Endor – geschasster CEO, Mehrheitsaktionär und Gründer schlägt zurück. Besser als StaRUG-Lösung wäre es allemal für die Aktionäre.

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Endor AG  – neue Entwicklungen. Gestern Abend meldete sich der am 29. März auf Geheiss der finanzierenden Banken „geschasste“ ehemalige CEO der Endor AG zu Wort. Gestern Mittag stellten wir noch die drohende „Null-Buchung“ der bestehenden Aktionäre bei Adler Group und der Endor Aktie in den Raum, Bei Endor brachte das Unternehmen am 24.April die Anwendung des StaRUG ins Spiel, was bei den Endor-Aktionären – wie wir gestern mutmassten – voraussichtlich zu einem Totalverlust führen sollte. Bisher hatten die Aktionäre der Endor AG in 2024 wenig zu lachen – seit man am 30. Januar die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2023 nach unten korrigieren musste, gab es zuerst wenige Tage später einen positiven Ausblick für 2024, der eine Rückkehr zu positivem EBITDA prognostizierte.

Dann legte der Aufsichtsratsvorsitzende seinen Posten mit sofortiger Wirkung nieder, der CEO wurde abberufen, „eine Bedingung“ der finanzierenden Banken. Zumindest wurde dafür im Gegenzug einer Verlängerung der „Standstillvereinbarung für die Überbrückungskredite“ bis zum 30.Juni 2024 zugestimmt. Dazu am Mittwoch schon mal eine Vorbereitung für die Aktionäre, was auf sie zukommen könnte:

StaRUG – könnte alles zwischen Verwässerung und „auf Null setzen“ für die Altaktionäre bedeuten – je nach Einigung.

Nach Verlängerung der Überbrückungskredite bis 30. Juni 2024 hat der Vorstand der Endor AG in Abstimmung mit den finanzierenden Banken einen Investorenprozess zur Rekapitalisierung initiiert. Die Endor AG befindet sich in fortschreitenden Gesprächen mit Investoren. Abhängig von den Angeboten der Investoren werden verschiedene Optionen geprüft. Der Investorenprozess wird ergebnisoffen geführt und der Vorstand prüft eine Zuführung von Eigenkapital durch Kapitalerhöhungen ebenso wie einen Investoreneinstieg mit Instrumenten nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG).“ (Endor AG ad-hoc, 24.04., 19:32 Uhr)

Hierbei wäre ein Investoreneinstieg nach StaRUG wohl die Variante, die den Aktionären das grösste Risiko eines Totalverlustes einbrocken würde. Eine Kapitalerhöhung würde natürlich, je nach Konditionen, eine Verwässerung verursachen, aber wenigstens blieben die Aktionäre in welcher Höhe auch immer am Unternehmenserfolg beteiligt.

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Gestern Abend dann auf dem „Presseportal“ ein Beitrag einer Mediaagentur – bessere Lösung für die Aktionäre scheint möglich.

EX-CEO, Mehrheitsaktionär und Gründer der Endor AG schlägt zurück!

In einem Beitrag der impact communicatio, Thomas Knipp, finden sich interessante Aspekte, die den Aktionären im Gegensatz zur vom Unternehmen am 24.April skizzierten Lösung mittels StaRUG eine Chance lässt, an einer behaupteten Ergebniswende in 2024 teilzuhaben. Es heisst, dass der Mehrheitsaktionär der Endor AG frisches Kapital und Liquidität für das Unternehmen organisiert hätte. Konkret wird aufgeführt, dass ein Rettungspaket geschnürt sei:

  • „Barkapitalerhöhung in Höhe von 7,7 Mio EUR überzeichnet.
  • Liquidität von über 17 Mio EUR steht zusätzlich zur Verfügung
  • Erstes Quartal mit positivem Cash-Flow und und mit Gewinn.
  • Endor AG für 2024 wieder profitabel
  • Gewinn von 20 Mio EUR EBITDA in 2026 möglich
  • Attraktive Alternative für Aktionäre“

Für das seit Monaten in den Schlagzeilen stehende mittelständische bayerische Unternehmen Endor AG zeichne sich eine Wende ab. Der Gründer, Mehrheitsaktionär und ehemalige CEO des Unternehmens, Thomas Jackermeier, habe am Donnerstag ein Paket vorgelegt, welches das Unternehmen rekapitalisiere und ihm frische Liquidität zuführe. Insgesamt sollen sich diese Mittel auf knapp 25 Mio EUR belaufen und würden das Unternehmen bis Ende 2026 durchfinanzieren. Damit lege Jackermeier eine attraktive Alternative zu der von Teilen des Vorstandes bis dato präferierten Restrukturierung nach dem Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (StaRUG) vor. „Die konkrete Gefahr der Enteignung aller Aktionäre durch das vom Vorstand vorgeschlagene Verfahren ist damit gebannt. Es würden, wie im Falle der Leoni AG, alle Klein- und Großaktionäre enteignet“, sagt Jackermeier.

