Private Assets – CEO Sven Dübbers im Gespräch. Nicht so bekannt wie eine Mutares, aber… Einblicke. Ausblicke. Ziele.

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Private Assets SE & Co. KGaA sagt Ihnen erstmal Nichts? Kaum verwunderlich – bisher fand der Smallcap wenig Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt. Zu klein, falsches Marktsegment, wenig Marktliquidität – könnten Gründe dafür sein. Aber gerade Unternehmen am Anfang einer Entwicklung bieten – prozentual gesehen – meisst die grössten Chancen. Wenn man „früh“ an Bord ist. Und man bei der Wahl des Unternehmens „aufs richtige Pferd gesetzt hat“. Ob das bei Private Assets der Fall sein könnte? Informationen haben einem erfolgreichen Anleger noch nie geschadet. Und heir spricht einer über „sein Unternehmen“ – offen, interessant und sagt, was „Sache ist“. Und was man anders macht, als eine Mutares oder eine Gesco, die sich in einem ähnlichen Umfeld „tummeln“. CEO Sven Dübbers im aktuellen Interview – Lesen, nachdenken und dann werten.

Die Private Assets SE & Co KGaA ist am Kapitalmarkt noch relativ wenig bekannt. Was machen Sie genau?

Sven Dübbers: Die Private Assets SE & Co. KGaA ist auf Unternehmensbeteiligungen in Sondersituationen spezialisiert. Als Beteiligungsgesellschaft sind wir z.B. an Konzernabspaltungen und mittelständischen Unternehmen interessiert, die gerne auch eine unterdurchschnittliche Performance aufweisen können. Aber auch im Bereich Nachfolgeregelungen investieren wir. Die Private Assets kann auf ein hochspezialisiertes Team zurückgreifen, das die Beteiligungen in den Bereichen Product-Supply, Projektmanagement, Sales & Marketing, Recht und Finanzen operativ eng begleitet. Durch diese Aufstellung können wir kurzfristig und sehr effizient bei unseren Beteiligungsgesellschaften nachhaltige Veränderungen und Optimierungen erreichen.

Was unterscheidet Sie von einer Mutares?

Sven Dübbers: Vom Prinzip her agieren wir als aktivistischer Gesellschafter sehr ähnlich. Allerdings haben die Zielunternehmen oft eine andere Größenordnung. Daneben haben wir einen sehr starken Fokus auf Operations. Das Private Assets-Management verfügt über eine breite Erfahrung im Bereich der operativen Linienfunktion, nicht nur als Berater. Aber genau wie Mutares prüfen wir vor einem Erwerb einer Beteiligung umfassend die Ziel-Gesellschaft. Sind wir an Bord, leiten wir kurzfristig Veränderungsprozesse ein, um die Gesellschaft strategisch besser aufzustellen und wieder auf höhere Profitabilität auszurichten. Wenn unsere Teams die Arbeit abgeschlossen haben, können die Gesellschaften zunächst als Beteiligungen weiter gehalten werden, Teil unseres Geschäftsmodells ist aber die Veräußerung der optimierten Unternehmen.

Und was macht den Unterscheid beispielsweise zu einer Gesco?

Sven Dübbers: Gesco hat sich als Langfristinvestor positioniert, während bei uns der Exit, also der Verkauf von Gesellschaften, dazu gehört.

Wie sahen ihre Geschäftszahlen im 1. Halbjahr 2024 und im Geschäftsjahr 2023 aus?

Sven Dübbers: Im Geschäftsjahr 2023 haben wir unser Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, EBITDA, auf 14,9 Mio Euro, nach 13,3 Mio Euro 2022 steigern können. Beim Umsatz legten wir um rd. 40 % auf 162 Mio Euro zu, nach 116 Mio Euro ein Jahr zuvor. Bei unseren Zahlen muss berücksichtigt werden, dass wir noch eine relativ junge Beteiligungsgesellschaft sind und unser Portfolio weiter im Aufbau befindlich ist. Je nachdem, wann eine neue Beteiligung konsolidiert wird und auch, wann wir Strukturanpassungen im Rahmen der Optimierungen haben, kann sich dies bei den Geschäftszahlen eines Halbjahres bemerkbar machen. So haben wir im 1. Halbjahr 2024 beim Umsatz mit 70,6 Mio Euro leicht unter dem Vorjahreswert gelegen und auch das EBITDA war mit 2,1 Mio. Euro, nach 6,5 Mio Euro im Vorjahreszeitraum niedriger.

