MDAX | GRENKE: Zwischenstand Viceroy gegen Grenke-Stellungnahmen, eine Gegenüberstellung

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Die GRENKE AG (ISIN: DE000A161N30) – Betrugsfall wie Wirecard oder nur beschuldigt, um durch Leerverkäufe Gewinne zu realisieren – oder irgendetwas dazwischen?

Derzeit schwer zu beurteilen. Bestimmt sind die Aussagen im Viceroy-Report pointiert, überzeichnet und auf Effekt angelegt, bestimmt werden sich nicht alle Behauptungen oder Anschuldigungen letztendlich beweisen lassen, aber wieviel stimmt, wie sehr ist Grenke ein „Betrugsschema“? Oder ist Grenke unschuldiges Opfer eines Shorters?

Eigene Meinung sollte hier die Richtschnur sein – diese Meinungsbildung versuchen wir durch eine Gegenüberstellung der Vorwürfe und den bisher vorliegenden offiziellen Erwiderungen der Grenke AG, respektive des Gründers, wichtigen Aktionärs und stellvertretenden AR-Vorsitzenden Wolfgang Grenke. Wolfgang Grenke ist auf jeden Fall in einer Position, die Interessenskonflikte auf jeden Fall möglich erscheinen und vermuten lässt, wenn man sich die Franchisestruktur und -aufbau anschaut. Einer der wesentlichen Ansatzpunkte des Britischen Shortsellers, der bereits 2016 vor Wirecard warnte und auch bei Steinhoff wesentlich zur Entlarvung des Betrugs beitrug.

WOCHENRÜCKBLICK – Wo geht es hin? Nicht nur bei Grenke gab es wichtige News: Corestate. DIC, BioNTech, CureVac, NIKOLA, NORDEX und andere

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Viceroy-Bericht vs. Grenke AG Stellungnahmen

Der Viceroy-Bericht (in blau) beginnt gleich mit der Aussage, dass man short Grenke AG sei. Klarer Hinweis auf die auf dieser Seite bestehenden Interessenskonflikte. „Wind aus den Segeln nehmen“ – aber dennoch Ansatz für die Ermittlungen der BAFin und möglicherweise der zuständigen STA wegen Kursmanipulation. Willkommener Ansatzpunkt für die Grenke AG (in gelb) in der am 18.09.2020 um 15:12 Uhr veröffentlichten Stellungnahme:

Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG: „Die Behauptungen in dieser sogenannten Analyse entbehren jeder Grundlage. Wir verwehren uns gegen jeglichen Vergleich mit Wirecard. Die Anschuldigungen eines Leerverkäufers, der mit dem von ihm ausgelösten Kursverfall Geld verdient, sind ein Schlag ins Gesicht unserer über 1.700 Mitarbeiter, unserer 40.000 Händler und unserer langfristig orientierten Aktionäre.

Und bereits am 15.09.2020 um 19:58 Uhr in einer ersten, leider sehr späten Reaktion auf den Viceroy-Report hieß es bereits von der Grenke AG: „…ist Gegenstand eines heute veröffentlichten Berichts des Unternehmens „Viceroy Research“, einer von dem als Shortseller tätigen Investor Fraser Perring gegründeten Plattform…“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt_02)}

UND DANN startet Viceroy mit den konkreten Vorwürfen:Grenke’s global expansion through the purchase of dozens of undisclosed related party franchises is a fraudulent scheme perpetrated on a mass scale, designed to either hide fake cash or siphon off millions of euros to undisclosed related parties, or both. Grenke’s banking division has been a conduit for the proceeds of crime and money laundering,and could face the loss of its banking license. Grenke’s leasing model facilitates and encourages rampant fraud from resellers, resulting in bad debt, protracted legal disputes and the defrauding of small businesses, the government,and charities. Legitimate leasing of small ticket tech is becoming increasingly redundant, in outdated and fast diminishing business segments.“

Zusammengefasst: Die Struktur des Grenke-Konzerns mit diversen Erwerben von Franchisenehmern diene entweder dazu Geld „zu stehlen“ von der Gesellschaft durch verbundene Personen und/oder Scheingewinne „in Beteiligungen um zu wandeln“, um diese so auszugeben und als Good Will in der Bilanz zu behalten. Die Grenke Banklizenz sei wegen Compliance-Fehlern gefährdet, das Geschäftsmodell ein „Auslaufmodell“, das Leasinggeschäft werde für Betrug und Scheingeschäfte genutzt und sehe sich zahlreichen Gerichtsverfahren ausgesetzt.

