2G Energy AG (ISIN: DE000A0HL8N9), einer der international führenden Hersteller von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen, setzt neben Wasserstofflösungen, wo man zuletzt schöne Auftragseingänge aus Japan verzeichnen konnte, auch auf Entwicklung von Grosswärmepumpen –
Gesetzgebung schafft hier zukünftig Nachfrage. Während die generelle Linie der Decarbonisierungspolitik 2G Energy entgegenkommt, so bremste im letzten Quartal der politische Hickhack um das Gebäudeenergiegesetz die Unternehmensentwicklung. Denn bei Unsicherheit bleiben die Aufträge erstmal auf dem Schreibtisch – bestellt wird, wenn die Bedingungen klar sind. Diese Unsicherheit in Deutschland und entsprechende Zurückhaltung bei Aufträgen konnte durch gute Auftragsnachfrage nicht kompensiert werden.
Bundesregierung verdoppelte gestern mal eben die für 2030 geplante Elektrolyseurkapazität in Deutschland – Feststimmung bei 2G Energy wegen der Auswirkungen auf KWK-Nachfrage.
Aus der gestrigen Presse-Erklärung der Bundesregierung zum „Markthochlauf für Wasserstoff beschleunigen – Bundeskabinett beschließt Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie“ nur zwei kurze Auszüge, die 2G eenrgy’s Zufriedenheit nachvollziehbar machen: „Der Markthochlauf von Wasserstoff, seinen Derivaten und Wasserstoffanwendungstechnologien wird deutlich beschleunigt und das Ambitionsniveau entlang der gesamten Wertschöpfungskette massiv gesteigert.“ UND „Zur perspektivischen Nutzung von Wasserstoff bei der zentralen und dezentralen Wärmeversorgung werden die Rahmenbedingungen aktuell im GEG, in der Wärmeplanung sowie im europäischen Gasmarktpaket weiterentwickelt.“ VOLLSTÄNDIGE PRESSEERKLÄRUNG – HIER.
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Und 2G Energy fasst die Zufriedenheit in schöne Worte: 2G Energy „begrüßt die gestern vorgestellte Wasserstoffstrategie. Insbesondere die bis zum Jahr 2030 auf 10 GW verdoppelten Ausbauziele in der Wasserstoffproduktion sowie die deutliche Hinwendung zur mehr Technologieoffenheit dürfte die Nachfrage nach wasserstofffähigen KWK-Lösungen in den Jahren vor 2030 und danach spürbar steigern.“ (2G Energy, CN, 27.07.2023)
Heute bringt das 2G Energy nichts – aber Q2 war abgesehen von einer Auftragsdelle nicht „so schlecht“. Und Morgen hilft Wasserstoff auf die Sprünge.
Im abgelaufenen Quartal verzeichnete 2G insgesamt einen Auftragseingang in Höhe von 36,7 Mio EUR und damit rund 40 % unter dem Vorjahresniveau (60,8 Mio). Der hohe Vorjahreswert war das Ergebnis der damals stark gestiegenen Energiepreise als Folge des Überfalls Russlands auf die Ukraine sowie aus Vorzieheffekten. Kundenseitig aufgrund einer angekündigten Preiserhöhung initiiert. Im zweiten Quartal 2023 lag der deutsche Heimatmarkt 52% unter dem Wert des Vergleichszeitraums aus 2023. Und laut 2G Energy lag es daran, dass nach der Sorge vor einer winterlichen Gasmangellage eine langwierige, außergewöhnlich kontroverse, teilweise verwirrende und noch andauernde Diskussion um das GEG kam. Im Ergebnis sei 2G Energy weiterhin mit sehr hohem Kundeninteresse konfrontiert, bei einer gleichzeitigen Abwartehaltung hinsichtlich finaler Bestellungen.
Verzögerungen sind händelbar für 2G Energy.