In den vergangenen Wochen habe Jackermeier an einem Angebot gearbeitet,…

…welches das von ihm gegründete Unternehmen rekapitalisieren und dessen Aktionäre vor der Entwertung ihrer Anteile schützen soll. Danach werde es noch im Mai eine Kapitalerhöhung über 7,7 Mio EUR zu 1 Euro je Aktie geben; das Unternehmen verfüge über ein genehmigtes Kapital in dieser Größenordnung. Dazu sollen dann Darlehen und eine Wandelanleihe in Höhe von insgesamt 17 Millionen EUR kommen. Weiterhin soll das Hauptquartier der Endor AG im Rahmen dieses Plans an Investoren verkauft und zurückgemietet werden. Sowohl die Kapitalerhöhung als auch die Zuführung liquider Mittel sei von vier bestehenden Großaktionären und zwei neuen Investoren bindend unterzeichnet. Die von Jackermeier organisierte Alternative zur Restrukturierung liege den kreditgebenden Banken vor, die bereits an diesem Freitag dazu entscheiden wollen. Die Jackermeier-Alternative sei damit nicht nur für die Aktionäre vorteilhafter als ein StaRUG-Verfahren. Auch die Banken sollen damit besser fahren.

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Jackermeier redet aussagegemäss mit den Banken, wohl weniger mit dem neuen Aufsichtsrat und CEO, wie es scheint.

Stattdessen wird in der vorliegenden Veröffentlichung das neue Management der Endor kritisiert und wäre wohl bei einem Erfolg Jackermeier’s Geschichte. Wie bereits bekannt, so beginnt die Argumentation, habe der aktuelle Vorstand den kreditgebenden Banken eine Offerte der Birkenstein Capital vorgelegt, nachdem diese auf einen signifikanten Anteil ihrer Kredite verzichten müssten. Die Aktionäre würden durch die Übernahme der Endor AG seitens Birkenstein Capital ihre Anteile verlieren.

„Ich selber werde wohl durch dieses Paket deutlich verwässert, aber es gilt jetzt die Firma zu retten. Das Interesse an der Kapitalerhöhung ist aufgrund des niedrigen Bezugspreises sehr hoch, zumal mit erfolgreicher Kapitalerhöhung die Insolvenzgefahr gebannt ist. Wir sind jetzt schon überzeichnet und ich kann allen Aktionären nur empfehlen, die Bezugsrechte wahrzunehmen oder mehr zu zeichnen, um sich für die Zeichnung der nicht ausgeübten Bezugsrechte zu qualifizieren“, sagt Jackermeier, nicht ganz uneigennützig. Bei der angesprochenen „Birkenstein Lösung“ würde er wahrscheinlich sein Mehrheitsbeteiligung an der Endor zu Null ausbuchen müssen.

Und wer steckt hinter dem Bieter „Birkenstein Capital“?

Hierzu hat der Fondsmanager Lukas Spang in einem Beitrag auf X folgende Informationen veröffentlicht: „Hinter Birkenstein Capital steckt der Ex-CEO von Blue Cap. Eingetragen wurde die Firma in 11/2023 mit US-Hedgefonds als Geldgeber. Aktueller #Endor CFO ist der Ex-CFO von Blue Cap. Beide sind dort Ende Oktober ausgeschieden. “ (Tweet 25.04.2024 Lukas Spang @l_m_s15)

Operativ spricht Jackermeier davon, dass bereits in 2024 der Endor-Turn-around gelingen soll.

Trotz starken Wachstums der Endor AG sei der Börsenwert des Unternehmens von einst 300 Mio EUR auf zuletzt knapp 10 Mio EUR zurückgegangen. „Wir sind weiterhin auf Wachstumskurs und wieder profitabel. Die vielen Einmaleffekte rund um die Chipkrise sind weitgehend Geschichte und wir arbeiten jetzt einen Maßnahmenkatalog ab, um uns organisatorisch deutlich zu stärken damit wir das Wachstum auch weiterhin stemmen können.“ – so heisst es. Wobei sich diese Aussage mit der- noch? – gültigen Prognose der Endor für 2024 deckt. Also: Aktionäre können jetzt nur noch hoffen, dass das gestern Abend vorgelegte Rettungspaket so konkret und belastbar ist, dass die finanzierenden Banken die Lösung Jackermeiers dem Vorschlag des neuen Managements vorziehen. Spannend!

 

 

 

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