In der ersten Stellungnahme vom 15.09.2020 heißt es ebenso pauschal: Dieser Bericht enthält Unterstellungen, die Grenke auf das Schärfste zurückweist.“ Und weiter: „Darüber hinaus enthält der 64 Seiten lange Bericht zahlreiche weitere nicht zutreffende Anschuldigungen. Die GRENKE AG bereitet derzeit eine ausführliche Replik auch zu diesen Anschuldigungen vor und wird dazu Stellung nehmen.“  UND AM 17.09.2020 „… hat eine Taskforce einberufen, die sich mit der detaillierten Widerlegung der von Viceroy Research gegen das Unternehmen erhobenen Vorwürfe befasst.“ AM 18.09.2020: „… weist auch nach genauer Prüfung des 64-seitigen Berichts von „Viceroy Research“ die darin erhobenen Vorwürfe mit aller Entschiedenheit zurück.“

Übernahme von Franchisepartnern

Hier konkretisiert Viceroy: Viceroy can confirm that >€100m of acquisitions made by Grenke since 2011 were from undisclosed related parties controlled by Grenke executives and other insiders. We believe these transactions are similar to the Wirecard, Lernout & Hauspie and Steinhoff playbooks.“ UND später: „Obviously mass and sequential purchases of franchisees from undisclosed related parties is a way that insiders could siphon cash from the company in massive scale. But mass theft here is not the Viceroy short case. What we think is happening is that mass fake profit is being converted to mass goodwill“ Hierzu Wolfgang Grenke am 17.09.2020: Die GRENKE AG unterhält seit 2003 ein Franchisesystem. Franchisenehmern wird hierüber ermöglicht, in einem neuen Markt einen Geschäftsbetrieb für Leasing und Factoring aufzubauen.

Wolfgang Grenke: „Das Franchisesystem ist einer der Erfolgsfaktoren der GRENKE AG und einer der wesentlichen Treiber für die Expansion der letzten 10 Jahre wie auch für unser künftiges Wachstum.“

Kern des Franchisesystems ist weniger die Vereinnahmung von laufenden Franchisegebühren als vielmehr das Recht (nicht die Pflicht) der GRENKE AG, die Franchisegesellschaften nach Ablauf von 4, 5 oder 6 Jahren zu übernehmen. Das Übernahmerecht ist dabei geknüpft an ein von Anfang an festgelegtes Bewertungsmodell zur Kaufpreisfindung.

Das Modell bietet also den Gesellschaftern des Franchiseunternehmens Aussicht auch auf einen Veräußerungsgewinn und dem Konzern die Möglichkeit, Franchisegesellschaften erst und nur dann zu übernehmen, wenn sich diese im jeweiligen Markt bereits etabliert haben und zudem über erhebliches Wachstumspotenzial verfügen. Das Modell hat sich im Vergleich zu der Möglichkeit, konzerneigene Landesgesellschaften von Grund auf selbst aufzubauen, als dynamischer und erfolgversprechender erwiesen.

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Die GRENKE AG legt bei der Wahl der Franchisenehmer sehr viel mehr Wert auf die fachliche Qualifikation des künftigen Franchisenehmers als auf das Einbringen von höherem Eigenkapital oder gar einer hohen Eintrittsgebühr in das Franchisesystem. Daher sind die meisten Geschäftsführer der Franchiseunternehmen ehemalige Mitarbeiter des GRENKE Konzerns, die aber spätestens ab dem Zeitpunkt der Gründung keine weitere Rolle im GRENKE Konzern mehr innehaben. Sie sind mit Aufgaben eines Franchisegebers, den Abläufen, dem IT-System und der Risikobewertung gut vertraut“

Ob das Bewertungsmodell jedoch marktüblich oder gegenüber fremden Dritten genauso zur Anwendung käme, ist zumindest ungeklärt. Eine neutrale Prüfung der Kennziffern könnte hier mehr Klarheit liefern. Ob das Erwerbsrecht der Grenke AG den offensichtlich weitgehenden Verzicht auf Gebühren7Erträge aufwiegt oder aufwiegen kann, ist „von Außen“ kaum zu bewerten.

