3U Holding. Selfio die neue weclapp? Patentanmeldung setzt auf Wärmepumpe. Nach Dividendenankündigung geht es jetzt wieder um „das danach“.

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3U Holding – Dividendennews brachten die Aktie über die 5,00 EUR Kursmarke. Auch wenn man bei der 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902) mit einer hohen Ausschüttung nach dem erfolgreichen Exit bei der weclapp SE rechnete, so überraschte die 3,20 EUR-Ankündigung dann doch positiv. Zuletzt stellten wir fest, dass die 3U Holding Aktie derzeit eigentlich „nur zum Kassenbestand“ gehandelt wird – trotz schöner Performance seit der Dividendenankündigung. Es scheint am Markt die Auffassung zu herrschen, dass der Rest nach Verkauf der Weclapp SE wohl relativ wertlos sei. Auch wenn man ein organisches Umsatzwachstum der fortgeführten Aktivitäten von mehr als zehn Prozent einplant. Dazu beim 3U Management Chancen sowohl bei potentiellen Übernahmezielen, als auch für organisches Wachstum gesehen werden. Abgedeckt durch die immer noch namhaften Nachdividenden-„Reste“ des weclapp-Kaufpreises in Höhe von rund 70 Mio EUR.

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So sollen die Umsatzerlöse organisch auf 55,0 Mio bis 60,0 Mio gesteigert werden – in 2022 erreichte man Umsätze der fortgeführten Bereiche von rund 50 Mio EUR. Beim EBITDA rechnet der Vorstand angesichts niedrigerer anderer Erträge (insbesondere aus dem Bauträgergeschäft) mit einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern unterhalb des Vorjahreswerts, zwischen 6,0 Mio. und 8,0 Mio EUR. Und das soll zu einem Konzernergebnis von voraussichtlich zwischen 2,5 Mio und 3,5 Mio EUR führen.

Und jetzt meldet 3U Holding die  „Beantragung Schutzrechte für CO2-neutrale Heizzentrale“ – erklärter Zukunftsmarkt, abgedeckt durch selfio. Mit politischem Rückenwind – Im Schatten der Diskussion des Verbots fossiler Heizungen ab 2024.

Hört sich nach einem erneuten Volltreffer für die 3U Holding an. Konkret meldet das Unternehmen, dass die PELIA Gebäudesysteme GmbH, eine Tochtergesellschaft der 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902), kürzlich eine Patentanmeldung für ein von ihr entwickeltes innovatives Komplettsystem für die CO2-neutrale Beheizung von Wohngebäuden beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereich habet. Die Veröffentlichung der Patentanmeldung sowie das Prüfungsverfahren zur Erteilung eines Patents stünden noch aus. Gleichwohl sei die Markteinführung bereits für Mitte des Jahres 2023 vorgesehen.

Und wenn PELIA herstellt, wer sollte dann als Vertriebsplattform perfekt geeignet sein? Vielleicht die selfio – eine Plattform für „Profiprodukte für Heimwerker & Selberbauer online kaufen“ für Heizungslösungen?

Kernelement der Heizzentrale sei eine Wärmepumpe. Alle zu deren Betrieb benötigten Hydraulikmodule und Regelungseinheiten seien hierbei ortsfest verbaut, hydraulisch verbunden und elektrisch vorverdrahtet. Der Einsatz des vormontierten Komplettsystems reduziere daher die Einbauzeit der Heizung auf einen Bruchteil der bisherigen Anschlussdauer. Auch der Aufwand für Planung, Konfiguration und Beschaffung bei Bauherren und Handwerkern soll so drastisch gesenkt werden können.