Für das Gesamtjahr sind wir aber weiter positiv gestimmt trotz der aktuellen konjunkturellen Bedingungen. So haben wir in diesem Jahr schon mehrere Beteiligungen erworben, die sich bei den Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 dann deutlich bemerkbar machen sollten.

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Sie haben in diesem Jahr die auf Metallkomponenten spezialisierte Esvres Matriçage ebenso wie die Climate Ceiling Solutions der Zehnder Group AG sowie den Personaldienstleister Die Jobmacher GmbH erworben. Wie passt das zusammen?

Sven Dübbers: Wir sind Phasenspezialisten, keine Branchenspezialisten. Was wir können, sind Sondersituationen. Bezüglich der Zielbranchen sind wir opportunistisch unterwegs. Bei uns steht die Frage im Vordergrund, ob wir mit unseren Skills und Tools etwas besser machen können als die aktuellen Shareholder oder das aktuelle Management. Historisch, aber eher zufällig, liegt unser Schwerpunkt bei Unternehmen der produzierenden Industrie, die ihren Firmensitz in Deutschland oder Westeuropa haben Aber wir erwerben auch Gesellschaften aus anderen Bereichen, hier ist vor allem der Dienstleistungssektor zu sehen, wenn unsere Analyse aufzeigt, dass wir signifikanten Mehrwert liefern können. Die Beteiligungen, die wir erwerben, sollten idealerweise bei einem Umsatz zwischen 10 und 250 Mio. Euro liegen. Wir kaufen nur, wenn wir mindestens 75 % erwerben können. Nur so ist sichergestellt, dass wir die aus unserer Sicht notwendige Maßnahmen auch kurzfristig und effektiv bei den Gesellschaften umsetzen können.

Wie gehen Sie bei den Neuerwerbungen vor, damit diese sich positiv entwickeln?

Sven Dübbers: Vor einem Erwerb haben wir die Gesellschaft schon umfangreich analysiert und einen notwendigen Maßnahmenkatalog entwickelt. Nach dem Kauf können wir, durch unsere erfahrenen Restrukturierungsmanager unterstützt durch unsere Funktionsspezialisten der Taskforce, so kurzfristig beginnen, die Gesellschaft zu optimieren und Potenziale zu heben. Dabei reden wir nicht nur über Kosten, sondern auch über notwendige Strukturen, Geschäftsabläufe oder auch eine Anpassung der Kundenbetreuung und -akquise.

Findet eine Integration in die Gruppe statt oder sollen die Unternehmen allein am Markt bestehen?

Sven Dübbers: Das hängt vom Einzelfall ab, da wir teilweise Zukäufe bei bestehenden Beteiligungen vornehmen, damit diese am Markt besser aufgestellt sind. Vom Prinzip aber, soll jede Gesellschaft allein stehen. Wir sehen und ja als Investor auf Zeit, d.h., dass wir unsere Beteiligungen auch wieder verkaufen.

Wie lange halten Sie in der Regel die Beteiligungen?

Sven Dübbers: Für die Umsetzung bzw. Vorbereitung der aus unserer Sicht notwendigen Maßnahmen benötigen wir in der Regel 18 bis 24 Monate. Danach könnte eine Gesellschaft theoretisch verkauft werden. Aber wir haben hier keinen Druck und entscheiden im Einzelfall, ob wir den richtigen Verkaufszeitpunkt als gekommen sehen oder die Beteiligung noch länger im Bestand halten wollen.

Für welche Käufer könnten Ihre Beteiligungen interessant sein?

Sven Dübbers: Nach dem Transformationsprozess können die dann gut strukturierten und aufgestellten Beteiligungen z.B. für Mitbewerber oder größere Gesellschaften interessant sein, um das Produktportfolio abzurunden oder auch die Marktstellung und internationale Ausrichtung zu verbessern. Oft haben diese schon lange ein Auge auf die Unternehmen geworfen, sich selbst die notwendigen Transformationsarbeiten aber nicht zugetraut.