Eigengewächse werden also bevorzugt – ob hier Mauscheleien betrieben werden oder nicht, kann natürlich im Nachhinein nicht bewertet werden. Jedenfalls erscheint die Fokussierung auf „Eigengewächse“ schwierig. Warum sollen die Personen, die bereits für Grenke tätig waren, am besten für die Selbständigkeit unter Ägide Grenkes tätig sein – warum verzichtet man auf kapitalkräftige Investoren oder Franchisegebühren zugunsten der eigenen Mitarbeiter. Ist nicht jemand, der bereit ist eigenes Geld zu investieren oft der bessere und erfolgreichere Unternehmer? Schwierige Argumentation, die zumindest hinterfragt werden kann.

„Die GRENKE AG gewährt den Franchiseunternehmen Unterstützung beim Aufbau der lokalen Strukturen und stellt bei Bedarf die Refinanzierung der Leasing- oder Factoringabschlüsse im banküblichen Rahmen sicher. Hiervon zu trennen sind Anlaufkosten und der Aufbau des jeweiligen Franchiseunternehmens selbst. Diese wurden über die CTP Handels- und Beteiligungs GmbH, Wien, finanziert. Die CTP GmbH nahm dabei die Rolle eines Private Equity Investors ein. Sie übernahm gerade solche Chancen und Risiken aus dem Aufbau der Franchisegesellschaft, die die GRENKE AG erklärtermaßen nicht tragen wollte. Die GRENKE AG selbst hat in der Vergangenheit wiederholt von der Ausübung des Erwerbsrechts ganz Abstand genommen oder die Gesellschaft im Ergebnis zu deutlich reduzierten Kaufpreisen erworben.
Bis zur (mittelbaren) Übernahme der CTP GmbH durch Herrn Grenke Ende Januar 2020 waren die GRENKE AG und Herr Grenke selbst
– weder an der CTP GmbH oder mit dieser verbundenen Strukturen beteiligt
– noch haben sie diese kontrolliert
– noch haben sie diese vertreten.

Herr Grenke selbst hat keine Zahlungen von der CTP oder den Unternehmen der verbundenen Strukturen erhalten.“

Warum finanzierte nur ein nahestehendes Unternehmen die Franchisenehmer? Waren die Konzepte und Neu-Unternehmer nicht überzeugend genug für externe Finanzierungen? Ein leichter Weg, ob der wirtschaftlichste Weg für die Grenke AG ist zu klären. Warum hat Grenke nicht selbst finanziert? Mit unternehmerischem Risiko, aber damit verbunden auch offensichtlich höheren Ertragsmöglichkeiten. Warum hat man diese Gewinne einer fremden Firma überlassen?

„Der Erwerb der CTP Anfang 2020 wurde seit Beginn der Vertragsverhandlungen im Jahre 2018 transparent behandelt und wird im Ergebnis von der GRENKE AG begrüßt. Dem gewachsenen Einfluss des Franchisesystems der GRENKE AG wird damit Rechnung getragen.
Bereits ab dem Jahr 2014 erwarb die Garuna AG von der CTP GmbH 10% an einzelnen gehaltenen Franchisebeteiligungen mit dem Ziel, die Beteiligungsquote der CTP an den Franchisegesellschaften auf unter 50% zu reduzieren und damit eine mehrheitliche Beherrschung zu verhindern. Die Aktien der Garuna AG werden von einer persönlichen Vertrauten von Herrn Grenke, Frau Corina Stingaciu, als wirtschaftliche Berechtigte gehalten.

Mit der Übernahme der CTP wurden auch Organfunktionen offenkundig durch Herrn Grenke übernommen, was dem Vorwurf gelebter Intransparenz erkennbar zuwiderläuft.

Die in der Vergangenheit durch die GRENKE AG übernommenen Franchisegesellschaft sind heute ursächlich für ca. 20% des Neugeschäfts der GRENKE AG, bilden also einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Wachstum der GRENKE AG. Die Übernahme der erfolgversprechenden Franchisegesellschaften dient somit den Interessen der GRENKE AG und ihrer Aktionäre nachhaltig.“