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„Mit der Einführung der Heizzentralen leisten wir einen weiteren Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und der Abhängigkeit von Gasimporten“, unterstreicht Uwe Knoke, Vorstand Strategie und Geschäftsentwicklung der 3U HOLDING AG. „Sie soll sich aber auch als ein bedeutender Treiber für das geplante rasche und nachhaltige Umsatz- und Ertragswachstum in unserem SHK-Segment erweisen. Wir erwarten eine gute und tendenziell weiter steigende Nachfrage und haben den Markteintritt durch Bevorratung von Komponenten und Teilen bereits abgesichert. Umfang und Tempo der weiteren Marktdurchdringung werden wesentlich von der Lieferfähigkeit der Industrie abhängen, wobei sich unsere traditionell guten Beziehungen zu den Herstellern unterstützend auswirken sollten.“

Wachstumsstory einer 3U Beteiligung scheint sich wiederholen zu können…

Und selbst wenn diese „Innovation“ nicht halten sollte, was „man“ sich verspricht, bleibt bei der 3U Holding einges an „Ausbaubarem“:

Im Segment ITK mit seinem strategischen Fokus auf dem Thema Digitalisierung soll der Umsatz 2023 wegen geringerer Entgelte im Telefoniegeschäft auf dem Niveau des Vorjahrs liegen. Dennoch rechne man mit einer erneut spürbar verbesserten Rohertragsmarge. Und das größte Wachstumspotenzial weise dabei das neue Geschäftsfeld Managed Services auf. Hier unterstütze 3U die weitere Digitalisierung des Mittelstands durch umfassende Betreuung der Unternehmens-IT der Kunden.Für die bestehenden Windparks zur Stromerzeugung im Segment Erneuerbare Energien seien verbesserte Konditionen bei den Stromlieferverträgen abgeschlossen worden, die auch bei unterdurchschnittlichem Windertrag ein Umsatzwachstum ermöglichen sollen. Und das bereits kommunizierte, bankfinanzierte 40 Mio EUR Repoweringprojekt, das bis 2025 umgesetzt sein soll, eröffne mittelfristig beträchtliche zusätzliche Ertragspotenziale. Dazum kommen die anderen in die Jahre gekommenen Windanlagen des Konzerns,,,

Im Geschäftsjahr 2023 rechne der Vorstand für das Segment SHK (strategischer Fokus Onlinehandel / E-Commerce) erneut mit zweistelligem Umsatzwachstum. Wachstumsimpulse erwarte 3U hier unter anderem von der Markteinführung eines selbst entwickelten innovativen Heizsystems sowie durch die Erweiterung des Angebots um Elektroprodukte. Auch der weitere Ausbau der Beratungsleistungen und die Fortsetzung des erfolgreichen Online-Marketings sollen zu steigender Nachfrage beitragen. Sowohl die Skalierung als auch weitere Initiativen zur internen Effizienzsteigerung der Prozesse sollen im Segment SHK zu einem leicht höheren, positiven EBITDA und einem verbesserten, wenn auch nach wie vor noch negativen Segmentergebnis führen.

Uwe Knoke, Vorstand Strategie und Geschäftsentwicklung der 3U HOLDING AG ist überzeugt: „Der 3U Konzern ist angesichts hoher finanzieller Ressourcen und großer Wachstumspotenziale in allen drei Segmenten hervorragend aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2023 rechnen wir mit substanziellem organischem Wachstum. Wir prüfen aber auch mögliche sich uns bietende externe Wachstumsschritte, um den Wert unserer Beteiligungen nachhaltig zu steigern. Diese Wertsteigerungen können zu gegebener Zeit für unsere Aktionäre erfolgreich realisiert werden – über Weiterverkäufe wie zuletzt bei weclapp oder einen möglichen Börsengang.“

70 Mio EUR Liquidität bleiben nach Dividende in der Kasse übrig…

Wertgenerierende Zukäufe seien damit möglich. Und die Möglichkeit von Zukäufen von Unternehmen oder Kundenstämmen in den Segmenten SHK und ITK werden derzeit geprüft. Daher könnzen die tatsächlichen Geschäftsergebnisse aufgrund von Akquisitionen von Unternehmen oder durch Veräußerung von operativen Einheiten des Konzerns höher oder niedriger ausfallen als hier prognostiziert. Sich hieraus ergebende Effekte seien nur begrenzt planbar.