Sie haben mit Esvres Matriçage ein französisches Unternehmen erworben, nachdem Sie im vergangenen Jahr in Paris ein Büro eröffnet haben. Wie sieht ihre Internationalisierungsstrategie aus?

Sven Dübbers: Neben Deutschland investieren wir in Westeuropa. Dies erachten wir auch deshalb für notwendig, da die Produktionsbedingungen innerhalb Europas teilweise sehr unterschiedlich sind. Beispielsweise ist Energie in Deutschland sehr teuer, so dass Gesellschaften mit einem energieintensiven Geschäftsmodell für eine wettbewerbsfähige Aufstellung oftmals andere Produktionsstandorte benötigen. Durch unsere Aufstellung decken wir dieses ab und können Gesellschaften unter einem Dach zusammenfassen, die so eine bessere Marktstellung bekommen.

Wollen Sie weitere Büros in Europa eröffnen?

Sven Dübbers: Paris war der erste Schritt, wir sind hier am Prüfen. Ich kann Ihnen aber noch kein weiteres Land bzw. keine weitere Stadt nennen.

Die Aktie wird derzeit nur in Berlin gehandelt. Gibt es Überlegungen, in ein höheres Segment zu wechseln?

Sven Dübbers: Die Private Assets entwickelt sich dynamisch. Natürlich prüfen wir auch von Zeit zu Zeit, welches Börsensegment am besten zur Gesellschaft passt. Noch haben wir hier aber keine Entscheidung getroffen.

Wenn wir in die Zukunft schauen. Wie soll die Private Assets in 3 bis 5 Jahren aussehen?

Sven Dübbers: Unser Ziel ist es, dass die Private Assets in 3 bis 5 Jahren deutlich größer und internationaler ist als heute und über ein Beteiligungsportfolio verfügt, das jedes Jahr mehrere attraktive Zukäufe erfährt. Wir streben aber auch ein Portfolio an, aus dem regelmäßig optimierte Gesellschaften wertschaffend veräußert werden. Ich bin der größte Einzelaktionär und sehe dies als besondere Chance.

Herr Dübbers, vielen Dank für das Interview.

Sven Dübbers ist CEO und Vorsitzender des Verwaltungsrats der börsennotierten Private Assets SE & Co. KGaA. Er ist zuständig für die Bereiche Unternehmenserwerb sowie die operative Betreuung und Weiterentwicklung der Beteiligungen.  Sven Dübbers ist studierter Wirtschaftsingenieur mit umfangreicher Sanierungserfahrung.Sven Dübbers ist CEO und Vorsitzender des Verwaltungsrats der börsennotierten Private Assets SE & Co. KGaA. Er ist zuständig für die Bereiche Unternehmenserwerb sowie die operative Betreuung und Weiterentwicklung der Beteiligungen.  Sven Dübbers ist studierter Wirtschaftsingenieur mit umfangreicher Sanierungserfahrung.

Über die Private Assets SE & Co. KGaA:

Die Private Assets SE & Co. KGaA (Private Assets) ist eine in Hamburg ansässige Beteiligungsgesellschaft, die auf die mehrheitliche Übernahme von Unternehmen in Sondersituationen spezialisiert ist. Private Assets beteiligt sich bevorzugt an Konzernabspaltungen und mittelständischen Unternehmen mit heute unterdurchschnittlicher Performance sowie Gesellschaften mit offenen Nachfolgefragen. Durch die langjährige Erfahrung des Managements und einen nachweisbaren Track Record bei der Entwicklung von Unternehmen in Sondersituationen werden die Beteiligungen effizient und nachhaltig profitabel ausgerichtet. Zur notwendigen schnellen Umsetzung verfügt die Gesellschaft über eine eigene Task-Force, die als Inhouse-Consulting in Bereichen wie Product Supply, Project Management, Sales & Marketing, Recht und Finanzen operativen Support leistet und mit der Digital Group explizit Digitalisierungsthemen vorantreibt. Durch die enge operative Begleitung und aktives Management seitens der Gesellschafter erzielt die Private Assets SE & Co. KGaA in ihren Beteiligungen schnelle, effiziente und nachhaltige Veränderungen.

Die Aktien der Private Assets SE & Co. KGaA werden im Freiverkehr der Börse Berlin unter der Wertpapierkennnummer A3H223 gehandelt. Weitere Informationen finden sich unter www.private-assets.de.

 

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