Warum kauft ein 8% Aktionär den offensichtlich für das Wachstum der Grenke AG wichtigen oder entscheidenden Finanzierer? Warum macht sich Grenke von einem Dritten abhängig? Warum verzichtet man auf finanzkräftige Franchisenehmer zu Gunsten von mehr oder weniger abhängigen Exmitarbeitern, die zumindest für Wolfgang Grenke über den Geldhahn lenkbar sind. Und durch die jeweilige Mehrheitsbeteiligung an den einzelnen Franchisegesellschaften, die ja offensichtlich mehrheitlich von Beginn/Gründung an jeweils dem Gespann CTP und Garuna AG (von Wolfgang Grenke kontrolliert) gehörten UND NICHT DEN EX-MITARBEITERN UND SOG. UNTERNEHMERN – wohl eher angestellte Manager nach Wolfgang Grenkes Gnaden. Oder wie es so schön heisst in der Erklärung: „…Bereits ab dem Jahr 2014 erwarb die Garuna AG von der CTP GmbH 10% an einzelnen gehaltenen Franchisebeteiligungen mit dem Ziel, die Beteiligungsquote der CTP an den Franchisegesellschaften auf unter 50% zu reduzieren…)

VICEROY: These acquisitions are of franchises that are perpetually loss-making, have no real tangible asset value, and stack on the company’s books as “goodwill”. This is a Fraud 101 way of hiding fake cash, “acquired” through Grenke’s propensity to become involvedin bad leases in an opaque franchise structure. -This is Fraud 101. Through relationships with undisclosed parties Grenke books profits. We believe these profits are largely fictional. Any cash generated is fictional. By buying out the undisclosed relatedparty Grenke turns fictional profits into fictional goodwill.“

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Zu diesen Aussagen lässt sich der Viceroy-Bericht ausführlich ab Seite 12 aus: Verluste der Franchisenehmer werden aufgelistet, potentielle Verlustbringer, die noch nicht zu Grenke gehören werden als Fortsetzung des „Schemas“ vorgestellt. Viele Zahlen, deren Wahrheitsgehalt einfach durch Dritte überprüft werden könnte und die Fragen zu den Bewertungen der Unternehmenskäufe durch Grenke zumindest nicht ausschließen. Es werden eine Vielzahl von Firmen vorgestellt, die in einem schwer durchschaubaren Geflecht ohne Offenlegung der wirklichen Eigentümer mit oder für

GRENKE AG, 18.09.2020: „Viceroy unterstellt, dass die Franchise-Akquisitionen von GRENKE in der vergangenen Dekade mit nicht offengelegten verbundenen Parteien stattgefunden hätten und diese Beziehungen hätten offengelegt werden müssen.

Das ist falsch. Die CTP Handels- und Beteiligungs GmbH (CTP), die sich gemeinsam mit den jeweiligen Geschäftsführern der Franchise-Unternehmen an diesen beteiligt, gehört erst seit Ende Januar 2020 dem GRENKE-Gründer und stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Grenke. Zu diesem Zeitpunkt hat Wolfgang Grenke die CTP-Muttergesellschaft Sacoma AG gekauft und dies proaktiv der BaFin und der Bundesbank angezeigt. Der vorherige Eigentümer hat und hatte keine gesellschaftsrechtliche Verbindung zum GRENKE Konzern. Die so genannte „Related-Party“-Eigenschaft des Aufsichtsratsmitglieds Wolfgang Grenke bestand somit erst 2020 und wird folgerichtig und völlig korrekt erstmals im Geschäftsbericht 2020 ausgewiesen. Seit dem indirekten Erwerb der CTP nimmt Wolfgang Grenke nicht mehr an Beratungen des Aufsichtsrats zum Erwerb von Franchise-Unternehmen teil und ist erst recht nicht an diesbezüglichen Entscheidungen beteiligt. Die Behauptung von Viceroy, nach der das frühere GRENKE-Vorstandsmitglied Thomas Konprecht und das heutige GRENKE-Vorstandsmitglied Mark-Antonius Kindermann ultimative Eigentümer der CTP seien, ist falsch. Weder Konprecht noch Kindermann haben aktuell oder hatten in der Vergangenheit eine Gesellschafterrolle bei der CTP. Thomas Konprecht ist Geschäftsführer mit Dienstvertrag der CTP.

Die GRENKE AG betont zudem, dass unter den Geschäftsführern der Franchise-Unternehmen durchaus ehemalige GRENKE-Mitarbeiter sind, diese aber alle spätestens mit Aufnahme ihrer Tätigkeit als Gesellschafter und Geschäftsführer der Franchise-Unternehmen keine Rolle im GRENKE Konzern mehr innehatten.

