SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578), Anbieter von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen, hat Visionen, klare Ziele: 500 Mio EUR Umsatz soll es in 2028 werden. Und auf dem Weg dahin kommt die SFC Energy gut voran – Halbjahreszahlen beeindruckten.
Auf dem HIT – Hamburger Investorentagen von Montega – konnte am Mittwoch der CEO der SFC Energy AG, Dr. Peter Podesser, zufrieden auf die Zahlen des ersten Halbjahres zurückblicken und gleichzeitig in die „Wasserstoffzukunft“ blicken. Während man aktuell rund 90% der Brennstoffzellen für Methanol und nur rund 10% für Wasserstoff, kann sich das in Zukunft ändern. Aber die hohen Erwartungen des Marktes an einen schnellen Erfolg der Wasserstoffdurchdringung der Wirtschaft machte Dr. Podesser eine klare Absage.
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Grosse Perspektiven, einen Riesenmarkt wird Wasserstoff bieten – und davon sollte SFC Energy profitieren, aber…
… darauf wird man eher 5 als die in der Politik kursierenden/erhofften 2 Jahre warten müssen. Und das weltweit – zu viele offene Fragen, zu viel Zögerlichkeit bei den Subventionsregimes, die kommen werden, aber wohl später als erwartet. So kann man den Aussagen eines durchaus zu Recht mit seiner SFC Energy zufriedenen CEO entnehmen. Für SFC Energy kein wirkliches Problem, da man derzeit mit Brennstoffzellen, die mit Methanol betrieben werden in den relevanten Nischen überaus erfolgreich – und auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig gegenüber Diesellösungen – tätig ist.
Im ersten halbjahr bremsten Kapazitätsprobleme bei den MEA – Membranzellen, das Herz von Brennstoffzellen.
Bevor ein Blick auf das profitable Wachstum erfolgt, zu den limitierenden Faktoren: Umsatz musste im ersten Halbjahr verschoben werden, da man bei einer Komponente auf einen Engpassfaktor stiess. Da die mittlerweile unter Eigenregie in Grossbritannien betriebene Produktionsstätte für Membranzellen (MEA) in der Produktion hochfährt, sollten diese Probleme in Zukunft nicht mehr bremsen – so Dr. Podesser. Kapazitätsausbau bis zum nächsten Jahr soll auf 30.000 Brennstoffzellensysteme erfolgen, was gegenüber den 13.000 in 2024 einen Puffer für kräftige Umsatzsteigerungen bietet. Hier kommen u.a. die Investitionen in das indische JV (mittlerweile für 10% des Gesamtumsatzes verantwortlich) und in die Produktionsstätten in Rumänien zur Wirkung.
SFC Energy wird drei FC-Grössen-Kategorien anbieten – die „Grossen“ sind derzeit in der Pilotphase und sollten ab 2025 umsatzträchtig werden.
Stolz wies Dr. Podesser darauf hin, dass neben den kleinen und mittleren Brennstoffzellenangeboten nunmehr auch das Segment 50 bis 200 KW bedient werden kann – Serienreife erreicht, Pilotanlagen im Betrieb und sollte sich 2025 auch in den Orderbüchern widerspiegeln. Man darf gespannt sein. Und jetzt die Halbjahresergebnisse in Kurzform – abgeliefert kann man sagen:
- Konzernumsatz steigt um 24,2 % auf 70,856 Mio EUR (H1/2023: 57,053)
- EBITDA bereinigt mit plus 71,1 % auf 12,526 Mio EUR (H1/2023: 7,321); EBITDA-Marge bereinigt erhöht auf 17,7 % (H1/2023: 12,8 %)
- EBIT bereinigt mehr als verdoppelt auf 9,558 Mio EUR(H1/2023: 4,355); EBIT-Marge bereinigt bei 13,5 % (H1/2023: 7,6 %)
- Netto-Cash-Position von 65,621 Mio EUR(31.12.2023: 56,056)
- Hochlauf der MEA-Fertigung in UK und Erweiterung der Fertigungskapazitäten in Deutschland, Rumänien und Indien plangemäß
- Auftragsbestand steigt zum 30.06.2024 auf 89,024 Mio EUR(31.12.2023: 81,300)
- Ausblick 2024 bestätigt
Möglicherweise mit Luft für zukünftige „Prognoseanpassungen“ – wie wir bereits bei den Q1 Zahlen mutmassten. Die Münchener sind einer der wenigen Brnnstoffzellen (Wasserstoff)-Player, die regelmässig abliefern, die regelmässig ihre Ansagen erfüllen. Trotzdem überzeugt die Kursentwicklung der SFC Energy Aktie derzeit noch nicht – weit entfernt von den Hochs bei über 32,00 EUR im Herbst 2021. Zumindest das 52-Wochen-Hoch bei 25,60 EUR kommt in Schlagweite – heute ein Kurs von 21,80 EUR(09:02 Uhr, XETRA). Während die weltweit im Fokus stehenden H2-Pureplayer, wie Plug Power oder Nel auf dem weiter absteigenden Ast scheinen, können die Münchener zumindest operativ überzeugen – und wenn dann noch der Wasserstoffmarkt in die vermutete Grössenordnung wächst – wenn auch erst in 5 Jahren – ….