Die Auftragseingänge aus dem Ausland konnten im Q2 die Zurückhaltung in Deutschland nur bedingt kompensieren, da die im abgelaufenen Winter befürchtete Gasmangellage zumindest auch in Europa zu einer Verzögerung bei der Entwicklung neuer Projekte geführt hatte. „Es ist nachzuvollziehen, dass in Europa und insbesondere in Deutschland die derzeitige Energiepolitik für Verunsicherung sorgt und somit temporär zu Kaufzurückhaltung geführt hat“, so CEO Christian Grotholt. „Wir gehen tatsächlich von Verzögerungen aus, die gerade in Deutschland noch nachwirken könnten. An unseren langfristigen Wachstumsplänen ändert das aber nichts, zumal wir nach wie vor mit einem sehr hohen Auftragsbestand, einem weiterwachsenden Servicegeschäft und einer gut gefüllten Projektpipeline operieren. Die schon publizierte Erweiterung und Abrundung des Produktportfolios mit Großwärmepumpen werden unser erfolgreiches Wachstum zukünftig mit absichern.“
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Alle Zeichen weiter auf Wachstum bei 2G Energy.
Angesichts des unverändert hohen Auftragsbestands, der stetig steigenden Serviceerlöse sowie der bereits erzielten Umsatzerlöse bestätigt der Vorstand die schon kommunizierten Unternehmensziele für das laufende Geschäftsjahr (Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 310 bis 350 Mio EUR bei einer EBIT-Marge zwischen 6,5 % und 8,5 %). „Wir gehen unter Berücksichtigung der Unsicherheiten in der deutschen und europäischen Energiepolitik weiterhin davon aus, dass wir unsere Umsatz- und Ergebnisziele für dieses Jahr und für nächstes Jahr, nämlich einen Umsatz von bis zu 390 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 8,5 bis 10,0 % zu erwirtschaften, erreichen werden“, so CFO Friedrich Pehle.
Kapazitätserweiterung durch Errichtung einer neuen Mehrzweckhalle
Vor dem Hintergrund dieser langfristigen Wachstumsziele errichtet 2G derzeitig am Standort Heek eine neue Mehrzweckhalle mit ca. 1.250 qm Grundfläche und einer Höhe von 13 m.„Wir haben uns bewusst für eine Mehrzweckhalle entschieden,“ so COO Ludger Holtkamp, „denn das Servicegeschäft nimmt Jahr für Jahr deutlich zu und das Produktportfolio wird ständig erweitert, demnächst mit der Großwärmepumpe. Unsere Werksstrukturplanung muss sich also flexibel für neue Märkte aufstellen und genug Reserven vorsehen.“
Aktuelle Verteilung des Auftragseingangs im abgelaufenen Quartal wie folgt dar:
Q2 2023 | Q2 2022 | Abweichung | ||||
in MEUR | in % | in MEUR | in % | in MEUR | in % | |
Deutschland | 17,3 | 47 % | 36,3 | 60 % | -19,0 | -52 % |
Übriges Europa | 10,1 | 27 % | 19,3 | 32 % | -9,2 | -48 % |
Nord-/Mittelamerika | 2,6 | 7 % | 0,7 | 1 % | 1,9 | 271 % |
Asien/Australien | 2,5 | 7 % | 1,5 | 2 % | 1,0 | 67 % |
Übrige Welt | 4,3 | 12 % | 3,1 | 5 % | 1,2 | 39 % |
Summe* | 36,7 | 100 % | 60,8 | 100 % | -24,1 | -40 % |
* Es treten Rundungsdifferenzen auf.
Und trotz gesunkener Auftragseingänge im Q3 bestätigt der Vorstand explizit die zuletzt kommunizierten Umsatzziele für 2023 (310 bis 350 Mio EUR) . Dazu Wasserstoff-Aufträge, Energieeffizienz, dezentrale Lösungen, Digitalisierung der Prozesse, Pufferfunktion bei natürlicherweise schwankender „Produktion“ von Solar- und Windstrom – eine Gemengelage, die die 2G Energy zu einer interessanten Aktie macht. Und die aktualisierte Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sollte „je näher es an 2030“ kommt, für weitere, zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Eine Nachhaltigkeitsaktie. Mit Wachstumsperspektiven. Wenn es so läuft, wie es sich das Management vorstellt…
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