Dazu Wolfgang Grenke: „Dass ehemalige Mitarbeiter sich als Geschäftsführer der Franchisenehmer selbstständig machen, ist kein Makel, sondern im Gegenteil gerade eine der ganz großen strategischen Stärken von GRENKE. Denn diese erfahrenen Mitarbeiter bringen nicht nur Unternehmergeist mit, sondern kennen auch das Unternehmen, die internen Prozesse, den Markt und die Produkte sehr genau. Umgekehrt hilft ihnen die CTP beim Aufbau und der Markterschließung in den Anfangsjahren.“

Ernst-Moritz Lipp, Aufsichtsratsvorsitzender der GRENKE AG, ergänzt: „Nach etwa fünf Jahren hat der GRENKE Konzern die Chance, diesen Gründern das Franchise-Unternehmen abzukaufen. Die Konditionen sind von Beginn an festgelegt. Für beide Seiten ist dies also eine Win-win-Situation. Die Gründer unserer Franchise-Unternehmen haben eine klare Planungsgrundlage, bestmögliche Unterstützung und eine attraktive Perspektive. Und die GRENKE AG weiß in jedem Fall sehr genau, was sie kauft. Wir kaufen nur, was überdurchschnittliches Potenzial hat.“{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Google-300-250)}

Erfolgsmodell Franchise

Viceroy behauptet zudem, die von Grenke akquirierten Franchise-Unternehmen hätten keinen reellen und tangiblen Wert und seien „underperforming“. Dennoch tauchten sie in den Büchern des Konzerns mit Goodwill auf.

Dazu erläutert GRENKE: Die Franchise-Unternehmen werden gerade deshalb nach vier, fünf oder sechs Jahren akquiriert, weil sie dann schon ein gutes Händlernetz aufgebaut und gleichzeitig viel Potenzial haben. Es ist völlig normal, dass die Franchise-Unternehmen zum Zeitpunkt des Verkaufs als wachsende Start-ups noch Verluste machen. Der Kaufpreis für die Franchise-Unternehmen bemisst sich nach einer marktüblichen Bewertungsmethode, deren Formel bereits zu Beginn der Franchise-Beziehung feststeht. Sie berücksichtigt unter anderem die bisherige Performance und das Marktpotenzial. Die Kaufpreise der Franchise-Gesellschaften seit 2011 belaufen sich in Summe auf rund 100 Mio. Euro. Das entspricht rund zwei Prozent der Marktkapitalisierung der Grenke AG zum 31.12.2019. Der Erfolg dieser Akquisitionsstrategie wird unter anderem dadurch belegt, dass die in diesem Zeitraum erworbenen Franchise-Gesellschaften aktuell für rund ein Fünftel des gesamten Neugeschäfts des GRENKE Konzerns stehen. Allein der 2019 von den akquirierten Franchise-Gesellschaften erzielte Deckungsbeitrag 2 (DB2) in Höhe von 112 Mio. Euro bewegt sich damit in derselben Größenordnung wie der gesamte Kaufpreis für diese Unternehmen.

Ein bei der Kaufpreisallokation entstehender Goodwill wird einem jährlichen Impairment-Test unterzogen.“

KPMG ist die falsche Wahl von Grenke!

GRENKE 18.09.2020: Aufgrund der Schwere der Anschuldigungen hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, ein Sondergutachten erstellen zu lassen. Um zügig Ergebnisse zu erzielen, hat der Aufsichtsrat den bestehenden Abschlussprüfer KPMG mit einer Prüfung beauftragt.“

Beim Franchisegeschäft sollte die angekündigte Überprüfung durch KPMG nur ein geringes Maß an Klarheit bringen – über Kaufpreishöhe, Good-Will-Buchung und wirtschaftliche Situation der übernommenen Unternehmen. Wobei KPMG kann eigentlich nur den Good-Will bestätigen und somit die Kaufpreise, da KPMG als regulärer Wirtschaftsprüfer auch die Bilanzen der Vorjahre testiert hat, also nichts bemängelte. Auch bei Wirecard war nicht der jahrelange Prüfer E&Y letztendlich Aufklärer, sondern der externe Prüfer KPMG, der forensische Untersuchungen startete, während Sonderprüfungen, die zuvor vom Haus- und Hofprüfer Wirecards der E&Y durchgeführt wurden immer positiv ausgingen. Würde für Grenke bedeuten: Überzeugen kann nur der nicht bisher involvierte WP, also kein Bericht von KPMG, sondern von einem anderen der Big five!