Klar diese Dividende ist singulär – erstmal. Aber…

… auch ohne Sondererlöse konnte 3U immerhin ein EBITDA mit den verbleibenden Einheiten nach weclapp-Wegfall ein EBITDA von rund 10 Mio EUR erzielen. Natürlich ist der Weclapp-Verkauf aussergewöhnlich erfolgreich und bestimmt nicht jedes Jahr möglich, aber es bleiben drei Geschäftsfelder mit Chancen. Und die  Plattform Selfio könnte in einigen Jahren in ähnliche Dimensionen wachsen, die älteren Windenergieanlagen könnten – durch eine finanziell starke 3U – mit Repowering-Massnahmen die Erträge kräftig steigern. Bereits vor dem Geldsegen hatte 3U mit dem ersten Repowering-Projekt begonnen, Und Telecommunication erwies sich bisher als sichere Bank.

Vorläufige Zahlen für 2022

Die 3U HOLDING AG hat nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen im Geschäftsjahr 2022 einen Konzernumsatz von 63 Mio EUR erzielt. In diesem Umsatz sind Umsätze des zum Ende des dritten Quartals veräußerten Teilkonzerns der weclapp SE im Umfang von rund 12,5 Mio EUR enthalten. Ohne die Umsatzbeiträge der weclapp-Gesellschaften wäre der Konzernumsatz 2022 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 organisch um rund 13 % gewachsen.

13% organisches Wachstum im Geschäftsjahr 2022 – auch ohne weclapp

Zu diesem organischen Umsatzwachstum trugen alle drei Segmente bei. Hauptwachstumstreiber war der 3U Onlinehandel im Segment SHK, der die Umsatzerlöse nach vorläufigen Zahlen um rund 15 % steigern konnte. Die Stromerzeugung im Segment Erneuerbare Energien brachte es dank der verbesserten Vermarktungskonditionen ebenfalls auf ein deutlich zweistelliges Umsatzwachstum. Und der Geschäftsbereich Telekommunikation im Segment ITK wies im Geschäftsjahr 2022 erstmals wieder eine leichte Umsatzsteigerung auf. Die im November angepasste Umsatzprognose wurde voll erreicht. Auch auf der Ertragsseite konnte die revidierte Prognose eingehalten werden.

 Alle drei Segmente erwirtschafteten laut den vorläufigen, ungeprüften Zahlen positive operative Erträge. Die Veräußerungen der Geschäftsanteile an der weclapp SE und der InnoHubs GmbH führten zu hohen außerordentlichen Mittelzuflüssen und Erträgen auf Seiten der Muttergesellschaft. Wie bereits mit den Ergebnissen des dritten Quartals berichtet, standen diesen hohen anderen Erträgen hohe Einmalaufwendungen gegenüber, die sich insbesondere sowohl im Personalaufwand als auch in den sonstigen Aufwendungen niederschlagen. Im Konzern entstand so ein EBITDA von 166 Mio EUR. Ohne diese Einmaleffekte wäre ein bereinigtes, operatives EBITDA von rund 10 Mio EUR entstanden. Das Konzernergebnis beläuft sich auf rund 159 Mio EUR.

3U steht zukünftig für:

  • Ursprünglichen Keimzelle des Konzerns – Telekommunikation. Neben einem schrumpfenden Festnetztelefoniemarkt, der immer noch positive Deckungsbeiträge liefert, setzt man hier auf das Wachstumssegment Digitalisierung und digitale Workspaces.
  • Erneuerbare: Die drei Windanlagenparks – in die Jahre gekommen , aus der EEG-Förderung ausgelaufen – und der eine Solarpark konnten im letzten Dreivierteljahr die Kassen füllen, aufgrund hoher Strom-Spotmarktpreise bzw. mit lukrativen Stromabnahmeverträgen, die für 2022/23 auskömmliche Preise garantierten. Ein erstes 40 Mio EUR-Repoweringprojekt ist bereits in die Wege geleitet.
  • Energieknappheit/Heizen(Gebäudetechnik, die im Bereich E-Commerce bedient werden. Erklärte Wachstumsmärkte für Selfio.
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