen im neu akquirierten Geschäft lagen im Geschäftsjahr mit rund 235 Basispunkten auf einem hohen Niveau und deutlich über dem von Aareal vorgegebenen Ziel von 215 Basispunkten, bei gleichzeitig komfortablen Beleihungswerten (LTVs) von 57 Prozent.
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Das Segment Banking & Digital Solutions, in dem das eigenkapitalschonende Geschäft der Bank gebündelt ist, steigerte den Provisionsüberschuss auf 28 Mio EUR (2020: 26 Mio). Die Nachfrage nach digitalen Produkten wie Aareal Meter und Aareal Aval habe weiter angehalten und trage zunehmend zur Entwicklung des Geschäftssegments bei. Das Einlagenvolumen im Segment lag mit 12,4 Mrd EUR- deutlich über der Zielmarke von 11 Mrd EUR (2020: 11,0 Mrd).
Bei der IT-Tochter Aareon stiegen die Umsatzerlöse trotz Corona-Belastungen im Consulting-Geschäft im Geschäftsjahr 2020 von 258 Mio EUR 2021 auf 269 Mio EUR. Einschließlich der jüngsten Akquisition der GAP-Group, einem der großen Anbieter von ERP-Software für die Wohnungswirtschaft im deutschen Markt, hat die Aareon im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt sechs Unternehmen übernommen. Erfreulich entwickelte sich auch der Anteil der wiederkehrenden Erlöse, der 71 Prozent an den Gesamtumsätzen ausmachte und die Stabilität des Geschäftsmodells unterstreicht. Der Adjusted EBITDA stieg um 8 % auf 67 Mio EUR.
Prognose 2022
Im Geschäftsjahr 2022 erwartet die Aareal Bank Gruppe im Gesamtjahr 2022 trotz eines wegen der Pandemie weiterhin erhöhten Risikovorsorgebedarfs ein Konzernbetriebsergebnis in einer Spanne von 210 bis 250 Mio EUR (2021: 155 Mio) und damit annähernd wieder in einer Größenordnung wie vor der Covid-19-Pandemie. Das Ergebnis je Aktie (EpS) dürfte auf dieser Basis zwischen 2,00 EUR und 2,50 EUR liegen (2021: 0,89 EUR).
Gegenüber dem Vorjahr erwartet die Aareal Bank Gruppe einen weiteren deutlichen Anstieg der Erträge. Der Zinsüberschuss sollte aweiterhin anziehen und in einer Spanne von 600 bis 630 Mio EUR liegen (2021: 597 Mio). Auch der Provisionsüberschuss soll insbesondere aufgrund des Wachstums der Aareon deutlich steigen und eine Spanne von 270 bis 290 Mio EUR erreichen (2021: 245 Mio).
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Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen strebe die Aareal Bank bei entsprechenden Marktbedingungen und vorbehaltlich Währungskursschwankungen eine Portfoliogröße von rund 31 Mrd. € zum Jahresende an. Daraus abgeleitet geht man von einem Neugeschäftsvolumen von 7 bis 8 Mrd EUR aus. Für das Segment Banking & Digital Solutions geht die Aareal Bank für die Kernaktivitäten von einem leichten Wachstum des Provisionsüberschusses aus und erwartet ein durchschnittliches wohnungswirtschaftliches Einlagenvolumen von rund 12 Mrd EUR. Für die Aareon wird für das laufende Jahr eine deutliche Steigerung des Umsatzes auf 305 bis 325 Mio EUR (2021: 269 Mio) erwartet. Der Adjusted EBITDA dürfte sich mit 73 bis 78 Mio EUR ebenfalls weiter erhöhen (2021: 67 Mio).
Für Aareon braucht man auch zukünftig Geld – auch von externen Investoren
Die Software-Tochter Aareon, die mit dem bisherigen SAP-Manager Hartmut Thomsen zum 1. April einen neuen CEO bekommt, soll auch innerhalb des Aareal-Konzerns ihr Wachstum weiter beschleunigen. Ziel ist es weiterhin, die Aareon bis 2025 zu einem kapitalmarktfähigen „Rule of 40“-SaaS-Unternehmen (Umsatzwachstum über 40 %, Marge über 40 %) zu entwickeln. Die im zurückliegenden Jahr intensivierten M&A-Aktivitäten (6 Übernahmen in 2021) werden mit Nachdruck fortgesetzt. Die Aareal Bank plant, ihrer Tochter dafür zusätzliche 100 Mio EUR zur Verfügung zu stellen, die Kreditlinie für Zukäufe beliefe sich damit auf insgesamt 350 Mio EUR bis 2024.
Denkbar sei zu einem späteren Zeitpunkt auch die Mobilisierung weiterer Fremdmittel von institutionellen Investoren oder Banken. Die bisherige Ergebnisprognose für die Aareon wurde auf Basis der Akquisitionen des vergangenen Jahres angehoben: Bis 2025 soll nun ein bereinigtes EBITDA von rund 155 Mio EUR erreicht werden (bisher 135 Mio), einschließlich eines Ergebnisbeitrags von rund 20 Mio EUR aus den bereits abgeschlossenen Akquisitionen.
UND WANN WIRD DIE AAREAL BANK AKTIE WIEDER KURSNIVEAUS VON 29,00 bis 31,00 EUR SEHEN? Haben sich die „widerspenstigen“ Aktionäre unter Führung von den zwei öffentlich auftretenden Investoren verzockt? Wird jetzt der Druck der aktivistischen Aktionäre zunehmen, Aareon zu verkaufen, obwohl der Vorstand ja genau diese Variante als vertraglich „untersagt“ bezeichnete? Wie wird Advent sich bezüglich ihres 30 %-igen Aareon’s Anteils und dem Verbleib der restlichen 70 % bei Aareal positionieren? Sollen die neuen Gelder für Aareon durch Anteilsverkauf finanziert werden oder sucht man andere Finanzierungsformen? Spannend.
Chart: Aareal Bank AG | Powered by GOYAX.de