Zu hohe Cash Position weckt Misstrauen

VICEROY: „That this fraud is happening is strongly supported by the fact that Grenke has hoarded €1b of cash –the equivalent of 2 years pre-COVID revenue –on its balance sheet but for some strange reason continues to:-Dilute stock through massive capital raises;-Refinance itself by issuing expensive unsecured bonds and commercial paper;and-Pay slim dividends (much of which is to hybrid security holders)Viceroy believes a substantial portion of Grenke’scash does not exist.Serious regulatory malfeasance in the banking division▪Grenke’scapital raising activities face serious headwinds, or even a sudden stopor rollback, due to critical internal control failures at Grenke Bank which willundermine the guarantee it has on all bonds. This guarantee iscriticalto Grenke’sS&P BBB+ rating –which keeps it just two notches above junk status.

GRENKE 18.09.2020: „Viceroy behauptet ferner, dass ein substanzieller Anteil von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1.078 Mio. Euro liquiden Mitteln nicht existiere.

Diese Behauptung – einer der zentralen Vorwürfe von Viceroy – ist frei erfunden. 849 Mio. Euro, also fast 80 Prozent der liquiden Mittel, befanden sich zum 30.06.2020 auf Konten der Deutschen Bundesbank – wie im Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht. Am 15.9.2020 betrug das Guthaben bei der Bundesbank, wie bereits mitgeteilt, 761 Mio. Euro. Die Differenz von rund 20 Prozent befindet sich überwiegend auf Konten bei deutschen Großbanken.

Dazu Sebastian Hirsch, Mitglied des Vorstands der GRENKE AG: „Die vergleichsweise starke Liquiditätsposition ist sachlich darauf zurückzuführen, dass wir uns – wie viele andere Unternehmen auch – zu Beginn der Corona-Krise bewusst zusätzliche Liquidität gesichert haben. Dies geschah im Wesentlichen durch die Begebung einer Anleihe am 4. April 2020 sowie durch ein attraktives Festgeldangebot an Kunden der GRENKE Bank, über die als Vorsichtsmaßnahme eine Zunahme der Einlagen erreicht wurde.“

Bis zum Jahresende 2020 werden Anleihen und Commercial Papers in Höhe von 145 Mio. Euro fällig, im Jahr 2021 Anleihen im Volumen von rund 339 Mio. Euro und im Jahr 2022 Anleihen im Volumen von ca. 529 Mio. Euro.“

Wie bereits von Grenke am 15.09.2020 klargestellt: „Ein zentraler Vorwurf lautet, dass von den im Halbjahresfinanzbericht 2020 ausgewiesenen 1.078 Mio. Euro liquiden Mitteln ein substanzieller Anteil nicht existiere. Dies ist nachweislich falsch. 849 Mio. Euro, also fast 80 % der liquiden Mittel, befanden sich zum 30.06.2020 auf Konten der Deutschen Bundesbank – wie im Halbjahresfinanzbericht veröffentlicht. Per heute beträgt das Guthaben bei der Bundesbank 761 Mio. Euro.“

Geldwäscheversagen, Unterstützung von Betrug

VICEROY: „Grenke Bank has been a conduit for the proceeds of crime and money laundering, receiving money from binary options scams and unregulated trading platforms since its inception, the sorts of breaches which could result in the suspension or loss of a bank’s banking license and/or special supervision to protect depositors. ▪Bank records from victims show that, even after these platforms were published on BaFin’s blacklistto cease service, Grenke Bank was either willfully blind or purposely continued to process their wire transfers for at least a year, right alongside Wirecard. This is a serious regulatory breach.

GRENKE 18.09.2020:“ Viceroy stellt außerdem die Wirksamkeit der Geldwäsche-Prävention bei GRENKE in Frage. Als vermeintlicher Beleg dafür wird angeführt, dass drei GRENKE-Bank-Kunden Geldwäsche über ihre Konten bei der GRENKE Bank hätten betreiben können, obwohl die BaFin bereits rechtlich gegen sie vorging.{loadmodule mod_custom,Nebenwerte – Anzeige in Artikel (Produkt)}

Auch dieser Vorwurf ist falsch: Die regulatorisch vorgeschriebenen Prozesse für „Know your customer“ (KYC) und Anti-Money-Laundering (AML) werden bei GRENKE vollumfänglich umgesetzt und regelmäßig überprüft. Als KYC-Tool nutzt GRENKE ein leistungsfähiges System, das dem Branchenstandard entspricht und unter anderem von einer dreistelligen Zahl von Volks- und Raiffeisenbanken ebenfalls einsetzt wird.

Mit einer Ausnahme waren die von Viceroy genannten angeblichen Kunden zu keinem Zeitpunkt Kunden der GRENKE Bank. Bei dem einzigen genannten Unternehmen, für das 2018 ein Konto geführt wurde, wurde aufgrund interner Verdachtsmeldungen das Konto fristlos gekündigt. Parallel dazu erfolgte eine Meldung an die zuständige Aufsichtsbehörde – und zwar deutlich bevor das Unternehmen auf den einschlägigen Listen auftauchte.

Dazu Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der Grenke AG: „Nicht nur unsere formalen Compliance-Prozesse sind auf höchstem Niveau, sondern auch unsere gelebte Compliance-Kultur und die Aufmerksamkeit unserer Mitarbeiter.“

UND VICEROY GEHT WEITER: Viewble Media, Rebl Media and Rhino media were three separate, large-scale international, hundred million-euro Ponzi-schemes enabled by Grenke’s lease financing. The schemes leased €500 televisions to thousands of SMEs, financed by Grenke, valued at €10k-15k each, which would allegedly be funded by “future advertisement revenues displayed on screens”. These advertising revenues inevitably never came through, and customers were left holding the bag. Grenke let this scheme perpetuate for ~3 years.-Viceroy interviewed many victims of this fraud. Grenke’s actions suggest it was party to a larger conspiracy to defraud, as it knocked back complaints, denied knowledge of the existence of the scheme (despite it being written into its contracts), and continued to allow these scammers to write new contracts to the tune of hundreds of millions of dollars.-Our research shows Grenke have no regard for basic credit regulations across the globe. Regulators are investigating financiers internationally, and we expect litigation to plague Grenke for years to come.-It has been confirmed that the UK’s FCA is currently examining evidence regarding the finance arrangements provided by Grenke in the Viewble fraud.“

GRENKE 18.09.2020: In Einzelfällen wurde GRENKE in der Vergangenheit Opfer eines systematischen Betrugs. Dies betraf insbesondere den bekannten Fall „Viewble Media“. In Summe standen die Verträge mit diesem einen Händler jedoch für lediglich etwa 0,1 Prozent aller Leasingverträge. Die Geschäftsbeziehung mit Viewble Media wurde bereits im Jahr 2018 von GRENKE beendet. Den Kunden, die von diesen Betrugsfällen ebenso betroffen waren wie GRENKE selbst, ist GRENKE sowohl bei der zeitlichen Streckung, als auch bei der Höhe der monatlichen Raten entgegengekommen. GRENKE ist bereits im Dialog mit weiteren Kunden über eine gemeinsame Lösung.

Um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden, hat GRENKE unmittelbar danach diverse Maßnahmen verschärft. Erstens wurde die durchgeführte Due Diligence beim Onboarding von Händlern intensiviert. Neben der Bonitätsauskunft umfasst diese unter anderem die Vor-Ort-Überprüfung von Ladenlokalen und Beschäftigungsverhältnissen. Zweitens nimmt GRENKE bei neuen Leasing-Gegenständen eine Objektprüfung inklusive Marktpreisvergleich vor. Drittens überprüft GRENKE die Leistungsbeziehung zwischen Händler und Leasingnehmer und lehnt Koppelgeschäfte von Objekt und Service im Zweifel ab.

Zu der 20-Minuten-Prüfung äußert sich Antje Leminsky wie folgt: „Unsere schnelle Algorithmus-gestützte Entscheidung mit eigenem Scoring ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale im Markt. Hier kommen unsere Digitalkompetenz, unsere enorme Datenbasis und unsere mehr als 40-jährige Erfahrung zusammen. Im Ergebnis können wir daher nicht nur unsere Kunden sehr schnell bedienen, sondern auch das Ausfallrisiko verlässlich einschätzen.„“

Hier sollte ein externer Prüfer durchaus Belege für eine der beiden Aussagen finden können – dieser Punkt könnte bei Offenlegung der entsprechenden Unterlagen abschließend geprüft und so oder so „entschieden“ werden.

Geschäftsmodell sei überholt

VICEROY bezweifelt die Zukunftsfähigkeit des Grenke-Geschäftsmodells: Over 70% of Grenke’s lease finance segments are outdated and diving into redundancy and deflation, including printing, open license software, and telecommunication hardware. Breakdowns of Grenke’s loan book contracts show a complete disconnect between the items leased, the categories of clients leasing them and the value of the leases“ UND konkretisiert: „Printers are  now out of fashion with the younger generation, the environmentalists, the retirees –basically anyone who doesn’t own a filing cabinet. Electronic distribution is substantially cheaper and easier than physical mailouts, and social media are much more efficient than flyers.The position is the same for office and commercial printers. Unless your business is printing things for people, most businesses have moved into digital filing for many simple reasons, the main one being you don’t have to buy ink. Xerox, HP and Canon were pioneers in the ‘80s, ‘90s and ‘00s and are now scraping for pennies in a crowded, undifferentiated, and declining market. The earnings on printing are so slim that the only profitable sub-segment of this industry is the sale of ink which fetches higher wholesale prices and margins than a beer at a sports stadium.All major suppliers’ commercial and consumer hardware sales in printing have dropped significantly since 2010. The preservation of ink sales is so important, you can buy an inkjetprinter for less than the cost to fill it with ink (printing 160-off pages) and that PaaS (Printing As A Service) is now a thing16.How is it then that Grenke’s photocopy and printer sales appear to have grownon aggregate over the last 10 years on the back of printer sales, and continue to do so? Photocopying machines alone made up almost 20% of Grenke’s new business in 2019 – accounting for ~€650m of new business.

Grenke am 18.09.2020 dazu: Der Viceroy-Report diskreditiert zudem das Geschäftsmodell von GRENKE und macht das unter anderem an der aus seiner Sicht unplausibel gestiegenen Anzahl von Kopierern und Druckern im Leasing-Portfolio sowie an einem angeblich zu hohen Durchschnittspreis etwa für Druck- und Kopiergeräte fest. Zudem prangert der Bericht angeblich fehlende Kontrollmechanismen bei der Auswahl der kooperierenden Händler an. Als Beleg dafür führt der Bericht die Prüfung einer Leasing-Anfrage binnen 20 Minuten an.

Auch diese Vorwürfe sind haltlos: Das Unternehmen verleast, was Kunden brauchen. Im Regelfall sind das neue Technologien. Der relative Anteil von Druckern und Kopierern im Leasing-Portfolio ist zwischen 2012 und 2019 von 31 auf rund 18 Prozent gesunken; die absolut gestiegene Anzahl spiegelt im Wesentlichen das Wachstum des Unternehmens wider. Die von Viceroy Research genannten absoluten Beträge beispielsweise für Drucker beziehen sich nicht auf den Preis einzelner Geräte, sondern auf das durchschnittliche Volumen individueller Verträge, die regelmäßig jeweils mehrere Geräte umfassen.“

Diverses

Es geht danach noch um „Nebenkriegsschauplätze“ wie Qualifikation oder Fluktuation des Führungspersonals, zu häufige oder zu seltene Personalwechsel, fehlende formale Zuständigkeiten gegen real gelebte Zuständigkeiten. Aber wesentliche Vorwürfe sind die behauptete „totale Überbewertung“ eines sterbenden Unternehmens ohne Compliance oder Kontrollinstanzen, mit gefälschten Bilanzen, Kungeleien und Scheinumsätzen und Gewinnen. Zwei konträre Positionen, die eigentlich nur durch einen neutralen Dritten – nicht durch den langjährigen Wirtschaftsprüfer KPMG – geklärt werden könnten. Ob diesmal die BAFin, STA, Prüfstelle für Bilanzen oder andere Institutionen zu fundierten Bewertungen kommen werden? Dem Finanzplatz Deutschland wäre es zu wünschen. Und den Stakeholdern Grenkes – wie auch immer das Ergebnis aussehen mag.

DIE QUELLEN KOMPLETT, insbesodnere bei VICEROY mit diversen Einzelfällen, Belegen, Schaubildern und Berechnungen: VICEROY REPORT CN vom 15.09.GRENKE, CN vom 17.09. Wolfgang Grenke und CN vom 18.09. Grenke AG.

Aktuell (18.09.2020 / 13:25 Uhr) notieren die Aktien der Grenke AGA im XETRA-Handel zum Schluss Freitag mit einem Minus von -2,36 EUR (-6,62%) bei 33,30 EUR. Auch diese Aktie können Sie bereits ab 0,00 EUR auf Smartbroker handeln.


Chart: GRENKE AG | Powered by GOYAX.de
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